Beiträge von Milchmädchen

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    Original von Matze
    Wenn Willy morgen als Zentralbankchef engagiert würde, dann würde er vielleicht versuchen die "Krankheit" zu heilen - nur leider hätte das größere Verwerfungen zur Folge als die jetztigen Interventionsmaßnahmen. Dann käme durch "Hau-Ruck-Aktionen" nämlich wahrscheinlich ein größeres Disaster als wir es jetzt schon haben.


    Hallo Matze,

    es stellt sich doch die Frage, ob die Interventionsmaßnahmen der FED das Problem wirklich beheben! Wie ich das sehe, werden die Probleme nicht gelöst, sondern -um einige Dimensionen größer- nur in die Zukunft verschoben (analog zur Metapher des Alkoholikers, dem der Arzt Alkohol verschreibt, damit sein Patient heute keine Entzugserscheinung hat).

    Es gibt sicher andere Wege, die zwar auch schmerzen, aber eher an die Wurzeln gehen. Wenn ich persönlich die Wahl hätte - lieber Willy, willste nicht Notenbankchef werden? ;-)

    Viele Grüße
    Milchmädchen

    Wer physisches Gold kauft, wird dies i.d.R. machen, um sich gegen staatliche Willkür abzusichern und nicht, um damit kurz- oder mittelfristig zu spekulieren. Insofern ist der Rat zum Umtausch von physischem Gold in Papier m.E. kein besonders guter Rat.

    Kurzfristige Spekulationen in Gold mache ich auch - allerdings mit Hebel-Wertpapieren. Dabei solle man natürlich auf charttechnische Signale achten - die haben mich schon in der letzten Woche zu bewegt, alle longs zu verkaufen. Um ehrlich zu sein, hat es mir heute schon wieder in den Fingern gejuckt, aber der Chart beim EUR/USD sieht ebenfalls nicht so gut aus. Vielleicht haben wir ja Glück und es gibt wirklich noch eine Chance, bei 800 wieder günstig einzusteigen...

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    Original von Lando
    Um aber auch den Optimisten was zu bieten, neulich las ich, untermauert mit LT-chart, daß es im Laufe von auf 8 endenden Jahren fast immer zu bedeutenden Rallys gekommen ist.


    Aber immer nur bei Vollmond und wenn Mars im 3.Haus zum Stier steht und der FED-Chef keinen Helikopter hat!

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    Original von Balkenchart
    War ueberbewertet. In Zukunft werden wieder kleinere Broetchen gebacken.


    Hallo Balkenchart,

    danke für die Info. Das rechtfertigt bei den sonstigen Werten dann zumindest den Platz auf der Watchlist :)

    Viele Grüße
    Milchmädchen

    Wenn ich mir die RS und den MACD im Silberchart anschaue, so wäre -wenn ich ausschliesslich auf diese achten würde- jetzt vielleicht wirklich ein guter Zeitpunkt, für eine kurze Zeit short zu gehen, obwohl ich keine Zweifel habe, dass wir mittel- und lngfristig noch erheblich höhere Edelmetallpreise sehen werden. Proaurum hat dies (ihrem Tagesbericht auf proaurum.de zufolge) heute wohl auch schon getan.

    Allerdings gibt es auch gute Gründe, es nicht zu tun: Heute ist EZB-Sitzung, auf der Herr Trichet möglicherweise eine Lockerung seiner Geldpolitik andeuten wird (wollen wir es nicht hoffen). Am 18.3. steht dann die nächste Zinssenkung der FED an, und dort wird Herr Bernanke möglicherweise gleich mit 75 Basispunkten zuschlagen.

    Alles gute Gründe, die auch unter kurzfristig Aspekten noch für Edelmetalle sprechen... Glaubt ihr, dass die schon vollständig eingepreist sind?

    "Ein Vasall (keltisch gwas, lateinisch vassus: Knecht) war im frühen Mittelalter (6. - 7. Jahrhundert) ein Herr, der sich freiwillig als Gefolgsmann in den Dienst eines anderen Herrn stellte und sich diesem für bestimmte militärische oder diplomatische Dienstleistungen verpflichtete. Der Vasall musste eine bestimmte Anzahl an Soldaten zur Verfügung stellen, um somit den Dienstherrn in dessen Krieg zu unterstützen. Die Lehnspflicht bestand aber auch aus Abgaben, zum Beispiel für die herrschaftlichen Kriegsdienste, oder aus ähnlichen Leistungen. Der Vasall genoss den Schutz seines Lehnsherren" (aus http://de.wikipedia.org/wiki/Vasall)

    Der Herr fordert seinen Tribut, und die Welt zahlt ihn widerstandslos...

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    Original von Lando
    Diese Politkomiker desavouieren sich doch permanent selbst; wenn die Steuerstrafgesetze plötzlich nichts taugen sollten, hätten sie also bis dato schlecht gearbeitet - also schmeißt sie raus!


    Ich fürchte, es mangelt an Alternativen. Uns fehlt das Personal, das es schaffen könnte, den Staat wieder etwas weniger regieren zu lassen (Vorschläge aus den Reihen der FDP bitte unter "Witze" einstellen).

