Dieser Thread muss doch mal wieder hochgehohlt werden. Heute wird die Endscheidung bezüglich des Zuschlags für den JWP bekannt gegeben:
Am 10.03.06 wurde dieser Artikel in der Hamburger Abend Zeitung veröffentlicht:
Wer bekommt den Zuschlag?
Von Klaus Wallbaum
Hannover. Das größte Investitionsvorhaben Norddeutschlands steht vor einer wichtigen Weichenstellung: In der nächsten Woche wird entschieden, wer Betreiber des neuen Tiefwasserhafens in Wilhelmshaven werden soll. Zwei Unternehmen stehen in der engeren Auswahl die Eurogate, die zur Hälfte der früheren Bremer Lagerhausgesellschaft gehört, und Rhenus Midgard, die in mehreren Häfen, unter anderem Nordenham, Anlagen betreibt. In der Realisierungsgesellschaft haben die Landesregierungen von Niedersachsen und Bremen das Wort und man hielt sich dort gestern bedeckt. Erste Hinweise in der Oldenburger Nordwest-Zeitung, Eurogate komme zum Zuge, sind vom Wirtschaftsministerium in Hannover umgehend dementiert worden. Dies hat wohl vor allem formale Gründe. Es hat ein weltweites Bieterverfahren gegeben, an dem sich mehrere Hafenunternehmen beteiligt haben. Keinesfalls will man eine Entscheidung durchsickern lassen, bevor die zuständigen Gremien entschieden haben.
Spekuliert wird, dass auch asiatische und arabische Investoren über Konsortien ihren Hut in den Ring geworfen hatten. Es wurden aber harte Bedingungen formuliert: Der Betreiber muss nicht nur Container annehmen und verladen, sondern auch bearbeiten und etwa defekte Container reparieren. Die Wirtschaft im Hafen soll teilhaben. Für Eurogate spricht, dass dieses Unternehmen zur Hälfte der früheren Bremer Lagerhausgesellschaft gehört und die wiederum gehört dem Land Bremen. Da der Jade-Weser-Port nach Betriebsbeginn 2010 ein voller Erfolg werden dürfte, würde Bremen über die Eurogate davon profitieren. Außerdem ist ein Hamburger Unternehmer an Eurogate beteiligt, die Verbindung zur anderen großen Hafenstadt wäre damit gewährleistet. Das Konkurrenzunternehmen Rhenus Midgard ist auch in norddeutschen Häfen aktiv, hat aber keine vergleichbar starke Lobby.
Der neue Hafenbetreiber bekommt eine Konzession für 40 Jahre und muss für Kräne, Transportgeräte und Flächenbefestigungen aufkommen ein Aufwand von 300 Millionen Euro. Die größte Investition leistet aber zunächst der Staat: Sobald das Planfeststellungsverfahren beendet ist damit wird im Sommer gerechnet , müssen zunächst Spundwände im Wasser aufgestellt werden. Dann muss der Schlick aus der Jade aufgespült werden auf einer Fläche von 1,7 Kilometern mal 650 Metern. Das kostet 600 Millionen Euro, 510 Millionen davon trägt Niedersachsen.
Ein Problem bleibt allerdings noch: Wenn der Hafen planmäßig 2010 seine Arbeit aufnimmt, dürften die Bahnlinien und Straßen rund um Wilhelmshaven noch nicht im nötigen Umfang ausgebaut sein. Nötig sind Investitionen in die Bahnlinie Wilhelmshaven-Oldenburg und in die Küstenautobahn.
Eine Kapitalerhöhung wurde übrigens auf der HV ausgeschlossen.
Gruß, THK