Beiträge von der_investor

    Ich bin für jede kritische Diskussion zu haben. Deine Ausführungen zu dem Punkt der Aktienrückkäufe finde ich interessant. Wie gesagt, ich kenne das Vermögen von den Vorständen nicht. Hr. Schröder hielt mal 20% der Aktien vor der größeren Kapitalerhöhung von 4.5 auf 6.7 Mio Aktien. Momentan hält er 11%.


    Der Jahresabschluss steht jetzt an, da weiß ich nicht ob in dem Fall Insider-Transaktionen so angebracht sind. Gibt es für so etwas nicht Regelungen? Würde in dieser Hinsicht nicht sonderlich gut aussehen. Aber langfristig wären demonstrative Director Dealings eine Möglichkeit, da stimme ich zu. Ob ein going-private sinnvoll ist, mag ich bezweifeln.


    Vielleicht hat Familie Schröder ein Haus gekauft oder sonstwas. Du stellst jetzt alleine schon als Fakt hin, dass sie genug Geld haben um viele Aktien zu kaufen. Das ist Spekulation und lässt sich nicht überprüfen.


    Aber da man wie gesagt, da man eigentlich eher mehr Cash braucht, ist die Alternative die Sache auszusitzen. In 12 Monaten sollte die Sache anders aussehen. Solche wilden Flukationen gab es schon in 2008 bis 2010.


    "Ich bin mir aber sicher, dass Du auch hier wieder Erklärungen findest die Deine Sicht der Dinge bestätigen."


    Naja, die Verschwörungstheorie über die angeblichen Bilanzierungstricks hat mich nicht vom Hocker gehauen. Du hast ja auch behauptet sie würden Projekte an sich selbst verkaufen. Außerdem macht es wohl kaum einen Unterschied, da es kaum so aussieht, als ob Du Deine Meinung ändern würdest.


    Die Überlegungen der Marktteilnehmer scheint zu sein: Solarhybrid => Solarunternehmen => Pleite bevorstehend. Woher kommen die ganzen Pleiten? Einbrechender Umsatz, enorme Fixkosten, Abschreibungen auf Inventar, ... Komischerweise hat Solarhybrid nicht 1¤ abschreiben müssen und in Q3 und Q4 sehr gutes Geld verdient (leichte Untertreibung). Überhaupt wenn man sich nur das Projektgeschäft von 2010 bis 2011 anschaut, war das immer schon sehr profitabel. Ich habe bisher wenige Unternehmen gesehen die profitabel sind und Pleite gehen. Es gibt zwar die sog. Tailrisiken, aber im Vergleich zum Potential halte ich diese für vertretbar. Die Projekte für USA und Israel hat man jeweils günstig aus Insolvenzmasse erworben. Unzweifelhat ist eigentlich, dass die Firma momentan extrem erfolgreich arbeitet. Man muss nur mal schauen was sie aus dem Cash aus 2 Quartalen finanziert haben.


    Unabhängig von den aktuellen Turbulenzen ist die Frage wie machbar diese US Projekte sind. Wenn man sich den Zubau in Californien anschaut und was aktuell geplant ist, kann man sich leicht ausrechnen, dass das sehr wirtschaftlich ist.
    Übrigens bei Millenium waren lagen die veranschlagten Baukosten beim 2-3 fachen der aktuellen Kosten.


    Da die Entwicklungskosten mal schnell nochmal 10-20 mio¤ kosten können, wird man mit Sicherheit nicht 3000MW bauen. Für Blythe hatte man teilweise einen Joint-Venture mit First Solar im Auge. Andere Teile sollen verkauft werden. Bisher haben hat Solarhybrid immer geliefert, wie der gute Hr. Rösler sagen würde. 2011 wird mit Sicherheit die Guidance übertreffen.

    1. Freiverkehr - ist falsch. Wie gesagt, wer kümmert sich schon um Fakten?


    2. Wallstreet Online - wenn man so investiert kann man auch gleich Dartpfeile schmeißen. Wobei die Idee mit den Manager-Porträts auch nicht schlecht war.


