Beiträge von buccaneer

    Also Joe, generell würde ich stark begrüßen, wenn Du teilst, in was Du investierst bist. Ganz allgemein, ich finde das immer wichtig. Aber da musst Du Winter recht geben, Du hattest wirklich mal geschrieben, dass Du was noch nicht teilst, weil Du meintest, da könnte Dir sonst jemand von hier den Preis kaputt machen. Wir sind aber ein ziemlich kleines Forum ;)..


    Aber was anderes, ich merke jetzt einmal mehr, dass ein Grund, warum wir beim Stammtisch gerne mal zusammenrücken, gar nicht der Inhalt ist, sondern, dass Du nicht auf Sachen antwortest oder reagierst. Das ist nicht schön. Es geht ja um Austausch, nicht dass einer vorträgt und die anderen abnicken. Was ich meine ist die Sache mit der negativen Rendite auf die Anleihen. Du hattest geschrieben, dass man BWM negative Rendite auf Anleihen hat. Ich hab geschrieben, ich finde das so nicht, sonderen ich finde zumindest die ausgegebenen Anleihen bei 1-2 % rentierend, solche, die noch ein paar Jahre laufen.


    Ansonsten, vielleicht bißchen weniger persönlich nehmen. Bei Aktien gilt wie immer: "Ich bin noch nie mit ner Hässlichen in's Bett gegangen, aber schon neben einigen aufgewacht." Vorher ist man immer überzeugt von was, sonst würde man ja nicht kaufen. Bringt aber glaub ich nichts, wenn man so stark von etwas überzeugt ist, dass man nicht offen für andere Einschätzungen ist, selbst wenn die deutlich negativer sind. Aja, und den Aktionär, was Du verlinkt hattest, das lese ich aus Prinzip nicht und würde auch jedem davon abraten. Es geht ja eben darum, dass man seine Einschätzungen gechallenged bekommt, gerne auch umfangreich. Wenn man trotzdem davon überzeugt ist, kann man ja entsprechend handeln, aber das sollte kein Grund sein, dass es Dir vergeht, hier Aktien zu besprechen. Finde ich. Klingt sonst eher danach, dass man einen evtl. vorhandenen Bias gar nicht wegbekommen will. Nur ganz allgemein jetzt.


    Also das mit der Negativrendite wäre interessant, ich finde das tatsächlich nirgends so.

    Also das mag jetzt meiner persönlichen Meinung geschuldet sein, aber insbesondere die S-Klasse finde ich relativ konkurrenzlos. Da finde ich weder BMW und Audi schon gar nicht konkurrenzfähig. Deren (BMW und Audi) Stärken sehe ich eher im sportlichen Mittelklassesegment. Ein Hauptgrund für mich, Daimler zu kaufen, war, dass mir die S-Klasse wieder gefallen hat und ich grad die Oberklasse als lukrativ sehe, scheint auch so zu sein.


    Ich sehe es auch so wie 1000prozent, bei Volkswagen finde ich eher die Standardsachen attraktiv, sowohl als Auto, als auch, was das Unternehmen/die Aktie betrifft. Passat, etc. ganz normale Autos, oder, genau, das entsprechende von z.B. Skoda, dazu die Größe, Skaleneffekte, Baukastensystem, etc. Was man so kennt. Und selbstverständlich ist Porsche ein Juwel.


    BMW: Sportliche, hochwertige Autos, zumindest haben sie eine Marke, die das wiederspiegelt, so ist mein Eindruck. Und das ist sicher keine schlechte Nische.


    Übrigens, das andere sehe ich auch so, wie weiter oben geschrieben wurde. Mir, wieder eine Geschmackssache, gefällt das gar nicht, wenn in die Mitte vom Auto einfach ein großes Display reingeknallt wird, das gibt mir gar nichts. Kenn es aber auch nur vom sehen, nicht von der Nutzung. Ich hab immer alte Gebrauchte, es sei denn was Firmenautos betrifft. Also ich bin da eh nicht der richtige zum beurteilen. Ich versteh sowieso ja nicht, wie man sich ein neues, teures Auto kaufen kann :). Natürlich, Ausnahmen gibt's immer, aber so generell. Und ich red jetzt nicht von Firmen-Fahrzeugen ist eh klar. Aber ich glaub da geht heut eh schon bald das meiste hin.

