• So langsam wird es Zeit für AirBnB einen eignen Thread aufzumachen. Laut ARD Börse wollen sie trotz Umsatzeinbruch wegen Corona an die Börse gehen.

    Leider liegen noch keine weiteren Zahlen vor. Ich bin gespannt, wie die aussehen.

    Grade in Zeiten von Corona hat AirBnB für mich den Vorteil gegenüber booking, dass dort viele Apartments oder Ferienwohnungen angeboten werden, so dass ich nicht ins Hotel muss und ich genauso viel/wenig Kontakt zu anderen Personen habe wie auch zu Hause. Wenn ich allerdings ein gleiches Angebot bei AirBnB und booking finde (ist mir schon ein paar mal passiert), habe ich immer über booking gebucht.

  • Es wird interessant sein zu sehen, ob Air BnB den IPO macht um tatsächlich Geld reinzubekommen. Dann dürfte es schwierig werden.


    Könnte dann aber auch eine Chance sein.


    Edit: Wie evtl. schon angemerkt fällt auf, dass AIr BnB momentan nicht mehr in Google Searches als Ergebnis auftaucht, weder bezahlt noch organisch. Ich vermute mal die "massieren" die P&L vor dem IPO und fahren Performance Marketing stark runter. Das ist aber nicht nachhaltig m.E.

  • Vermiete meine Wohnung in Wien über airbnb, seit Mitte Juni ist sie zu ca 80% (Sommer 2019 über 90%) ausgelastet, sie stand also ab Mitte März nur drei Monate leer. Möglicherweise ist der Umsatzeinbruch in einigen Ländern gar nicht so gross.

    For what each man wishes, that he also believes to be true

    Demosthenes


    First the innovator, then the imitator, then the idiot

    Warren Buffett

  • zu Booking.com.


    Der Branche geht es richtig dreckig.

    https://www.handelsblatt.com/u…n-die-krise/26262012.html


    Da kann man mit dem recht stabilen Kursverlauf von booking.com eigentlich ganz zufrieden sein.

    Habe die im Depot und bin dennoch etwas unschlüssig.


    Auf der Con-Seite steht der neuerlich sich verlängernde Einbruch im Reisegeschäft, bzw. es wird wohl Jahre dauern um wieder auf das Niveau von 2019 zu kommen. Wenn eine Rezession kommt dann noch länger.


    Auf der Pro-Seite steht dass booking.com seine Stellung m.E. nach noch wird ausbauen können und etliche Wettbewerber verschwinden könnten.

    Auch konnten sie schnell Kosten reduzieren und zeigen sich allgemein ziemlich innovativ, u.a. arbeiten sie neu an vocation Angeboten.

    Diese Dynamik gefällt mir ganz gut so dass ich zum Halten oder gar Zukaufen in Tiefs tendiere.


    Hat jemand eine Meinung?


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich halte momentan keine Online Travel Aktien und plane es auch nicht zu tun, ausser Booking wird drei-stellig ;-)


    Das fundamentale Problem vor Covid-19 war, dass Google sich ziemlich aggressiv in die organische Suche eingemischt hat und alle quasi "pay to play" machen müssen um insbesondere Mobil vorne zu erscheinen.


    Booking hat das als einziger Anbieter anscheinend wenig getroffen, alle anderen haben Probleme.


    Im WSJ ist zufälligerweise heute ein Artikel dazu:


    https://www.wsj.com/articles/g…2671340?mod=hp_lista_pos3


    Hier ein Bespiel von HomeToGo, das Deutsche AirBnB:


    Zitat

    At the Journal’s request, HomeToGo quantified the effect of Google’s listings box, using data the search company supplies to website owners as well as outside monitoring from a search-analytics company.

    For search queries between June and September where HomeToGo was the top regular result on desktops, users clicked through to the vacation-rental site 7.82% of the time; when Google’s vacation-rentals box was displayed atop search results, users clicked through 2.98% of the time. Overall, HomeToGo estimates that its traffic from regular Google searches is at least 20% to 30% lower than it would be if Google weren’t inserting its vacation-rental boxes.

    Das ist schon ein riesen Unterscheid für die Kosten der Kundenakquise.


    MMI

  • Interessant, machen das andere Suchmaschinen auch? Das kommt mir ähnlich vor, wie mit Zeitungen umgegangen wird.

    Nachdem 90%+ über Google läuft ist es ziemlich egal was die anderen machen.

  • Klingt aber für mich erstmal positiv für booking wenn die Konkurrenz dadurch Probleme bekommt, und sie aber nicht.

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  • Wo sortiert ihr Amadeus IT ein?

    Aus dem Bauch heraus müsste deren Geschäftsmodell wieder stimmen, wenn die Fluggesellschaften wieder mehr fliegen.

  • Klingt aber für mich erstmal positiv für booking wenn die Konkurrenz dadurch Probleme bekommt, und sie aber nicht.

