Beiträge von witchdream

    Hallo apeman,


    das sind wirklich interessante Aktien, und eine schöne Mischung noch dazu!


    Zu VDN habe ich auch schon einiges gelesen - man rechnet mit steigenden Nickelpreisen und da ist VDN dann ein Profiteur.


    Biotest habe ich auch in meiner watchlist - leider kommt der Kurs so schnell wieder in Bewegung, dass ich da wohl nicht zum Zuge kommen werde, aber das liegt nur an den Vertracktheiten meiner mechanischen Strategie.


    Die meisten Zahlen zu den anderen Aktien finde ich auch OK. Nur in einigen Fällen springt mir ins Auge, dass die Aktien z.T. mit sehr hohen KCVs (bzw. niedrigem Cashflow) gehandelt werden. Dies gilt vor allem für Süss Microtec, die nur 0,40 Euro Chashflow generieren, aber einen Gewinn von 0,91 Euro im Jahr 2000. Sieht für mich so aus, als würde der Gewinn durch Auflösung von Reserven (Rückstellungen usw) künstlich aufgeblasen. Kennt sich jemand mit solchen bilanztechnischen Spielchen aus ? - Wäre mal interessant.


    Gruss, witchdream

    Hallo MonStar,


    bei Bayer wäre ich erst mal sehr vorsichtig. Durch den Verlust ihres Blockbusters im Pharmabereich (der Lipidsenker Lipobay) gehen Bayer Milliarden durch die Lappen, und zwar nicht als einmaliger Störfall, sondern dauerhaft - das Präparat ist vom Markt genommen worden und damit praktisch mausetot.
    Das heisst für mich, dass Bayer grundlegend neu bewertet werden muss, und es wird sicherlich einiges an Diskussionen geben, ob die Pharma- und die Chemie-Sparta künftig noch unter einem Dach gebündelt werden sollen. Auch diese Unsicherheit dürfte dem Kurs nicht gut tun.
    Für die watchlist ist Bayer vielleicht interessant, aber ich sehe hier keinen raschen Handlungsbedarf. Schaug´n ma mal...


    Gruss, witchdream

    Hier noch eine Meldung von heute, wonach die BEG Verluste ausweist - aufgrund von hohen Rücklagen. Operativ ist die BEG nach wie vor profitabel. Wie praktisch für den Mehrheits-Aktionär Consors: durch solche Bilanz-Spielchen verliert die Aktie weiter an Attraktivität, und die Dividende kann man auch zusammenstreichen - von ursprünglich 1,38 Euro (1999) auf erwartete 0,15 Euro (2001). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.


    Gruss, witchdream


    Berliner Effektengesellschaft rutscht in die Verlustzone
    BERLIN (dpa-AFX) - Die Berliner Effektengesellschaft <BFV.BER> ist wegen hoher Rücklagen für eigene Aktien in die Verlustzone gerutscht. Für das erste Halbjahr 2001 weise der Finanzkonzern einen Bilanzverlust von 7,2 Mio. Euro aus, teilte die Berliner Effektengesellschaft AG am Donnerstag mit. Im Vorjahreszeitraum waren noch mehr als 23 Mio. Euro Gewinn angefallen.


    Das Institut verwies darauf, im operativen Geschäft weiter schwarze Zahlen zu schreiben. Nach Steuern, aber vor Rücklagen, betrug der Jahresüberschuss knapp eine halbe Mio. Euro. Die Bilanzsumme belief sich auf knapp 200 Mio. Euro. Die wichtigste Tochter, die Maklergesellschaft Berliner Freiverkehr, erwirtschaftete einen Gewinn nach Steuern von 2,3 Mio. Euro.


