Beiträge von witchdream

    Hallo zusammen,


    hier noch ein paar Aktien, die sich durch extrem günstige KBVs und KCVs auszeichnen. Ich muss vorausschicken, dass es sich samt und sonders nur um Werte für die watchlist handelt - nach meinen mechanischen Kriterien ist es für einen Einstieg noch überall zu früh.


    [table]                  Free Float      KCV      KBV      KUV
                     (mio Euro)                  
                                       
    Ifco Systems      932117      Logistik      13,9      0,49      0,18      0,13
    Alno      778840      Küchenmöbel      2,5      0,31      0,41      0,05
    Kinowelt Medien      628590      Lizenzhandel      36,2      0,83      0,23      0,20
    NSE Software      679000      Bankensoftware      3,7      1,59      0,14      0,31
    TTL      750100      IT-Dienstleister      4,1      0,48      0,70      0,33
    RTV Family Entertainment      706020      Filmprod. / Handel      10,1      1,02      0,36      0,51
    Softmatic      727170      ERP-Software      4,8      1,62      0,33      0,41
    VGT      761560      Kunststoffholding      2,3      1,32      0,47      0,03
    Kleindienst Datentechnik      629020      DMS f. Zahlungen      3,3      2,16      0,29      0,11
    B.I.S.      520470      Kursinfosystem      3,7      0,83      0,77      0,55
    MVS      665680      Baugeräteverleih      4,7      1,59      0,52      0,09
    Amatech      519280      SmartCards      2,4      4,00      0,21      0,41
    Tiptel      748360      Telefonanlagen      5,0      2,64      0,34      0,27
    MD Bau      658310      Bauzulieferer      2,7      1,11      0,84      0,07
    Haitec      600520      Systemhaus      3,0      5,00      0,20      0,08
    Sixt VZ      723133      Autovermietg      65,9      0,70      1,45      0,10
    Saltus Technology      716100      Präzisionsteile      4,4      3,50      0,30      0,21
    Bankgesellschaft Berlin      802322      Bank      446,6      2,43      0,47      0,01
    Bien-Haus      522810      Fertighausbau      15,4   &n

    @ zero
    Ich finde, dein Bulle sieht zwar noch etwas verschlafen aus, aber ansonsten ganz brauchbar ;D Du kannst ihn ja mal ein bisschen auf Touren bringen - könnte mein Depot gut brauchen ;-)


    @ Investor
    Ich habe in den letzten Jahren so oft "abstruse" Aktien steigen sehen, dass die Dartmethode das schlechteste nicht wäre ;D Mein Lieblingsbeispiel: Kali & Salz - vor zwei Jahren eine perverse Idee, so eine langweilige Aktie zu kaufen...


    Ich selbst bin auch ein absoluter Fan von O´S - manchmal spürt man es einfach, wenn man ein Vorbild für "seine" Strategie gefunden hat. Das einzige, was ich in dem Buch vermisse, ist eine Simation der Kombinations-Strategie Relative Stärke + KCV - das hat er ignoriert, unterschlagen, oder vergessen :-(


    Gruss, witchdream

    @ Norbert,


    was die "rollierende Anlage" betrifft, habe ich vergessen zu erwähnen, dass dafür prinzipiell nur Depotwerte in Frage kommen, die bereits mindestens ein Jahr im Depot liegen. Ich baue mein Depot auf etwa 50 Aktien aus (bei Kauf jeweils 2% Depotwert), so dass im Prinzip monatlich etwa 1-2 Aktien durchgetauscht werden, wenn sich das System mal eingespielt hat. Momentan bin ich eher noch dran, ein paar überrepräsentierte US-Werte zu reduzieren - die Spitzenaktie hat 13% Depotanteil. Hierüberschneidet sich das System mit dem deinen (kein Wert mit mehr als 10% Depotanteil).


    Ich habe keinen festen Verkaufstag für jeden Monat, sondern momentan geht das noch nach Gefühl und Wellenschlag. Für Juli z.B. habe ich mir jetzt am Wochenende meine Verkaufskandidaten und meinen Wunschverkaufspreis dazu überlegt. Das kann durchaus ein paar Tage dauern, bis das Verkaufslimit greift - denkbar natürlich auch, dass ich zum Wunschpreis mal überhaupt nicht verkaufen kann.


    Ich sehe kein prinzipielles Problem, das System auch in Baisse-Phasen anzuwenden. Ich denke mal, zu jedem Zeitpunkt gibt es Aktien, die vor dem Abschwung stehen und solche, die vor dem Aufschwung stehen bzw. die relative Stärke bzw. Schwäche aufweisen. (Ich habe hier "vor meinem geistigen Auge" immer eine Sinus-Kurve oder Wellenbewegung - die Idee ist es, in der Aufschwungphase einzusteigen und vor dem Abschwung auszusteiegen. Perfektes Timing halte ich dabei für unmöglich, deshalb der "Automatismus" beim Ausstieg.)


