Zur Abwechslung werfe ich in die Diskussion mal fundamental begründete Argumente gegen eine starke Uranpreisentwicklung ein:
Für mich gibt es einen sehr starken, Parameter, der gegen eine langfristig steigende Nachfrage von Uran spricht, und das ist der krasse Preisverfall bei der solaren Stromerzeugung.
MMI hat in seinem Blog vor kurzem den Guardian-Artikel verlinkt "‘Insanely cheap energy’: how solar power continues to shock the world"
https://www.theguardian.com/au…tinues-to-shock-the-world
Meine Wahrnehmung: Die solare Energieerzeugung ist schon jetzt auf globaler Ebene die billigste Form der Energieerzeugung, und es ist noch kein Ende der großen Geschwindigkeit der Effizienzgewinne bzw. Preissenkungen absehbar.
Wenn das so weitergeht, und dafür spricht in meinen Augen viel, werden alle anderen Formen der Energieerzeugung in immer stärkerer Geschwindigkeit aus dem Markt gepreist. Erst die Neubauprojekte, dann zunehmend auch Bestandsanlagen.
Neubauprojekte der atomaren Stromereugung erscheinen mir auch deshalb zunehmend als unsicher - noch nicht ausgegebenenes, verlustträchtiges Geld kann man am leischtesten einsparen.
Auch der politische Preis für eine schnelle Abschaltung der bestehenden Atomkraftwerke fällt weltweit stetig, wenn sich zu den Nachteilen in der Prozesssicherheit und der Entsorgungssicherheit ein immer größerer Preisnachteil gesellt.
Ich würde mich gar nicht wundern, wenn in gar nicht wenigen Jahren, Solar ist richtig billig und es gab mal wieder einen AKW-Unfall mit globaler Medienwirkung, plötzlich binnen weniger Tage, Wochen oder Mönate ganz viele Industrieländer reihenweise und sehr schnell aus der atomaren Stromerzeugung aussteigen. Einfach weil der politische Gewinn so groß und der politische Preis so klein geworden ist. Ich sehe bei der atomaren Stromproduktion, noch stärker als bei der fossilen Stromproduktion, ein starkes Indiz für ein ziemlich nahes Ende, das auch auf globaler Ebene sehr abrupt zustande kommen kann.
Ob die dann verbleibende militärische Urannutzung genügt, um die Minenbetreiber mit ihren sehr hohen Erschließungsinvestitionen und ihre hohen laufenden Kosten zum Betrieb der Minen vor einem schnellen Bankrott rettet? Ich würde nicht darauf wetten. Auf einen nachhaltigen Gewinn von Uranminenprojekte oder einen nachhaltigen Preisanstieg des Uranpreises würde ich auch nicht wetten.
Ich sehe eine große Wahrscheinlichkeit, dass wir gerade einen letzten Peak vor dem richtig tiefen Einbruch sehen, dass Uraninvestoren gerade den letzten wohlschmeckenden Zug des gefundenen Zigarrenstummels genießen können. Wohl jenen, die die endende Zigarre dann noch rechtzeitig zu einem guten Preis weitergeben können.
In einem Uraninvestment sehe ich sehr große Risiken . Einerseits spricht die langfristige Perspektive dagegen, andererseits ist es bei Unglücksfällen ("Tschernobyl 2.0 oder Fukushima 2.0") auch kurzfristig sehr einbruchsgefährdet.
Für mich fällt das in die Kategorie " nicht investierbar".