Beiträge von Winter

    Stellantis ist bemerkenswert. Verdoppelt seit Ende 2022, vervierfacht seit dem Coronatief, und trotzdem KGV 4. Michael Burry hat aber in Q4 alles verkauft.

    Burry hatte übrigens letztes Jahr auch Sibanye im Depot, aber in Q2 verkauft.


    Schaut euch BMW an, sie setzen auf alle Antriebsformen pro Autotyp und lassen den Markt entscheiden.


    Du hast Sixt vergessen, denen der Antrieb egal sein kann oder die sogar noch profitieren, wenn es weniger Autos auf den Straßen gibt? ;):P

    Ich dachte bisher, die Politik zieht das Verbrenner-Aus knallhart durch und es werden dann ggf. weniger Autos verkauft, wenn das E-Auto nicht nachgefragt wird. Es hieß ja eh, man wolle weniger Autos auf den Straßen. Das wäre eher negativ für die Autoindustrie. Aber jetzt liest man das:


    Auch der Vorsitzende der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, will das Verbrenner-Aus 2035 kippen. "Wenn meine Fraktion nach der Europawahl eine Mehrheit herstellen kann, werden wir das vom Europäischen Parlament in dieser Legislaturperiode beschlossene Verbrenner-Verbot rückgängig machen", sagte der CSU-Politiker im Dezember den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.


    Wenn man wie ich skeptisch bezüglich des E-Autos ist, könnte man auf Sibanye-Stillwater setzen, die PGM-Metalle fördert. Neben Gold vor allem Palladium und Platin, die beide m.W. vor allem(?) für Katalysatoren eingesetzt werden. Der Kurs korreliert jedenfalls mit dem von Palladium. Haken: Der Palladium-Kurs stand in den letzten 10 Jahren auch mal nur rund halb so hoch, da könnte also noch Luft nach unten sein, auch wenn der Abstand zum Hoch schon größer ist. Würde auch in den commodities- oder den Afrika-Thread passen. Der Aktienkurs sieht jedenfalls antizyklisch aus, aktuell aber Verlust. Bewertung?!

    (Schwarz = Sibanye-Stillwater in EUR, blau = Palladium in USD)


    Die Reaktion in Moskau ist deutlicher, -9,4%, und heute nochmals -7,4%, liegt mit umgerechnet 4,0$ auf gestrigem AIX-Niveau, wo es heute bis auf 3,70$ runterging. Seufz.


    Die Goldvorräte des russischen Teils gehen auch auf den Käufer über, Wert laut H1-Bericht ca. 900 Mio. USD! Die Angabe von 3,7 Mrd. USD bleibt nach allem, was ich jetzt gelesen habe, irreführend. Auch wenn es zu einem geringen Teil durch steuerliche Effekte erklärt werden kann, d.h. daß der Käufer mehr zahlt, als bei Polymetal ankommt, liegt der Kaufpreis näher bei 2,5 Mrd. USD, abzüglich der Goldvorräte noch viel niedriger.


    Egal, was noch an Erklärungen nachgeliefert wird, das sieht nicht vertrauenswürdig aus. Gut, die Lage mag sich im letzten halben Jahr unvorhersehbar verschlechtert haben. Auch der Aktienverkauf von ICT erscheint zeitlich etwas dubios. Angeblich ginge der Verkauf einfacher ohne einen im Westen ansässigen Großaktionär, naja.

    Es besteht auch noch die Gefahr, daß die OFAC (US-Sanktionsstelle) dazwischenfunkt, was die Weiternutzung des russischen POX angeht.


    An Dividenden ist die nächsten Jahre nicht viel zu erwarten, während der laufenden Investitionen. Und (mindestens) die nächsten 2-3 Jahre auch keine Rückkehr zur LSE, dafür sei man derzeit zu klein.


    Polymetal wird nach dem Verkauf der russischen Tochter wieder investierbar für Instititutionelle, aber wer von denen hat Zugang zur AIX? Sie sind auch recht klein. Offenbar lastet der laufende ADR-Verkauf auf dem Kurs?


