SK Hynix GDR (ISIN US78392B1070)

  • Es entsteht gerade eine spannende Diskussion hier im Forum über südkoreanische Aktien, die seltsamerweise i.d.R. nur als GDRs oder ADRs gekauft werden können: siehe der Korea-Thread.

    Südkorea (SK) ist als Anlegerland offenbar geradezu verpönt, wie dieser koreanische Zeitungsartikel (von Acheron entdeckt) aufzeigt. Dementsprechend gibt es selbst im High-Tech-Bereich absurd niedrige Bewertungen.

    Wenn man ein Unternehmen entdeckt mit einem KGV von 6,3, dann denkt man sicher nicht daran, dass man einen Spezialisten für Computerspeicher entdeckt hat. Das ganze kombiniert mit spitzenmäßigen Qualitäts-Kennzahlen (M-Score, F-Score, Z-Score - alles, was der Screener hergibt) und Value-Kombinationen im billigsten Fünftel (Value Composite), Zehntel (Qi-Value) oder sogar Zwanzigstel (Magic Formula). Die Bilanz sauber wie ein frisch gewaschener Baby-Popo, mit einer Netto-Debt/Equity-Ratio von 0,12 - knapp vor Netto-Cash.

    Mein erster Gedanke: Das muss ein totgesagter Technik-Bereich sein. Ich habe selber schon meine Laptops mit Hynix-SSDs nachgerüstet - wahrscheinlich werden die gerade von der Konkurrenz überrollt. Aber nein - Hynix hat mittlerweile Samsung (ebenfalls Korea) als Weltmarktführer in dem Bereich abgelöst.

    Nächster Verdacht: Ist das gesamte Speicher-Geschäft am Abflauen? Holy Shit! Offenbar überhaupt nicht - die Firma prognostiziert, dass KI-Server den heutigen Speicher-Bedarf in ein paar Jahren in den Schatten stellen werden:

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    Quelle: https://mis-prod-koce-homepage-cdn-01-blob-ep.azureedge.net/web/static_fil…64421360945.pdf

    Überspitzt formuliert: Was NVIDIA für die KI-Prozessoren ist, ist Hynix für die KI-Speichermedien.

    Die verlinkte Firmenpräsentation läßt aber keinen Zweifel daran, dass

    • das Geschäft extrem kapitalintensiv ist
    • das Geschäft extrem zyklisch ist
    • das Management erst mal die Verschuldung gegen Null senken will
    • große Gewinnausschüttungen an die Aktionäre deshalb erst mal nicht zu erwarten sind

    Immerhin zeigt die Präsentation aber auch, dass sich der Aktienkurs in den letzten 10 Jahren verfünffacht hat - ohne große Multiple-Ausweitung:


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    So will man es offenbar auch in der Zukunft halten und setzt auf technologische Vorherrschaft.

    Aktuell belasten natürlich auch die Zollpläne von Trump, aber bereits nächste Woche reist eine hochrangige südkoreanische Delegation nach Washington, um das Thema zu besprechen - und zwar auf Einladung der US-Regierung. Offenbar dämmert es den Verantwortlichen, dass KI ohne temporäre Speicher nicht funktioniert. Darüber hinaus hat Hynix bereits im Januar gemeldet, eine Produktionsanlage in den USA für gut 3 Mrd. USD in den USA bauen zu wollen.

    Kurz gesagt: Die Startbedingungen für ein Investment in Hynix sind denkbar ungünstig, aber das Potenzial für positive Überraschungen scheint mir riesig zu sein. Vermutlich ist viel Geduld gefragt.

  • Heute sind die Zahlen für Q1 25 raus. Q1 25 war zwar - saisonal bedingt - schwächer als Q4 24, aber im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Umsätze um 42% !!!

    Hier die Highlights von GuruFocus, inklusive der interessantesten Q&A-Punkte der Pressekonferenz.

    Und hier ein Bericht über das bärische Sentiment zu Hynix, mit einer rekordhohen Short-Quote. Grund dafür: Befürchtungen, dass nach der chines. KI Deep Seek die KI-Phantasie bei Hynix leiden könnte. Paradoxerweise erwartet das Management eher das Gegenteil, da Deep Seek die Investitionskosten für KI-Modelle senkt:

    Zitat

    Q: What is driving the increased demand for high-capacity server DRAMs, and what is your outlook? A: The demand surge is driven by AI model development, particularly due to DeepSeek's impact, which lowers AI development costs. We anticipate continued growth in demand for high-capacity DRAMs for AI workloads, as AI models require more memory for precise results.