    Ich stimme dem zu. Vor allem Punkt 2. Die deutschen Premiumhersteller verkaufen im Endeffekt ihre Marken. Bei uns ist das nicht mehr so ausgeprägt, scheint mir, aber in anderen Ländern, in Asien, usw., da ist es schon etwas, was von vielen Menschen angestrebt wird. Vor allem in China hat BMW z.B. einen ausgezeichneten Ruf und eine sehr starke Marke aufgebaut (hat sehr lange gedauert, unseren chinesischen Kollegen davon zu überzeugen, seinen X5 herzugeben und endlich auf Mercedes umzusteigen)..


    Ansonsten, Joe, ich finde Du übertreibst hemmungslos mit Deinen Kurszielen :), aber den Grundansatz finde ich richtig. Man kann sich schon die Frage stellen, ob z.B. bei BMW die Marke nicht deutlich stärker bewertet werden müsste. Als Beispiel finde ich da noch weniger Tesla sinnvoll (da spielen so viele andere Sachen mit), als eher Ferrari. Natürlich auch nicht ganz vergleichbar, aber das ist das andere Extrem. Die sind eher als Luxusgüterkonzern bewertet. Man kann also vielleicht sagen, Ferrari hat fast ein KGV von 50 (was ich persönlich zu hoch finde), ein zyklischer Autobauer hat irgendwas unter 10, warum soll BWM mit starker Marke nicht zumindest 15 haben können. Das finde ich einen berechtigen Ansatz.


    Allerdings, der Fairness halber, muss man auch sagen. Zyklisch sind die schon. Die Zahlen von 2008/2009 sind nicht so gut. Aber klar, besser als Banken, kann man sagen ;). Aber, der Punkt ist, 2020 haben sie natürlich kräftig politische Unterstützung bekommen, wie zu erwarten würde ich sagen, aber nichtsdestotrotz. Wie es ohne die Kurzarbeit und Kaufprämien ausgeschaut hätte, schwer zu sagen.


    Und das China-Geschäft ist natürlich Chance und Risiko zugleich. Wenn es da kracht, wird BMW auch drunter leiden.


    Ajo, ich hab nur ausstehende Anleihen angeschaut, aber ich sehe nicht, dass BMW Geld bekommt, um sich welches zu leihen. Wo hast Du das her? Die Anleihen, die ich sehe, ein paar Jahre laufend, stehen alle so zwischen 1-2 % Rendite. Ist natürlich nicht hoch, aber auch keine Minuszinsen, was mich gewundert hätte.


    Em, und dann gäbe es noch das Risiko, dass evtl. wirklich mal grüne Politik gemacht wird, d.h. das z.B. nicht mehr diese ganzen schweren Hybrid-Autos verkauft werden.. Im Moment, scheint es nicht so, sondern für die nächsten Jahre gut auszusehen, also aus BMW-Sicht. Neue Antriebe auf die Straßen, wird wohl so gewollt.


    Kurzum, Risiken gibt's meiner Meinung nach schon genug. Ich finde man darf auch nicht vergessen, dass die Politik immer massiv unterstützt. Ob das immer so bleiben wird, weiß ich nicht. Ich hatte 2020 auch mit der Erwartung Daimler gekauft, dass in Deutschland bei einem Abschwung eh als erstes den Autobauern geholfen wird.. Aber wahrscheinlich wird sich das so schnell auch nicht ändern, kann sich politisch niemand leisten. Auch nicht die Grünen nehm ich an, deshalb lieber neue Autos (mit neuer Antriebstechnologie), anstatt weniger Autos und die alten richtig runterfahren (was ich als Umwelt-freundlicher einschätze).

    Aber, grundsätzlich stimme ich der These zu. Ich würde halt vielleicht einen Verdoppler sehen können, wenn das Geschäft gut weiterläuft, oder höchstens Richtung 200 €, wenn es richtig läuft. Der Rest ist Spekulation. Übrigens, da find ich es schwierig, mit Tesla anzukommen. Das läuft dann nämlich darauf hinaus, dass man für den Verkauf irgendwann einen Dummen finden will. Sprich, man stellt sich ein hohes Kursziel vor, das man sich noch irgendwie vorstellen kann, bzw. rechtfertigen kann. Nur, warum soll da einer kaufen? Wenn man es selbst nie tun würde. Das ist dann m.M. nach das Gegenteil von klassischem Value Inv., oder Margin of Safety Inv., etc. Da will man sich ja eher beim Einkauf einen Dummen suchen und fair verkaufen. Denn dann, vorausgesetzt man kalkuliert einigermaßen richtig, investiert man. Aber irgendeinen Wunschkurs annehmen, zu dem man etwas gerne mal verkaufen würde, hm. Hat zumindest bei mir eigentlich nie geklappt. Meistens sollte man im Rückblick eher verkaufen, wenn man der Meinung war, fair bewertet. Zumindest meine persönliche Erfahrung. Bei Zyklikern insbesondere.