    Mittlerweile hält der Nürnberger Internet-Aktienhändler ConSors <CSO.ETR> mit 53 Prozent die Mehrheit an der Effektengesellschaft. Zusammen mit der Berliner Börse soll eine Leitbörse für den Kleinanleger aufgebaut werden. Die Töchter Berliner Effektenbank AG, mittlerweile in Consors Capital Bank umfirmiert, und die verlustreiche Berliner Effektenbeteiligungsgesellschaft AG werden künftig nicht mehr in der Bilanz der Effektengesellschaft erfasst./DP/ar

    Hallo eremit,


    danke für das Link. Habe mir gerade die Bilanz angeschaut. Das ist wirklich nicht mein Spezialgebiet, aber ich reime mir da folgendes zusammen:


    Eigenkapital = 0,
    wobei Bilanzverlust = -341 mio und
    nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag = -66,8 mio DM
    (Ich verstehe das mal so, dass sie eigentlich mal eben 67 mio DM Kapitalerhöhung vornehmen müssten, um ihre Bilanzverluste auszugleichen - und das bei einer Börsenkapitalisierung von 14,3 mio Euro).


    Bankschulden = 716,9 mio DM.


    Debt / Equity = Schulden / Eigenkapital = 716 / 0 = unendlich


    Für mich ist bei D/E > 1 Vorsicht angebracht, aber ein D/E von unendlich wäre der Hammer.


    Also, ich weiss nicht recht ... ich sehe da eher Bankrott als turnaround - ich bin da gebranntes Kind ;D


    Gruss, witchdream

    Hallo zusammen,


    ja, ich seh das inzwischen genauso wie Lucien. Sobald ein Analyst eine Kaufempfehlung ausspricht, ist grösste Vorsicht angebracht - dann haben die "interessierten Seiten" bereits ihre Depots mit der entsprechenden Aktie vollgestopft und fangen an, den Kurs aufzupumpen. Ist leider ein mühsamer Lernprozess...


    Die Sache mit der DB hat heute sogar zu recht klaren Kommentaren im Börsen-Vorspann zur Tagesschau geführt - nach dem Motto: bei der DB scheinen die firewalls zwischen Analysten und Fondsmanagern wirklich so gut zu funktionieren, dass der eine das Gegenteil tut von dem, was der andere empfiehlt (im Klartext: die Fondsmanager verkauften, während die Analysten öffentlich zum Kauf rieten). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt - das Motto von Lucien passt wirklich...


    Gruss, witchdream

    Hallo eremit,


    wie kommst du denn darauf, dass sich da ein turnaround anbahnt? Zumindest die Zahlen aus der B:O sprechen eine andere Sprache - ich spieöle mal wieder "Kiosk":
    - Ergebnis 2000: -23,47 Euro / Aktie (Verlust)
    - Cash Flow: -8,77 Euro / Aktie (negativ)
    - Buchwert: -14,30 Euro / Aktie (negativ)
    - Dividende: haha
    Nur das KUV ist ein highlight: 644 Euro Umsatz / Aktie bei einem Aktienkurs von 4,25 Euro -> KUV = 0,007


    Also, wo bitte ist der Lichtstreif am Horizont ???


    Neugierige Grüsse, witchdream

    Hallo THK,


    ich weiss nicht, ob das so klar ist, aber meines Erachtens gehört die Berliner Effektengesellschaft mehrheitlich zu Consors. Ich war eine Zeitlang Aktionär von der BEG, als der Übernahmekampf tobte, und was da ablief, war alles andere als lecker. Der BEG-Gründer Timm versuchte aus verständlichen Gründen und zur Freude der freien Aktionäre, den Kurs über die Ausgabe von Gratisaktien und Gratis-Optionen oben zu halten, und von anderer Seite wurde der Kurs gnadenlos nach unten geprügelt - über Verleumdungsklagen, Kursmanipulationsklagen und ähnliche "kleine" Tricks. Seitdem hat Consors bei mir absolut versch...en - bis in alle Steinzeit. Was die BEG ursprünglich auf die Beine gestellt hat, war ziemlich revolutionär - umfangreichster Online-Handel mit ausländischen Aktien, auch nach Börsenschluss usw - eine erstaunliche Leistung für eine Bank, die mal mit ein paar Wechselstuben in Berlin angefangen hat! Consors hat das wohl auch so gesehen, aber die Art der Übernahme war eines der übelsten Kapitel in Sachen Börsenkultur, das ich bisher erleben "durfte". Da nehmen sich die Skandale am NM harmlos dagegen aus - und das war sicherlich nicht das Verschulden von Herrn Timm...


