Klebstoffe im Fahrzeugbau
In der Automobilindustrie ist Kleben zu einer Schlüsseltechnologie geworden, die andere Fügetechnologien mehr und mehr ersetzt. 9 % der gesamten jährlichen Klebstoffproduktion entfallen auf die Fahrzeugbranche. Ein Auto enthält heute rd. 15 – 18 kg Klebstoff. Sowohl Motor- als auch Karosserieteile werden geklebt, und dies aus gutem Grund: geklebte Autos schneiden im Crashtest allgemein besser ab als geschweißte. Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Ein Klebstoff verbindet, ohne die Fügeteile zu beeinträchtigen. Durch die Erwärmung durch Schweißen werden die spezifischen Eigenschaften des Werkstoffes verändert und beim Nieten oder Schrauben werden Löcher gebohrt, die die Fügeteile verletzen und damit schwächen. Beim Kleben hingegen bleiben die Fügeteile unversehrt. Moderne Klebstoffsysteme sind somit zu einem Sicherheitsfaktor in der Automobilindustrie geworden. Auch direkt eingeklebte Front- und Heckscheiben erhöhen die Steifigkeit von Karosserien und erlauben die Konstruktion von Fahrzeugen, die mit niedrigen CW-Werten zu einer erheblichen Energieeinsparung beitragen.
Klebstoffe, z.B. auf der Basis von Polyurethan, halten die Karosserie eines Autos auch bei hohen Geschwindigkeiten und unebenen Straßen sicher zusammen. Selbst Motoren sind bei 5.000 Umdrehungen mit Klebstoff verlässlich verbunden. Da in Motoren extreme Temperaturen entstehen, wurden speziell wärmehärtende Klebstoffe entwickelt, womit z.B. Laufbuchsen in Dieselmotoren geklebt werden. Zur Befestigung von Innenverkleidungen an Autotüren benötigt man Klebstoffe, die unter Druck abbinden. Die Werkstücke können so in rationeller Arbeitsweise erst mit dem Klebstoff beschichtet und später zusammengefügt werden. Beim Pressen wird der Haftklebstoff fest und verbindet Kunststoff sicher mit Metall. Dies spart Zeit und Geld bei der Montage. Die Anwendung von 2-Komponenten-Klebstoffen erlaubt die Klebung von Bodenplatten aus Faserverbundstoff auf Aluminiumkarosserien. Dadurch werden gegenüber herkömmlichen Fügeverfahren 10 % Gewicht eingespart.
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