    Ich finde Daimler, Porsche, BMW Vz. alle interessant, aber leider nicht mehr so günstig, wie sie vor nem Jahr rum waren. Ob ich da jetzt rein würde, weiß ich nicht, nicht unbedingt nicht, aber vielleicht würde ich eher was anderes finden, wenn ich Geld übrig hätte. Irgendwo ist es natürlich auch Geschmackssache, für mi isch ebbes vom Daimler am beschta.


    Ich kann aber der Idee viel abgewinnen, dass sie momentan alle in aussichtsreicher Lage sind, weil erstens sie momentan gute Preissetzungmacht haben (auch vergleichen mit den Lieferanten, wo man nicht unbedingt in der gleichen Lage ist), zweitens strukturell die nächsten Jahre mehr Autos verkauft werden dürften, weil man andere Antriebs-Technologien auf die Straße bringen will und drittens eben witzigerweise gerade wegen der Chipsituation. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, erst gibt's Verknappung und höhere Preise und dann wird der Nachholbedarf befriedigt, das ist so durchaus auch meine als am wahrscheinlichsten eingestufte Erwartung.


    Ich bin da eher indirekt dabei. Erstens über Arcelor. Die Stahlnachfrage ist ja so schon ok, aber durch den Chipmangel wurde natürlich deutlich weniger abgerufen. Wenn das wieder anzieht, sehe ich da Chancen, zusätzlich zur allgemeinen wirtschaftlichen Erholung.


    Vor allem, aber, Linamar. Auto-Zulieferer hatten mich eigentlich nie sonderlich interessiert, aber da hat für mich einfach alles gepasst. Owner operator, super Bilanz, nach meinem Eindruck eine super Unternehmenskultur, sollten von der stetig steigenden Fremdfertigung (auch neuer Hersteller) profitieren und jetzt kaufen sie auch noch Aktien zurück.. Also, die finde ich klasse. Wurden hier ja schon öfters thematisiert, bei Interesse könnte man die Suche bemühen.

    Hoi,


    wp hatte ja in nem anderen Faden bzgl. BASF gepostet. Ich denke ist in seinem Sinne, wenn ich hier weitermache, das wär denk ich der passende.


    Und ja, hatte ich jetzt gar nicht auf dem Radar. Mein Vater hat traditionell viel BASF und deshalb hab ich die gar nie so richtig auf dem Radar (lieber andere Chemie-Firmen, Klumpenrisiko, usw.). Aber ich muss sagen, das ist ein ordentlicher Aktien-Rückkauf, wenn er so durchgezogen wird. Find ich gut. Schade, muss ich sagen, kürzlich waren sie noch unter 60, und wie gesagt, seit langem nicht mehr angeschaut. 2020 im März mal, das weiß ich noch.


    https://www.finanzen.net/bilanz_guv/basf


    Kennzahlen sind auch ganz gut. Nicht schreiend billig finde ich, aber ziemlich, ziemlich ordentlich. Für 5 € Gewinn/Aktie sollten sie im Schnitt jedenfalls mindestens gut sein, wenn sie jetzt auch zurückkaufen und einziehen, wunderbar. Würd ich mir hierzulande eh viel mehr wünschen!

    Du, wir denken da offenbar sehr ähnlich dak. Ich hab auch die etwa 1 Mrd. User vor Augen und dass die im Schnitt pro User für 100 USD/Jahr (net earnings) im Jahr gut sein müssen, um den aktuellen Gewinn zu halten. Andererseits könnten sie auch für 150 oder 200 USD/Jahr gut sein, Apple-User würde ich normalerweise als eher weniger Preis-sensibel einschätzen.


    Dann ist natürlich auch die Frage, wieviel Iphones pro Jahr. Ich denke auch, dass viele, vor allem Kinder, erst mal ältere Modelle bekommen, etc. So wächst auch die User-Base. Aber oft werden die wohl an's Ökosystem herangeführt und so dürfte alle paar Jahre neue Iphones verkauft werden. Also, je höher die User-Base, desto höher würde ich die jährlichen Iphone-Verkäufe erwarten. War ähnlich wie der Gewinn von 2015 - 2020 bei etwa 50 Mrd. USD war, etw 200 Mio. Iphones pro Jahr. In 2021 dann deutlich mehr, etwa 240 Mio. Ich sehe nicht, warum das nicht z.B. 300 Mio. werden könnten. Natürlich könnte es auch wieder Richtung 200 Mio. gehen, klar. Aber deutlich darunter würde ich so schnell eher nicht sehen, alle 5 Jahre ein neues Phone scheint mir kein schlechter Ansatz.