    Ich habe die Sache nicht weiter verfolgt, aber falls Consors hier noch drin ist (wovon ich ausgehe), kann ich nur sagen: Vorsicht - Finger weg!!!


    Nachfolgend die Übernahmemeldung vom Mai 2000


    Gruss, witchdream



    Berliner Effektengesellschaft und Berliner Effektenbank werden mehrheitlich durch ConSors übernommen
    (ad hoc, 29.05.2000)


    Berlin, 29.Mai 2000: Berliner Effektengesellschaft AG, Berliner Effektenbank AG und die Mehrheitsgesellschafter beider Gesellschaften haben mit der ConSors Discount-Broker AG ein umfangreiches Vertragswerk abgeschlossen, wonach ConSors in mehreren Transaktionsschritten die Mehrheit an beiden Gesellschaften erwerben wird.


    Im einzelnen wird in der Berliner Effektengesellschaft AG u.a. eine durch ConSors gewährleistete Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht für freie Aktionäre im Verhältnis 20:1:30 Euro sowie ein Aktientausch zwischen beiden Gesellschaften durchgeführt.


    Weiterhin wird ConSors gemäß dem Übernahmekodex ein Tauschangebot in ConSors-Aktien an freie Aktionäre zur Übernahme von Aktien der Berliner Effektengesellschaft AG in Höhe von 37,4 Euro je Aktie unterbreiten. Der bisherige Mehrheitsgesellschafter und Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Holger Timm, wird durch einen Tausch in ConSorsAktien die Übernahme der Mehrheit durch ConSors gewährleisten, bleibt aber größter Einzelaktionär der Berliner Effektengesellschaft AG. Herr Timm hat sich darüber hinaus verpflichtet, auch längerfristig seine Vorstandsfunktionen innerhalb des Konzerns wahrzunehmen und die gemeinsame strategische Planung umzusetzen.


    Strategische Schwerpunkte des Vertrages sind die Bereiche Aktienhandel und Investmentbanking, die zügig erheblich ausgebaut werden sollen. Nach dem gemeinsamen Verständnis der Vertragspartner werden auch künftig die Interessen und Wünsche der rasant wachsenden Retail-Kundschaft in Deutschland und Europa im Mittelpunkt des Geschäftsausbaus stehen. Erklärtes Ziel aller Partner sind größtmögliche Transparenz bei der Orderabwicklung, schnellste und kostengünstigste Ausführungen sowie zahlreiche weitere Serviceangebote einschließlich weiter verlängerter Handelszeiten.


    Für die Konzerngesellschaften der Berliner Effektengesellschaft AG bedeutet die Mehrheitsübernahme durch den führenden Online Broker in Europa einen Quantensprung hinsichtlich des Zukunftspotentials aller bestehenden Geschäftsfelder als umfassender Finanzdienstleister. Alle Vertragsparteien sind sich aber einig, daß die neuformierte Allianz offen für weitere strategische Partnerschaften, Kooperationen und Beteiligungen ist. Entsprechende Sondierungsgespräche wurden bereits aufgenommen. Die Transaktion bedarf noch der Freigabe durch das Bun

    Hallo DAQel,


    ich will auch mal was zu SFP sagen... Hier sind die Institutionellen:


    Top Institutional Holders of SFP     Shares Value
    Wellington Management Company     640,500 $11,561,025
    Paradigm Capital Management     610,025 $11,010,951
    Muhlenkamp & Co Inc.     348,690 $6,293,854
    Royce & Associates, Inc.     334,500 $6,037,725
    Taunus Corporation     310,882 $5,611,420
    LSV Asset Management     276,550 $4,991,728
    Westpeak Investment Advisors, L.P.     266,550 $4,811,228
    Barclays Bank Plc     212,671 $3,838,712
    Raborn & Co., Inc.     211,730 $3,821,726
    American Express Financial Corp     209,390 $3,779,490

    Hoi Investor,


    welcome back! Wie war der Urlaub ?! Hast ein paar spannende Diskussionen verpasst, aber das lässt sich ja alles nachholen.