    Die Amis haben mit Ron Paul da wenigstens noch eine Wahl... Wir Deutsche sind traditionell leider nur einen starken "Vater" Staat gewohnt, und entsprechend gestaltet sich unsere Parteien-Landschaft.

    Lafontaine wird vermutlich bei der nächsten Wahl ordentlich abstauben und uns noch weiter in die Misere reiten.

    Zitat

    Original von Lando
    [url=http://www.spiegel.de/politik/deutsc…,535692,00.html]SPD verlangt harte Strafen für Steuersünder[/url]


    Der starke Staat lässt die Muskeln spielen, stellt die Kaste der verbrecherischen, monopolkapitalistischen Besserverdiener an den Pranger und demonstriert medienwirksam, dass sich kein Bürger dem langen Arm des allmächtigen Staates entziehen kann. An die (eigenen) Wurzeln des Übels kann unser "Wohlfahrts"-Staat natürlich nicht gehen, ohne sich selbst zu kastrieren... Ungerechtigkeit bekommt man so nicht in den Griff!

    Oskar, ick hör dir trapsen...

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    Original von memyselfandi007
    Diejenigen die gerne mit Gold bezahlen möchten, sollten sich vielleicht am besten mit ein paar Gleichgesinnten einen Mittelalterpark bauen


    Witziger Gedanke ;)

    Nicht so witzig finde ich aber die viel naheliegendere Vorstellung, dass die Verfechter des fiat money schon seit einiger Zeit an der Fertigstellung des größten Mittelalterparks überhaupt arbeiten und wir uns nach dem Abgang der Lawine dort alle unfreiwillig wiederfinden...

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    Original von Zero
    Keiner kann voraussehen was morgen passiert.
    Wer aber glaubt er könne das und publiziert übernimmt
    sich.


    Nun ja... Mit unserem Finanzsystem verhält es sich wie mit einem Alkoholiker, dem der angebliche Onkel Doktor immer wieder harten Alkohol nachschenkt, anstatt ihm eine Entziehungskur zu verordnen. Die Wahrscheinlichkeit eines nahen Todes beschleunigt sich mit jedem Tropfen, und bei der aktuell nachgeschenkten Menge...

    Dass der alte Säufer sterben wird, das kann ich mit einer Sicherheit von 100% sagen und auch publizieren. Dass die Faktoren für den beschleunigten Tod gewichtig sind, das kann ich auf Basis der Vernunft ebenfalls behaupten und auch publizieren. Und dass der Arzt kein besonders guter zu sein scheint, liegt zumindest mir auch unmittelbar auf der Hand.

    Man müsste die Lebenserwartung unseres Geldsystems kennen, aber es scheint unter uns wirklich noch einige zu geben, die Wetten darauf abschliessen, dass sie höher ist als die von Edelmetallen ;)

    Zitat

    Original von memyselfandi007
    Auch Dr. Doom genannt. Wenn man ständig Katastrophen voraus sagt, liegt man alle paar Jahre automatisch richtig.


    Das ist so nicht ganz richtig - Marc Faber sagt nicht ständig neue (!) Katastrophen voraus, sondern er warnt immer wieder nur vor der einen bevorstehenden! Dabei lässt er sich nicht auf eine Diskussion bzgl. des Zeitpunktes des Eintreffens ein, sondern analysiert m.E. recht stichhaltig die Faktoren, die mit dem jetzigen Schneeballsystem zwangsläufig zu einem Zusammenbruch führen müssen.

    Zusammengefasst (ich hoffe, ich gebe ihn inhaltlich richtig wieder): Die Lawine kann durchaus noch einige Zeit rollen, gewinnt dabei aber an Größe und wird uns letztendlich umso heftiger treffen.

    PS:

    Zitat

    Original von Tagträumer
    Würden Sie einem Mann, der so etwas sagt, Ihr Geld anvertrauen? Oder jemandem, dessen E-Mail-Adresse mit @gloomboomdoom.com endet und der angibt, er besitze eine Viertelmillion Mao-Anstecker?" ;D


    Das zeigt nur, dass er trotz allem seinen etwas trockenen Humor nicht verloren hat. Wer ihn mal gesehen hat, weiss, wovon ich rede... Er sieht auch äusserlich nicht gerade wie das Klischee eines Vermögensberater aus.

    EIDT: PS angehängt

    Zitat

    Original von Willy
    PS: bist du tatsaechlich ein Maedchen?


    "Kann es sein, daß Weibsvolk anwesend ist?" (Das Leben des Brian) Vermutlich nicht in diesem Forum...

    Das Milchmädchen ging mit der vollen Milchkanne zum Markt und malte sich aus, was es sich von den Verkaufserträgen alles leisten könnte. Dann aber verschüttete sie die Milch, noch bevor sie sie verkaufen konnte.

