Die Idee einer vermögensverwaltenden GmbH, auch Sparschwein-GmbH genannt, rechtlich aber eine ganz normale GmbH, ist es vor allem, Steuern zu optimieren.
"Sparen" tut man sie nicht wirklich, man zahlt am Ende sogar mehr, aber eben erst zeitlich verzögert zum Zeitpunkt der Ausschüttung an sich. Unter Umständen kann das vorteilhaft sein durch den Thesaurierungseffekt. "Es hängt aber davon ab", was mich abschreckt - neben den Kosten und dem Aufwand, wovon man nur eines zulasten des anderen minimieren kann. Es gibt Anbieter, die einem wohl einiges abnehmen, aber das kostet eben.
Ich habe mich bislang nicht tiefer damit beschäftigt, meines Wissens ist es so:
- Kursgewinne werden nur mit 1,54% in der GmbH besteuert (nur 5% mit 30% Steuersatz).
- Es gibt keine Anrechnung von Verlusten, was aber angesichts des niedrigen Steuersatzes nicht tragisch ist.
- Dividenden werden dagegen sogar mit 30% besteuert.
- Fraglich ist, ob ausländische Quellensteuern angerechnet werden und ob die Vorabbefreiung möglich ist oder wie aufwendig das ist; die Rückerstattung ist mir privat schon fast immer zu aufwendig oder teuer (Irland wird demnächst gestartet).
- Die Ausschüttung an sich selbst wird auch wieder mit 25% besteuert auf privater Ebene (was ist bei Kapitalrückzahlungen?)
- Sich ein Geschäftsführergehalt zu zahlen wird nicht sinnvoll sein?
- Man kann einige Ausgaben steuermindernd ansetzen, was privat nicht geht, wie Werbungskosten (Screener-Gebühren etc.). Bei einem Dienstwagen bezweifle ich, daß das Finanzamt das anerkennt.
- IHK-Beiträge, Buchhaltungssoftware, ggf. Steuerberater usw. kosten.
Ob sich das rein finanziell lohnt, dürfte also davon abhängen, wie hoch die steuerbaren Kursgewinne sind und zugleich wie verzögert die Auszahlung - je mehr Thesaurierung, desto besser. Hingegen je mehr Dividenden, desto schlechter. Und natürlich, je höher das Vermögen, desto eher kann es sich überhaupt lohnen.
Ein Anbieter ist Ride. Die haben einen Rechner hier: https://www.ride.capital/tools/aktienrechner/
Ich habe damit herumgespielt, kann aber das Ergebnis nicht recht glauben. Bei 4% Dividende und 4% Auszahlung würde man angeblich schon ab unter 2% Kursgewinn von der GmbH profitieren, wobei das auch noch vom Umschlag abhängt und von weiteren Parametern wie Verlustrades, die hier nicht abgebildet werden.
Meinungen?