Ich würde gerne mal wissen, wie das Umweltbundesamt zu seinen Erkenntnissen kommt. Die Zahlen aus der Handelsblattartikel stimmen ziemlich sicher auch nicht.
Pendlerpauschale: Im Einkommenssteuerrecht ist dein versteuerbares Einkommen dein Bruttoeinkommen minus deinen Kosten zur Erzielung deines Einkommens (Werbungskosten). Die Entfernungspauschale vereinfacht das Steuerrecht, so das du nicht die individuellen Kosten deines Arbeitsweges ansetzt (also Kraftstoff, anteilige Versicherung, Werkstattkosten und Abschreibungen auf den Fahrzeug) sondern pauschal ein mittlerer Satz abhängig je Entfernungskilometer genommen wird. Das sind derzeit €0,38 je Entfernungskilometer. Wenn du mit dem Auto fährst dürften deine Kosten aber näher an €1 je km oder €2 je Entfernungskilometer liegen. Subventioniert werden also Fußgänger, Radfahrer und ÖPNV Nutzer. Autofahrer müssen also sogar auf verfassungsrechtlich bedenkliche Weise Einkommen versteuern, ohne ihre wirklichen Kosten ansetzen zu können.
Bei einer Abschaffung müssten wieder individuelle Kosten angesetzt werden können.
Alle Anliegen des Finanzamtes, den Steuerbürger durch Deckelung zu Verlegungen des Wohnsitzes näher an den Arbeitsplatz zu zwingen sind übrigens verfassungsrechtlich gescheitert: Zu starker Eingriff in die private Lebensführung des Steuerbürgers.
Dienstwagenprivileg: Ich bin selbstständig und könnte mir selber ein "Dienstwagenprivileg" verschaffen. Lohnt sich aber nicht, meine Steuerberaterin rät dringend ab den Unfug zu mitzumachen. Ich könnte zwar den Kaufpreis(!) und die Kosten für Versicherung, Benzin usw. zwar als Geschäftskosten absetzten, müsste aber gleichzeitig 1% des Listenpreises(!) des Neuwagens(!) im Monat(!) plus Wegekosten (hier nicht nur Entfernungspauschale) für meine private Nutzung als Einkommen versteuern. Der Neuwagenpreis gilt übrigens auch, wenn ich eine gebrauchte Möhre kaufe. Ich müsste extrem viel privat fahren, damit sich das rechnet.
Bei Großunternehmen rechnet sich das für den Arbeitgeber. Setzt aber voraus, dass die Angestellten nicht rechnen können, oder ihnen die dicke Kiste vor dem Haus mit dem Zusatz "Bezahlt mein Arbeitgeber" wichtig ist. (Das trifft aber auf 90% der Angestellten zu ). Außerdem nimmt es den Angestellten die "Arbeit" ab sich auf dem Automarkt mit den Händlern auseinanderzusetzen.
Auch hier: Abschaffung dürfte für den Staat zu Mindereinnahmen führen, und die Autoindustrie hätte mehr Probleme beim Neuwagenverkauf.