Beiträge von Micha

    gehört zwar nicht zum Thema Eastman Kodak, aber gibt es den AAC eigentlich noch so richtig? Mit der Einstellung des Forums Anfang August fehlen doch eigentlich alle (öffentlichen) Lebenszeichen?


    Im übrigen finde ich es schon recht bedenklich, wenn das Wohl eines Weltkonzerns davon abhängen soll, ob eine handvoll Chinesen an einer (wenn auch sehr gefährlichen Form) Lungenentzündung erkrankt. Oder ist das alles nur eine faule Ausrede gewesen?

    Intel gibt seit ca. 2000 jährlich etwa 4 Milliarden USD für Forschung und Entwicklung aus. Das ist z.T. mehr, als AMD an Umsätzen erzielt hat. Irgentwann wird AMD hier nicht mehr mithalten können.
    Im übrigen hat die Zahl der ausgegebenen AMD-Aktien von 209 Millionen im Jahr 1998 auf 345 Millionen in fünf Jahren um fast zwei Drittel zugenommen. Das ist neben immer neuen Schulden die wichtigste Geldquelle für AMD. Der Zufluß von Mitteln aus dem operativen Bereich war bis auf 2000 in den letzten fünf Jahren immer niedriger als die Aufwendungen für Investitionen.
    Ich meine, die heutige Feierstimmung wäre doch eine gute Gelegenheit, um Gewinne einzusacken.

    Tyco steckt finanziell arg in der Klemme, 14 Milliarden Dollar an Krediten werden bald fällig, entsprechende Liquidität dafür ist nicht ausreichend vorhanden. Bleibt nur der Weg, ander Vermögenswerte zu verflüssigen, aber die bestehen zu einem bedeutenden Teil aus Goodwill...
    Der heutige Rücktritt von CEO Koslowski bedeutet wohl, daß die Ratten das sinkende Schiff verlassen.


    Micha

    Die Bodenbildung scheint schon in vollem Gange zu sein. Seit Februar hält der Bereich knapp über 16 USD. Er wurde insgesamt 4 mal getestet, im Februar, 2x im April und am letzten Dienstag dann zum vierten mal.


    Gruß Micha

    Ursache für den jüngsten Kursverfall bei Toys'R'Us ist möglicherweise eine Verunsicherung wegen der angekündigten Umstellung der Finanzierungsstrategie. In 2002 sollen 350 Millionen über Wandelanleihen und 200 Millionen über Stammaktien beschafft werden. Unsicherheit dürfte nicht nur wegen der damit verbunden Gewinnverwässerung bestehen sondern auch deshalb, weil die Aktie TOY als unterbewertet angesehen wird und mit der Ausgabe von neuen Aktien Vermögensanteile unter Wert abgegeben werden. Die entscheidende Frage ist, ob der Kursverfall damit gerechtfertigt ist. Denn TOY dreht auch einer Neustrukurierung seiner Filialen, die für ein profitableres Geschäft sorgen sollen. Ich denke es ist auf jeden Fall eine antizyklische Gelegenheit. Am 20. Mai gibt es übrigens die Zahlen. Vielleicht sollte man den Termin mal abwarten und eventuelle neue Infos bewerten, besonders zum o.g. Finanzierungsthema.


    Gruß Micha

    Investments in Werte mit sehr hohen Goodwill-Positionen würde ich nur eingehen, wenn sehr gute Chancen auf ein (hohes) Gewinnwachstum bestehen. Es muß ja schließlich etwas da sein, was einen Kursanstieg fundamental rechtfertigen kann. So eine Art Katalysator. Ein Nettovermögensüberschuß unter Wert ist ja hier u.U. nicht vorhanden. Bei WCOM fehlt mir da z.Z. der rechte Glaube.

    Hasbro meldete am Donnerstag einen Gewinn von 30 cents pro Aktie für Q4, erwartet wurden aber 37 cents. Das Resultat war ein satter Kursrutsch auf unter 14 USD und eine promte Reduzierung der Analysteprognosen für das erste Halbjahr 2002. Ich halte die ganze Sache für ein wenig übertrieben. Im vergleichbaren Vorjahresquartal gab es einen Verlust von mehr als einem Dollar pro Aktie. Auch insgesamt soll das Jahr 2001 wieder schwarze Zahlen bringen. Auch die Bilanz hat sich deutlich gebessert. Vorräte und Schulden wurden reduziert. Sieht nach einer günstigen Gelegenheit aus, um antizyklisch zu kaufen bzw. nachzukaufen. Denn 20 USD sollte die Monopoly-Aktie allemal wert sein.


    Gruß Micha

    Hallo spud,


    Deine Rechnung bezüglich des "realen" Buchwerts stimmt nicht. Du mußt von den realen Aktiva nicht nur die langfristigen Verbindlichkeiten abziehen, sondern alle Verbindlichkeiten. Und die liegen per Q3/01 mit knapp 45 Milliarden USD in etwa beim Wert für die real assets. Das bedeutet, der um den Goodwill bereinigte Buchwert ist etwa Null! Das entsprechend angepasste D/E-Ratio tendiert zu unendlich. Oder anders gesagt, den Aktionären gehört nur der Goodwill, die gesamte Substanz aber den Gläubigern.