    Und hier noch die Bestätigung, dass SK Hynix im letzten Quartal erstmals Samsung (und den drittplatzierten Micron) als führender DRAM-Hersteller abgehängt hat.

  • Ein guter Artikel zu Samsung und SK Hynix:

    Can Samsung get its mojo back?
    Its profits are surging, but its technology is lagging behind
    www.economist.com

    SK Hynix dominiert aktuell bei HBM3 Chips . Allerdings besteht laut dem Artikel Hoffnung, dass Samsung Marktanteile gewinnt.

    "Nonetheless, there are glimmers of hope for the company. In July its HBM3 chips were accepted by Nvidia for its H20 processors, which comply with American export rules for the Chinese market. Samsung’s next iteration of HBM chips is now being evaluated by possible buyers. It plans to begin the mass production of cutting-edge two-nanometre logic chips in 2025, and has secured orders from customers including Preferred Networks, a Japanese AI firm. An added advantage for Samsung is that, as a supplier of both memory and logic chips, it can offer a one-stop shop for customers. It already has the necessary capabilities to package chips together, which is tricky.

    Buyers of the most advanced memory and logic chips are desperate for more competition in the market. According to Myron Xie of SemiAnalysis, a consultancy, Nvidia is “very keen” that all three of the leading memory-chip companies—Samsung, SK Hynix and Micron, an American firm—are able to offer the products it needs. He adds that, when it comes to manufacturing logic chips, Samsung “doesn’t have to be on par with TSMC, but does need to be closer to make it an acceptable proposition”.

    The company is aware of the threats it faces. It has shaken up its leadership, replacing Kyung Kye-hyun, the boss of its chipmaking business, with Jun Young-hyun, who had previously run Samsung’s growing battery subsidiary, in May. And it has been investing to catch up with rivals. Samsung’s capital expenditure over its most recent four quarters amounted to $44bn, compared with $26bn for TSMC and $6bn for SK Hynix (see chart 3). Yet unlike those more focused firms, it is spending to fend off competitors on various fronts. The company’s integrated model has served it well over the decades. But it has its drawbacks, too."

    A nation which can prefer disgrace to danger is prepared for a master and deserves one.

  • Für das 2. Quartal darf man bei SK Hynix extrem gute Zahlen erwarten. Angesichts der US-Zölle decken sich alle Kunden massiv mit Ware ein, was auch zu starken Preis-Steigerungen für DRAM führte:

    DRAM Fixed Prices Surge Over 20% for Two Consecutive Months
    The monthly average prices of memory semiconductors DRAM and NAND flash surged for two consecutive months in May.According to market research firm DRAMeXchange
    www.businesskorea.co.kr

    Die Speicherchips werden damit zur tragenden Säule des koreanischen Exports, der ansonsten schwächelt:

    Zitat

    Despite widespread declines across products and markets, the overall drop in exports remained relatively modest at just over1 percent range, thanks to a stellar performance in the semiconductor sector, the nation’s top export item. Semiconductor exports jumped 21.2 percent year-on-year to $13.79 billion in May, marking three consecutive months of double-digit growth and the highest May performance on record. A ministry official explained, “Semiconductor exports remained strong, driven by high-value memory products such as high-bandwidth memory (HBM) and double data rate (DDR) 5, along with a continued rise in fixed prices.”

    (Quelle)

    Sieht nach einem echten Schweinezyklus aus. Der Kater danach wird garantiert kommen, aber momentan läuft es rund.

  • Übersicht über die weltweiten Player in der DRAM-Produktion:

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    Der Markt wird eindeutig dominiert von SK hynix, Samsung und Micron.

    Wie wichtig die Datenspeicher mittlerweile auch für die Mega-Daten-Zentren sind, belegt die Tatsache, dass SK hynix von einer Daten-Zentren-Spezialfirma beauftragt wurde, spezielle energiesparende Speicher zu entwickeln. Nicht nur der Energieverbrauch von NVIDIAs CPUs ist ein entscheidender Kostenfaktor, sondern eben auch der Energieverbrauch der NAND-Speicher. Das läßt ahnen, in welchen Mengen sie verbaut werden:

    Pure Storage partners with SK Hynix to deliver QLC flash storage solution to hyperscalers
    Claims offering will lower operating costs and overcome power constraints
    www.datacenterdynamics.com
  • Ich habe in einem früheren Leben einmal für Infineon gearbeitet.