    Bewertung: POLY-K machte zuletzt 200 M$ EBITDA in H1/2023 (TTM 478 M$), da gab es aber eine Lücke zwischen Produktion und Verkauf wegen der Engpässe im Schienenverkehr. Gesamt 2022: 539 M$, 2021: 630 M$, jedoch vor corporate-Kosten. Der Goldpreis steht jetzt etwas höher als damals, aber die Kosten sind auch gestiegen. In H2 war die Produktion mit 272 kUz höher als in H1 mit 213 kUz. Ziel für 2024: 475.000 Unzen bei AISC von 1250-1350$ pro Unze. Bei 2000$ Goldpreis ergibt das im Mittel ein betriebliches EBIT von 333 M$, richtig? Da sie Nettocash haben, gehen künftig (irgendwann) nur noch Steuern weg, keine Ahnung, wie viel das in Kasachstan/AIFC ist (20%)? Für Exploration und die Baukosten wird auch noch was abgehen, oder wird das bilanziell alles als Investition erfaßt?


    Mit 450 M$ EBITDA und einem EV-Multiple von 5x, was dem aktuellen Median-Multiple der Konkurrenten laut TIKR entspricht, käme man genau auf 5$ pro Aktie. Wobei die derzeitige Bewertung von Goldminen historisch eher niedrig ist. Polymetal hatte laut TIKR im Mittel 7,5 seit 2014 bis Anfang 2022 (auf TTM-Basis sogar 8,8), und ich schätze, dem kasachischen Teil dürfte eher eine höhere Bewertung zugestanden werden als dem (größeren) russischen.


    Man kann auch halten, wenn man Goldexposure haben will oder auf eine positive Entwicklung des Unternehmens setzt, wie in der Vergangenheit gesehen, als das EBITDA über 15 Jahre um den Faktor 15 stieg, während die Aktienzahl nur um 72% zunahm. Sie seien übrigens auch offen für die Förderung Basismetallen.

    News von Polymetal. Der seit Mitte letztem Jahr angekündigte Verkauf der russischen Tochtergesellschaft liegt jetzt beschlußfertig vor.

    https://www.polymetalinternati…ress-releases/19-02-2024/


    Die kasachischen Behörden erwarteten laut Aussagen in einem früheren Call den Verkauf der russischen Tochter als Bedingung der Redomizilierung, wohl damit nicht der Eindruck entsteht, Kasachstan würde dazu benutzt werden, die (westlichen) Sanktionen zu umgehen. Zugleich fürchtete man, von Rußland enteignet zu werden - das schreiben sie auch in der Pressemitteilung. Das war nicht der optimale Rahmen, um einen guten Verkaufspreis zu erzielen, zumal die US-Behörden, die hier der eigentliche Superbully sind, nur einen Verkauf an nicht-sanktionierte Firmen oder Personen zulassen, und davon gibt es in Rußland wohl nicht mehr so viele. Ich hatte ursprünglich erhofft, daß mit der Redomizilierung der Konzern fortgeführt werden kann und Dividenden über Kasachstan an uns fließen, so wie Fix Price es später angekündigt hat.


    Ich hatte letzten Sommer etwas gelesen von einem russischen Analysten (übrigens über einen sehr gut informierten Telegram-Kanal, ist aber mühselig zu verfolgen), daß möglicherweise irgendwas 2 bis 2,5 Mrd. USD für JSC Polymetal erlöst werden könnten, und das war wohl so gemeint, daß der EV gut 4,5 Mrd. USD wäre. Es wurden jetzt 3,69 Mrd. USD kommuniziert. Da die Schulden fast ausschließich in der russischen Tochtergesellschaft liegen, bleibt 1,479 Mrd. USD für den Eigenkapitalanteil. Das wäre so weit noch im Rahmen der niedrigen Erwartung. Jedoch zaubern sie auf einmal 1,151 Mrd. USD an "Intra-group Debt and related interest owed to Polymetal Russia" hervor, die sie leider zurückführen müssen. Da fühle ich mich veräppelt. In dem Fall ist der tatsächliche Kaufpreis entsprechend niedriger. EV/EBITDA von 3,6 für 2023e wird genannt, de facto sind es niedrige 2,5. Nach Steuern fließen nur etwa 300 Mio. USD zu, etwa 0,63$ pro Aktie. Alleine die intra-group debt macht bereits fast 2,50$ aus. :(


    An der AIX im Tagesverlauf auf über -3% auf 3,90$, dem Kursverlauf nach war das aber schon die letzten Wochen durchgesickert (stand bereits wieder bei den 5$ von Anfang 2023).


