Posts by Winter

    Wir sind doch nicht im Ethikunterricht. ;)

    Ich hatte es einmal so benannt, und man blieb mangels besserer Vorschläge dabei, nämlich als Kurs-Potentialgewinn-Verhältnis, weil es auf einen nicht tatsächlich erzielten, sondern nur potentiellen Gewinn abstellt, eben das Gewinnpotential bei normalisierter Marge, im Unterschied zum einfacheren KGV10, welches Wachstum nicht berücksichtigt. Kann man natürlich statt Gewinn auch auf Cashflow etc. anwenden (dann hätte ich es besser KPGV genannt).

    Ich muß da auch gerade abwesend gewesen sein.

    Mein Senf: KUV war mal der König, aber ich bin mir da nicht mehr sicher. Mit dem KPV ist es eigentlich ersetzt, denn dauerhaft(!) hohe Margen scheinen nicht an sich schlecht sein zu müssen, im Gegenteil. Sie sollten natürlich nicht gerade zyklisch hoch sein, deshalb ja mehrjähriger Durchschnitt.

    Das K/FCF ist viel zu volatil für ein einziges Jahr, viel mehr noch als das KGV. Ergibt nur Noise.

    Die Dividendenrendite ist auch so eine Sache. Sie ergibt m.E. rein für sich selbst betrachtet Sinn, weil es eine hohe Dividendenrendite selbst bei hoher Ausschüttungsquote nur bei niedrigem Kurs geben kann, d.h. 10% Divi-Rendite muß KGV<10 bedeuten, wenn die Ausschüttungsquote < 100% ist. Aber kombiniert mit anderen Value-Kennzahlen ist die Aussage eigentlich nur noch eine hohe Ausschüttungsquote. Ob die einen Mehrwert ergibt, ist fraglich. Vielleicht als Qualitätskriterium. Vermutung: wenn man in der Ansparphase ist, könnte es sogar vorteilhaft sein, mechanisch hohe Dividenden zu vermeiden. Das ist aber eine eigene Diskussion wert, wenn ich denn mal dazu komme. (Nicht mechanisch betrachtet kann die hohe Ausschüttung sehr wohl eine sinnvolle und notwendige Kapitalallokation sein, ohne die kein Wert beim Aktionär ankäme, das wird von einigen unterschätzt)

    Die mittelfristige RS, bekannt als Momentum (zwischen 3 und 12 Monaten) schließlich ergibt genau dann Sinn, wenn der Anlagehorizont ebenfalls mittelfristig ist, d.h. für maximal 12 Monate Haltedauer. Für alles darüber hinaus ist sie sinnlos und kontraproduktiv. Es gibt keine Überrendite über mehrere Jahre einer Aktie, die im letzten halben Jahr eine hohe RS hat. Das einzig Sinnvolle über diesen Zeitraum ist das LTR = long-term reversal, d.h. schlechte RS über 5 oder 7 Jahre hinweg. Ich weiß nicht, inwiefern das mit den Value-Kennzahlen korreliert. Logisch betrachtet vielleicht nicht notwendigerweise und daher könnte man es separat betrachten.


    Was die Theoriediskussionen angeht, da dürfte sich in den letzten 10-15 Jahren durchaus was getan haben? Ich meine, so alt sind diese Erkenntnisse doch gar nicht. Wenn man sich das mal überlegt: Fama und French sind 1992 mit ihrem Faktormodell herausgekommen. Wenn man selbst jung ist, denkt man, das ist ja alles schon ewig altbekannt, aber es sind gerade mal 30 Jahre und mehr als die Hälfte davon haben wir live erlebt, so größenordnungsmäßig. Natürlich mag man eine Strategie nicht laufend ändern, und es heißt ja auch immer: "Keep to your strategy" (O'Shaughnessy, dessen What Works on Wall Street 1997 erschien, also vor 26 Jahren), aber es ergibt ja auch wenig Sinn, an veralteten Erkenntnissen festzuhalten. Auch gibt es mittlerweile neue Daten, sogar ausreichend out-of-sample-Daten, die besonders wertvoll sind - wobei sie idealerweise live gesammelt werden sollten und nicht wieder aus der Datenbank entnommen mit möglicherweise den gleichen Fehlern. Da könnte man eigens trennen in einer künftigen Ausgabe zwischen Rendite über die gesamte Zeit und nur seit der letzten Ausgabe 2009.