    3. Wachstumsunternehmen und KGV1. Was darf man denn daraus schließen? Wenn Gewinne pro Aktie anwachsen, freut sich der Aktionär. Normalerweise bezahlen Marktteilenhmer für Wachstum drauf, siehe etwa die deutschen Solaraktien in den Jahren 2003 - 2007.


    Übrigens, wenn man mal das SAG Multiple von 5 anlegt liegt man hier bei 9¤.


    Ansonsten ist vielleicht in dieser Panik-Phase SMA Solar oder Centrotherm einen Blick wert.

    Aktienrückkauf wäre eine Möglichkeit. Das Cash dazu ist aber nicht da, das hat man zu 100% investiert. Das Management hat auf solche Fehlentwicklung nicht sonderlich viel Einfluss. Kenne nicht das Vermögen der Vorstände, aber die dürften das meiste schon 2007-2010 investiert haben.


    Der Solar Millenium Vergleich liegt nahe. Wer die Unternehmen vergleicht hat aber mit Sicherheit nicht in die Geschäftsberichte reingeschaut und von beiden Unternehmen nicht sonderlich viel Ahnung. Denn SM hatte ein komplett anderes Geschäftsmodell (und natürlich ein desolates Management). Die haben sehr teuer die CSP Technik entwickelt und wollten da weltweit Marktführer werden. Solarhybrid entwickelt überhaupt keine Technik.


    "Solange das nicht passiert, siehts eher nach der nächsten Solarpleite aus."


    Tja, erstaunlich wie oberflächlich Marktteilnehmer sein können. Die Verkaufen auch lieber ihre Aktien als sich 10 Minuten mit dem Unternehmen zu beschäftigen. Mir kann es ja nur recht sein. "When it's raining gold, reach for a bucket, not a thimble."


    "Wenn es wenigstens eine ordentliche Dividende geben würde...."


    Welches Unternehmen wächst denn mit 280% und schüttet gleichzeitig eine Dividende aus? Das Geld kann man viel besser reinvestieren.

    Der Satz ist nonsens. Aber wer schert sich schon um Fakten? Immerhin hat der Artikel dafür gesorgt, dass man heute einen ziemlich guten Deal machen konnte. Marketcap war im Tagestief bei 13 Mio¤. Wenn alles gut läuft verdient man die nächsten Jahre ein vielfaches davon auf Basis der heute bekannten Umsätze. Von Projekten in der Vorplanphase nicht zu reden. Ich fand' die Aktie bei 9¤ noch recht attraktiv, aber 2.50¤ ist mehr als billig. Seit dieser Entwicklung hat sich nicht so viel getan, außer dass man nun eine Projektpipeline von 3000MW hat. Deutschland ist davon der kleinste Teil.


    Aktuelle Kennzahlen:
    Preis 2.50 ¤
    Aktien 6,295,901.00
    Aktuelle Marktkapitalisierung 15,739,752.50 ¤
    (M¤) 15.74 ¤
    Buchwert pro Aktie (meine Schätzung für Ende 2011) 3.22 ¤
    KBV 0.78
    KGVe 2012 1.8


    Erwartete Gewinne auf Basis ohne deutsche Projektpipeline, 25% des Israel Projekts, 100% Italien. Mit 100% der deutschen Pipeline sehe ich den Jahresgewinn bei 20Mio¤. Wahrscheinlichkeit dafür ist eher klein, aber 50MW wird man wohl trotz der 10MW Regel noch umsetzen können. Könnte gut sein, dass die Länderchefs im Osten die Kürzung komplett zu Fall bringen. Die Kürzung war für den 9. März geplant und ist erstmal auf den ersten April verschoben.


    Abschreibung auf Inventar hat man gar nicht, da man alles JIT einkauft. Das und die günstigen Fixkostenstruktur sind in diesem Umfeld von größter Wichtigkeit. Das hat der CEO schon seit langem geschrieben und offenbar recht behalten. Zur Schützung der Margen findet sich im GB auch einiges.

    Die Seiten sind alle ziemlich schlecht oder nicht? Eigentlich müsste ein Screener wie finviz.com recht einfach sein, aber die gängigen Seitenbetreiber interessieren sich nicht sonderlich dafür.