    Es hieß einmal, man wolle wieder an die LSE zurück. Der Zeitplan dafür bleibt offen. Ist mir auch nicht wichtig. Jetzt hat man einen von allen Rußlandlasten befreiten Goldproduzenten mit Nettocash, jedoch leider nicht viel, 130 Mio. USD bei ~1900 Mio. USD Börsenwert, und KGV ganz grob um 10. Das ist zwar nicht teuer, aber die Hoffnung auf viel höhere Kurse ist erstmal raus. Dividenden scheinen vorerst auch fraglich, weil man den Zugang zur Verarbeitungsanlage (POX) in Rußland verliert und eine neue in Kasachstan bauen will - mit entsprechenden Investitionen von 1 Mrd. USD in den nächsten 5 Jahren. Letztes Jahr wurde eine Dividende in Aussicht gestellt nach dem erfolgreichen Verkauf, sogar schon für Ende des Jahres. Jetzt keine Rede mehr davon.


    Vor drei Wochen wurde vermeldet, daß ICT seinen kompletten 24% Anteil an Polymetal verkauft hat an den omanischen Staatsfonds. ICT ist die Investmentholding von Alexander Nesis, dem Bruder des CEO. Wundert mich etwas, ich hätte gedacht, daß der dann als Käufer auftritt.

    Anzumerken wäre aber auch, daß Staus nicht nur entstehen durch zu viele Autos auf der Straße, sondern auch durch Unfälle und die ineffiziente Nutzung der Kapazität der Straße. Wäre beides bei ausschließlich autonom fahrenden Fahrzeugen nicht besser? Das würde der Verkehrszunahme entgegenwirken, zumindest auf Autobahnen, vermutlich nicht so sehr in der Stadt.

    Weniger Unfälle ist einleuchtend, dazu braucht es nicht einmal 100% autonom fahrende, wenn das denn einmal ausgereift ist. Die andere Ursache hat zu tun mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, der eine fährt zu schnell und fährt zu dicht auf und muß abbremsen, der andere trödelt, ein anderer wechselt sinnlos die Spur. Da wären selbstfahrende Autos disziplinierter und der Verkehr gleichmäßiger und die Kapazität damit besser ausgelastet. Frage: kommunizieren die auch untereinander? Oder merkt das nachfolgende Auto das erst verzögert, wenn das vorausfahrende bremst? Oder wird das sowieso ohne nennenswerte Verzögerung erfasst, so daß das gar nicht notwendig ist? Inwieweit machen menschliche "Selbstfahrer" das wieder zunichte?

    Schon gesehen. Am Montag Kurs +6,25% und Umsatz 187T€ vs. 25T€ im Mittel im letzten Jahr. Lemminge... Evtl. warten, bis die Aktie wieder auf dem vorherigen Niveau steht. Da scheint er aber tatsächlich mal was zutage befördert zu haben, und auch Deep Value. Bleibt aber eine zyklische Branche, zumal der deutsche Standort an Wettbewerber verloren zu haben scheint, aber vielleicht gewinnen sie künftig zulasten HHLA.


    Die bekamen ein Übernahmeangebot von MSC und die Aktie notiert offenbar trotz dessen Ablauf mit Verlängerung im Dezember immer noch auf diesem Niveau. Das entspricht genau dem Kurs meines letzten Beitrags, wo ich die Aktie angemessen bewertet fand.


    Auf mehr als 40/44 Euro würde ich bei Eurokai nicht hoffen, d.i. der Höchstkurs der letzten Jahre, dann jedenfalls würde es mich zum Verkauf drängen. Wenn das 5 Jahre dauert, bis der erreicht wird, dann ergibt das knapp 10% p.a. Rendite. Plus vielleicht 5% p.a. Dividende. Wenn man sich damit zufriedengibt... wobei dafür, daß die Aktie eigentlich zyklisch ist, hat sie in der Tat eine moderate Volatilität.

    Aus der Reihe "Spaß mit Tradegate". Daß dort unerwartete Regeln gelten, hatten wir ja oben schon. Jetzt hatte ich den Fall, daß ich in den angezeigten Geld-/Briefkursen ("Vorhandelspreisinformation") der einzige auf der Geldseite war, und daß später auch Teilausführungen meiner Order zustandekamen, wo ich den vollen Handelsumsatz bekam, und danach aber ein Umsatz zum gleichen Kurs, von dem ich aber nur einen kleineren Teil abgerechnet bekam. Wer hat den Rest gekauft? Es gilt, daß im fortlaufenden Handel die ältere Order zuerst zum Zug kommt (Preis-Zeit-Priorität). Also keine Aufteilung. Und da ich den vorherigen Umsatz zu 100% bekommen habe, muß meine Order die älteste gewesen sein zum gegebenen Limit. Siehe §33 (1) der Börsenordnung. Die Börsenregeln gibt es übrigens hier: https://www.tradegate.de/regelwerk.php

    (Nebenbei, unter "Handelsinformation" findet man Aufhebungen von Geschäften und Preiskorrekturen.)

