Alles anzeigenKusziele kann ich bis heute nicht vernünftig setzen. Das liegt daran, dass Aktienkurse mehrere Treiber haben, nicht nur das Schicksal der ausgewählten Firma, sondern auch die Bewegung des Gesamtmarktes. Die letztere kann ich nicht vorhersagen, und deswegen kann ich für einzelne Aktien auch keine Kusziele in EUR angeben.
Eine Aktie wird verkauft, wenn es andere gibt, die günstiger sind. Eigentlich sollte man erst verkaufen, wenn es andere gibt, die günstiger sind und auch besser laufen. Günstige Aktien brauchen oftmals eine Weile, bis sie laufen.
Generell hätte ich viele Aktien länger halten können, als ich mich getraut habe. Hin und her macht Taschen leer.
Du schreibst von "luftigen Höhen". Ich glaube, jeder muss einmal ernsthaft überlegen, ob der den Markt timen kann und ob er das versuchen will. Wenn ja, dann würde ich es gerne lernen, denn ich kann es noch nicht. Trotzdem ist die Versuchung groß, sich gerade an diesem Punkt zu überschätzen. Das ist sehr gefährlich.
Wer den Markt nicht timen will, der sollte sich mit dem Gedanken vertraut machen, dass es irgendwann einen 40%-Einbruch oder schlimmer gibt, bei dem er mit durch den Keller fährt. Wer das nicht aushält, sollte dringend vorher über den Investitionsgrad nachdenken und ggf gleich von Anfang an weniger Geld einsetzen. Das schlimmste ist, unter Druck oder aus Angst zu verkaufen, denn das passiert ziemlich sicher in der Nähe des Tiefs und ist für den langfristigem Anlageerfolg ein Desaster.
Irgendwann kommt ein großes Erdbeben in Kalifornien, und in Minuten steht der Markt 60% tiefer. Niemand kann so etwas vorhersagen. Vielleicht erleben es erst unsere Enkel. Vielleicht passiert es morgen. Hältst Du das aus?
Ich an Deiner Stelle würde mir z.B. auch überlegen, was passiert wäre, wenn Du im November 2019 an der Börse angefangen hättest. Wie wärest Du mit dem Verlauf in 2020 umgegangen, wenn Du nicht mit dem Einstieg so ein Glück gehabt hättest?
Balkenchart
Gerade als Anfänger gehe ich nicht davon aus, dass ich den Markt timen kann. Und wenn, dann war es Glück. Dass es die Profis auch nicht können zeigen die Entwicklung vieler aktiv gemanagter Fonds in den letzten Krisen. Manches ist einfach unvorhersehbar. Soweit so klar. Allerdings ist meine Ausgangsstiuation ja etwas unüblich. Die Aktien die ich am Anfang gekauft habe, wurden auch nicht besonders bedacht ausgewählt. Und gerade bei den Aktien hinter denen beim Kauf keine anständigen Überlegungen stecken wird einem mulmig bei Kursverdreifachung. Daher wollte ich versuchen zu ermitteln ob diese Kursverdreifachung denn in irgendeiner Form gerechtfertigt ist und habe gemerkt, dass mir das sehr schwer fällt. Der Weg den hier viele zu gehen scheinen hat ja mit dem finden neuer Invests zu tun und ich denke ich werde es auch so halten.
Was potentielle Crashs angeht: Hatte oben schon erwähnt. Es ist Spielgeld das nicht benötigt wird auf 10+ Jahre. Also finanziell halte ich das sicher aus. Mental wird es sicherlich eine andere Nummer, aber wie gut man damit klar kommt weiß man auch immer erst hinterher.