    Das Ergebnis meiner Recherechen war, daß die Verschuldung keine Rolle spielt.

    Es gibt den Faktor Qualität, dafür spielen etwa eine Rolle ROA, ROE, ROIC, accruals oder Bruttorendite, aber nicht hingegen Gewinnstabilität, finanzielle oder operative Leverage.

    Um einen völlig zu verwirren, heißt es hier erst:


    AQR Capital Management has defined the factor (QMJ, or quality minus junk) to be companies with the following traits: [...] low financial leverage, low operating leverage (indicating a strong balance sheet and low macroeconomic risk) [...] Companies with these attributes historically have provided higher returns, especially in down markets.


    Die darin wiederum verlinkte Studie ist diese hier, mit Daten für die fehlende/inkonsistente Überrendite von Total Leverage, Debt to Equity, Financial Leverage für die USA, Global, Europa, Japan und Asien. https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm?abstract_id=2971185


    Aus der Table 4, jeweils Rendite für "high" und "low" (jeweils oberste/unterste 30%):

    USA 1963-2016

    Total Leverage 10.10% 11.16%

    Debt to Equity 10.93% 10.52%

    Financial Leverage 9.56% 10.71%

    Welt 1990-2016

    Total Leverage 8.45% 8.79%

    Debt to Equity 8.84% 7.76%

    Financial Leverage 7.76% 8.28%

    Europa 1990-2016

    Total Leverage 8.06% 7.99%

    Debt to Equity 8.62% 6.78%

    Financial Leverage 7.40% 7.76%

    Japan 1990-2016

    Total Leverage 2.04% 0.87%

    Debt to Equity 2.14% 0.64%

    Financial Leverage 1.26% 1.14%

    Asien ex Japan 1990-2016

    Total Leverage 11.32% 9.60%

    Debt to Equity 9.66% 10.26%

    Financial Leverage 9.40% 11.18%


    Fast immer entspricht die jeweils höhere Rendite dabei auch einer höheren Sharpe Ratio, außer ganz minimal in Europa für Financial Leverage.

    Sowohl die drei Kennzahlen untereinander widersprechen sich pro Markt, außer in Japan, obwohl sie die gleiche Idee messen, als auch zwischen verschiedenen Märkten unterscheiden sie sich, obwohl es Ex-USA der gleiche Zeitraum ist. (Total Leverage 3:2 für hoch, Debt/Equity 4:1 für hoch, Financial Leverage 1:4 für niedrig). Im Anhang kommt unter Table A1 nochmals was, mit anderen Zahlen, leider ohne Erklärung, was sie da Schönes rechnen. Insgesamt scheint aber capital structure die schwächste von allen Kategorien zu sein.

    Wie üblich in solchen Papers wird das, was gemessen wird, nicht weiter definiert. Man kann also nur raten, was total und financial leverage genau ist.

    Modigliani-Miller hatte ich schon einmal gehört, aber vergessen bzw. konnte ich nicht mehr zuordnen oder auflösen. :rolleyes:


    Weiter war für mich immer die Frage, woher denn Damodaran die Aktienrisikoprämie nimmt. Die Kennzahlen kommen mir höchst fragwürdig vor. Wie kann denn die Aktienrisikoprämie für die USA positiv sein, wenn die earnings yield von Aktien kaum höher ist als die langfristige Anleihenrendite? Andere ERP-Berechnungen kommen dementsprechend derzeit auch auf eher null. Damodaran sieht derzeit 4,53% und eine erwartete Rendite für US-Aktien von 8,88%.

    Oder für Indien müßte sie angesichts der äußerst hohen Bewertung auch sehr niedrig sein. Wenn aber das so wäre, dann wäre wiederum die Frage, warum man diese Werte unhinterfragt akzeptieren sollte, anstatt solche Märkte einfach ganz zu meiden. Also da paßt so vieles nicht. Wie will man eine ERP bestimmen, die nicht selbst wiederum von Markterwartungen abhängt? Und antizyklisch will man doch gerade in die günstigen = "riskanten" rein.