    "Umsätze ausgewiesen sind, die nur formal mit Dritten erzielt wurden"


    Diese Dritte sind die Projektgesellschaften. Das sind SPVs die nach Abschluss des Projektes verkauft werden. Quasi eine Kapselung des Projektes in eine Geselleschaft. Die Umsätze werden bei der Solarhybrid generiert. Der Grund warum die Gesellschaft nicht direkt bei der Solarhybrid angegliedert sind wird auch genannt, siehe zitierte Passage von oben. Da die Gesellschaften keine Assets halten ist das aus meiner Sicht problemlos, werde mich auf Grund des Hinweises nochmal näher damit beschäftigen. Bezüglich der Projekte ist die Solarhybrid extrem transparent, da gibt es sehr wenig was offenbleibt. Man kann die kompletten vergangenen Umsätze und die kompletten Projekte in der Planphase auf der Webseite sehen. Es gab bei dem Bau von Finotower in Berlin z.B. auch Webcams wo man den Baufortschritt verfolgen kann. Insofern fehlt mir bei der Frage ein bißchen das konkrete. Was würde denn eine Voll-Konsolidierung bringen? Die Bilanz würde genauso aussehen. Ob durch diese Konstruktion das Potential zum Betrug besteht kann ich nicht mit Gewißheit sagen. Aber komplexe Konstruktionen sind selbst bei sehr kleinen Firmen absolut üblich, insofern überrascht mich das etwas. Es kann steuerliche oder buchhalterische Gründe geben. Für eine Firma wie Solarhybrid kann der Aufwand zur Bilanzierung durchaus eine Rolle spielen. Wenn sie dadurch sagen wir 250T¤ Mehraufwand hätten (ein guter Wirtschaftsprüfer kostet 1000¤ am Tag), dann wäre das schon signifikant (2.5% des Jahresgewinns). Insofern muss man schon sehr genau hinschauen.


    Zur Ergänzung: Es gibt noch die Gesellschaft von Hr. Schröder über die das Auto abgewickelt wird (4T¤ in 2011). Eigentümer der SPVs ist die S Quadrat Verwaltungsgesellschaft. Die Bilanz zum Ende 2010 kann man beim Bundesanzeiger einsehen. Eigenkapital ist 34T¤.


    https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet


    Warum die Risiken von der Solarhybrid abgewendet werden sollen kann ich nicht sagen. Das hat womöglich historische Gründe, wenn etwa die ursprünglichen Mit-Eigner weniger Haftung haben wollten, Hr. Schröder aber voll haftet.


    "Wenn man das ohne persönliche Attacken macht, können alle was draus lernen."


    Sehe ich genauso. Man sollte sich aber auch als Pessimist nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Auch zu einer Short-These gehört i.d.R. sehr viel gutes Research. Ich habe da Erfahrungen gesammelt bei den chinesischen Unternehmen die in den USA gelistet sind. Selbst der größte Hedgefondsmanager der Welt, John Paulson, ist anscheinend vor Betrügereien nicht geschützt. Er hat bei der chinesischen Sino-Forest sehr viel Geld verloren und das Jahr mit -50% abgeschlossen.


    Vielleicht schaut sich jemand mal das Unternehmen genau an und gibt eine Schätzung für Umsatz und Gewinn ab. Herr Rank gibt einen fairen Wert, oder besser gesagt ein Kursziel, von 12.50¤ an. Bei ihm ist das ein KGV von 7.0 und KGVe von 5.3. Ziemlich seltsame Analyse, aber ein Sell-Side Analyst darf sich halt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Seine Schätzungen sind auch betont konservativ (er hatte beim letzten Report USA noch nicht voll eingepreist).