    Die Auskunft der HÜST läuft darauf hinaus, daß es wohl eine Order oberhalb der meinen gab, die aber nicht angezeigt wurde. Sie wurde jedoch zum gleichen Kurs ausgeführt, was nicht meiner Erwartung entspricht. Außerdem habe der Spezialist gewisses Ermessen, auch was die Anzeige von Geld- und Briefkursen angeht, dabei kleinere Volumina zu ignorieren.

    In der Schlußauktion ist übrigens eine Aufteilung möglich. Es war zwar der letzte Umsatz des Tages kurz vor 22 Uhr, jedoch offenbar keine Auktion; es gab auch noch zwei umsatzlose Kursfeststellungen nach 22 Uhr.

    Die Tickgröße im gegebenen Fall ist offenbar 10 Cent, jedenfalls gibt es nur solche Umsätze, ich hatte es jedoch zuerst geschafft, eine Kauforder 5 Cent darüber zu platzieren. Vielleicht ist das der Trick, daß die dann nur abgerundet ausgeführt wird?

    DNO hat die Schließung der Pipeline allerdings kursmäßig auch kaum tangiert. Dementsprechend dürfte es auch wenig Upside-Potential geben im Falle einer positiven Nachricht? Seltsam. Anders GKP, die immerhin von über 200p Anfang März 2023 auf aktuell unter 100p gefallen sind.

    GKP nähert sich wieder dem Tief von Mitte September letztes Jahr. Keine News, oder? Nur daß sich die Hoffnung von Mitte November auf eine baldige Öffnung der Pipeline nicht erfüllte.

    DNO hat ja auch den allergrößten Teil der Produktion in Kurdistan. Die haben sich kursmäßig etwas besser gehalten. Die Zahlen sind aber beim Überfliegen sehr schwer zu interpretieren. Hohe Steuern ließen im 2023 kaum was übrig (warum?), aber die Pipeline wurde auch erst unterjährig geschlossen, wie viel wäre es dann annualisiert unter den gegenwärtigen Umständen? FCF fett negativ, das hat aber auch mit der Exploration andernorts zu tun. Es wird argumentiert mit den vergangenen FCFs, nach der die Aktie sehr günstig wäre, aber was ist das wert, wenn man selbst im Call sagt, daß 30$ auf die Hand besser seien als die vorherigen 60$, die man nicht eintreiben konnte?! Dann hängt es auch von den Reserven ab, und bei einem so kleinen Produzenten um so mehr im Vergleich zu den Multis, die immer neue Exploration betreiben und wo sich das ausmittelt (m.W. hat Petrobras sehr hohe Reserven und reichlich Möglichkeiten, Ecopetrol dagegen weniger und aktuell bekommen sie ja auch keine neuen Lizenzen mehr im eigenen Land). Wenn bei denen das Ölfeld leer gepumpt ist, sieht es halt ganz anders aus, da kann man den FCF nicht einfach fortschreiben.

    Interessant, aber ohne weitere Aufbearbeitung für mich nicht investierbar, nicht einmal als kleiner Zock. Das von Undervalued-Shares ist nur für Lifetime-Member zugänglich.


    Ich habe das gefunden, wo diie Situation in Kurdistan dargestellt wird (noch nicht gelesen): https://zerogcos.substack.com/…nd-politics-opportunities

    In Teil 2 geht es um die einzelnen Firmen, aber ohne Wertung: https://zerogcos.substack.com/…olitics-opportunities-ce9


    Zitat von Über GKP

    The reserves are massive compared to the other companies and it has one of the best fields in the whole north of Iraq with a very low opex.


    Zitat von Über DNO

    DNO is a superior company compared to the rest. How the company managed its resources to continue delivering value in 2022 shows how well managed the company is.

    Bayer fällt steil weiter, jetzt 27,80€, nochmals fast -20%.