    Gruß Micha [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 05.02.02 um 19:07 von Micha geändert.)[/size]

    Nicht die Abschreibung des Goodwill ist ein Problem, sondern seine Existenz alleine genügt schon. Abschreibung heiß nur, es wird Luft abgelassen.

    Leider ist mir kein Screener bekannt, der einzelne Bilanzposten bzw. Kombinationen daraus abfragen kann. Man muß da wohl selbst nachhaken.


    Gruß Micha

    Möglicherweise spielt auch die Eigenkapitalrendite eine Rolle, die ist bei gleichem Gewinn aber niedrigerem Eigenkapital natürlich höher. Im Amerikanischen wird Fremdfinanzierung nicht umsonst leverage, auf deutsch Hebel, genannt.

    Habe bei stock-world.de folgenden Artikel gefunden, den ich hier einfach mal reinkopiere.



    WorldCom - Die größte Gefahr ist der Chef selbst


    Viele Anleger haben in den vergangenen 18 Monaten Geld mit Aktien verloren, aber nur wenige so viel wie Bernie Ebbers, der Vorstandsvorsitzende des amerikanischen Telekomriesen WorldCom [Nasdaq: WCOM ]. Auf 183,7 Millionen Dollar beziffert das Wall Street Journal den Betrag, den der ehemalige Profisportler der Bank of America und seinem eigenen Unternehmen schulde. Und die nun fällig seien.


    Dem Artikel zufolge hat sich Ebbers das Geld im Jahr 2000 von der Bank geliehen, um Verluste aus einem privaten Investment in WorldCom zu decken. Dabei handelte es sich um einen so genannten Margin Call, das heißt, das Depot führende Institut fordert den Kunden zur Beibringung von Sicherheiten für auf Kredit finanzierte Aktien auf.


    Die gegenwärtigen Verbindlichkeiten entsprechen rund 18,3 Millionen Aktien von WorldCom (Schlusskurs am 30.01. 10,05 Dollar). Offiziellen Angaben zufolge besitzt der Vorstandschef zwar rund 27 Millionen Aktien seines Unternehmens, Experten bezweifeln aber, dass er größere Pakete verkaufen könnte, ohne dem Kurs von WorldCom zu schaden.


    Ebbers sitzt in der Zwickmühle


    Noch aber sei die Situation nicht wirklich kritisch, denn auch das Finanzinstitut wisse um die Zwickmühle, in der sich Ebbers befindet. Es bestehe durchaus die Möglichkeit eines weiteren Zahlungsaufschubs bzw. einer teilweisen Tilgung.


    Ausgelöst wurde die kurzfristige Fälligkeit der Schulden durch eine Vertragsklausel, die besagt, dass der Kredit zurückgezahlt werden müsse, wenn der Aktienkurs von WorldCom die Marke von zehn Dollar erreiche oder unterschreite. Die Klausel wurde am Mittwoch aktiviert, als der Aktienkurs bei 9,95 Dollar endete.


    Das scheinbar grenzenlose Vertrauen von Bernie Ebbers in sich und sein Unternehmen wird die Anleger wohl nicht davon abhalten, am Freitag WorldCom zu verkaufen. Denn kaum etwas bereitet den Investoren mehr Sorgen als Unsicherheit. Und solange die nicht von den betreffenden Parteien beseitigt wird – sowohl die Bank of America als auch WorldCom wollten sich zu der Situation bislang nicht äußern – hat Ebbers ein ernsthaftes Problem.


    © 01.02.2002 http://www.stock-world.de [1]

    Sind die längerfristigen Verbindlichkeiten (>1 Jahr) höher als der halbe Jahresumsatz, dann sollte die Ampel zumindestens auf Gelb schalten. Es lohnt auch mal, das Realvermögen eines Unternehmens auszurechnen bzw. den Buchwert nach Grahamscher Definition. Hier werden die immateriellen Vermögenswerte, wie z.B. Goodwill herausgerechnet. Oft bleibt dann nicht mehr viel übrig. [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 03.02.02 um 14:18 von Micha geändert.)[/size]

    Ich kann eigentlich nur jeden davor warnen, einem niedrigen d/e-ratio zu vertrauen. Schaut euch doch mal ein Paar Werte an. Bei yahoo findet man z.B. für Lucent einen Wert von 0,31, für Worldcom einen Wert von 0,46, für K-Mart 0,8 (jeweils auf das letzte Quartal bezogen). Scheint alles in Ordnung zu sein.


    Die Erklärung liegt im Nenner. Der Bezug der Schulden auf das Eigenkapital ist bei Unternehmen mit hohen Goodwillposten auf der Aktivseite oder Überbewertungen von Vermögenswerten völlig irreführend. Denn Eigenkapital ist die Summe aller Aktiva minus der Summe aller Schulden. Erzeugt man viel heiße Luft auf der Aktivseite, dann ergibt sich auch ein höherer Wert für das Eigenkapital und damit ein niedriger Wert für das d/e-ratio.


    Deswegen lieber Grahams Buchwertdefinition verwendet anstatt Eigenkapital. Besonders jetzt, wo Goodwill nicht zwingend abgeschrieben werden muß, sondern nur jährlich überprüft wird.


    Gruß Micha [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 03.02.02 um 12:42 von Micha geändert.)[/size] [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 03.02.02 um 12:45 von Micha geändert.)[/size]