    Den Vergleich mit Coca Cola finde ich sehr gut. Vom Prinzip her. Andererseits könnte es natürlich sein, dass sich Apple die nächsten Jahre besser entwickeln wird als Coca Cola ausgehend von 1997. Also zuerst mal was den Gewinn betrifft. Und dann eben auch was die Börsenentwicklung betrifft.


    Man kann das ja drehen und wenden wie man will. Ich denke eher in Bandbreiten als absoluten Zahlen und da würde ich meinen, ist Apple momentan auf der höheren Seite von fair bewertet. Ich weiß aber auch eins. Dass das ein Unternehmen ist, bei dem ich mich ärgern würde, wenn ich die Aktien verkaufe und das Geschäft dann weiter wachsen zu sehen. Ich rede jetzt gar nichts so sehr vom Aktienkurs, das kommt dann danach, aber momentan würde ich tatsächlich eher davon ausgehen, dass Apple noch für etwas weiteres Wachstum gut ist.


    Aber natürlich, auch bzgl. Größe als Wachstumshemmer. Richtig. Und ich finde die Listen mit den ehemals größten Unternehmen und dann verglichen mit 20 oder 30 Jahren später auch immer faszinierend. Aber wie gesagt, in diesem Fall bedingt das eine m.M. nach das andere. Würde Apple sich jetzt halbieren, wäre ich wieder deutlich optimistischer, dann würden sie plötzlich wieder über 5 % der Aktien pro Jahr zurückkaufen. Und so ist es weniger und wenn es noch weiter steigen sollte, noch weniger. Was aber eben auch heißt: Apple kann jetzt weiter steigen, ok, verkauft man irgendwann. Oder sie fallen wieder, ok, die Rückkäufe werden wieder günstiger. Nur lange auf hohem Niveau verweilen, das wäre tatsächlich wohl das schlechteste.

    Interessante Firma!


    Weißt du, was Ende August 2019 dazu geführt hat, dass sich der Kurs fast halbiert hat? Das kann ja weder mit Lieferketten noch mit Corona zu tun gehabt haben.

    ollies.png


    Übrigens, ich weiß es nicht. Deshalb hab ich nichts geschrieben ;). Nur zur Info.


    Ipecac hatte ja was dazu geschrieben. Und sicher, wie erwähnt, das große Risiko ist, dass das Geschäft nicht durch die Pandemie-Situation bzw. die dadurch ausgelöste Lieferketten-Situation einen Durchhänger hat, sondern strukturell schlechter wird. Wobei ich andererseits mit schlechteren Same-Store-Sales leben kann, solange die Läden insgesamt profitabel laufen. D.h. einzelne Läden etwas weniger profitabel aber insgesamt durch neue Läden mehr Profit, ok. Solange das natürlich keine dauerhaften Trends werden und die Sache insgesamt schwierig, d.h. unprofitabel wird. Aber wie gesagt, ich weiß es auch nicht besser. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Aktie vorher schon sehr gut lief, steht auch so in den Artikeln von 2019 und einfach, auch aufgrund der etwas schlechteren Quartalszahlen, etwas bzw. deutlich zurückgekommen ist.


    Ende 2019 ist außerdem der langjährige und damalige CEO, einer der Gründer, plötzlich verstorben. Ein sehr präsenter Mann, der sicher von vielen sehr stark mit dem Unternehmen identifiziert wurde.

    Hm. Naja, das finde ich durchaus interessant. Ich hab auch überlegt, zu dem Kurs jetzt zu verkaufen, bzw. überleg schon ein bißchen länger. Aber es ist eben auch eine super Firma bzw. ein hoch-profitables Geschäftsmodell. Eigentlich ein Unternehmen, an dem man beteiligt sein möchte, so geht's mir zumindest. Dann kommt die Bewertung. Die ist natürlich momentan eher hoch. Aber extrem hoch? Um ein Unternehmen zu verkaufen, das man eigentlich nicht verkaufen möchte, sollte die Bewertung schon deutlich drüber sein, meine ich. Vor allem evtl. bei einer Firma, die immer wieder gezeigt hat, dass sie in hohe Bewertungen hineinwachsen kann.