    Das Memorygeschäft ist ein mieses Ding. Du hast extrem hohe Fixkosten wegen der teuren Fabs und niedrige variable Kosten. D.h. Jeder Marktteilnehmer versucht 100% Auslastung zu erreichen und drückt die Stücke dann in den Markt, egal zu welchem Preis, weil auch Kampfpreise noch Deckungsbeiträge bringen.

    Dazu kommt ständiger Druck in neue (Fertigungs-)Technologien zu investieren.

    Wenn das noch nicht mies genug klingt: Intel wollte teure CPUs verkaufen, und das geht besser, wenn das RAM im PC billig ist. Also hat Intel im Hintergrund immer intrigiert, dass keiner der DRAM Produzenten pleite geht, damit es nicht zu einer Matktbereinigung kommt. Überkapazitäten sorgten für niedrigere DRAM Preise und die waren gut für Intel.

    Infineon hat seine DRAM Sparte damals als Qimonda abgespalten und in die Pleite geschickt. Allerdings nicht ohne vorher seine Restanteile an die Siemens Pensionskasse verhökert zu haben, falls ich das richtig erinnere.

    "Don't believe anything you read on the internet"

    (Abraham Lincoln)

    Einmal editiert, zuletzt von nixda (4. Juni 2025 um 08:27)

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    A nation which can prefer disgrace to danger is prepared for a master and deserves one.

  • Die Aktie ist allerdings nur nach den Gewinnmultiples günstig - und da war sie meistens günstig, was vermutlich an dem sehr zyklischen und schwierigen Geschäft liegt. Ein KGVe von knapp über 5 oder auch darunter hatte die Aktie z.B. zwischen 2013 und 2019 regelmäßig, dann wieder 2021. Dabei ist die Marge aktuell nahe der zyklischen Hochs, ebenso die Eigenkkapitalrendite. Der FCF ist in den letzten 5 Jahren im Mittel nahe null, es wird alles in Wachstum investiert - nur für das letzte Jahr sieht es gut aus. Dementsprechend ist die Dividende sehr gering. Nach KBV und KUV bzw. EV/Umsatz ist sie aktuell im eigenen historischen Vergleich überdurchschnittlich bewertet (das unterstellt dann durchschnittliche Margen/Renditen im eigenen Vergleich).

    Kurz: Das ist alles andere als ein antizyklisches Schnäppchen, auch wenn der koreanische Aktienmarkt an sich interessant wäre. Als Aktie für ein Privatiersdepot trotz der guten historischen Performance m.E. ungeeignet, auch vor dem Hintergrund des schnellen technologischen Wandels in der Branche.

    In "unserer Demokratie" werden keine Minderheiten unterdrückt oder zum Schweigen gebracht (Boris Pistorius). Sondern die Mehrheit.
    "Unsere" Demokratie verhält sich zur Demokratie wie Transfrauen zu Frauen.

  • Samsung sieht meiner Meinung nach deutlich günstiger aus. Die Aktie notiert nahe dem Buchwert, trotz enormer Net Cash Position. Shiller KGV liegt laut meinen Daten bei 12. Historisch gesehen relativ günstig und erst recht im Vergleich zu den Peers außerhalb von Korea. Zudem wird Samsung aller Voraussicht nach technologisch aufholen. Die Margen von SK Hynix dürften also sinken. SK Hynix ist wenn man das KBV und KGV10 betrachtet ca. doppelt so teuer wie Samsung.

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  • Ich glaube dieser Artikel.

    Und diese Grafik aus einem anderen Artikel.

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    Zudem kann ich mir nicht vorstellen, dass Samsung komplett untergeht im Wettbewerb mit SK Hynix.

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  • Ist leider hinter der Bezahlschranke. Ich kann nur lesen:

    Can Samsung get its mojo back?

    Its profits are surging, but its technology is lagging behind

    Das würde ich jetzt nicht als technologische Aufholjagd lesen. Liefert der Artikel Argumente PRO Aufholjagd?