    Gruss, witchdream - der mit den 3 Sternen ;D [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 08.08.01 um 16:36 von witchdream geändert.)[/size]

    Ein Hoffnungsschimmer für alle Siemensianer: Siemens ist eine strategische Allianz mit F5 Networks (Nasdaq-Kürzel: FFIV) eingegangen - die sind auf Optimierung und Auswertung des Datenflusses im Internet spezialisiert (internet traffic management). Na, mit so einem Partner kann es für Siemens endlich wieder aufwärts gehen ;D


    Gruss, witchdream


    PS: Die mich schon länger kennen, wissen, dass ich seit geraumer Zeit FFIV im Depot habe ;D


    Wednesday August 8, 7:02 am Eastern Time
    Press Release
    SOURCE: F5 Networks, Inc.
    F5 Networks and Fujitsu Siemens Computers Launch Strategic Alliance
    MUNICH, Germany & SEATTLE--(BUSINESS WIRE)--Aug. 8, 2001--


    Joint Solution Implements F5's iControl(TM) API


    (Application Program Interface) and F5's Internet Traffic and Content Management Products at Competence Center of
    Fujitsu Siemens Computers


    F5 Networks, Inc. (Nasdaq:FFIV - news), the leading provider of Internet Traffic and Content Management (iTCM) products, today announced its alliance with Fujitsu Siemens Computers, Munich, in which F5 and Fujitsu Siemens Computers will work together in the xSP-market.


    The xSP market includes a wide and growing range of all service providers, including application service providers (ASPs) and management service providers (MSPs), Internet service providers infrastructure service providers, network service providers NSPs, and independent software vendors. Fujitsu Siemens Computers will immediately integrate F5's iTCM products in its xSP-framework. FSC's server architecture is based on Intel (PRIMERGY) and also on SPARC/SOLARIS (PRIMEPOWER).


    ``A determining factor of success, for service providers especially, is obtaining a high degree of availability. Fujitsu Siemens Computers is well known for meeting the highest demands in business critical computing. The integration of F5 products will provide our customers best of breed solutions,'' said Thomas Schafer, director, service providers at Fujitsu Siemens Computers. ``The management of a data center necessitates technical know-how and an explicit knowledge of the market. In our centers, customers not only can learn about innovations and new appliances, they can also try out proven solutions, which are certified ASP-ready(TM) by Fujitsu Siemens Computers.''


    F5's local and global load balancing solutions enabled through F5's iControl architecture will be implemented in all ten European Competence Centers of Fujitsu Siemens Computers, allowing potential customers to learn first-hand about new state-of-the-art developments in traffic and content management. Furthermore, customers can find out the specific technology required for the implementation and the optimization of their data center. F5's iTCM products and iControl(TM) deliver a high level of integration into the system infrastructure of service providers.


    ``This strategic alliance combines the market access of Fujitsu Siemens Computers with F5 Networks' renowned iTCM products,'' said Michael Frohn, general manager Central Europe at F5 Networks. ``Through this combination, along with the ability to show customers practical, hands-on solutions, we are expecting to achieve a clear market advantage.''


    About Fujitsu Siemens Computers:


    Fujitsu Siemens Computers is the leading European computer company and offers one of the world's most complete product and solution portfolios. Its world-leading technology and innovative IT products span the entire range of personal computing and enterprise computing needs. With extensive manufacturing facilities in Germany and more than 7,000 employees serving our customers, the company operates in 25 countries across Europe, the Middle East and Africa.


    Fujitsu Siemens Computers offers unrivalled expertise in enterprise computing with best-in-class Intel- and Unix-based servers, mainframes and enterprise storage solutions.

    Hallo deafear und DAQel,


    danke für euere ausführlichen Beiträge!