    Die Carson-Berufung wurde am 6.2. auch verloren. Erklärung der rechtlichen Bedeutung in der dpa-AFX-Meldung: https://www.comdirect.de/inf/a…eckschlag-fuer-bayer.html

    War nebenbei wie ehedem Porsche/VW auch eine Swen-Lorenz-Aktie, der vor zwei Tagen den Ausstieg empfahl. Er schrieb, US-Anwälte würden jetzt wieder massig inserieren, um neue Fälle zu finden. Ich hatte das ja schon am 3.11. in #446 vermutet. Und ich weiß nicht, ob PCB ausreichend im Kurs verarbeitet ist.


    Eine Aufspaltung dürfte rechtlich kaum möglich sein, da gab es glaub ein Urteil gegen J&J wegen Babypuder ("Texas two-step"), dagegen würde es sicherlich jahrelange Klagen geben.


    Votum: unverändert uninvestierbar.

    Die Aktie fällt kontinuierlich weiter, jetzt 1,20€, auf das Niveau des Allzeittiefs von Ende 2011. Das absolute Tief war damals bei genau 1€.

    Der Vergleich mit Porsche war nicht so verkehrt, wenngleich es da operativ besser laufen dürfte und der NAV auch zweifellos feststellbar ist durch die Börsennotiz der wesentlichen Beteiligungen. Die hatte ich gemieden, schon weil ich nicht für die teure Porsche AG zahlen wollte, und halt abseits der Dividende nicht erkennbar war, wie/warum sich an dem Discount jemals was ändern sollte. Wobei das vielleicht einmal von Seiten der Piech/Porsche-Familie ausgehen könnte? Durch die Stammaktien haben sie aber ja eh das Sagen. PS. VW ist auch kein no-brainer. Sicher super günstig und kann sich erholen, z.B. wenn sie mal erfolgreiche E-Autos in den Markt bringen, genauso scheint aber vorstellbar, daß sie z.B. an chinesische Hersteller verlieren werden und auf der anderen Seite an Tesla [abgesehen natürlich vom generellen politischen Gegenwind der Autoindustrie und meinem Zweifel am Markterfolg des E-Autos].

    Vom Anstieg der Frachtraten dürften alle Regionen betroffen sein, wenn es nicht nur um die längere Route an sich geht, also wegen des höheren Ölverbrauchs, sondern wegen des längeren Einsatzes der Schiffe und damit der knapperen Kapazität auf dem Weltmarkt. Es sind ja teils die gleichen Betriebe, die verschiedene Routen bedienen.

    Ich hatte Savencia vor zwei Monaten im Bonduelle Thread mal erwähnt auf dem damals gleichen Kursniveau.


    Ein organisches Umsatzwachstum 2023 von +1,6%, und das bei hoher Inflation, wenn auch durch Wechselkurse beeinträchtigt. Bonduelle schaffte bis Mitte 2023 über +9%.


    Der CEO/Aufsichtsrat heißt Bongrain, Sohn des Gründers, der zwei Drittel der Aktien hält, also ähnlich wie bei Bonduelle. Wäre an sich ja nicht schlecht. Über 12% haben in der HV gegen einzelne Punkte gestimmt, ich glaube bzgl. der Vergütung. Zieht der so Geld aus dem Unternehmen, statt über Dividenden? Denn 3% EK-Rendite - ok, es waren auch schon mal 4% - ist unterirdisch. Fürs Warten wird man auch nicht durch eine auch nur angemessene Dividende vergütet. Es gibt null Präsentationen auf der Website, wie sie irgendetwas daran ändern wollen.


    Die bringen auch immer noch über 700 Mio. Euro auf die Waage, nicht gerade wenig. Bonduelle 300 M€, Fleury Michon nur 88 M€, und die zahlen immerhin 6%.


    Bonduelle ist seit Dezember noch weiter gefallen, von 10,30€ auf 9,30€, jetzt auf neuem Tief seit 2001, Unterstützungslinien gibt es nicht mehr (spielt auch keine Rolle, nur nebenbei). Theoretisch gibt es ein Kursniveau, auf dem diese Aktien dann doch ein Kauf sind. Aber aktuell finde ich auch rein zahlenmäßig immer noch Besseres (Beispiel: Zumtobel, wenn auch zyklischere Branche, Thread folgt noch, oder Card Factory).

    Ich sehe seit Oktober nur -25%.

