So, ich kann erst jetzt schreiben, nachdem ich heute nochmal nachgeschöpft habe:
Joe
:
Ja, Kurs 7 Euro lag zugrunde. Für die Betrachtung der Ertragskennzahlen kann man eigentlich die 50 Cent Dividende gleich abziehen, denn die hat man ja schon sicher (abzüglich evtl. Steuer), folglich kostet die Aktie "eigentlich" nur aktuell 6,10 Euro (der Buchwert mindert sich ja entsprechend).
Der Gewinnvortrag kann schon über mehrere Jahre thesauriert werden. Es heißt bei Wikipedia ja nicht "Jahresüberschuß aus dem Vorjahr", sondern eben "Gewinnvortrag aus dem Vorjahr". Verlustvorträge können ja ebenfalls über mehrere Jahre mitgeschleppt werden und beziehen sich nicht nur auf das Vorjahr (So ist es auch in der AG-Bilanz von Behrens; anhand 2005 erkennt man: Gewinnvortrag aus 2003 (2908 T¤) plus Jahresüberschuß 2004 (1267 T¤) ergibt den Bilanzgewinn 2004 (4175 T¤). Abzüglich der Dividendenzahlung für 2004 im Jahr 2005 (0,2*2,8M=0,56 T¤) ergibt sich der Gewinnvortrag für 2005 (3616 T¤).). Folglich muß vom Bilanzgewinn in der letzten Bilanz - Stichtag Ende 2005 - noch die Dividendensumme für 2005, die aber erst Mitte 2006 gezahlt wurde (erst dann wurden die 10 Cent beschlossen), abgezogen werden, um den Gewinnvortrag für 2006 zu erhalten. Genau das wurde oben berechnet.
Allerdings bringst Du mich jetzt tatsächlich ins Grübeln. Mir fällt auf, daß wir vom Bilanzgewinn der AG reden, denn nur der ist im GB 2005 ausgewiesen und von dem ist in der Meldung die Rede ("Einzelabschluß"), nicht von jenem des Konzerns! Im letzten Jahr beispielsweise - bei Jahresüberschuß des Konzerns von 1,1 M¤ - verminderte sich der Bilanzgewinn in der AG von 4,2 auf 2,7 M¤, weil in der AG ein Verlust von 0,9 M¤ anfiel.
Der JÜ des Konzers war 2004 und 2005 aber 1,2-2 M¤ höher als jener der AG. Folglich könnte der für uns Aktionäre relevante Konzernjahresüberschuß etwas optimistisch gerechnet sogar doppelt so hoch ausgefallen sein - warum sollten die anderen konsolidierten Gesellschaften nicht parallel auch von der guten Konjunktur profitiert haben? Nur mal probehalber mit der Differenz von 2004/05 gerechnet würde sich 1,25 bis 1,55 Euro pro Aktie ergeben. Das würde auch insofern hinkommen, als daß die deutsche AG etwa die Hälfte zum konsolidierten Konzernumsatz (und Eigenkapital) beiträgt. Folglich läßt sich ein KGV von 4 erwarten - jedenfalls bis das jemand widerlegt. Ja, is denn scho Weihnachten?!
Bei den stillen Reserven ist eben der Witz, daß sie nicht in der Bilanz auftauchen, sonst wären sie ja nicht still. Oder? Ein Beteiligungsverkauf oder eine Steuergutschrift wären vielleicht auch denkbar (wobei, wie Du schon sagtest, wo sollte letztere auch herkommen), aber ein Einmaleffekt würde vermutlich auch nicht zu einer Dividendenzahlung führen.