    Eins hat Apple z.B. m.M. nach schon und da sehe ich auch eine gewisse Chance, dass sie schon viel Geld wieder reinverdienen können. Ich traue ihnen hohen Inflationsschutz zu. D.h. ich traue ihnen hohe Preissetzungsmacht zu, in Höhe oder auch mehr als die Inflation, die ja von vielen Seiten zunehmend stärker erwartet wird.


    Mal ganz nebenher, Apple ist halt groß. Wenn man aber die Höhe des KGVs betrachtet und die Qualität des Geschäfts, dann finde ich andere Unternehmen VIEL teurer. Was nicht heißen soll, dass Apple nicht hoch bewertet ist oder sein könnte, aber vieles ist relativ. Ich finde sie in jedem Fall nicht extrem teuer.


    Es kommt einfach drauf an, was verdient werden kann. Von 2015 - 2020 hat Apple im Schnitt etwa 50 Mrd. USD pro Jahr verdient, 2021 dann etwa 95 Mrd. Nun, war 2021 ein Ausreißer und es geht wieder auf die Hälfte, dann würde ich sagen, ist Apple sehr teuer. Bleibt es bei knapp oder auch rund 100 Mrd. USD, würde ich sagen, sind sie etwas teuer, oder nein, schon ziemlich teuer, wenn es dabei bleibt. Aber wenn sie den Gewinn nochmal verdoppeln, passt alles. Wer würde sagen, dass Apple mit einem KGV von 15 teuer ist? Also naja, es kommt drauf an.. finde ich.


    https://www.statista.com/stati…es-net-income-since-2005/


    Die Gewinnsteigerung rein operativ, anspruchsvoll. Mit Rückkäufen, schon eher. Und dann, würde ich eben bei Apple auch die Möglichkeit sehen, "Inflations-Gewinne" zu erzielen, also über Preissteigerungen. Kann, muss aber nicht stimmen.


    Aber klar, billig find ich Apple momentan keinesfalls. Allenfalls vielleicht noch fair bewertet, für die Stärke des Geschäftes. Aber wie gesagt, ich seh auch keinen no brainer Verkauf, vor allem wenn man das Unternehmen eigentlich gern halten würde und auch was steuerliches betrifft. Auf der anderen Seite, darf das natürlich nicht dazu führen, dass man nichts verkauft, was total drüber ist. Und so seh ich das auch. Wenn Apple jetzt z.B. ein KGV von 50 hätte, ok, dann würde ich verkaufen, eher heute als morgen. Bei 30, wie gesagt, sehe ich das noch einigermaßen differenziert.


    Aja, es sind auch immer noch etwa 66 Mrd. USD net cash da, die müsste man eigentlich abziehen, bzw. die gehen in Rückkäufe. Das ist halt eher das Problem, eigentlich ist Apple gerade für Langfristanleger zu hoch, das bedingt sich durch die Sache selbst. Die Rückkäufe sind jetzt verstärkt recht teuer und auf Dauer ist das halt schwierig. So gesehen, ja, je höher desto schlechter. Die Rückkäufe waren m.M. nach ein Riesen-Baustein des Börsenerfolges und das wird momentan echt teuer. Aber gut, auch da, der Free Cashflow ist üblicherweise sehr hoch und selbst so kauft Apple jedes Jahr fast 3 % seiner Aktien zurück. Wenn also Gewinn und Free Cashflow weiter steigen sollten, und unmöglich scheint mir das auch nicht, dann schaut's schon wieder deutlich besser aus.


    Übrigens, neulich bin ich zufällig über einen alten Post von Michael Burry gestoßen, von 1999. Damals 5,88 Mrd. Marktkapitalisierung, also gut ver-fünfhundert-facht. Nein, ich erwarte das nicht für die Zukunft ;), fand es nur witzig:


    https://www.siliconinvestor.com/readmsg.aspx?msgid=9039971


    Und hier vorhin zufällig auf einen Artikel gestoßen, da sind auch ein paar ältere Posts verlinkt, der von eben war aber scheinbar nicht dabei:

    https://markets.businessinside…t-stock-investment-2021-3


    Also, eh, nochmal, ich will hier sicher nicht Apple als günstig oder sowas darstellen. Ich versuche es nur etwas zu differenzieren. Vor allem, was ich oft gehört hab, dass man Apple aufgrund der absoluten Marktkapitalisierung als teuer bezeichnet. Und das versteh ich halt nicht. Das ist doch egal, finde ich. Diese Maßstäbe werden sich aufgrund von Inflation etc. immer weiter nach oben verschieben. Teuer aufgrund von KGV, also Bewertung oder Geschäftsaussichten, ok, aber aufgrund einer absoluten Zahl, hm.


