Beiträge von schnueffelnase

    Zitat


    Fuer mich ist ein Anarchist jemand, der keinerlei Gewalt oder Unterdrueckung irgenwelcher Art ueber andere ausuebt ...


    Sozusagen ein Heiliger? In unserer komplexen Welt kannst du ja nur selten die genauen Auswirkungen deines Handelns überschauen, zum Beispiel bei der Schnäppchenjagd.

    Zitat

    Original von Lando
    In Indien und China gibt es viele Analphabeten. Was wollen die mit einem Sparbuch? Die kaufen Gold.


    Wieviel Geld haben Analphabeten schon zum Sparen übrig?

    Der Smallcapscout hat nichts übersehen, sondern wie so viele Pusherblättchen, nicht alle Details zur Anleihe publiziert.
    Ooops, die Anleihe kann verlängert werden? Zinsen fallen weiterhin aus? Macht nix, wir haben unsere Papiere schon vor Monaten an die Lemminge verkauft ...

    Zitat

    Original von value
    Aber sehe es doch so:
    Mitte 2006 waren 4 mal mehr Personen auf kitco.com unterwegs als noch vor ein paar Wochen. De facto sind also - wenn dies ein brauchbarer Indikator sein sollte - ganz viele Interessenten an Goldinvestitionen abgesprungen.


    Stimmt leider so nicht ganz: Alexa zeigt nur die Reichweiten der Leute, die mit Alexa-Toolbar surfen.
    1.: Ich kenne niemanden mit dieser Toolbar
    2.: Meiner Erfahrung nach halte ich Alexa-Reichweiten nicht für repräsentativ.


    Sorry für die Verspätung, ich war ein paar Tage unterwegs. Um die Antwort will ich mich dennoch nicht drücken:


    Das zweite Zitat bezieht sich ganz konkret auf eine Gewinnwarnung bei Demag Cranes. Demag ist mit seiner Einkaufsmacht sicherlich nicht mit einem Automobil- oder Handelskonzern zu vergleichen und kann deswegen seine Zulieferer nicht so sehr knebeln. Daher gilt: Zulieferer ist nicht gleich Zulieferer. Wer Standardteile an wenige große Abnehmer liefert ist schlecht dran, wer selbst entwickelte, gar patentierte Produkte an viele Kunden verkauft, schon besser. Letzten Endes ist das eine Frage der Vertragsgestaltung, und darin haben wir als Aktionäre keinen Einblick.


    Insgesamt würde ein Anziehen der Inflation aber die Unternehmen zu vorsichtigeren Kalkulationen zwingen - was schlecht für sie ist.

    Zitat

    Die Inflation sehe ich gerade für Aktien nicht als Problem ...


    Ich sehe Inflation auch eher für die Unternehmen als Problem ;-)
    Die Gründe:
    1. Derzeit sind insbesondere Zulieferer mit festen Verträgen geknebelt, in denen teilweise sogar Preissenkungen vereinbart sind. Wenn jetzt Rohstoffe, Energie, Löhne, undundund teurer werden, können sie möglicherweise nicht so schnell ihre Preise anpassen, wie es notwendig wäre.
    2. Mit den Löhnen steigt nicht unbedingt die Kaufkraft der Verbraucher. Höhere Preise können also durchaus zu einem real niedrigeren Absatz führen.

    Zitat

    Warum sollte man Aktien in Gold umschichten, zumal Aktien im Gegensatz zu Gold auch noch eine inflationsbereinigte Rendite abwerfen?


    Zugegeben: Rezessionsphasen könnte man als temporäre Ausnahme sehen, wenn Firmen Verluste machen und der Buchwert der Aktien schrumpft - im Gegensatz zu Gold. Ich seh aber momentan weit und breit keine Rezession, die eine outperformance von Aktien gegenüber Gold unterbrechen könnte.