    "Das Risiko besteht z.B. auch darin, wenn man die Solarmodule zu teuer eingekauft hat und das dann nicht mehr zum Einkaufspreis plus Aufschlag los wird. "


    Ja, das ist der wichtigste Punkt an der Geschichte. Die Verträge werden jetzt geschlossen und die Module später eingekauft. Wenn man davon ausgeht, dass PV Preise steigen wäre auch ein satter Verlust möglich. Umgekehrt, wenn PV Preise fallen wie bisher sind satte Gewinne möglich. Ich verfolge die PV Preisentwicklung sehr genau, und die Prognosen bzgl der Entwicklung. Man kann beobachten, dass PV Preise sich ähnlich wie denen von Computerchips verhalten (Moores Law). Aktuell sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr -47% gefallen. Im historsichen Vergleich ab 1980 ist das keine Besonderheit, sondern folgt einer ziemlich geraden Trajektorie (daher auch der Name Mooresches Gesetz). Vgl. auch die Arbeiten von Ray Kurzweil.


    "Wenn jemand hier aber zumindest unvollständige Informationen verbreitet und ein Unternehmen seltsam bilanziertsollte man das doch kommentieren."


    Was soll man erst zu Konzernen wie Google und Apple sagen, die aus Steuergründen regelmäßig ihr gesamten internationalen Umsatz über Irland abrechnen; oder natürlich die großen Investmentbanken die mal schnell Geschäfte in SPVs oder Hedgefonds auslagern; oder Versicherungen die Staatsanleihen zum Marktwert von 50% zu 80% in den Büchern haben.


    Selbst die einfachsten Unternehmen haben zum Teil sehr komplexe Konstruktutionen. Es gibt hier keine Bilanztricks.


    "Um mal etwas fundametales beizutragen: Neben dem Aussehen des CEOs finde ich ja auch den Namen nicht gerade vertrauenserweckend. Hört sich so an wie "China Gold and Rare Earth Mining exploration", ein paar schick kombinierte Werbeschlagwörter für die Investoren."


    Warum der Name gewählt wurde kann man in den alten Geschäftsberichten nachlesen.


    "Selbstverständlich kann der Kurs trotzdem steigen."


    Wenn der Kurs sich verdoppelt war der Pessimismus trotzdem angebracht? Wie gesagt, unter bestimmten Bedingungen ist die Pipeline bis 2018 kalkulierbar (in Abhängigkeit der PV Preise). Das Minimum an Umsätzen ist dann 2 Milliarden Euro - Umsatz der heute schon verkauft ist. Den Gewinn zu kalkulieren ist allerdings sehr schwer. Ich habe da ein paar komplexere Modelle gebaut.

    "Das Risiko besteht z.B. auch darin, wenn man die Solarmodule zu teuer eingekauft hat und das dann nicht mehr zum Einkaufspreis plus Aufschlag los wird."


    Nur begrenzt, denn die Bauphasen dauern nur wenige Monate an. Man müsste theoretisch bei höheren Modulpreisen Investitionen abschreiben bei Projekten die noch nicht im Bau waren. Es gab zwar vor ein paar Jahren mal eine Phase wo Silizium knapp wurde und PV Preise für einige Monate gestiegen sind, aber davon ist momentan kaum auszugehen. Steigerung wegen Silizium-Knappheit kann man wohl ausschließen.

    Negative Entwicklung müsste man genauer definieren. Wenn beispielsweise die Eigenkapitalgeber insolvent gehen würden, dann sitzt man auf einem Kraftwerk was man neu vermarkten muss. Wenn Sub-Kontraktoren insolvent gehen, dann müsste man die Forderung abschreiben. Ab Bauphase ist das Risiko m.E. minimal. Das entscheidende Risiko besteht vorher, wenn die Projekte geplant und vorfinanziert werden. Im Verhältnis zum Eigenkapital ist das ziemlich verkraftbar, solange die technische Realiserbarkeit gewährleistet ist, was bei Solar Millenium eben nie der Fall war. Solar Millenium hatte fast nichts in Produktion. Fakt ist Solarhybrid hat 266 MW in 2 Jahren verbaut, und das Geschäft lauft gut. Das kann sich auch mal drehen, aber für die nächsten Jahre gibt es dafür keine Anzeichen, die ich erkennen kann.

    Du hast schon verstanden, dass Solarhybrid die Projekte nicht besitzt, oder? Da geht jetzt glaube ich einiges durcheinander. Worin besteht denn jetzt der Trick? Und was hat das in dem Fall genau mit Solar Millenium zu tun?