    PS:

    Jetzt zu kaufen, versteh ich übrigens auch überhaupt nicht. Insofern, ja, sollte ich auch nochmal gut über einen Verkauf nachdenken. Wenn man davon ausgeht, dass man unterbewertet kaufen und fair bewertet verkaufen soll, dann ist alles andere ja Spekulation..


    PS2:

    Andererseits gibt's eben Leute, die sagen, dass man großartige Unternehmen zu einem fairen Preis kaufen soll. Dann ist halt wieder die Frage, was ist ein fairer Preis. Da geht's dann wieder von vorne los :)..

    Ich hab ne Verkaufsorder knapp über 175 € drin. Dachte mir schon, dass das nichts werden wird, aber versuchen kann man's ja. Manchmal wird ja auf mehr spekuliert. Aber klar, das ist eher ne Abfindung, mehr ist nicht. Mir ist nämlich auch gekommen, dass das mit Genehmigungen usw. wohl noch einige Monate dauern wird. Mal schaun. Also einerseits, ja. Verglichen mit Bankkonto, gut. Aber wenn einem was über den Weg läuft, was man für toll und unterbewertet hält, man dann außerdem kein Geld übrig hat, dann muss man erst mal schauen, ob man nicht für 170 € verkauft um Geld aufzutreiben. Hmmm, oder in der Familie/Bekanntschaft an Leute verkaufen, die zu viel Geld auf'm Bankkonto haben. Dann hat jeder was davon. Seh sehr wenig Risiko, dass das platzt.


    Insofern natürlich auch evtl. nicht uninteressant, wenn man Geld parken möchte. Bzw. wie eine kurzlaufende Anleihe. Vor allem, wenn der Kurs evtl. noch etwas runter gehen sollte (anfangs war er ja bei 172 €, dann runter auf 170 €). Wenn man Abstauber-Limits z.B. bei 165-170 € setzt, mei, kann man machen. Natürlich, nur wenn man zuviel Geld hat, oder bewusst nicht voll investiert sein will etc., also als Cash-Alternative.

    So wie ich das verstehe, brauchst Du Dir keine Gedanken machen ob Du verkaufst oder nicht. Du wirst wohl mit 175 € abgefunden und erledigt. Das einzige, wäre, ob man schon vorher an der Börse verkauft um schneller an Geld zu kommen.


    Und was anderes dafür kaufen? Das macht Sinn wenn man voll investiert ist, mir geht es so. Aber ich dachte Deine Aktienquote ist deutlich unter voll? Da braucht man doch noch keine Investitionen gegeneinander vergleichen, sondern eher gegen Cash, nein?

    Ich find's witzig. Wenn man bedenkt, dass es vor einem Jahr zuerst 64 €/Aktie geben sollte.. Fairness Opinion usw. Dann 82 € und das gleiche Spiel. Aber witzig insofern, vielleicht ist der gar nicht so ein Abzocker, sondern einfach ein Knauser. Kann mir richtig vorstellen, wie er sich aufregt: "Was wollen die Fonds? 175 €? Spinnen die? Unverschämtheit. Für 175 € verkauf ich ja selbst, wenn ich einen finde." Nun. Ich seh's wie Du Winter, der Preis ist ok, aber ich bin froh, den zu bekommen. Bzw. ich finde, der macht das nicht schlecht, also für sich. Jetzt gibt's ein paar Milliarden, kann man breiter anlegen. Das sollte so leicht keiner verzocken können und für seine Kinder dürfte es schon reichen :)..


    Und für ihn wohl ein eleganter Ausweg. So muss er den nervigen Kleinaktionären, die mehr wollten, es nicht bezahlen. Da hat er einen anderen gefunden. Es ist ja immer eine Vermutung, aber meine wäre, dass so jemand nicht unbedingt gerne nachgibt, vor allem wenn er es selbst bezahlen soll.


    PS:

    Bei Tradegate schaut's ein bißchen so aus, als ob seit Mitte Dezember schon jemand was wusste. In Amsterdam schaut das wieder ein bißchen anders aus. Aber vielleicht sollte man sich mal anschauen, wer am 30ten gekauft hat.. Ein paar Prozent hoch an dem Tag, an dem Abends die Meldung kommt, naja..

