Al Sting
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Ohne Machtbalance verwandelte sich Russland bzw. die SU aber auch immer mal wieder von einem fairen und verlässlichen Partner zu einer übergriffigen Großmacht, deutlich übergriffiger als die Amis.
Häh? Auf einem Auge blind?
Schon mal was von Hiroshima, Vietnam, Korea, Afghanistan, Irak, Libyen gehört? Na klar, subjektiv gesehen für einen Ex-DDR-Bürger natürlich vollkommen irrelevant.
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Definitiv. Die Russen BRAUCHEN europäisches Geld
Ein Leben in Rußland ohne europäisches Geld erscheint mir heutzutage wesentlich einfacher vorstellbar als ein Leben in Europa ohne russische Rohstoffe.
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während ich den Amis durchaus ein späteres "Sorry, war nur ein Gedanke, wird aber nichts. Wir brauchen unser Gas und Öl selber."
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die Amis brauchen kein europäisches Geld für ihr Erdöl oder Erdgas.
Mit letzterem gebe ich dir definitiv recht. Die haben im Moment ein wesentlich lukrativeres Arrangement weltweit installiert: den Petrodollar. Da gibt es ausländisches Geld for nothing! Wieso sollten die plötzlich anfangen statt nothing something zu liefern? Da müßten die ja mit dem Klammersack gepudert sein.
Addison Wiggins von Daily Reckoning hat grad dieser Tage zwei Artikel veröffentlicht in denen er argumentiert, wie grade der US-amerikanische Energieboom zu einem Katalysator für das Ende des Petrodollars werden könnte. Mal wieder richtig schön quer gedacht:
http://dailyreckoning.com/the-…ars-world-reserve-status/
und
http://dailyreckoning.com/prep…death-of-the-petrodollar/
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Die Amis unterstützen die schärfste antirussische Bewegung, die Europäer suchen eine moderate Lösung, die den Amis zu soft ist, und die Russen halten sehr agressiv dagegen.
Angesichts dessen, daß das Nachbarland mal massiv vom Welthegemon gegen Rußland aufgehetzt und die entsprechenden politischen Kräfte in den Sattel gehoben werden halten die Russen agressiv dagegen? Das ist ja unerhört!
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Der gemäßigte Klitschko störte da nur.
Diese Witzfigur? Mit Verlaub, ich möchte ihm nicht im Ring gegenüber stehen. Aber in der Ukraine, deren Sprache er kaum beherrscht, wurde er nur als CIA-Marionette zur Unterhaltung und Ablenkung des deutschen Publikums gebraucht. Der hat jetzt ausgedient.
In Griechenland und Italien wurden wenigstens noch Technokraten installiert, denen man keine extreme politische Ausrichtung nachsagen kann und die zumindest die Landessprache tadellos beherrschten. Die PTB werden wirklich immer maßloser in Bezug auf das was sie dem staunenden Publikum zumuten!
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Sie haben ihre "Wunschregierung" bekommen,
Nicht zuletzt dank der Scharfschützen, welche verhinderten, daß die gerade abflauenden Proteste im Sande verlaufen.
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Aber auch Partnern und guten Freunden sollte man Grenzen setzen, wenn sie zu weit gehen. Russen genauso wie Amis.
Ganz deiner Meinung! Und diese Notwendigkeit wird nicht zu jedem Zeitpunkt symmetrisch gleich dringend erforderlich sein. Da sollte man schon erst mal unbeeinfluß von der eigenen Lebensgeschichte versuchen objektiv Angreifer und Verteidiger auseinanderzuhalten.
Heute gabs im Spiegel einen offenen Brief von Verheugen als Antwort auf das Schmidt-Interview von neulich: darin stellt er richtig, daß nicht die EU-Bürokraten größenwahnsinnig sind sondern die europäischen Spitzenpolitiker. Sagt er zwar nicht so direkt, ist aber unschwer erkennbar, daß es so ist:
http://www.spiegel.de/politik/…-kritisiert-a-970150.html
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Der Konflikt mit Russland entwickelte sich im Jahr 2013, als beide Seiten, sowohl die USA und die EU auf der einen Seite als auch Russland auf der anderen Seite, die geplante EU-Assoziierung der Ukraine zum geopolitischen Entweder-Oder hochstilisierten. Da haben nicht größenwahnsinnige Beamte oder inkompetente Kommissare mitgemacht, sondern die politisch Verantwortlichen in der Europäischen Union.
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Mit Russland wurde schlicht nicht darüber geredet, was die Assoziierung der Ukraine (und anderer) politisch und wirtschaftlich bedeutet.
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Und zur Wahrheit gehört auch, dass der damalige ukrainische Präsident Janukowytsch die Unterschrift unter die Assoziierung mit der EU im November 2013 in Vilnius zwar aussetzte, aber dennoch Anfang Dezember nach Brüssel fuhr, in der vergeblichen Hoffnung auf finanzielle Unterstützung seines nahezu bankrotten Landes durch die EU. Erst danach fuhr er nach Moskau.
Auch die nachfolgenden schwerwiegenden Fehler der EU sind nicht auf Brüsseler Bürokratenmist gewachsen. EU-Politiker, nicht Beamte, haben sich offen mit dem sogenannten Euro-Maidan solidarisiert und nicht gesehen oder sehen wollen, dass es sich weder um eine landesweite noch um eine homogene Bewegung handelte. Europäische Politiker erwiesen sich als blind für die innenpolitischen Spannungen zwischen der Ost- und der Westukraine.
Ohne Not wurde die neue ukrainische Regierung nach der Entmachtung Janukowytschs sofort rückhaltlos unterstützt, obwohl diese Regierung noch nicht einmal im eigenen Land das Vertrauen der Mehrheit genießt, antirussisch ist und ihr völkisch gesinnte Kräfte angehören. Weil europäische politische Eliten nur noch in Kategorien wie prorussisch und proeuropäisch denken konnten und den Konflikt statt den Dialog mit Russland bevorzugten, haben sie - und nicht die Brüsseler Bürokraten - die schwerste Krise in Europa in diesem Jahrhundert mit ausgelöst. Ein Gutteil der Verantwortung dafür liegt in Berlin.
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