Beiträge von Tordenskjold

    @ Woodpecker


    Wenn Du "bullionvault" in die Forums-Suche eingibst, findest Du dazu einiges.
    Ist bei etwas größeren Beträgen vielleicht nicht die schlechteste Lösung.


    Die Mehrwertsteuer bei Silbermünzen ist zwar unangenehm, aber dafür sind hier Spekulationsgewinne nach 1 Jahr m.W. immer noch steuerfrei, was ja wieder ein hübscher Vorteil ist. Käme also drauf an, was Du unter "mittelfristig" verstehst.

    Aus der FTD:


    Morsche Zedernrevolution


    Markus Bickel, Beirut


    28.04.2006


    Vor einem Jahr zog Syrien seine Truppen aus dem Libanon ab. Doch noch immer regiert Damaskus mit. Der Geist des Beiruter Frühlings ist verflogen, der Fanatismus auf dem Vormarsch


    Die Parolen waren klar und eindeutig. Freiheit, Souveränität, Unabhängigkeit! und Nieder mit dem syrischen Überwachungsstaat hieß es noch vor einem Jahr auf Transparenten und Flugblättern überall in Beirut. Aus Protest gegen den Mord an Ex-Premierminister Rafik Hariri hatte sich eine demokratisch gesinnte Massenbewegung gesammelt: ein Novum in der Geschichte des Nahen Ostens.


    Die Greater Middle East Initiative von US-Präsident George W. Bush, der Plan zur Demokratisierung der islamischen Welt von Afghanistan bis Marokko, schien im Libanon doch noch aufzugehen. Von CNN rasch zur "Zedernrevolution" deklariert, stellten auch die Demonstranten ihren Aufstand in eine Reihe mit den Umstürzen in Georgien und der Ukraine.


    Von der Aufbruchsstimmung des Beiruter Frühlings, als Hunderttausende für die Souveränität des Libanons auf die Straße gingen, ist jedoch jetzt, genau ein Jahr nach dem Rückzug der syrischen Armee, nichts mehr zu spüren. Um den seit Monaten angekündigten Sturz von Präsident Emile Lahoud zu erreichen, ist die antisyrische Regierung von Premierminister Fuad Siniora auf Stimmen der schiitischen Parteien Hisbollah und Amal angewiesen. Die aber behindern beharrlich einen Beschluss über die Zukunft Lahouds, der 2004 nur auf Grund einer von Syriens Diktator Baschar al-Assad angeordneten, verfassungswidrigen Amtsverlängerung seinen Posten behalten konnte.


    Zwar erhöhten die USA mit neuen Sanktionsdrohungen am Mittwoch den Druck auf die syrische Führung, ihre Zusammenarbeit mit der Uno-Untersuchungskommission zur Aufarbeitung des Attentats auf Hariri zu verbessern. Das Zweckbündnis aus Frankreich und den USA aber, das bis zum Herbst 2005 im Uno-Sicherheitsrat einen scharfen Kurs gegen das Assad-Regime geführt hatte, ist offenbar beendet.


    Für die innenpolitische Auseinandersetzung zwischen Unterstützern Lahouds und der antisyrischen Parlamentsmehrheit um Hariris Sohn Saad spielt das diplomatische Geschacher in New York deshalb kaum noch eine Rolle. Selbst die Befragung Assads durch den belgischen Uno-Sonderermittler Serge Brammertz am Dienstag sorgte nur für wenig Aufsehen. Wir stehen vor den Trümmern der amerikanisch-französischen Initiative, sagte Premier Siniora Anfang der Woche. Syrien reorganisiere seine Kräfte, so der 63-Jährige, um die Regierung erneut anzugreifen und die Mehrheit daran zu hindern, den nötigen Wandel durchzusetzen.


    Eine Situation der Instabilität, die nicht zuletzt von Damaskus unterstützten islamistischen Unruhestiftern in die Hände spielen könnte. Nach dem Sturm militanter Muslime auf die dänische Vertretung in Beirut im Februar wurden Dutzende syrische Verdächtige verhaftet. Bei der dem Hariri-Mord folgenden Anschlagserie waren zwischen März und Dezember vergangenen Jahres zehn Menschen ums Leben gekommen. Bis heute konnte keiner der Morde aufgeklärt werden doch der Verdacht, dass syrische Geheimdienstmitarbeiter auch nach dem Abzug der 14 000 Mann starken Einheiten ihre Finger im Spiel hatten, liegt für viele Libanesen auf der Hand.