    "Kannst Du uns z.B. erklären, wie Forderungen mit Bankfinanzierungen "abgesichert" sein sollen ? "


    Also, die Gesellschaft haftet gegenüber den Subkontraktoren. Bei Baubeginn ist das Projekt bereits in eine eigene Projektgesellschaft überführt, die anteilig den Kapitalgebern und Solarhybrid gehört. Das aktuelle Projekt in Italien ist wie gesagt eine Ausnahme, wo man komplett bis zur Übergabe haftet.


    "Der Grund für die Betreibung von Projektentwicklungen in Gesellschaften außerhalb der solarhybrid AG
    liegt darin begründet, dass die Gesellschaften nur temporär benötigt werden und folgend an den Endinvestor
    übergehen. Für die solarhybrid AG wäre jede Gründung in Bilanzen etc. aufzuführen und ggf. zu
    konsolidieren. Ferner werden auf diesem Weg Risiken von der solarhybrid AG ferngehalten." S.35, Halbjahresbericht 2011

    Ehrlich gesagt, ich finde es faszinierend was in dem Thread geschrieben wurde. Irgendwie habe ich das Gefühl dieses extrem negativen Einsichten sind vor allem durch eins geprägt: jeder weiß, der Solarbranche geht es schlecht. Nunja, und dann geht man mit diesem Bias auch an die Sache heran.


    "Habe ein bißchen im Geschäftsbericht gestöbert, man sieht eigentlich nur Schulden und Verluste. Wieso nochmal soll sich das ändern? im 2.HJ10 müssen irgendwelche Verluste mit ein paar Mios reingehauen haben, der HJ10 sah noch so hoffnungsvoll aus, vielleicht passiert das wieder."


    Man sollte strikt trennen zwischen A) Projektgeschäft und B) Distribution und Thermie. B) hat Verluste produziert und hat man veräußert. A) ist seit 2010 ziemlich profitabel.


    Man sollte doch im Stande sein Schulden und kurzfristigen Verbindlichkeiten unterscheiden zu können. Also, Schulden sind aktuell 2.2 Mio¤ zu ca 15M¤ EK. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen ja immer kurzfristige Forderungen gegenüber, die zudem über EK- und Bankfinanzierung abgesichert sind. Zum Teil gibt es sogar Verpflichtungen der Modulhersteller, was mit dem massiven Preisdruck zusammenhängt.


    "Die Zwischenquartalsberichte verzichten gleich auf Bilanzen und GV."


    Zum Zweiten Quartal findest Du Bilanz und GuV.


    "Die Officers sehen tatsächlich aus wie aus einer Daily Soap entsprungen, da muß ich mmi recht geben."


    Okay, ich dachte hier beschäftigen sich ernsthafte Leute ernsthaft mit Aktien. Bisher habe ich von der tiefen Analyse noch nicht viel gesehen, aber reichlich oberflächliches. Jeder der hier etwas geschrieben hat, hat sich vielleicht maximal ein paar Minuten mit dem Unternehmen beschäftigt. Vielleicht sollte man erstmal die Sache verstehen bevor man ein Urteil abgibt, oder nicht? Ist halt mein Ansatz. Wenn selbst die Antizykler so pessimistisch sind, scheint mir das ein gutes Investment zu sein. Immerhin verstehe ich mittlerweile ganz gut, wie dieser absurde Marktpreis zu stande kommt. KGV von 3.5 bei guter Profitablität und 280% Wachstum sieht man nicht sehr oft. Da ist mehr als Pessimus eingepreist, das ist eine massive Fehlbewertung. Meine Meinung.

    Von welchem Markt spricht Du? Lange bedeutet bei momentaner Entwicklung = 24-36 Monate, je nach Standort. Für Deutschland sind es noch viele Jahre. Aktuell ist kein Bau von Anlagen ohne Subventionen rentabel, da habe ich mich falsch ausgedrückt.