    Vielleicht kannst du die entsprechenden Absätze hier reinkopieren, für die Nicht-Abonnenten vom Economist - danke!

  • Nonetheless, there are glimmers of hope for the company. In July its HBM3 chips were accepted by Nvidia for its H20 processors, which comply with American export rules for the Chinese market. Samsung’s next iteration of HBM chips is now being evaluated by possible buyers. It plans to begin the mass production of cutting-edge two-nanometre logic chips in 2025, and has secured orders from customers including Preferred Networks, a Japanese AI firm. An added advantage for Samsung is that, as a supplier of both memory and logic chips, it can offer a one-stop shop for customers. It already has the necessary capabilities to package chips together, which is tricky.

    Buyers of the most advanced memory and logic chips are desperate for more competition in the market. According to Myron Xie of SemiAnalysis, a consultancy, Nvidia is “very keen” that all three of the leading memory-chip companies—Samsung, SK Hynix and Micron, an American firm—are able to offer the products it needs. He adds that, when it comes to manufacturing logic chips, Samsung “doesn’t have to be on par with TSMC, but does need to be closer to make it an acceptable proposition”.

    The company is aware of the threats it faces. It has shaken up its leadership, replacing Kyung Kye-hyun, the boss of its chipmaking business, with Jun Young-hyun, who had previously run Samsung’s growing battery subsidiary, in May. And it has been investing to catch up with rivals. Samsung’s capital expenditure over its most recent four quarters amounted to $44bn, compared with $26bn for TSMC and $6bn for SK Hynix (see chart 3).

    A nation which can prefer disgrace to danger is prepared for a master and deserves one.

  • Acheron: Danke für das Zitat. Ich sehe jetzt anhand der Zahlen nicht, wieso Samsung günstiger bewertet sein soll als SK hynix. Als ich die koreanischen ADRs durchgegangen bin, ist Samsung bei mir jedenfalls nicht im mechanischen Filter hängen geblieben, sonst hätte ich sie gekauft. Zugegeben: Die Bewertung sieht auch nicht schlecht aus - vermutlich lag es an der schlechteren Relativen Stärke, dass ich Samsung nicht gekauft habe. Es ist letztlich auch müßig, hier einen Wettbewerb zwischen SK hynix und Samsung zu veranstalten - das bringt niemandem etwas.

    Winter: Wir haben offensichtlich völlig unterschiedliche Ansätze, wie wir Aktien bewerten. Wenn SK hynix für dich "alles andere als ein antizyklisches Schnäppchen" ist, nur weil die Aktie beim aktuellen KGV von 6 schon mal ein KGV von 5 hatte, und du sie deshalb "aktuell im eigenen historischen Vergleich überdurchschnittlich bewertet" siehst, dann solltest du sie in der Tat nicht kaufen. Ich dagegen hoffe darauf, dass der Korea-Discount in den nächsten Jahren abgeschmolzen wird, dass der koreanische Won aufwertet, dass die Multiples von SK hynix sich denen der Konkurrenz annähern (z.B. Micron mit einem KGV von 26 und einem KUV von 4) und dass der Bedarf an Speicherchips auch mittelfristig steigen wird.

    Ich bin mit der Aktie zwar schon knapp 40% im Plus seit Kauf, aber ich denke eher über eine Aufstockung als über einen Verkauf nach.

  • Samsung ist doch eher ein Gemischtwarenladen mit noch vielen anderen Aktivitäten, was auch Charme hat. Die Aktie ist mit KGV um 12 nicht teuer - das lag übrigens ziemlich genau im historischen Mittel seit 2007, ebenso das KUV, während das KBV darunter liegt; Anfang des Jahres war der tiefste Stand seit 10 Jahren erreicht.