    So wird es den meisten von uns auch schon einmal ergangen sein - Gier ist schliesslich der treibende Faktor aller Börsenspekulationen. Mein Nickname sollte ursprünglich nur andeuten, dass ich kein Finanz-Profi, sondern nur ein blutiger Laie bin. Aber nachdem gerade die "Profis" es schaffen, mehr Milch zu vergiessen, als ursprünglich in der Kanne war, passt die Metapher wohl nicht so ganz.

    Zitat

    Original von Willy
    Koenntest du mal etwas genauer beschreiben was du da von mir "gelernt" hast? Meine "Strategie" ist ja mehr aus dem Bauch heraus so dass es mich wundert, dass man das lernen kann.


    Hallo Willy,

    tut mir leid, dass ich jetzt erst antworte - mein Rechner ist dieses Wochenende mal aus geblieben.

    Ich will Dir gerne erläutern, was ich als Essenz aus Deinen Beiträgen mitgenommen habe. Es sind weniger generelle Aktienstrategien, sondern

    - ein gesundes Misstrauen generell gegenüber staatlichem Handeln, der Auswirkungen dieses Handelns auf die Volkswirtschaft und der mittelfristigen Wirkungsfähigkeit der staatlichen Instrumente. Mit ein Grund meiner Short-(Nach)Käufe waren die Auftritte von Herrn Bush und Herrn Paulson in vor der versammelten Weltpresse noch am gleichen Tage, als die ersten kleineren Kanonen an der Börse einschlugen. Ähnliche nachfolgende Begebenheiten haben mich bestärkt.
    - eine Sichtweise, die sich eher an den (leider denkbar schlechten) volkswirtschaftlichen und politischen Basisdaten als am aktuellen Börsengeschehen orientiert. In diesem Sinne ist diese Sichtweise eine wesentlich antizyklischere als die blosse Betrachtung von Kennzahlen konkreter Aktien.

    Deine Folgerungen daraus bzw. die Ableitung des dazumal für mich noch eher mittel- bis langfristigen Boomsektors habe ich für mich kritisch hinterfragt, darüber hinaus ebenfalls auch bei Volkswirtschaftlern wie bspw. Richebächer nachlesen können und für mich persönlich als sehr plausibel empfunden. Nur einige Wochen, nachdem ich hier im Forum angefangen habe, die diversen Beiträge mitzulesen, habe ich mir ein Bankschliessfach angelegt, in welches ich seitdem kontinuierlich einen Anteil meines Einkommens mit echtem Geld "einzahle". Der andere Anteil meiner Sparquote geht traditionell in Aktien, unter denen sich nun unter längerfristigen Aspekten auch vermehrt Edelmetall-Werte befinden.

    Diese Denkweise bzw. die kritische Beurteilung volkswirtschaflicher und politischer Rahmendaten, das Erreichen des Dax-Alltime-High und später auch die Zappelei um das ATH herum und letztendlich auch viel Glück haben nun bei meinen "Investitionen" Früchte getragen. Was mich persönlich zusätzlich beeindruckt und Deinen Beiträgen für mich gerade in der Anfangsphase des Mitlesens in diesem Forum auch einiges an Glaubwürdigkeit verliehen hat, ist die Standhaftigkeit, mit denen Du Deine zum allergrössten Teil sehr stichhaltigen Argumente ausgeführt und gegen jeglichen Unbill verteidigt hast, auch wenn es dabei stellenweise etwas "temperamentvoll" vor sich ging.

    Nochmals: Meinen Dank und meine Hochachtung!

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    Original von Winter
    Der Crash ist schon vorbei.


    Eine gewagte These... An den Ursachen des "crashs" (war es denn einer?) hat sich nichts geändert, aber vielleicht gewöhnen wir uns ja an die schlechten Nachrichten und tun so, als wäre nichts gewesen...
    Ich vermute, dass uns in den nächsten Jahren der wirkliche crash erst bevorsteht! Nicht so abrupt wie das, was wir in den letzten Tagen erlebt haben, aber vielleicht als ein deja vu des Japan-Szenarios...

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    Original von witchdream
    edit: Mal ne ganz ernst gemeinte Frage: Gibt es hier jemand, der dank Baisse-Instrumenten bisher eine positive Jahresbilanz hat?


    Auch ich bin recht zufrieden: Trotz ziemlich großer Verluste mit einem dummen und ärgerlichen Fehlkauf eines rollierenden Zertifikats ist mein Depot 35% im Plus. Bereits im Juli habe ich mich bei einem Dax kurz unter 8000 ordentlich mit Short-Zertifikaten eingedeckt(u.a. die Berliner Bären, die dazumal auch hier diskutiert wurden, hatten es mir da angetan), und auch die währungsgesichteren Gold-Zertifikate haben sich zu meiner großen Zufriedenheit entwickelt. An Verkäufe der Short werde ich erst wieder bei 7200 Punkten im Dax denken - bis dahin lasse ich sie einfach weiterlaufen - vielleicht klappt ja mit ein wenig Glück im Juli 2008 sogar noch die Jahresfrist.

    Bei der Gelegenheit: Willy, ich bin Dir zu großem Dank verpflichtet!! Dank Dir haben sich meine "Investment"-Strategien grundlegend geändert, und das nicht zu meinem Schaden.