    Die machen wohl mehr Gas? Die südamerikanischen haben glaube ich wenig Gas, nur Öl-

    Der Link zu Peta beschreibt, in welchen Ländern es bereits gesetzliche Verbote gibt. Die Unterschriftensammlung wurde mittlerweile geschlossen und es gibt auch eine Antwort der EU, das war diese hier: https://www.eurogroupforanimals.org/fur-free-europe

    In der Antwort-PDF steht auch in Table 2, in welchen Ländern es bereits Verbote gibt. Wesentlich sind Polen und Finnland, in beiden gibt es keine laufende parlamentarische Debatte darüber, in Finnland wird immerhin eine gesellschaftliche Debatte genannt.


    Ob Pelzzucht unethisch ist oder nicht, vermag ich nicht zu sagen. Tieren wird es egal sein, aus welchem Grund sie gehalten werden? Es gibt auch Seiten der Lobbyverbände, die das verteidigen, vielleicht nur White-Washing. Ich selbst würde wohl keinen Pelz tragen, schon wegen des Preises, aber die meisten gehen heute ohnehin nach China und Rußland, vor allem China. Die haben zwar sicher auch eigene Zucht, aber die europäischen Pelze scheinen höherer Qualität zu sein, aber ohne Gewähr.


    Ich hatte auch zunächst abgewunken (oder abgewinkt?) wegen der unsicheren Aussichten, aber gerade der Liquidationsfall lockt mich. Die Aktie notiert ja bereits unter dem Nettoumlaufvermögen, also bereits ohne die Immobilie. Sie müssten nur Vorräte abverkaufen und Forderungen gegenüber den Käufern eintreiben. Die Immobilie am Hauptsitz habe ich mir in Google-Maps angeschaut, da ist die Verwaltung und auch die Halle für die Auktionen selbst, liegt in einem gemischten Gewerbegebiet mit Einkaufsläden, mit Anfahrmöglichkeit für LKWs, vermutlich ist dort auch ein Lager. Das sollte als Logistikimmobilie schon irgendwie nutzbar sein, vielleicht auch für einen Küchenhändler oder so. Das Grundstück dürfte mit den historischen Anschaffungskosten in den Büchern stehen, heute sicherlich weitaus höher. Und das Gebäude dürfte auch nicht nichts wert sein.

    Das Risiko sehe ich eher darin, daß die irgendwie weiterwurschteln, auch wenn das Geschäft nicht profitabel zu betreiben sein sollte. Die Kapitalrendite ist schwach, aber die Züchter brauchen das Auktionshaus ja, um ihre eigene Ware zu verkaufen. Solange es Pelzzucht in Finnland gibt, wird es also keine Liquidation geben, auch wenn das vielleicht rein aus Sicht der Aktionäre Sinn ergeben würde. Wie sie aber die anderen Aktionäre übervorteilen sollten, sehe ich nicht.


    Prima facie gibt es viel, was einen von der Aktie abhält, es kommt eigentlich fast alles zusammen. Microcap, illiquide, nur finnische/schwedische Geschäftsberichte, auch fast nur solche Privataktionäre, ESG-mäßig unbeliebt, wenig prognostizierbares und schwankendes Geschäft (aber wohl nicht vorrangig abhängig von der allgemeinen Konjunktur), dazu die Unsicherheit wegen der zunehmenden politischen Diskussion, die Stimmenmehrheit der Lieferanten, Käufer vorwiegend aus Rußland und China, beides böse. Was fehlt noch? Aber dafür eine gute Wahrscheinlichkeit, daß der Gewinn stark steigt ab 2025 durch die wegfallende Konkurrenz oder aber man in einer Liquidation 25€ oder sogar mehr erhält. Ich bin nur mit den üblichen 2,5% Depotanteil dabei.

    Ach ja: Kauf in Helsinki sinnvoll, auch wenn L&S sie im Angebot hat, und man braucht eine Vorabbefreiung für die finnische Quellensteuer, die es z.B. bei der DKB gibt. Die gilt dann für das laufende und 5 weitere Jahre.

    Saga gehört zu den aussichtsreichsten Aktien, die ich kenne, derzeit vielleicht sogar die interessanteste, nachdem sich Polymetal zwischenzeitlich schon verdoppelt hatte.

    Was sind denn das für Tax benefits? Ist damit zu rechnen, daß sie die irgendwann verlieren werden? Dann sähe es doch ziemlich dünn aus? Annualisiert ergäbe das ein KGV von über 70.

    Ach, diese Marken sind verbunden? Sowas scheint heute nicht mehr so erfolgversprechend, bei dem Image des Rauchens heute. Die Zeiten, als der Marlboro-Mann noch cool war, sind doch schon länger her.