    @ value:


    Ich sehe eigentlich kein Problem, jederzeit interessante Investmentmöglichkeiten zu finden - wenn man darauf verzichtet, nur Blue Chips zu kaufen. Ich habe z.Zt eine Watchlist mit gut 90 deutschen Aktien, die bestimmte fundamentale Mindestkriterien erfüllen im Hinblick auf KUV, KBV und KCV. 28 davon erfüllen auch einfache technische Mindestkriterien, könnten also theoretisch gekauft werden. (Bei einem qualitativen Check fallen einige Aktien wieder raus, weil z.B. bereits ein Übernahmeangebot vorliegt; auch sind einige Aktien via Vorzüge und Stämme doppelt vertreten.)  Das Auswahl-System ist insgesamt sehr stark von O´Shaughnessy geprägt und führt interessanterweise zu vielen antizyklischen Kaufkandidaten (z.B. starke Überschneidung mit der watchlist von Horst Fugger).


    Der interessante Punkt: Bei der Gruppe der zwar fundamental billigen, aber technisch gesehen noch desolaten Aktien sind etliche Werte aus dem Nemax, z.B. Medien- und Software-Titel. Jawohl! NM-Aktien als antizyklisches Investment - empfehlenswert natürlich erst nach Bodenbildung etc. Der Gedanke ist nur im ersten Moment etwas pervers, aber Anfang der 90-er Jahre waren z.B. Chiphersteller wie AMD ein klassisches AZ-Investment. Kurz gesagt: über Nachschub an antizyklischen Kaufgelegenheiten mache ich mir keine Sorgen ;-)


    Beste Grüsse, witchdream

    Hallo zusammen,


    zum Thema Fonds oder Aktien: O´Shaughnessy (offenbar auch ein Lieblingsbuch von Investor ? ;D ) hat mal eben nachgewiesen, dass es 80% (in Worten: achtzig Prozent !!!) der Fonds in den USA nicht schaffen, die Performance eines so gewöhnlichen Benchmarks wie den S&P 500 zu schlagen.


    Hauptursache für diesen traurigen Tatbestand laut O´Shaughnessy: Psychologie und mangelhaftes strategisches Durchhaltevermögen :(


    Konsequenz für mich: Aktien kaufen - ich habe mein Lebtag noch keinen Fonds gekauft. Was die Arbeitsbelastung betrifft: ich habe da eine halbautomatische Anlagemethode auf der Basis der Regeln von O´Shaughnessy entwickelt, die
    1. vom Ergebnis her sehr häufig zu antizyklischen Investments führt, und die
    2. mir einen Grossteil aller Entscheidungen abnimmt.


    Kurz gesagt: Fonds, nein danke.


    Gruss, witchdream

    Hallo value,


    interessanter und geldwerter Gedanke, sich den Ausstieg nicht per SL "aufzwingen" zu lassen, sondern aktiv dann auszusteigen, wenn es richtig erscheint.


    Wie dieser "Verkaufsauslöser" dann letztlich aussieht, ist wahrscheinlich schwer zu sagen. Der Gedanke, die "Story" einer Aktie in einen Zielpreis umrechnen zu können, erscheint mir etwas theoretisch.
    Eine alternative Möglichkeit sehe ich über die Charttechnik: falls eine Aktie sich in einem schönen Aufwärtstrend bewegt und man das Gefühl hat, dass irgendwann demnächst die Luft raus ist, kann man versuchen, im oberen Bereich des Trendkanals zu verkaufen.
    Ich selber verfahre nach der "rollierenden Anlage", d.h. jeden Monat fliegen 4% des Depotwerts raus, und zwar aus der Gruppe der Aktien, die bereits am besten abgeschnitten haben. Das zwingt
    1. zu Gewinnmitnahmen, und
    2. dazu, sich rechtzeitig damit zu beschäftigen, zu welchem Kurs man verkaufen will.


    Ich habe das jetzt über 2 Monate praktiziert und konnte in beiden Fällen in aller Ruhe darauf lauern, dass mein Verkaufsauftrag zur Ausführung kam - beide male an Spitzentagen. Bis jetzt ist das Ergebnis ermutigend.


    Die von Norbert angesprochene Alternative (Verkauf auf der Basis von Kennzahlen) finde ich auch überlegenswert.