    @ DAQel: die von dir beschriebene "roots-Marktforschung" finde ich prima und oft extrem aussagekräftig. Ich erinnere mich an entsprechende Diskussionen in fnet, als es darum ging, ob Pokemon bei den Kids noch angesagt ist - das sagen dir deine eigenen Kinder sicher verlässlicher als ein Bankenanalyst ;D
    Aber: nicht alle Firmen sind so "zum Anfassen" - da beschränkt sich das Depot dann schon sehr stark auf Konsumentenwerte, wenn du das konsequent durchziehst. Aber ich bin sicher, dass du in der Hinsicht auch flexibel bist ;D


    @ deafear: sorry, schon wieder ein Missverständnis: die Firmen, bei denen ich die Informationspolitik geprüft habe, sind keinesfalls eine Kaufempfehlung!!! Das war eine Zufallsauswahl - alphabetisch aus B:O die Firmen mit einer Marktkapitalisierung unter 5 mio Euro. Von denen ist keine einzige auch nur auf meiner watchlist!!! (Puh, ich muss etwas vorsichtiger werden, wenn ich Firmen-Namen nenne - sonst ruft noch irgendwer sofort bei seiner Bank an und ordert...).


    Völlig zurecht dein Einwand, dass man ja nicht weiss, welche Aktien in der Gruppe der Microcaps zu den Gewinnern gehören werden, und du magst auch recht haben mit deiner Vermutung, dass die jährlichen Performance-Unterschiede zwischen microcaps grösser sind als die zwischen mid-caps oder large-caps. (Ich habe da keine Fakten zur Hand, will dir aber nicht widersprechen - ich behaupte ja selbst, dass microcaps einen relativ ineffektiven Markt darstellen.) Das würde dann bedeuten, dass man bei der Auswahl von microcaps besonders vorsichtig sein muss - andererseits aber wird das Risiko schon mal dadurch gemildert, dass die durchschnittliche Performance von microcaps deutlich höher ist als die von allen anderen Aktien (so eine Art Risikopuffer).


    Um es kurz zu machen: ich verfahre bei der Auswahl von microcaps nach exakt den gleichen Spielregeln wie bei der Auswahl von Blue Chips - siehe Depotregeln und Leserdepot (also billiges KBV, KCV, KUV und gute 12-Monatsperformance). Genau genommen müsste ich bei meinen mechanischen Regeln gar nicht mal wissen, ob ich eine 10-Milliarden-Firma oder eine 10-Millionen-Firma kaufe - auch wenn dir dieser Gedanke völlig gegen den Strich geht ;D In der Praxis schaue ich mir die Firmen vor einem Kauf natürlich auch mehr oder weniger genau an, obwohl ich befürchte, dass dadurch persönliche Vorurteile in die Aktienauswahl einfliessen, die nicht unbedingt gut für die Performance sein müssen. Dadurch zerstöre ich u.U. einen der Hauptvorteile von mechanischen Systemen, nämlich die emotionslose, rein faktenbasierte Aktienauswahl. Aber das wird ein anderes Thema...


    Gruss an euch beide & Gratulation an deafear zum 2. Stern,
    witchdream

    Hallo upwind,


    interessanter Ansatz, von dem ich hier das erste mal höre. Ich kenne auch bei weitem nicht alle der Aktien, die das System als unterbewertet herauspickt, aber diejenigen Aktien, die ich kenne, sehen mir sehr "vernünftig" aus. Scheinbar wird das System also nicht so eingesetzt, dass es irgendwelche aufgeblasenen Bewertungen rechtfertigt.


    Diese Gefahr sehe ich allerdings zumindest in der Theorie, weil einige weit in die Zukunft reichenden Kennziffern verwendet werden:
    - langfristiges Wachstum über 5 Jahre
    - discount-rate (ich nehme an, das dient zur Berechnung des "intrinsic value" über die Verzinsung der zukünftigen Gewinne ???)
    - Markterwartung für die nächsten 5 Jahre
    - eventuell auch der "Zyklusschwund" (was zum Teufel ist das ???)


    Jedenfalls: je weiter du in die Zukunft planst, desto extremer wird die Hebelwirkung der prognostizierten Zahlen.