    Ich glaube Booking hatte vor Corona weniger Probleme als die Konkurrenz. Generell ist es für eine Branche aber nie gut wenn einer der Großen tiefer in die Wertschöpfungskette eingreifen will. Amazon spielt ja auch immer ein wenig mit Toruismus, zuletzt mit einem "Virtual Attractions" Portal: https://www.forbes.com/sites/i…zon-explore/#50115c0563a5



    Wo sortiert ihr Amadeus IT ein?

    Aus dem Bauch heraus müsste deren Geschäftsmodell wieder stimmen, wenn die Fluggesellschaften wieder mehr fliegen.

    Das ist die ganz große Frage: Wird nachher alles so sein wie vorher ? Wenn ja, wäre das sicher eine Kaufgelegenheit. EInes der Probleme bei Amadeus und Co. war dass die großen Fluglinien sowieso versucht haben die Leute dazu zu bringen direkt auf Ihrer Webseite zu buchen.


    Wizzair arbeitet zum Beispiel komplett ohne die GDS (Amadeus, Sabre etc.) :


    https://www.airliners.de/keine…-wizz-air-interview/47749


    Zitat


    Weitere Besonderheit bei Wizz Air: Es gibt keine Verkaufsteams in den einzelnen Märkten, alles wird zentral geregelt. Funktioniert das?

    Wir sind einfach sehr stark auf den Direktvertrieb ausgerichtet. Deutlich über 90 Prozent unserer Flüge werden online und über unsere App verkauft. Wizz Air ist der einzige große Low-Cost-Carrier ohne GDS-Anschluss, denn wir wollen nicht mit externen Systemen zusammenarbeiten. Reisebüros können sich im Agentur-Bereich auf unserer Website anmelden und darüber buchen. Wir verkaufen auch einige Kontingente an Reiseveranstalter, aber das ist ein sehr geringer Teil unseres Geschäfts.

    Wenn der Kostendruck bei den Airlines nachher noch höher ist, könnte es schon sein dass das auch andere amchen.


    Gerade in der Reisebranche wird es interessant sein zu sehen wie die Zeit nach Corona aussieht und wo und welche strukturellen Änderungen auftreten werden.


    Rein vom Gefühl her sind evtl. Flughäfen aktuell vielleicht die beste Wahl. Die kann man schlecht wegrationalisieren.

  • Meine Sorge bei Flughäfen sind etwaige Überkapazitäten auch nach Corona.

    In Kombi mit Subventionen um zB kleine Flughäfen in der Region zu "halten" kann das über längeren Zeitraum zu miesen Margen für alle führen. So wie zB beim Containertransport auch.


    M.E. sollte man da noch etwas warten bis die Nacht am Dunkelsten ist (=Flughäfen in großer Zahl schließen)


    Falls man aber dennoch schon jetzt graben will kann man sich mal die türkische TAV ansehen, da bekommt man Flughäfen (liegen nicht nur in der Türkei) mit extra-Lira-discount und in vielen Touri-Destinations. Meine These ist nämlich dass der Tourismus schneller zurück kommt als Geschäftsreisen.


    (Nun ja, erstmal muss TAV natürlich Überleben...das EK schmilzt wie Eis in der Sonne)

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  • Wenn der Kostendruck bei den Airlines nachher noch höher ist, könnte es schon sein dass das auch andere amchen.

    Gutes Argument. Wenn ich mir die Margen bei Amadeus anschaue, während die Luftfahrtbranche um das Überleben kämpft, können die sich mindestens auf deutlich härtere Preisverhandlungen einrichten, mit dem von dir genannten Hebel.

  • Wo sortiert ihr Amadeus IT ein?

    Aus dem Bauch heraus müsste deren Geschäftsmodell wieder stimmen, wenn die Fluggesellschaften wieder mehr fliegen.

    Ich denke es ist komplexer gelagert. Die Frage ist wer fliegt und wohin.

    Meinem Verständnis nach verdient Amadeus am meisten bei der Langstrecke und am Businesskunden. Der Holzklasse-Tourist der von Buxtehude nach Rimini fliegt spielt ertragmäßig kaum eine Geige.


    Langstrecke und Business ist im Moment am meisten beeinträchtigt und unklar (zumindest für mich) ob und wie es zurück kommt.

    Kurzum: Sehr weit oben auf der Short-Researchliste.

  • Ich denke es ist komplexer gelagert. Die Frage ist wer fliegt und wohin.

    Meinem Verständnis nach verdient Amadeus am meisten bei der Langstrecke und am Businesskunden. Der Holzklasse-Tourist der von Buxtehude nach Rimini fliegt spielt ertragmäßig kaum eine Geige.


    Langstrecke und Business ist im Moment am meisten beeinträchtigt und unklar (zumindest für mich) ob und wie es zurück kommt.

    Kurzum: Sehr weit oben auf der Short-Researchliste.

    Das ist so nicht ganz richtig. Amadeus selber behauptet ja, dass bezogen auf 2019 weniger als die Hälfte der Einnahmen Transaktiongebühren sind und mehr als die Hälfte eigentlich eher IT service oder sogar "SaaS" für Fluglinien ist.


    In der Tat ist der IT Service Bereich in Q2 nur um -50% geschrumpft während die Transaktionsgebühren um mehr als 100% (!!) auf negativen Umsatz geschrumpft sind.