    Von der Commercial International Bank wird zumindest ein ADR gehandelt, WKN 902130.


    Die hatte ich im Frühjahr mal angeschaut, weil im Fairfax-Letter darüber geschrieben wurde (die sind beteiligt):

    https://s1.q4cdn.com/579586326…eholders-2020-(Final).pdf


    Dann hab ich auch kurz mit dem ehemaligen CEO geschrieben, Hisham Ezz El Arab (man wundert sich teilweise, wer alles antwortet wenn man schreibt). Ich schrieb, dass ich Interesse habe und hab ein paar Sachen gefragt, ob es sehr politisch zugeht usw. Jedenfalls schrieb er unter anderem, die CIB sei eine gute Bank und bei KBV 1-1,2 interessant. Da standen sie bei etwa 1,3. Tatsächlich, sehe ich jetzt, sind sie dann noch etwas runter bis auf etwa KBV 1,1 und dann bis jetzt etwa 40 % hoch. Momentanes KBV 1,58. Ich hab dann nichts gekauft, mir war das insgesamt zu undurchschaubar und ich dachte mir, bist eh über Fairfax dabei. Aber dessen Schätzung, was das KBV und die Bewertung betrifft, ist zumindest bisher voll aufgegangen, zumindest was den Börsenhandel betrifft. Andererseits wäre es dann jetzt eher zu teuer, zumindest demzufolge.

    Thematisch anschließend an meinen letzten Beitrag hier, hat Fairfax seitdem 7 % der eigenen Aktien zurückgekauft:


    https://www.globenewswire.com/…bstantial-Issuer-Bid.html


    Es tut mir etwas leid, dass ich es nicht bei Sondersituationen eingestellt hatte, denn ich hab das Angebot natürlich mitbekommen. Also Sondersituation als 99 Stück Odd Lot, bzw, bis zu 99 Stück. Wären zwischen ca. 5-10 % drin gewesen, je nach Kaufkurs und Wechselkurs-Entwicklung natürlich. Hab selbst nicht getendert, da deutlich unter meiner Wert-Schätzung, aber auch nicht über andere Depots teilgenommen. Das ärgert mich im Nachhinein etwas. Einerseits konnte man natürlich nicht wissen, wie der Wechselkurs sich entwickelt, aber ansonsten, war eigentlich schon abzusehen, dass man für bis zu 99 Stück 500 USD/Aktie bekommt. Bzw. die Währung hätte man ja sogar hedgen können, wenn man den Aufwand betreiben mag.


    Nun gut, das nur nebenher. Ansonsten, find ich das hervorragend. Ich fand FF ja vorher schon deutlich unterbewertet und jetzt noch mehr, d.h. ich finde es toll, dass man die Situation nutzt und nennenswert zurückgekauft hat. Für mich nach wie vor eine meiner spannendsten Beteiligungen!

    Manchmal schau ich beim Value Investors Club rein, man sieht da ja die älteren Ideen. Und eine hat mir gestern gefallen, die hab ich angeschaut und heut gleich ein paar gekauft:


    https://www.valueinvestorsclub…N_OUTLET_HLDGS/3163056304


    Hier zwei Artikel von 2019, bis dahin ging's mit dem Aktienkurs ziemlich steil nach oben:


    https://www.forbes.com/sites/a…ne-but-is-beating-amazon/


    https://www.pennlive.com/news/…gain_outlet_is_boomi.html


    Und hier der letzte Jahresbericht:

    https://investors.ollies.us/st…e0-41e9-b9b6-9255f05f83fa


    Und die letzten Quartalszahlen:

    https://www.globenewswire.com/…21-Financial-Results.html



    Mir gefallen ein paar Sachen:


    - Generell mein Eindruck von der Unternehmenskultur. Der Fokus auf gute Deals für die Kunden, dafür muss man sich gut auskennen, sehr aktiv sein, sich schnell entscheiden können und, natürlich, was auch den Unterschied ausmacht, es gibt halt viele Sonderposten, sehr günstig, dafür gibt es die halt nur, wenn es die grad gibt und nicht dauerhaft, also soweit ich das verstehe nahezu kein Standard-Sortiment. In der ganzen Art hat mich das sehr an die Biographie von Sam Walton erinnert, da kam auch oft seine Begeisterung dafür rüber. Natürlich gibt es keine Garantie, dass das alles immer so bleibt, hängt zum Teil natürlich an den Leuten, aber, da muss man sich ja auch immer etwas auf seinen Eindruck verlassen, mir scheint sich da eine gewisse Kultur ausgeprägt zu haben. Insbesondere auch durch Eigenarten wie das Maskottchen, die starke Fokussierung auf gute Deals, usw.


