Brauchte ein neues Auto. Nachdem mein Bekannter seit über einem Jahr mit seinem elektrischen Tesla regelmäßig auf der Autobahn Strecken von über 300km weitgehend autonom unterwegs ist, nach seiner Aussage noch nie eingreifen musste (habe es selbst leider nicht probierten können) und die gewonnenen Freiräume inkl. der Sprachsteuerung ohne tausend Regler genießt, habe ich etwas recherchiert und einige Autohäuser besucht.
Ich finde es schon traurig, dass einige ausländische Hersteller wie die Google-Tochter Waymo (http://www.manager-magazin.de/…-it-riesen-a-1217891.html) bereits Millionen Kilometer autonomen (und elektrischen) Fahrens mit scheinbar verhältnismäßig wenig Unfällen hinter sich haben und ihre neuronalen Netze auf Basis der gewonnenen Daten immer besser schulen können, während VW, Audi, BMW oder Mercedes gerade einmal mehr oder weniger funktionierende Spurhalte- oder Totewinkel-Assistenten im Angebot haben - an eine große Batterie-Rechweite gar nicht zu denken. Ein weiterer Bekannter traut sich seinen neuen Mercedes E-Klasse -Spurhalte-Assistent nach einer unnötigen Vollbremsung an einer Autobahnbaustelle gar nicht mehr einzusetzen.
Und auf meine Nachfrage im BMW-Autohaus, ob sich die Assistenzsysteme auch per Updates verbessern werden, bekam ich ernüchternd zu hören, dass dies überhaupt nicht vorgesehen ist. Wenn man sein Auto langfristig behält, weiß man also schon jetzt, dass man technologisch (unnötig) stehenbleibt. Ich denke an ein iPhone mit deaktiverter Update-Funktionalität. In einer Welt mit einfachen Update-Möglichkeiten und einer zunehmenden Bedeutung der Softwarekomponenten ist das für mich alles andere als verständlich. Würde mich insgesamt nicht überraschen, wenn die Deutsche Automobilindustrie in ziemlich rauhes Fahrwasser kommen könnte.
Google/Waymo und Tesla sind hier ja bei Weitem nicht allein unterwegs, Byton hat mich besonders neugierig gemacht. Das von früheren BWM, Tesla und Goolge-Managern geführte Start-Up mit großen chinesischen Investitionspartnern wie Tenscent oder Foxconn wird 2019 bspw. einen elektro-SUV mit 400 km Reichweite, viel vernetzte Technik inkl. (teil)autonomen Fahren (autonomie-Level 4) in großer Serie für 45.000 Dollar auf den Markt bringen. Wenn die das nur annähernd so umsetzen, könnte das den Automarkt nochmal deutlich aufmischen. Hier suche ich als Investor nach Investitionsmöglichkeiten.
Byton ist jedoch lediglich eine Automarke und kein Unternehmen. Die nicht börsengelistete / berichtspflichtige Future Mobility Corporation ist als Muttergesellschaft zuständig für Entwicklung und Produktion. Einer der größten Shareholder (ca. 30%) und scheinbar auch das einzig investierbare Vehikel ist China Harmony (KYG2118N1079), die Vertriebsgesellschaft (auch für andere Primium-Marken inkl. Deutscher Hersteller im chinesischen Markt). Andere Kapitalgeber sind weitestgehend chinesische Unternehmen wobei man hier scheinbar kaum an Informationen kommt.
Was haltet Ihr von der Aktie? Rein von der Bewertung nicht teuer:
Und vom Chart schon fast antizyklisch:
Was mir nicht gefällt: Man kauft neben einen 30%-Anteil an Byton auch Sparten die z.B. durch die Zölle unattraktiv werden (Import dt. Luxusmarken nach China). Und durch Kapitalerhöhungen wird der Byton-Anteil ggf. noch verwässert.
Einiger Lesestoff:
Stern
https://www.stern.de/auto/fahr…er-aus-china-8127040.html
Manager Magazin
Diesem Ex-BMW-Manager vertraut Chinas neuer Batteriegigant Millionen an
http://www.manager-magazin.de/…n-von-catl-a-1212481.html
Interview mit CEO Carsten Breitfeld
https://www.electrive.net/2018…he-antrieb-ist-commodity/
Dürr baut in China eine vollautomatische Lackiererei für den Byton (Kapazität 150.000 Autos im Jahr)
http://www.hannovermesse.de/de…uer-den-byton-91520.xhtml
Byton