    Ach so. Also in der Bilanz tauchen sie nicht auf, das stimmt. Die Aktien sind noch nicht eingezogen, aber die Zahl der Aktien wurde sehr wohl verringert. Also EK/Aktie und Gewinn/Aktie haben profitiert. Siehe GB S. 152, earnings per share, von voll verwässert 125,9 auf 117,8 Mio. Sie haben gleichzeitig auch wieder treasury shares herausgegeben für Aktienoptionen (1,1 vs. knapp 5 Mio. zurückgekauft zu knapp über 4€/Aktie gleich 20 M€). Es wird dabei nicht der Stand zum Periodenende genommen, sondern der zeitgewichtete Durchschnitt. Frag mich jetzt nicht, warum sich die Aktienanzahl dann um 10 Mio. reduziert hat und nicht um weniger als 5. Vielleicht, weil es ja auch wieder nur der zeitgewichtete Durchschnitt war.

    Seufz, die Angaben zur Aktienanzahl nerven einfach, generell.

    Aber wenn man sie in der Aktienzahl berücksichtigt, ist alles erfaßt, ansonsten wäre es doppelt gemoppelt. MCap hat sich ja somit auch reduziert.

    In der Tat war die Gesamtergebnisrechnung dieses Jahr um 8 M€ schwächer als der Nettogewinn; letztes Jahr war es mit 15 M€ umgekehrt. Das ist nicht bedenklich und hat mit v.a. Pensionsverbindlichkeiten und Währungsumrechnung zu tun.


    Der Goodwill liegt halt wie immer an einer Übernahme während des Jahres.


    Wie Du auch bei TIKR siehst, oder weiter oben von mir, haben sie im letzten Jahr 18 M€ Dividende ausgeschüttet und für 20 M€ eigene Aktien zurückgekauft, zusammen also 38 M€, was ohne nachzuschauen beides den Cashbestand und damit notwendigerweise zugleich das EK mindert. Die eigenen Aktien werden m.W. nicht aktiviert, sondern behandelt, als ob sie eingezogen (vernichtet) worden wären. Erklärt das die folgende Passage, die ich nicht so ganz verstehe?


    Allerdings wird der Aufwand für die für ca 15 Mio zurückgekauften Aktien, die zu einem Bestand von rd. 50 Mio (Kostenbasis) zurückgekaufter Aktien geführt haben, vom EK abgezogen, so als hätten die nur Kosten ohne Gegenwert verursacht. Ist das also "verstecktes" Eigenkapital?

    Origin haut nochmals ein Aktienrückkaufprogramm für 20 Mio. Euro raus, entsprechend ~5% des Börsenwertes. Es läuft von 21. November 2023 bis 29. Juli 2024.

    PS. Der EV war nur während der GFC einmal auf dem gleichen absoluten Niveau wie heute - günstig wie nie.

    Nachdem die Inflationsrate yoy bis Juni gesunken ist, ist sie jetzt wieder auf über 60% gestiegen. Seit Juni stieg auch der Leitzins von 8,5% auf jetzt 40%, das wird nicht ausreichen, um irgendjemanden davon zu überzeugen, sein Geld in Lira anzulegen. Wieder einmal zeigt sich: hohe Inflationsrate heißt auch hohe Volatilität der Inflation.

    Nein, habe ich nicht. Ich halte viel von empirischen Erkenntnissen, wenig von anekdotischen oder theoretisierenden.

    Das mit Munger ist zu einem ernsthaften Kult ausgeartet, die Fanboys (und wer gehärt nicht dazu?) sind alle Abziehbildchen und alle gleich: kennst Du einen, kennst Du sie alle. Alle sind sie demonstrativ bescheiden, und alle wollen sie lernen von ihren Meistern usw.

    Ich nicht. Ich glaube, daß die wirklichen Erkenntnisse sehr einfach sind und es vor allem darum geht, diese nicht zu verlernen. Denn genau das kann man fortlaufend beobachten, daß Leute "dazu lernen", bloß leider das falsche. Vielleicht sollte ich selbst mal einen Thread eröffnen, "Winters Lektionen in Antizyklik".


    Das o.g. stimmt sicherlich. Aber diese Unternehmen zuverlässig zu identifizieren ist eine Aufgabe, an der notwendigerweise (sic!) die meisten scheitern. Trotzdem versuchen es so viele, und so wenige interessieren sich für den viel einfacheren Ansatz der Antizyklik. Man kann sich nur wundern und zugleich freuen darüber. Klar, es gibt erfolgreiche Quality- und auch Wachstumsinvestoren (Peter Lynch?), aber meine Sache ist das definitiv nicht und muß es auch gar nicht sein.