    Die Outperformance der Aktien ist das Problem. Die Kurse sind in den vergangenen Jahrzehnten deutlich schneller gestiegen, als es dem (nominalen, nicht realen) Wirtschaftswachstum entsprochen hat. "Verbesserungen" in der Bilanzierung lassen Aktien billig aussehen, hinzu kommen die derzeit sehr hohen Unternehmensgewinne. Sinkende Gewinnmargen und höhere Risiken durch eine höhere Inflation lassen meiner Ansicht nach die Aussichten für Aktien eher trüb erscheinen (wieder auf Sicht von Jahrzehnten).

    Zitat

    Original von spud
    Schaut man sich die Entwicklung der Indixes, der Edelmetalle und von Gold, Öl an so wird klar: Der markt spielt wieder Inflation. Man muss Gold oder Öl im Depot haben. Die anderen Rohstoffe scheinen Konjunktureinbruch zu spielen.


    Werden sich die anderen Rohstoffe einer Geldentwertung im größeren Stil überhaupt entziehen können? Ich gehe eher davon aus, dass die einen (Gold und Öl) voranlaufen, andere hinterherhinken.

    Wenn es an den Kreditmärkten ordentlich kracht und die Subprime-Krise sich ausweitet, sind KGVs schnell Vergangenheit.
    Was mich an Finanzwerten derzeit stört, ist dass man nie genau weiß, inwieweit sie doch riskante Anlagen in ihren Büchern haben - und das betrifft auch die Versicherer. Es war schon erstaunlich, wie gut die Ratings der Rate-Agenturen waren, solange es gewollt war.

    Ich halte es für normal, dass solche Internetagenturen eine junge Belegschaft haben. Irgendwann zieht jeder Kunde die Projektleiter zu sich herüber, damit jemand im Haus sich richtig um den Webauftritt kümmert. Insofern durchaus normal, dass Berufsanfänger in den Agenturen sitzen.
    Fehlende Erfahrung ist aber sicher ein Problem, ein weiteres könnten rasch steigende Gehälter sein, falls entsprechende Spezialisten knapp werden.

    Zitat

    Das heißt: Je höher der Auftragsbestand desto größer die Gefahr einer negativen Überraschung. Hoher Auftragsbestand als Verkaufsindikator?


    Wenn die Börse wirklich so einfach wäre, würde ich nicht hier posten, sondern irgendwo in der Südsee sitzen. ;-) Insofern ist das Fragezeichen berechtigt.
    Ich lasse mich aber bei den Maschinenbauern derzeit nicht von niedrigen Kennzahlen zum Einstieg verleiten (ich habe nur Schuler im Depot, und das ist ein anderes Thema). Von antizyklisch kann man bei dieser Branche wirklich nicht reden - aber das kommt auch mal wieder.

    Der Maschinenbau erlebt gerade ein zyklisches Hoch, von einem antizyklischen Einstieg sehe ich keine Spur. Dass der VDMA - wenn ich mich richtig erinnere - so etwa 12% mehr Auftragseingänge für 2007 erwartet, hat auch die Börse mitbekommen.
    Demag zeigt meiner Ansicht nach aber deutlich, wo die Risiken liegen:


    Zitat: Jetzt aber kam die Meldung, dass das Ergebnis im Segment Hafenkräne negativ werden wird infolge "hoher Herstellungskosten". Das kann man doch aber nur übersetzen mit "zu niedrigen Verkaufspreisen" oder anders ausgedrückt: am Bedarf vorbei produziert.


    Das sehe ich anders: Die Zulieferer können sich selbst vor Aufträgen kaum mehr retten und nutzen jede Möglichkeit, selbst an der Preisschraube zu drehen. Das drückt böse auf die Margen.


    Die Folge: Wegen steigender Zulieferkosten wird uns noch so mancher Maschinenbauer mit einer Gewinnwarnung überraschen. Vielleicht wäre es sinnvoll, antizyklisch nach Shortkandidaten zu suchen.