Beiträge von Guntfred

    spud


    Ich befürchte du bist viel zu optimistisch.


    >Ich halte nichts davon nach 50% Gewinn zu verkaufen, auch 100% sind mir noch zu wenig.


    Die Leute, die glauben ganz einfach mehrere 100 Prozent machen zu können, sind leider die, die mit Minus abschließen. Ich habe da bescheidenere Ziele. Wenn ich 10 Aktien kaufe, und nach einem Jahr sich 4 nicht bewegt haben, 1 Bankrott ist  aber 5 um 50% gestiegen sind, habe ich 15% pro Jahr gemacht (+Dividenden, also etwa 18%). Das ist GUT!


    Wer mehr will, sollte sich darüber klar werden, warum er glaubt, um Klassen besser zu sein, als all die anderen Markteilnehmer. Ich weiß ja nicht wie es um dich steht, aber bei all den NM-Idioten, die letzes Jahr glaubten +20% an einem Nachmittag sei ja wohl das mindeste, war es Hybris und Unwissenheit. Gehört ja auch irgendwie zusammen.


    Eine antizyklische Strategie hätte in den vergangenen Jahren fast in allen Jahren die Indizes geschlagen. Aber in der Regel um einstellige Prozente! Das summiert sich über die Jahre natürlich sehr wirksam auf, aber wer glaubt 50% pro Jahr sei mit irgendeiner Strategie ( statistisch ) normal, oder gar das mindeste, der hat einen an der Waffel.


    Versteh das jetzt bitte nicht als Beleidigung, aber übertriebene Einsätzung der eigenen Fähigkeiten ist bestimmt für jeden Anleger ein üblerer Feind als das miserabelste Management und amerikanische Asbest Sammelklagen.


    Wenn du eine wirklich langweilige uninteressante Aktie kaufst, sagen wir mal einen Papierhersteller, denn wer interessiert sich schon für sowas, der kann natürlich auf gute Gewinne rechnen, wenn er den richtigen auswählt und der Zeitpunkt gut ist. Aber welche Fonds werden sich denn jemals auf sowas stürzen und das KBV auf über 1 treiben? Das kannst du vergessen. Sie werden vielleicht mal irgendwann normal bewertet, was 50% bringt, aber nicht mehr.


    Das reicht aber!


         
    Norbert


    Vieles ergibt sich natürlich schon daraus, daß man versucht eine Aktie über 1 Jahr zu halten um der Steuer zu entgehen. Aber auch das ist  nicht immer so einfach.


    Ich habe z.B. vor ungefähr zwei Monaten als - naja, mehr oder weniger - antizyklisches Invesmtent Xerox für 6 und Lucent für 8,1 gekauft. Mit der Absicht beides längere Zeit zu halten.
    Beide Aktien sind aber innerhalb kürzester Zeit ohne irgendwelche Nachrichten kräftig gestiegen. Ich habe beide nach einer Woche für 7,5 und 10,1 wieder verkauft.


    Das ist
    1. riesig. ca. 20% in einer Woche ist soviel, wie ich mir für ein Jahr erhoffe.
    2. Glück. Es lagen keine Nachrichten vor, ich habe keine Ahnung warum die so gestiegen sind.
    3. keine Strategie. Ich wollte eigentlich ja was ganz anderes machen. Meine Vorsätze haben doch immerhin eine Woche gehalten.
    4.noch nicht mal klar, ob es die beste Entseidung war. Lucent kann ich heute noch billiger kaufen, für 7 oder so, aber Xerox ist auf 10 gestiegen.
    5. gut für Eichel


    Übrigens hätte ich mich vermutlich ziemlich anders verhalten, wenn die Werte nach einer Woche entsprechend gefallen wären.


    Eigentlich alle Werte, die ich niedrig gekauft habe und langsam gestiegen sind, habe ich noch heute. Vermutlich reine Psychologie.


    Könntet ihr mal 1 oder 2 Verkäufe von euch darstellen? Was hattet ihr euch zu dem Zeitpunkt gedacht und was haltet ihr heute von eurer Entscheidung?


    Übrigens, das mit den Teilverkäufen finde ich recht sinnvoll und habe ich gelegentlich schon gemacht.


    Es ist auch irgendwie einfacher (psychologisch) sich von einer guten Aktie nut teilweise zu trennen. Sie steht immer noch mit Plus im Depot, und wenn sie doch wieder fällt bleibt man in der Summe doch im Plus und fühlt sich wohl dabei.


    Gunter
                       

    Hallo!


    Nach dem dieses (schöne) Board entstanden ist, möchte ich versuchen, die Diskussion zu eröffnen.


    Es gibt ja einige -recht ähnliche - Methoden den Kaufzeitpunkt für ein antizyklisches Investment zu bestimmen. Er ergibt sich ja auch sowieso schon weitgehend, wenn man das Erreichen bestimmter Kennzahlen als Kaufkriterium hat. Ich denke, ich habe in letzter Zeit auch einige Aktien zu sehr günstigen Zeitpunkten gekauft. Was mir aber nicht im geringsten gelingt ist das Ermitteln eines Verkausfzeitpunktes.
    Vielleicht geht es euch ja ähnlich, wenn ich eine Aktie habe, die recht deutlich gestigen ist, schaue ich gerne voller Bewunderung auf den Chart und klopfe mit selbst auf die Schulter, was für ein schlaues Kerlchen ich doch bin. Und überlege was ich tun weiter tun soll. Die von mir dann getroffene Entscheidung stellt sich aber sehr oft als falsch herraus. Behalte ich, weil ich von der Aktie noch überzeugt bin, stellt sich das als kurzfistige Übertreibung herraus und es bröckelt wieder ab, verkaufe ich, steigt die Aktie um weitere 50-100%.
    Naja, es gibt eigentlich keinen Grund darüber wirklich traurig zu sein. Wenn es mit gelungen ist, mit einem investment Geld zu verdienen, kann es mir egal sein, daß andere noch mehr Geld mit der gleiche Aktie machen konnten, aber es würde meine Rendite doch sehr steigern, wenn ich die Verkaufzeitpunkte besser bestimmen würde.
    Also Leute, wie sehen eure Erfahrungen aus? Oder habt ihr gar ein handfestes Verfahren dafür, eines das vielleicht sogar funktioniert?



    Guntfred