    Mir gefällt es im Gegenteil, wenn sie keine solchen Abenteuer anfangen mit ungewissem Ausgang. Die hohe shareholder yield ist förderlich, statt hoher Investitionen, und die hat IMB nun wahrlich, zusammen mit den hohen Aktienrückkäufen. Die Strategie bei den NGPs, so weit ich das verstanden habe, ist gar nicht, irgendwo Marktführer zu werden, sondern eher mit geringen Investitionen im Windschatten einen der weiteren Plätze zu belegen, vielleicht mit günstigeren Produkten. Denn der Handel sollte sich nicht von einem einzigen Hersteller abhängig machen wollen, das wäre in dem Fall Philipp Morris (teils BAT), sondern man wünscht doch eine Auswahl, und so könnte IMB ins Spiel kommen. Aber so oder so ist nicht nur der Marktanteil, sondern auch der Anteil an den eigenen Umsätzen sehr gering. Das hat aber auch den Vorteil, daß es berechenbarer ist, es hängt nicht mehr vom zukünftigen Erfolg von neu eingeführten Produkten ab.

    Bei Kursen <20€ kann ich mir den Wiedereinstieg vorstellen. Klingt nicht nach viel, aber das ist selbst mit Dividendenabschlag mehr als die erwartete jährliche Rendite. Mit 23€ hatte ich den Verkauf ziemlich glücklich getroffen, aktuell schon wieder 22,10€. Derzeit scheint BAT interessanter.


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    Die haben heute Zahlen veröffentlicht, Kurs +5%. Wie vermutet hätte man vorher aufstocken können. Korrespondiert mit einem FCF +3,9%. Dividende +2%, eigentlich wenig angesichts der Inflation?

    Jetzt muß man für den Vergleich mit dem Vorjahr bereinigen um das aufgegebene Rußlandgeschäft, aber mit der (mit +2,9% positiv wirkenden) Bereinigung um die Währungseffekte bin ich nicht glücklich, weil diese Schwankung nicht trendfrei ist. Wenn man das nimmt, wie es ist, dann mußten sie weltweit mit klassischem Tabak einen leichten Umsatzrückgang hinnehmen, der durch die neuen Produkte ausgeglichen wurde, die erst 16,5% des Umsatzes ausmachen und die schwarze Null im Gewinn erreicht haben. Auf Gruppenebene adj. EPS inkl. Währungsbereinigung auch +4%. Der gesenkte Ausblick ist eine Steigerung des adj. Gewinns auf Gruppenebene um 2-4% bis 2026 und danach 4-6% bis 2035, dabei wenigstens eine schwarze Null bei Umsatz und Gewinn bei den Zigaretten. Nettoschulden leicht reduziert.


    Da das Volumen sinkt, reicht offenbar auch in Zeiten hoher Inflation ein konstanter Umsatz, um auch den Gewinn konstant zu halten, denn die Kostenbasis sinkt ja vergleichsweise (Gemeinkosten haben sie offenbar im Griff).


    Sie rechnen in den kommenden 5 Jahren mit rund 40 Mrd. Pfund an FCF. Das sind 8 Mrd. pro Jahr. Vgl. die ausgewiesenen 8,36 im Jahr 2023 und 8,049 im Jahr 2022. Börsenwert @24,55 Pfund: 54,76 Mrd. Pfund und damit 14,6% FCF-Rendite.

    Der EV mit der ausgewiesenen "adjusted net debt" beträgt 88,7 Mrd. Pfund. Mit dem FCF to firm (ca. 1,8 Mrd. an Zinszahlungen 2023) komme ich auf 11,0% FCF/EV-Rendite.


    Wenn man ihnen also glaubt und an mindestens konstanten Umsatz, Gewinn und FCF glaubt, oder gar, daß dauerhaft die Wachstumsziele erreicht werden, dann ergibt das schon eine satte Rendite als Erwartungswert. Es muß dann keine Schrumpfung und keine Schuldenreduktion abgezogen werden.



    Unbenannt.gif

    Ich habe es im November geschafft, mich beim finnischen Pelzauktionshaus Saga Furs (ISIN FI0009800551) einzukaufen um 7,50€, was aufgrund der Illiquidität der Aktie nicht ganz einfach war (Spread und dünnes Orderbuch). Selbst heute bei 11€ bringt die Aktie keine 40 M€ Börsenwert auf die Waage (cave: es gibt neben 2,7 Mio. C-Aktien noch 900.00 nicht börsennotierte A-Aktien). Daher auch kein Bericht, weil ich die Aktie jemandem empfehlen wollte, der aber kein Interesse zeigte.