    witchdream: In der Tat bewerten wir Aktien völlig anders. Ich schaue auf langfristige Mittelwerte und auf die reversion to the mean, Du nur auf Momentanwerte (TTM), dazu noch völlig ungeachtet des Zyklus. Bei mir hingegen spielt auch die Bewertung im eigenen Vergleich eine wichtige Rolle - genau das ist Antizyklik! Ich bereits erklärt, daß Hynix nicht nur meistens billig war, sondern daß es dafür auch guten Grund geben dürfte, warum das angemessen ist. Es ist zweifelhaft, ein stark zyklisches und damit riskantes Geschäft mit defensiven zu vergleichen. Genau das machst Du aber implizit. Es mag allerdings sein, daß der koreanische Aktienmarkt (und damit auch Hynix) einfach immer schon billig war (im internationalen Vergleich), und man jetzt einen Katalysator hat, warum sich das künftig ändern könnte. Ansonsten, wenn Du schon nicht auf die Margennormalisierung zurückgreifen willst, gibt es wie beschrieben zwei einfache Kennzahlen, die das auch abbilden, nämlich KBV und KUV bzw. EV/Umsatz. (Das wird wahrscheinlich für Dich auch nicht leicht abzubilden sein) Daß der Bedarf an Speicherchips steigen wird, bestätigt eigentlich nur, daß es keine antizyklische Aktie ist. Du setzt nämlich auf Wachstum, wohlgemerkt nicht beim Volumen, sondern auch beim Umsatz und vor allem Gewinn. Wehe, das kommt dann nicht - dann waren die hohen Investitionen vergebens. Auch daß Du die - nur mittelfristig relevante - relative Stärke (RS) einbeziehst und nicht das "long term reversal" (LTR), bestätigt das: Das ist prozyklisch, nicht antizyklisch.

    In "unserer Demokratie" werden keine Minderheiten unterdrückt oder zum Schweigen gebracht (Boris Pistorius). Sondern die Mehrheit.
    "Unsere" Demokratie verhält sich zur Demokratie wie Transfrauen zu Frauen.

  • Winter: Wenn du dich bessser fühlst, wenn wir den SK hynix-Thread nicht in der Abteilung "Antizyklische Aktien", sondern bei "Andere Aktien" verstauen, dann soll mir das Recht sein. Vielleicht hat Norbert über Pfingsten nichts besseres zu tun und kann den Thread verschieben :rolleyes:

    Ansonsten wissen die meisten hier, dass ich in der Regel gemischte Kennzahlen verwende, wie den Value Composite 2 von O'Shaughnessy, um den Einfluss des aktuellen KGV zu reduzieren - Kennzahlen wie KUV und KBV fließen in den Filterprozess also ein. Und ja: Ich kaufe gerne Zykliker - genau, weil die Zyklen Bewegung in die Kurse bringen. Wenn du das "prozyklisch" nennen willst: Gerne.

  • ... und ich dachte immer, antizyklisch kaufen heißt "unten". ;) Bei Hynix ist weder Kurs noch Gewinn unten, sondern beide stehen eher nahe eines neuen (zyklischen) Hochs. Wobei das ohne Sarkasmus eine berechtigte Frage ist, wann man Zykliker am besten kauft. Die Börsenweisheit besagt, solche Aktien kauft man mit hohem KGV. Die uns bekannte Empirie verleitet zu Kauf bei niedrigem KGV, wobei in den Studien nicht speziell Zykliker untersucht wurden. Nicht auszuschließen, daß gerade nahe eines vermuteten zyklischen Hochs der Markt zu skeptisch ist - meiner bisherigen Erfahrung nach ist das allerdings eine gefährliche Sache (erst recht für eine Entnahmestrategie), vgl. zuletzt Salzgitter mit KGV 2 oder Deine Chipaktie Himax, bei der ich gewarnt hatte und damals schon genau das gleiche geschrieben hatte.

    Ich spreche von KUV und KBV (1,9) im historischen Vergleich. Das KUV alleine ergibt logisch gesehen eigentlich nur Sinn im Vergleich zur eigenen Branche oder eben zur eigenen Historie. Es ist mir bekannt, dass es bei O'Shaughnessy im Mittel trotzdem funktioniert hat - wobei man über die Gründe spekulieren kann.

    Das KPV ist der Schlüssel zur Lösung der obigen Frage speziell bei Zyklikern und kombiniert/ersetzt sowohl KGV wie auch KUV. Mit normalisierter operativer Marge über 10 Jahre beträgt es 11,3, wobei ich eine normalisierte Steuerquote von 25% angenommen habe, denn im letzten Jahr hatten sie nur 15%.

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  • ... und ich dachte immer, antizyklisch kaufen heißt "unten".

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    Ich hab am 22.04. zu 107 € gekauft - viel niedriger ging leider in den letzten 12 Monaten nicht...