    Momentan befindet man sich bei Solarhybrid in Planphase für den Bau ohne Subventionen. Sie können sich natürlich irren, und der Preis für PV Module morgen um 100% steigen. In einer Branche wie dieser muss man langfristig planen und Trends im Auge behalten, sonst wird man von der Konkurrenz aus dem Markt gedrängt. Also ich gehe davon aus, dass die Kosten sich weiter entwickeln wie bisher. Ich hätte mich etwas genauer ausdrücken können. Was ich meinte ist, dass der Markt sich von Deutschland und Italien hin wegbewegt, und Subventionen ab 2013 keine Rolle mehr spielen. Ab 2013 bzw. Mitte 2012 wird die Einspeisvergütung in Deutschland soweit gekürzt, dass der Markt für Großprojekte uninteressant wird.


    Zur Förderung in Deutschland, die jetzt monatlich geprüft wird.


    "Bisher sinkt die Solarstromförderung automatisch, wenn eine bestimmte Anzahl neuer Anlagen installiert worden ist. Von 47,75 Cent je Kilowattstunde für Dachanlagen und 35,49 Cent für Solarparks im Jahr 2008 fiel die Vergütung bis Januar dieses Jahres auf 24,43 Cent (Dachanlagen) beziehungsweise 17,94 Cent (Solarparks). Branchenvertreter weisen darauf hin, dass Solarstrom immer günstiger werde und vor dem Durchbruch zur Wirtschaftlichkeit stehe."


    http://www.zeit.de/wirtschaft/…erderung-roettgen-energie

    "In sonnenreichen Ländern der dritten Welt vielleicht und in China. Nicht in Deutschland. "


    Ganz genau. Deswegen hat man Projekte in vielen Ländern mit viel Sonne in der Pipeline. Erst vor ein paar Wochen wurde ein 200MW Projekt in Israel gekauft. Dazu eben die 2500 MW in den USA, die zu schätzungsweise 75% selbst gebaut werden. Dann hat man noch ein Projekt in Südafrika fix. Dazu könnte noch einiges kommen, aus Marokko, Tunesien, Indien, da ist man überall im Gespräch mit lokalen Entwicklern. Momentan ist man in dem Markt die Nummer 6 der Welt in Sachen Projektentwicklung. Wenn es gut läuft könnte man ein paar Plätze aufsteigen. Die US Projekte wären ja das größte PV Kraftwerk der Welt. Das größte in Europa hat man im Dezember fertig gestellt.

    Nein, die Projekte wurden bisher immer über EK Geber gemacht, bisher vor allem die Altira AG, wobei Solarhybrid als Generalunternehmen haftet. In Italien macht man jetzt ein kleines Projekt zu 50% auf eigene Rechung, aber das dürfte die Ausnahme bleiben (Italien ist ein Sonderfall wegen den aktuellen hohen Zulagen).


    Den Solarmarkt bis 2011 unterscheidet sich fundamental vom Solarmarkt ab 2012-2013, weil keine Subventionen mehr für den Bau notwendig sind. Deutschland als Markt ist daher in Zukunft uninteressant. Deswegen spezialisiert man sich auf Arabien, Indien, USA, etc.


    Das ganze sieht man an der globalen Installation die jetzt bei <1% stehen. Wenn die Preisentwicklung - wie die letzten 20 Jahre auch - weiter fällt wird die Technik sehr gut mit anderen Energiequellen konkurrieren können. Bisher war der Markt ja völlig ineffizient und vor allem durch Deutsche und Italienische Subventionen getrieben. Genutzt hat es der deutschen Industrie leider relativ wenig.


    Aus diesen Gründen ist der Vergleich mit vergangenen Zombies schwierig. Der Solarmarkt wird im Unterschied zu allen anderen Energiequellen exponentiell effizienter. Im Labor hat man schon Wirkungsgrade von 50%. Sicher ist auch, bei Technologie die sich so schnell ändert, ist die Sterberate hoch. Für die nächste Zeit ist das hier m.E. äußerst unwahrscheinlich. 2012 wird sehr ähnlich zu 2011 sein: 300MW die hauptsächlich in Deutschland gebaut werden.


    "Langfristig war es fast ausschließlich immer verkehrt, mehr als das Eigenkapital für eine Aktie dieser Firmen zu bezahlen."


