Lug und Trug überall.
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"Großer Lobbyerfolg für die Versicherungswirtschaft: Nach FTD-Informationen will das internationale Bilanzgremium IASB den Gesellschaften weiterhin erlauben, einen Teil ihrer Aktien aus ihrer Ergebnisrechnung auszulagern. Die Entscheidung hat weitreichende Folgen für den Kapitalmarkt - und Millionen Besitzer von Lebensversicherungen".
"Dies ermöglicht den Versicherern mittelfristig, ihre Aktienquote von derzeit weit unter zehn Prozent signifikant zu erhöhen - schließlich brauchen sie nicht mehr zu fürchten, einen Wertverfall der Papiere vierteljährlich als Verlust verbuchen zu müssen. Dividenden aus den Aktien sollen die Konzerne gleichwohl als Gewinn ausweisen dürfen.
Die Entscheidung des IASB hat Folgen sowohl für die Kapitalmärkte als auch für Millionen Besitzer von Lebensversicherungen. An den Börsen dürfte die Änderung zumindest mittelfristig für neuen Schwung sorgen.
Allein die deutsche Versicherungswirtschaft gebietet über Anlagen in Höhe von 1100 Mrd. Euro. Selbst wenn die Konzerne ihre Aktienquote nur um fünf Prozent erhöhen, fließen 55 Mrd. Euro. zusätzlich in die Aktienmärkte und treiben so die Kurse. Lebensversicherungskunden wiederum winkt eine Erhöhung ihrer Rendite - allerdings steigt auch das Risiko".
"Mit diesem Plan wollte das IASB die Transparenz erhöhen. Die Folge wäre gewesen, dass Versicherer kaum noch Aktien gehalten hätten. Mit dem Rückzug beugt sich das Gremium dem heftigen Druck der Versicherungswirtschaft und mehrerer europäischer Regierungen. Vor allem Frankreich und Deutschland hatten opponiert. Bei deutschen Versicherungsvorständen war von den "Bilanz-Ayatollahs" des IASB die Rede".
"Buchhalter-Latein
Schattenmacht: Das IASB ist ein unabhängiges Expertengremium, das länderübergreifend Bilanzstandards für Unternehmen festlegt. In der EU sind die IASB-Regeln für alle börsennotierten Konzerne Pflicht.
Spielregeln: Unter dem Schlagwort Solvency II reformiert die Europäische Union derzeit die Spielregeln für die Versicherungsbranche. Kern des Projekts: Die Gesellschaften sollen ihre Risiken ans Eigenkapital anpassen".
http://www.boerse-online.de/ak…en-verstecken/513508.html