    Hier kommen drei Dinge zusammen, Kurzfassung:

    1.) Die Aktie ist günstig, war sie allerdings immer schon, aktuell unter dem Kursniveau von 1996. Das Geschäft ist wenig vorhersagbar, da sie Fixkosten haben und sie prozentuale Gebühren verlangen, jedoch die Preise für die Felle schwanken und die Nachfrage auch von der Mode abhängt. Die Kursspitze vor zehn Jahren war wohl auch durch die damalige Mode bedingt; man sollte das bei der Normalisierung ggf. berücksichtigen, daß das nicht unbedingt wiederkommt.

    @11€: KGV < 8 (EPS 1,39€), 6% Dividendenrendite (0,66€) und KBV 0,35 und laut TIKR 25% unter NCAV, als ich kaufte war es @7,50 noch 0,65, mit der Bilanz zum 31.10. wuchs der NCAV also, und das ganze bei Nettocash in Höhe von über 24 M€ laut TIKR! @8,08€ war KGV10 < 8, jetzt also 36% höher, <11.

    2.) Der wichtigste Konkurrent in einem Beinahe-Duopol, Kopenhagen Fur, hat die Liquidation beschlossen und stellt das Geschäft voraussichtlich Ende dieses Jahres ein. Das hat damit zu tun, daß die dänischen Züchter am Ende sind nach dem dortigen Nerzskandal während der Coronapandemie. Bis dahin verkaufen sie noch Restbestände ab. Siehe zu dem Thema auch dieser Artikel: https://www.truthaboutfur.com/…ng-fur-auction-landscape/

    Das wird sich für Saga erst im nächsten Jahr auswirken. Sie werden wohl einen Teil der in Kopenhagen gehandelten nicht-dänischen Felle bekommen, was entsprechend auf den Gewinn durchschlagen sollte.

    Der zweitwichtigste Konkurrent aus Kanada ging übrigens bereits vor Jahren pleite: https://en.wikipedia.org/wiki/North_American_Fur_Auctions

    3.) In Norwegen, das eine wichtige Quelle für Saga darstellte, wurde die Pelzzucht bis 2025 verboten und die letzten Farmen schlossen Anfang 2023. Es besteht zwar die Gefahr, daß die Pelzzucht auch in Finnland oder europaweit verboten wird, da läuft auch gerade eine europaweite Initiative dafür. Ein Verbot mit anschließender Liquidation dürfte aber sogar der beste Fall sein, denn Saga Furs notiert weit unter Buchwert, sogar noch unter NCAV. Die Liquidation könnte zwar selbst gewisse Kosten verursachen, jedoch machen Immobilienwerte einen nennenswerten Teil der Bilanz aus, die mehr wert sein dürften als bilanziert (alleine mehr als der aktuelle Börsenwert). Der Buchwert könnte also drin sein, entsprechend über +100%.


    Es ist also eine wahrlich verhasste Branche, wegen ESG und wegen unberechenbarem und politisch bedrohtem Geschäft, günstig und illiquider Smallcap, und dazu mit Katalysator. Besser geht's fast nicht.

    Auch ungewöhnlich: Die Aktionärsliste mit den Top 100 (ab 2000 Stück) ist auf der Homepage veröffentlicht, darunter fast nur finnische Kleinaktionäre und ein paar wenige Banken. Kein Wunder, weil die Berichte nur auf Finnisch und Schwedisch verfügbar sind. Unsereins würde wahrscheinlich anonym unter "in street name" (Nominee account) geführt von einer Bank oder von Euroclear oder Clearstream, jedoch werden über die in Summe gerade einmal 10.000 Aktien gehalten. Die A-Aktien haben zwölffaches Stimmrecht und werden von den Züchtern gehalten. Sprich, es sind fast keine institutionellen Anleger investiert.


    Hier ausführlicher beschrieben: https://treasurehunting.substa…net-and-soon-monopolistic


    Durch die zwischenzeitlich veröffentlichte Bilanz zum 31.10.2023 ist die Aktie bei 11€ weiter interessant, da der Nettocashbestand zugenommen hat, von 7M€ auf 24M€ bei <40M€ Börsenwert. Auch der Vorsteuergewinn ist im H2 gegenüber der Vorjahresperiode gestiegen bei gleichem Absatz, aber niedrigerem Umsatz (im Vj positiver Steuereffekt).