Infineon + Toshiba, eine Chip - Ehe?

  • ftd.de, Mo, 27.8.2001, 9:52, aktualisiert: Mo, 27.8.2001, 20:22 http://www.ftd.de/toshiba


    Infineon und Toshiba: Gemeinsam durch die Chipkrise?


    Der angeschlagene japanische Halbleiterhersteller Toshiba und das Münchener Unternehmen Infineon sprechen über eine Zusammenarbeit bei DRAM-Speicherchips. Toshiba hat mitgeteilt, zehn Prozent aller Stellen streichen zu wollen.


    Wegen der tief greifenden Krise in der Chipbranche will der japanische Elektronikkonzern Toshiba 17.000 Stellen abbauen und verhandelt mit dem deutschen Konkurrenten Infineon über eine Kooperation. Infineon bestätigte am Montag in München, dass mit Toshiba Gespräche über eine Zusammenarbeit bei DRAM-Speicherchips geführt würden. Die Verhandlungen seien allerdings noch "in einer sehr frühen Phase". Zur Reichweite der möglichen Kooperation mit Toshiba wollte sich die Siemens-Tochter nicht äußern.
    Preisverfall bei Speicherchips  

    Toshiba-Präsident Tadashi Okamura

    Toshiba will sein Geschäft mit Speicherchips ausgliedern, das im vergangenen Jahr von dem Preisverfall bei Chips stark betroffen gewesen sei, hatte es dazu in japanischen Medien geheißen. Das „Wall Street Journal Europe“ berichtete am Montag unter Berufung auf Unternehmenskreise, Toshiba und Infineon strebten eine Fusion ihres stark unter Druck stehenden Speicherchip-Geschäfts an. Toshiba führe auch mit der südkoreanischen Samsung Electronics Gespräche, so die Zeitung weiter.


    Das DRAM-Geschäft hängt stark von der Nachfrage nach Personalcomputern ab. Zudem unterliegen diese Chips hohen Preisschwankungen, was vor allem auf den scharfen Wettbewerb zwischen koreanischen und taiwanischen Anbietern zurückzuführen ist. Im Verlauf der vergangenen zwölf Monate sind die Preise für DRAM-Chips um bis zu 90 Prozent gefallen.


    Toshiba senkt Nettogewinn


    Von den insgesamt 18.000 gestrichenen Stellen bei Toshiba, sollen 17.000 Arbeitsplätze in Japan abgebaut werden, der Rest im Ausland, teilte der Konzern am Montag in Tokio mit. Ziel der Stellenstreichungen sei eine "robuste Organisation, die schnell die Geschäftswirklichkeit erkennen und flexibel auf ein sich änderndes Wirtschaftsumfeld reagieren kann", sagte Toshiba. Weitere 10.000 japanische Beschäftigte würden aufgefordert, in andere Bereiche des Konzerns zu wechseln. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Toshiba einen Nettoverlust von 115 Mrd. Yen.


    Die Toshiba-Aktie war wegen entsprechender Presseberichten schon deutlich gestiegen, bevor nach Börsenschluss der Restrukturierungsplan vorgelegt wurde. Sie gewann rund 5,6 Prozent auf 604 Yen. Die Aktie von Infineon stand am Mittag mit gut drei Prozent bei 27,60 Euro im Plus.


    Strukturelle Fehler


    "Die derzeitige IT-Rezession ist nicht einfach eine Rezession, sondern rührt aus strukturellen Fehlern her", sagte Toshiba-Präsident Tadashi Okamura. Branchenkenner verwiesen am Beispiel Toshiba auf die immensen Überkapazitäten bei den Halbleiter-Herstellern, die in der Boomphase der Jahre 1999 und 2000 von den etablierten Chipbauern durch die Auslagerung von Kapazitäten an Drittproduzenten gefördert worden sei. Analysten sahen die Einschnitte bei Toshiba deshalb als notwendigen Schritt.



    Im Vergleich zur ausländischen Konkurrenz leide die High-Tech-Industrie in Japan unter mangelnder Effizienz und hohen Kosten, sagte Scott Foster von Lehman Brothers in Tokio. Toshiba habe nun den bis dato "radikalsten" Umbauplan unter den japanischen Firmen vorgelegt. Es sei zu erwarten, dass andere Konzerne folgen würden. Nach japanischen Presseberichten stehen bei Hitachi Streichungen in Höhe von 20.000 der bislang 340.000 Stellen an. Der Chiphersteller NEC hat bereits den Abbau von 4000 Arbeitsplätzen angekündigt, Siemens-Partner Fujitsu will sogar auf 16.400 Mitarbeiter verzichten.


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    Fazit: Wird diese Verbindung gut gehen?
    [img]http://www1.inetservice.d

  • Einbruch auf dem Chipmarkt
    Milliardenverluste bei Toshiba  


    Der Chipproduzent erwartet Milliardenverluste und hat den Abbau von 20.000 Jobs angekündigt. Außerdem verhandelt Toshiba mit der Siemenstochter Infineon über eine Kooperation.


    Schaut ja gar nicht gut aus, für beide Chip-Produzenten u.die anderen auch...


    Verd....
    das geht ja die Woche
    wieder (gar net) gut los




    Ciao

  • Hallo Ihr zwei,


    allerdings denke ich mal, daß Samsung das Rennen um die Toshiba Sparte macht. Schaut Euch mal meinen Thread im AZ Forum an. Samsung ist nicht nur auf einen Bereich beschränkt, ala Infineon - und das nötige Kleingeld haben die auch. Vorteil bei denen: Läuft die Chipsparte schlecht, haben sie noch einen riesigen Consumerartikelmarkt, der das Ganze wieder abfedert, Infineon leider nicht...


    DAQel

    "Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk."

  • Das ist, so finde ich, zumindest ein großartiges Qualitäts-Anerkennen der Amis, die in der Vergangenheit selbst einige Male vergeblich versucht haben, gegen Infineon Patentrechtsverletzungen angestrengt hatten.


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    30.10. 14:44
    Infineon- Auftrag US-Verteidigungsministerium


    (©BörseGo)


    Die Infineon Technologies AG wird die Mikrocontroller-Chips für den neuen Mitarbeiterausweis des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums liefern. Die Chipkarte mit der Bezeichnung "Common Access Card" (CAC) sei die gegenwärtig einzige, die die strengen Sicherheitsanforderungen des US-Verteidigungsministeriums erfüllt, teilte der Münchner Halbleiterhersteller heute mit. Die rund vier Millionen zivilen und militärischen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums sowie Personen externer Unternehmen sollen sich künftig ausschließlich mit dieser Chipkarte ausweisen und erhalten nur über diese Zugang zu Gebäuden und Computernetzwerken. Der Auftrag habe ein Volumen von zwölf Mio. Dollar.


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    Das wird auf Dauer den weltweiten Bekanntheitsgrad von Infineon entscheidend fördern und die Auftragslage stark verbessern...


    Finde, der schaut aus, wie Mausebiber...


    Ciao




    [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 30.10.01 um 20:12 von luckybull geändert.)[/size]