    Ansonsten ist bei mir SL in Zukunft zur Verlustbegrenzung ein Muss - unter dem Strich habe ich mir damit in den letzten Monaten reichlich Verluste erspart, und ich bin nur sauer, dass ich SL nicht früher und konsequenter eingesetzt habe.


    Gruss, witchdream

    Hallo Slow,


    ich bin nicht Jesus - soll heissen, ich kann nicht definitiv sagen, wie sich der Euro entwickelt.
    Ich habe mir jedenfalls vor gut einem Jahr ein kleines US-Depot angelegt, und ich hatte schon damals Bauchweh wegen des Wechselkurses. Bis jetzt ist das recht gut gelaufen, aber ich werde keine US-Aktien mehr nachkaufen, sondern meinen Dollar-Bestand zurückfahren.


    Warum?
    - Wie Du schon sagst: die Einführung des Euro als Realwährung dürfte sich positiv auf das "Sentiment" auswirken.
    - Von der Kaufkraft her ist der Dollar überbewertet.
    - Die Zinsdifferenz zwischen Euro und Dollar ist drastisch geschrumpft.
    - Die USA sind massiv verschuldet, d.h. die Dollarstärke besteht "auf Kredit". Falls auf dieser Basis etwas passiert, was das Vertrauen in den Dollar angreift (z.B. wenn sich Greenspan einen Schnupfen einfängt), könnte das eine Flucht aus dem Dollar auslösen.


    Für den Dollar bzw. gegen den Euro spricht derzeit "nur" der Reformstau in Europa und die weitverbreitete Meinung, dass die USA leichter mit einer Rezession fertig werden.


    Fazit: ich sehe keinen akuten Handlungsbedarf, aber mittelfristig bin ich optimistisch für den Euro / pessimistisch für den Dollar.


    Was nun Optionsscheine betrifft: für mich wäre das ein Spiel mit dem Feuer - wegen des schwer vorherzusagenden Timings. Da kann es Dir passieren, dass Du im Prinzip richtig spekulierst, aber leider zeitlich ein paar Monate daneben liegst. Wäre mir zu heiss :o


    Gruss, witchdream

    @ daparejosa & Norbert,


    danke für den Tip Sulzer Medica. Wenn ich das richtig erinnere, ist das ist ein Schweizerisches Unternehmen. Deshalb meine Frage: wo bekommt man für Schweizer Firmen die Kennzahlen (KGV, KUV usw), um eine Bewertung vornehmen zu können? Gibt es da passende Websites oder Zeitschriften?


    Danke im Voraus für Eueren Tip # 2.


    Gruss, witchdream

    Hallo zusammen,


    Das Forum hier regt mich heute zu einer ersten Aktienempfehlung an: Jungheinrich Vorzüge (WKN 621993).


    Jungheinrich (JH) ist in Hamburg ansässig und stellt Gabelstapler und Logistiksysteme her. Börsennotierung im MDAX.


    Fundamental gesehen erfüllt die Aktie alle Kriterien an ein antizyklisches Investment:
    - Von den Höchstkursen bei ca. 19 € im Jahr 1999 gut 50% abgestürzt auf aktuell 8,30 €.
    - KGV (für das Jahr 2000) ca. 9
    - KCV 1,8 (!)
    - KUV 0,2 (!)
    - KBV 1,1
    Also lehrbuchmässig die erforderlichen 2 von 4 AZ-Kriterien erfüllt.
    Value-Freunden wird auch die Dividendenrendite von gut 5% Freude bereiten. Der free float (börsengehandelter Firmenwert) liegt bei gut 100 mio Euro, so dass auch Fonds zum Zuge kommen.


    Die Kurse spiegeln keineswegs die erwartete Gewinnentwicklung: B:O schätzt, dass der Gewinn pro Aktie von 0,93 € (in 2000) bis 2002 auf 1,30 € je Aktie steigt. Daraus ergibt sich eine PEG-Ratio von 0,49 und nach den Kriterien der "Fool-Ratio" von http://www.fools.com das Prädikat "unterbewertet".


    Wie sieht´s technisch aus? Bodenbildung seit Anfang 2000. Seitdem wurde 3 x erfolgreich die Unterstützung bei 8,00 € getestet, und zwar Mitte 2000, Ende 2000, und gestern (!). Heute federt der Kurs hoch auf 8,30, d.h. auch diesen Test der Unterstützung würde ich als erfolgreich werten.


    Die Kritiken sind - untypisch für ein AZ-Investment ausnahmslos positiv: seit Anfang des Jahres 7 Kaufempfehlungen, die letzte vom 3. Juli von den Fuchsbriefen: "klarer Kauf".


    Bin mal gespannt, wie Ihr das seht!


    Beste Grüsse, auch an unseren Gastgeber Norbert,
    witchdream