    Beispiel discount rate bzw. Berechnung des intrinsic value: Da macht es dann einen riesigen Unterschied, ob du ein Gewinnwachstum von 14% oder 16% p.a. annimmst, und welchen Zinssatz du als angemessene Vergleichs-Rendite (=discount rate) nimmst. (Das System nimmt z.B. die Verzinsung von Staatsanleihen als sichere, garantierte Rendite, und die Rendite aus Firmengewinnen sollten dann mehr oder weniger stark darüber liegen - je nachdem, wie risikobehaftet die Gewinnentwicklung ist. Bei http://www.quicken.com kann man im evaluator damit rumspielen - hier z.B. für Microsoft:


    http://www.quicken.com/investm…ric=intrinsic&cursym=
    &csym=&csym1=&csym2=&initearnec=&egrrbtn=&egrdd=
    &egrec=&dcrrbtn=&dcrec=&dcrdd=&symbol=msft
    (Das Link ist reichlich lang - am besten in den Browser kopieren)



    Also sagen wir mal so: bei diesen langfristigen Prognosen bin ich immer sehr misstrauisch, weil sie während der Internet-Blase verwendet wurden, um den Leuten total überteuerte Aktien mit illusorischen Gewinnprognosen unterzujubeln. Das muss aber nicht gegen das Modell als solches sprechen, wenn es seriös eingesetzt wird - ist eine Vertrauensfrage. Der zweite Knackpunkt ist die Verlässlichkeit von 5-Jahres-Prognosen, auch wenn sie noch so seriös erstellt wurden.


    Was ich nicht ganz verstehe: was ist mit Return on Investment gemeint? Ich kenne Return on Equity (RoE = Verzinsung des Eigenkapitals) und Return on Assets (RoA = Verzinsung der Vermögenswerte (?)) - beide gelten als die "härtesten" und kompromisslosesten Kennzahlen zur Beurteilung der Profitabilität einer Firma. Werte über 20% bzw. 15% gelten hier als sehr gut. Vermutlich ist eine von diesen beiden Kennzahlen gemeint ???


    Jedenfalls ein interessanter Ansatz!


    Gruss, witchdream [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 08.08.01 um 13:11 von witchdream geändert.)[/size]

    Für diejenigen Strategen, die sich bis hierher durchgebissen haben, versuche ich mal eine Zwischenbilanz in Form folgender Thesen:


    1. Es gibt vergleichsweise ineffiziente Marktsegmente - sei es als Überbewertung (siehe Beitrag von value) oder als Unterbewertung. Letztere bietet für Antizykliker besondere Chancen.


    2. Small Caps und Micro Caps werden von Profis wenig beachtet und bieten deshalb häufiger solche ineffizienten Bewertungen (Unterbewertungen) als Blue Chips.


    3. Im historischen Vergleich bieten microcaps deshalb überdurchschnittliche Renditen, auch in "normalen" Jahren. (siehe Untersuchungen von O´Shaughnessy, vgl. die Grafik von Investor). Allerdings widersprechen die Ergebnisse von Siegel diesem Befund (siehe Buch von Siegel und Beiträge von deafear). Die 10-Jahres-Simulation von Balkenchart spricht wiederum für eine hohe Performance von microcaps.


    4. Das häufig behauptete höhere Risiko von microcaps resultiert aus einer höheren Volatilität (Schwankungsbreite der Kurse). Diese Volatilität stammt aber vor allem von (erwünschten) extremen Kursausschlägen nach oben, und nicht von (unerwünschten) extremen Kursausschlägen nach unten. (siehe Tabelle und Grafik von Investor).


    5. Offen ist die Frage, wie man in der Gruppe der microcaps am besten die Outperformer erwischt. DAQel und deafear bevorzugen extremes stockpicking mit intensiver Analyse einiger weniger Firmen (Focus-Strategie); Balkenchart und ich setzen auf Diversifikation und Aktien-Auswahl durch mechanische Screenings nach Kennzahlen.