    Ich verwende das KBV nie für einen Going-Concern. Auch weil Firmen vor Verlusten selten halt machen. Die Betrachtung des Buchwerts eines Going-Concern finde ich nur interessant für die Überlegung ob das Geschäftsmodell für andere mit dem gleichen Kapital replierzierbar ist, was hier sich nicht der Fall ist. Mit 20 Mio ¤ Kapital könnte man nicht eine zweite Solarhybrid schaffen.


    "Aber wenn es mal ein Jahr mit den Projektabsatz stottert, dann ist das komplette Eigenkapital im Nu abzuschreiben."


    Der Umsatz ist nach Abschluss der Verträge bis 2018 fix (die Pipeline). Alles was noch dazu kommt ist Bonus. Es sei denn die Kraftwerke könnten theoretisch nicht gebaut werden wie bei Solar Millenium. Aber wenn man sich etwas mit der Technik und der Preisentwicklung beschäftigt hat, ist das glaube ich ziemlich enleuchtend, dass es da kaum technische Risikofaktoren gibt. Da PV-Kraftwerke auch sehr modular aufgebaut werden können, ist die kurzfristige Plansicherheit sehr hoch. Risikofaktoren ist eher die Finanzierungssituation, bei einer verstärkten Bankenkrise.

    Zitat

    Original von woodpecker
    Da schon eher S.A.G., die profitieren ebenfalls von geringeren Modulpreisen. Aber auch die sind mir aktuell zu abhängig von einzelnen Projekten.


    Interessanter Vergleich. Für 2011 sind 3 Quartale vergangen. Wenn man das annualisiert kommt man auf folgende Kennzahlen. Die Jahre davor kann man bei beiden Unternehmen wohl nur sehr bedingt heranziehen.


    SAG
    EKR 11.03%
    Umsatzsteigerung 4.98%
    P/E 6.85

    SHL
    EKR 56%
    Umsatzsteigerung 281.00%
    P/E 3.1



    SHL hat bei gleicher Marketcap zweimal soviel Umsätze und Gewinne und ist wesentlich profitabler (da sehr schlank aufgestellt).


    SAG wird ohne Subventionen glaube ich kurzfristig einige Probleme bekommen. Bei SHL ist gewißermaßen ein Umsatz bis 2018 gesichert, wenn die PPA-Verträge unterzeichnet werden sollten (Infos dazu dürften die nächsten Monate kommen).

    Man muss zu Solarhybrid vor allem wissen, dass sie keine Module produzieren, sondern einkaufen, und damit die Entwicklung genau gegenläufig zum Markttrend ist. Die nächsten Monate sollte die Situation deutlich klarer machen. Unter Umständen wird sich ein Gewinn prognostizieren lassen, der definitiv höher als die Marketcap ist.


    Bis 2013 ist einer der größten Einflussfaktoren die Subventionen. Ab 2013 wird die Solartechnik erwachsen, und man wird Kraftwerke ohne Subventionen bauen können.


    Jahreseinkommen für 2011 wird rund 10 Mio¤ sein. Die Eigenkapitalrendite wird für das Jahr bei 40%-50% liegen. Das Cash hat man gleich ausgegeben für die Akquisition der Pipeline in USA und Israel. Ab Mitte des Jahres sollte man die Gewinne bis 2018 deutlich besser schätzen können. Wichtigster Faktor sind die Modulpreise.

    Vor allem das letzte Stück. Die US Projekte werden übernommen und der Kurs hat bisher kaum reagiert. Könnte sich mit der Vorlage der Zahlen für 2011 in einem Monat ändern. Bisher gibt es nicht viel Interesse an der Firma.

    Mr. Market schwankt zwischen Depression und Tiefschlaf. Ich schätze für 2012 Gewinne von 20 Mio¤. Das wäre ein KGV von 2 bei einem Umsatz-Wachstum von 280%. Sie bauen außerdem das größte Solarkraftwerk der Welt und haben eine Pipeline von 3 Gigawatt. Das entspricht einem Umsatzpotential von 2-3 Milliarden Euro. Marktkapitalisierung ist immer noch 40 Mio¤. Meine Prognose ist ein Marktwert von 200 Mio¤ bis Ende 2013.


    Kurs am 7.2.2012: 6.20¤