Familienunternehmen/Insiderbeteiligung

  • Da es letztens aufkam, ein eigener Vorratsthread zur Materialsammlung: Schneiden Aktien eigentümergeführter Unternehmen an der Börse besser ab, oder etwas allgemeiner formuliert: Spielt Insider-Beteiligungsquote eine Rolle? (Für die Suche: "Insider ownership") Dabei soll es ausdrücklich nicht um Insiderkäufe gehen, das ist meiner Meinung nach ein anderes Thema, das auch an anderer Stelle bereits behandelt wird. Nur um die Eigentümerstruktur selbst.

    Vermutung: Es hängt u.a. auch davon ab, was man mißt, d.h. nach welchen Kriterien bereinigt wird, z.B. könnte eine unterschiedliche Bewertung einen eventuellen Unterschied bereits hinreichend erklären, oder Unterschiede in der Finanzierung. Auch könnte die Höhe der Beteiligungsquote eine Rolle spielen, z.B. ob es über 50% ist; auch etwas weniger genügt in der Regel schon für eine alleinige HV-Mehrheit. Bei 90-95% steht die Squeeze-Out-Thematik im Raum. Umgekehrt wird eine feindliche Übernahme (mit Prämie) vielleicht unwahrscheinlicher bei Familienunternehmen.

    In "unserer Demokratie" werden keine Minderheiten unterdrückt oder zum Schweigen gebracht (Boris Pistorius). Sondern die Mehrheit.
    "Unsere" Demokratie verhält sich zur Demokratie wie Transfrauen zu Frauen.

  • Dann muß ich wohl selbst ran. Eine gute Übersicht über eine Menge Studien zu dem Thema findet man in diesem aktuellen Letter, siehe die Tabellen/Grafiken. Weiter unten folgt Blabla und Einzelfallanekdoten:

    https://www.gwinvestors.com/dual-daughters…_cid=f36d5a2f5c

    Wie öfters in der Medizin auch hier gemischte Ergebnisse, in der Tendenz aber positiv, jedoch wundert mich der oft geringe Beobachtungszeitraum. Vereinzelt null Jahre, wie kann man damit eine Studie machen? Es hängt offenbar auch von der Beteiligungshöhe ab, über 50% ist nicht mehr so gut wie 20-30%, genau der sweet spot, was oft genannt wird, und der Spruch von Bismack trifft auch zu.

    Und wie in der Medizin hängt es hier bestimmt auch davon ab, ob und welche Einflußgrößen herausgerechnet werden. Gründergeführte Unternehmen könnten z.B. im Mittel kleiner sein oder auch günstiger bewertet. Würde die Überrendite auch noch bleiben, wenn man sie mit gleich großen und gleich bewerteten Aktien vergleicht? Evtl. auch noch mit dem gleichen Verschuldungsgrad. Eben die Faktoren, die man sonst auch berücksichtigen würde bei der Aktienselektion, aber keine darüber hinaus. Solche Fragen tauchen oft auf, was der eigentliche Treiber ist. Alternativ könnte man die operative Performance vergleichen, aber da ist die Frage, was man sinnvollerweise mißt. Am ehesten wohl die Entwicklung des Gewinn pro Aktie.

    In "unserer Demokratie" werden keine Minderheiten unterdrückt oder zum Schweigen gebracht (Boris Pistorius). Sondern die Mehrheit.
    "Unsere" Demokratie verhält sich zur Demokratie wie Transfrauen zu Frauen.