    6. Ein Blick auf die aktuellen microcaps (bis 25 mio € Marktkapitalisierung) zeigt, dass hier momentan sehr viele abgestürzte Nemax-Werte vertreten sind. Die aktuelle Abneigung der meisten Anleger vor diesen Aktien ist verständlich (s. deafear), aber unter antizyklischen Aspekten könnten sie mittelfristig genau deshalb interessant sein.


    7. Was die Informationslage zu microcaps betrifft, bin ich persönlich von der Qualität der verfügbaren Basisdaten (Quartalsberichte im Internet) positiv überrascht - abgesehen von den unbestreitbaren Fehlinformationen via ad-hocs und überoptimistische Prognosen im Nemax-Segment. Gute und professionelle Analysen sind dagegen selten, weil microcaps für Fonds zu klein und für Analysten kommerziell uninteressant sind.


    So - ich hoffe, das gibt die bisherigen Argumente und Befunde einigermassen objektiv wieder und hilft uns allen bei der weiteren Diskussion - falls Ihr Lust auf weitere Beiträge habt.


    Gruss, witchdream [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 07.08.01 um 19:19 von witchdream geändert.)[/size]

    Hallo eremit,


    sieht knifflig aus. Leider bietet investtech.com für die meisten USD-Aktien nur die mittelfristige Perspektive (die du hier reingestellt hast), aber ich hab was für dich:


    Goodyear in Frankfurt mittelfristig:


    Ist seit dem Tiefststand von 18.60 am 20001012 um 72% Punkte gestiegen. Die Aktie entwickelt sich positiv in einem ansteigenden Trendkanal. Es sieht nach einer weiterhin positiven Entwicklung aus. Bei möglichen entgegengesetzten Kursreaktionen bis an die untere Linie des Trendkanals wird die Aktie auf Unterstützung stossen. Der Kurs hat die Zielvorgabe von 34.08 nach dem Bruch einer Rechteck-Formation erreicht. Der Kurs ist jetzt etwas gefallen, doch die Formation deutet einen weiteren Kursanstieg an. Die mangelnde Liquidität der Aktie (gehandelt 95% der Tage, durschnittlich 0.05 Mio pro Tag) kann die Analyse schwächen.



    ...und langfristig...



    ...und kurzfristig...



    Ich finde, in Euro sieht das alles etwas freundlicher aus ;D


    Was den US-Chart betrifft: investtech.com legt die Trendkanäle manchmal etwas seltsam - für meinen Geschmack könnte der Kanal auch etwas flacher eingezeichnet werden (unten durch das Tief bei 22,80 $ und oben durch das Hoch bei 27,35 $) - dann hättest du das Problem nicht und der Kurs wäre noch im Trendkanal.


    Kurz gesagt: du kannst ja mal alternative Trendkanäle einzeichnen und dir einen unbedingten SL-Kurs überlegen. Auf die Schnelle betrachtet, würde ich aber noch von einem intakten Aufwärtstrend ausgehen. Mal schauen, ob die Automatik von investtech.com die Kanäle demnächst anpasst???


    Gruss, witchdream

    Hallo bbng02,


    du hast recht, die Volatilität von Teles ist momentan ziemlich extrem - aber das ist typisch für Aktien, die gerade eine Trendwende durchlaufen (wegen der hohen Unsicherheit der Anleger, wie es weitergeht). Deshalb kann ich der Volatilität auch durchaus etwas Positives abgewinnen.


    Sehenswert ist übrigens die Gap Anfang August im Kursverlauf - der deine Meinung bestätigt, dass hier bereits einige Leute in den Startlöchern stehen:



    Kennt sich irgendein Techie mit der Interpretation von solchen Gaps aus? (Konkret: ist damit zu rechnen, dass der Kurs nochmal runter geht?)


    Im Langfrist-Chart sieht das alles deutlich "geordneter" aus ;D



    Aus dieser Perspektive würde ich Teles dann schon noch als antizyklisches Investment einstufen ;D


    Gruss, witchdream


    PS: Kursziel laut SES Research: 7 Euro - auf Basis einer "sehr vorsichtig kalkulierten" Prognose zur Geschäftsentwicklung...