Beiträge von schnueffelnase

    Ich habe letztes Jahr am Rande einer Konferenz mit einem Vertreter von MAN-Roland geplaudert. Der meinte, dass der Verpackungsdruck für das Unternehmen immer wichtiger werde. Leseverhalten, Mediennutzung usw. sah auch er immer mehr in Richtung online gehen - auch wenn sich die Prognosen des Jahr-2000-Internet-Hypes nicht bewahrheitet haben.

    Einen Schuhhersteller wie K-Swiss würde ich unter Modeaktien einordnen.
    Die sind generell schwierig: Marken kommen und gehen, und sobald jeder eine hippe Marke hat, ist sie nicht mehr hip. Insofern wäre es entscheidend, den Grund für den Umsatzrückgang zu kennen.

    Jetzt noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen, halte ich für riskant. Etwas Regen in Südafrika, die Kraftwerke können wieder hochgefahren werden, die Minen produzieren wieder wie normal - und die Abnehmer werden versuchen, den Spekulanten den A... zu versohlen.

    Ich fürchte, wenn du nicht selbstständig bist, entgehen dir eine Menge Gestaltungsmöglichkeiten.
    Aber auch dann musst du das Finanzamt daran hindern, die Schulden zu begleichen. Da könnte hart werden. Schon mal die zuständige Sachbearbeiterin gevö... äh gesprochen?

    Zitat

    Original von nixda
    ... Banken müssen ... Aktiva verkaufen, die unter ihrem Marktwert bilanziert werden. Altdeutsch nannte man diese einmal "stille Reserven" (sollte man einmal auf die Liste der aussterbenden Wörter setzen).


    Frage: Welche Aktiva könnten das sein? Diese dürften in nächster Zeit unter Druck geraten.


    Nach HGB wäre das wegen Niederstwertprinzip (noch so ein aussterbendes Wort) Aktien, die im letzten Jahr gut gelaufen sind. Wie das nach IAS oder US-GAAP ausschaut, bin ich mir aber nicht ganz sicher.


    In Zeiten des Shareholder Value (ein Wort, das ich mir ganz dringend auf die Liste der aussterbenden Wörter wünsche) wurden doch solche stillen Reserven so weit abgebaut, wie es nur ging. Ich fürchte, da bleibt nicht viel.


    Die Banken werden eher versuchen, ihre CDOs, CSOs (Complete Shit Obligations) und den sonstigen Kruscht so lange wie möglich so teuer wie möglich in ihren Bilanzen zu führen.

    Zitat

    Original von Matze
    Auf die Deutsche Börse würde ich bei einem KBV von 9 eher nicht setzen


    Deutsche Börse dürfte einer der spannendsten Werte überhaupt sein. Der Rebound fällt wahrscheinlich sehr stark aus, wenn man sich zur Stunde die relative Stärke anschaut, aber auf Sicht von einigen Monate ist das mein Short-Kandidat Nummer 1 im Dax.

    Banken? Großbritannien? Jetzt? Nö!
    Derzeit ist nur von einer Subprime-Krise die Rede. Ich gehe davon aus, dass sich die Krise dank der "finanziellen Massenvernichtungswaffen" noch deutlich ausweiten wird. Welche Bank in welchem Maß betroffen sein wird, ist IMHO noch nicht abzusehen. In Großbritannien kommt der schwache Häusermarkt hinzu, und da London das größte Finanzzentrum Europas ist, wird die Kreditkrise die britische Wirtschaft insgesamt nicht unberührt lassen.
    Dass derzeit viele Staatsfonds und andere Großanleger "Schnäppchen" schreien und bei Banken einsteigen (Citi, UBS), hat meines Erachtens weniger mit günstigen Bewertungen zu tun. Die Bewertungen sind ja nicht messbar, wenn die Märkte für bestimmte Wertpapiere nicht funktionieren. Diese Anleger kaufen, weil sie nicht wissen wohin mit ihrem ganzen Geld. Und weil sie trotzdem eine gewisse Performance abliefern müssen. Im Gegensatz zu mir ;-)
    Der jetzige "Investitions-Durchfall" im Bankensektor (die Kreditinstitute werden mit frischem Kapital ja zugesch...) hat also meines Erachstens nichts antizyklisches an sich. Auch am neuen Markt gab es noch ein paar Übernahmen, als die Baisse noch ganz am Anfang war. Ich bleibe wachsam aber draußen.

    Da im Telekomsektor gerade jeder mit jedem will (Freenet, United Internet, Drillisch, Versatel, ...), wundert es mich, dass 3u so abschmiert. Haben die Beulenpest oder warum will die keiner haben?

    Kupfer hält sich, Öl steigt wie verrückt. Der Zinkpreis dürfte vorerst nicht so schnell fallen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben - es hängt alles an der Konjunktur.

    Wenn die Konjunktur schwächer wird, rechne ich besonders bei Kupfer und Zink mit einem deutlichen Rückgang. Die Charts halten sich derzeit gerade so über wichtigen Marken. Mir ist Zinifex angesichts eines möglichen Zinkpreis-Rückgangs derzeit zu heiß. Aber natürlich bleibt der Wert auf Watch.

    Ein Wert, der hier noch nicht diskutiert wird, ist die Dresdner Factoring. Ich tue mich ein bisschen schwer mit der Bewertung dieses Geschäftsmodells, deshalb erst einmal die jüngste Pressemitteilung (schwarze Null fast erreicht):


    Dresdner Factoring erreicht Gewinnschwelle im Verlauf von Q3 2007 / Forderungsvolumen steigt in Q3 ggü. Q2 um 28,7% auf ¤ 79 Mio. / Strategische Neuausrichtung erweitert Kundenspektrum
    Dresden, den 29.10.2007. Die Dresdner Factoring (Konzern) verzeichnete im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem Zuwachs von 28,7% gegenüber dem Vorquartal eine erneute Steigerung des Umsatzvolumens auf ¤ 79 Mio. Insbesondere die neue strategische Ausrichtung mit Erweiterung des Kundenspektrums auf mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu ¤ 30 Mio. hat diese Entwicklung wesentlich unterstützt. Das Quartalsergebnis vor Steuern (IFRS) verbesserte sich um mehr als ¤ 0,3 Mio. auf T¤ -36. Im vierten Quartal wird ein operativer Gewinn vor Steuern erwartet. Für das kommende Geschäftsjahr 2008 ist eine Eigenkapitalrendite von 10% geplant, die anschließend schrittweise auf 30% gesteigert werden soll.


    Der Vorstand


    Meine Interpretationen: Eine Eigenkapitalrendite von 10% auf das Eigenkapital von 13,445 Mio. EUR (Quelle: Zwischenbericht zum dritten Quartal) entspricht einem Gewinn von 48 cents je Aktie. Gelingt der Turnaround, ist die Aktie beim derzeitigen Kurs von 5,08 Euro ein ziemliches Schnäppchen.


    Das ist natürlich eine sehr vereinfachte Rechnung. Über Anregungen und Kritik freue ich mich.

    Ich glaube nicht, dass die Immobilienprobleme schon vorbei sind; auch Barratt könnte noch weiter nach unten gehen. Ob berechtigt oder nicht, ist in diesem Zusammenhang egal.
    Meine Lehre aus bisherigen antizyklischen Investments (Vivanco, Kunert,...): Lieber ein bisschen zu spät einsteigen als zu früh.