    Ganz Fintwit wird die nächsten zwei Wochen nichts anderes posten als die Weisheiten von Munger.

    Ich habe den Hype um diesen Guru nie verstanden. Wenn schon, dann ist doch nicht er, sondern Buffett der Star? Und sympathisch war er mir auch nie, das war doch ein mürrischer alter Sack. Für Antizykliker ist er bedeutungslos.

    Hat jemand Erfahrung mit der Rückerstattung aus Österreich? Welche Unterlagen wollen die? Genügt die Dividendenabrechnung, oder wollen sie eine Bescheinigung von Clearstream, die dreistellig kostet?

    Ich lese, daß es angeblich online geht, aber man erst nach Ablauf des aktuellen Jahres die Erstattung beantragen kann, nervig.

    Anmerkung: Das ist natürlich unter EPRA so Vorschrift, kein Verschulden der AG.

    Früher notierten sie sogar zu KBV > 1, d.h. der Kurs orientierte sich eher am höchsten der drei EPRA-NAV-Werte.


    Die Immobilienpreise dürfen jedoch nur um 38% fallen, bis der debt covenant gebrochen wird. Würden sie um 48% sinken, müßten sie also Immobilien verkaufen. Sie schreiben dazu: "Aroundtown has one of the highest headroom among listed European real estate companies."

    Apropos Gewerbeimmobilienkrach.


    Ein Jahr später und die Aktie notiert etwa auf dem gleichen Stand. Ziemlich wilder Ritt zwischendurch.


    Ich halte es für zweifelhaft, im EPRA-NDV (net disposal value) den net fair value of debt wieder hinzuzurechnen; als ob sie ihre Schulden zum hypothetischen Marktwert loswerden könnten; zurückführen jedenfalls nicht. So komme ich nur auf einen NAV von 6,78€ statt 8,4€ NTA, d.h. Eigenkapital minus Immaterielles. Kurs 2,31€. Kurs/NAV 0,34 klingt günstig, aber der NAV basiert ja auf Gutachterwerten. Angenommene Mietrendite dabei: 4,8% (=20,8x). Dabei ist der niedrige Leerstand von 8,2% eingerechnet, als ob er vermietet wäre. Wohnen: 4,6%, Büro: 4,7%. Einzelhandel, Hotel und Logistik etwas höher. Klingt sportlich, und wie kann eine Gewerbeimmo den gleichen Multiplikator haben wie eine Wohnimmobilie?

    Vergleichswerte für H2/2021: 4,3% und 4,0%. Büro damals weniger als Wohnen!

    Alstria gibt gar 4,3% an.

    Der Wert dürfte jedenfalls um 48% fallen, damit der NAV den Börsenwert erreicht.


    Es wird wahrscheinlich an erster Stelle darum gehen, ob sie diese Krise überleben? Auch wenn sie schreiben, wie solide sie doch finanziert seien. Sinkende Immopreise bei gleichzeitig steigenden Refinanzierungskosten sind halt ein double-whammy.


    Ein Freund von mir hat vor etlichen (>10?) Jahren eine Logistikimmo für Faktor 11 gekauft, zwar formal Großstadt, aber keine Metropole. Seither sind wohl die Preise um ~50% gestiegen, die Mieten wohl nur wenig: https://de.statista.com/statis…mmobilien-in-deutschland/

    Ok. Der schnelle Anstieg des Uranpreises fand halt erst jetzt statt, da hätte ich mir mehr erhofft. Aktuell hat KAP schlechte Quartalszahlen vermeldet, aber das schwankt bei denen ja immer sehr stark, hängt wohl davon ab, wieviel sie jeweils verkauft haben.


    Interessant ist auch, daß man mit Aktienulfs Favoriten Western Uranium je nach Einstiegszeitpunkt nichts verdient hätte. Gut, KAP steht eben auch unter dem Hoch von 2021, im Gegensatz zu Cameco, aber da ist es ausgeprägter. Die Aktie wurde das erste Mal 2017 hier erwähnt. Hier der Chart in CAD:


    Petrobras aktualisiert jedes Jahr seinen 5-Jahres-Plan. Nach dem aktuellen steigt der Capex um 31% gegenüber dem letzten und es sollen keine Vermögenswerte mehr verkauft werden, sondern man setzt wieder auf Akquisitionen. Klingt nicht so gut für die Dividende und überhaupt.


    Ecopetrol erzielte vor dem kolumbianischen Verfassungsgericht einen Sieg gegen die Petro-Regierung in Sachen steuerliche Anrechnung von Royalties:

    https://www.bnnbloomberg.ca/ec…own-royalty-tax-1.2000151

    Schonmal nicht so schlecht, vielleicht kommen noch mehr solche Erfolge.

    Die Situation ist da.

    Aber der Kurs von Kazatromprom macht - nichts. Im Gegensatz zu Cameco und anderen Minen wie z.B. der Sprott-Fonds. Verdächtig?!

    Der Spotpreis über 80$, die Terminpreise darüber, offenbar bis 87$. Das alte Hoch von 2011 ist gerissen und es sieht ganz nach einer sich ausbildenden hyperbolischen Kurve aus.

    https://tradingeconomics.com/commodity/uranium

    Technotrans hat sich zuletzt ziemlich genau halbiert vom Hoch aus, nachdem sie Anfang August die Prognose fürs laufende Jahr gekürzt haben. Wie bei Sto hielt ich hier an zu optimistischen mehrjährigen Rechnungen auf Basis der Vorstandsprognose fest, obwohl die Aktie erstmal heißgelaufen war und nicht mehr günstig. Wenn solche Wachstumsaktien dann enttäuschen, geht es rapide bergab.

    Allerdings wurde am Ziel für 2025 ausdrücklich festgehalten - sportlich. Das würde die Aktie allemal interessant machen (KGV25e < 7). Beim Umsatz wollen sie im laufenden Jahr sogar das obere Ende der Prognose erreichen (265 MEUR) und damit bereits das untere Ende der 2025er-Prognose.

    Heute schießt die Aktie um +11% auf 19,30€ nach oben. Grund eine News über einen Auftrag im einstelligen Millionen Euro Umsatzbereich, die aber das Stichwort "Künstliche Intelligenz" enthält. Wären es +20% geworden, wenn sie noch erwähnt hätten, daß auf den zu kühlenden Servern auch Bitcoin gemint werden kann?

    https://www.eqs-news.com/de/ne…server-in-die-usa/1944043

    Ich hatte mich mit Cresud leider nicht beschäftigt, hatte abends im Bett noch eine Order reingehauen, weil es oft so ist, z.B. auch bei Bayer, daß man auf Tradegate noch günstig handeln kann, bevor Xetra eröffnet. Relevant ist hier eh New York, und die argentinische Börse war übrigens am Montag geschlossen. Habe die Order dann aber nach einer halben Stunde drüber schlafen doch wieder gelöscht, weil das zwar kurzfristig positiv sein kann wegen z.B. Steuersenkungen, langfristig das Land aber erst recht ins Chaos stürzen kann. Es dürfte dem sozialen Frieden bestimmt nicht dienlich sein, auch wenn Argentinien derzeit schon in der Klemme steckt mit glaub 140% Inflation.

    Man hätte es vielleicht wissen können, weil die Aktie Mitte Oktober schon über 8 Euro stand, bevor die Umfragewerte wohl wieder etwas runtergingen.

    Es ist auch so, daß Milei im Parlament keine Mehrheit hat. Für mich nicht zu beurteilen, was er tatsächlich durchbringt; vielleicht kommen am Ende auch gerade deswegen vernünftige Kompromisse durch. Wobei politische Börsen haben bekanntlich kurze Beine und oft folgt nach einer Rallye die Enttäuschung, genau umgekehrt halt wie bei Lula/Petrobras und Petro/Ecopetrol im umgekehrten Fall.


    Was Argentinien angeht, habe ich mich übrigens auch getäuscht, denn der Blick auf den Index täuscht, da Mercadolibre darin eine hohe Gewichtung hat. Der Rest des Marktes sah ganz anders aus, eher so wie Cresud. Ich wunderte mich schon. Aber jetzt hinterherrennen nach +50% seit Mai und dem exakten Erreichen des Intraday-Hochs von 2022 nach dem Ausbruch des Rußlandkrieges und der Sorge um Getreideknappheit? (Nebenbei: Ich muß mir mal einen Kursalarm einrichten, da geht glaube ich bei der w:o-Watchlist, um solche Sachen nicht immer zu verpassen)

    Aber es gibt außer Argentinien noch weitere billige Märkte in Südamerika; Mexiko soll auch dazugehören.