    - Super Bilanz, quasi keine Schulden, ordentliche Aktienrückkäufe.


    - Gute bzw. sehr gute unit economics und gleichzeitig stetiges Wachstum, pot. Runway vorhanden.


    - Pot. Profiteur vom allgemeinen Niedergang bei Offline-Handel, sowohl durch ausreichendes Angebot an Immobilien und günstige Mieten, als auch Käufe von Artikeln bei Auflösungen etc. Gleichzeitig immer größer & damit für Hersteller und Verkäufer immer interessanter, bzw. interessanter als kleinere Ramschbuden.


    - Stetig wachsende Stammkundschaft, bzw. Mitglieder.


    Natürlich gibt es auch genug Risiken:


    Insbesondere, dass der Einbruch bei den Zahlen in 2020 und 2021 nicht an der Pandemie und der Lieferketten-Situation liegt, sondern das Geschäft allgemein abflaut. Das ist natürlich die generelle Frage. Ich nehme aber an, dass die Situation wieder besser wird.


    Was dann die Bewertung betrifft, würde ich sagen, falls sich der vorherige Wachstumstrend wieder einigermaßen einstellt, sind die Aktien auf jeden Fall unterbewertet. Falls nicht, schwierig. Für mich ein Fall, wo ich einen Verdoppler oder auch potenziellen Vervielfacher sehe, aber auch einen möglichen schlechten Verlauf, bis hin zu einer Pleite, wenn es ganz schlecht liefe. Aber irgendwie gefällt mir das und ich würde darauf setzen, dass es nach Corona wieder nach oben geht und sich auch die Material-Situation normalisiert. Und natürlich, das zu einem Preis, der deutlich niedriger ist, als in der Vergangenheit, d.h. falls sich die Situation wieder bessern sollte, dürfte es auch mit dem Kurs wieder deutlich nach oben gehen. Falls nicht, nicht, deshalb sicher auch kein no brainer, würde ich sagen.

    Nur weil ich heut drüber gestolpert bin. Hunter Douglas hat im November gute Zahlen für die ersten 9 Monate gebracht:


    http://investor.hunterdouglasg…-nine-months-2021-results


    Und kürzlich eine Übernahme in Polen vermeldet:


    http://investor.hunterdouglasgroup.com/


    Liest sich ganz gut, vor allem die Ergebnisse. Ich lass die einfach liegen, vielleicht kommt nächstes Jahr ein höheres Übernahmeangebot, vielleicht nicht. In jedem Fall läuft's scheinbar nicht schlecht.

    Hmmm. Meinst Du nicht eher 1 %? Wenn Apple etwa 20 % von Berkshire ausmacht, dann würde das ja bedeuten, dass Du von BH nur eine Positionsgröße von 0,05 % hättest. Eine Positionsgröße in Höhe eines halben Promilles?

    Najaaaaa..


    https://www.kleinezeitung.at/l…pan-setzt-in-seinem-Kampf


    https://www.japantimes.co.jp/n…-covid19-little-evidence/


    https://www.forbes.com/sites/b…-coronavirus-delta-surge/


    https://correctiv.org/faktench…ovid-19-impfstoffe-setzt/


    https://de.wikipedia.org/wiki/Ivermectin


    Also ich bin da sicher kein Experte. Aber es scheint mir nicht so, dass es eine Verschwörung gäbe, um ein günstiges, tolles Mittel zu unterdrücken, damit Pfizer Riesen-Gewinne machen kann. Es gibt so viele Länder auf der Welt, es gibt so viele Universitäten, so viele verschiedene Organisationen, die das unabhängig testen könnten. Bisher gibt es wohl einfach keine so überragenden Ergebnisse. Oder hast Du andere Informationen?

    Einen Staat Ukraine in der heutigen Form gab es zum ersten mal mit der Auflösung der Sowjetunion. Die Krim wurde 1954 auch nicht einem souveränen Staat zugeschlagen, sondern - zudem ziemlich willkürlich - einer Sowjetrepublik und war damals faktisch bedeutungslos. In etwa so, als ob man den Bodeseekreis von Baden-Württemberg nach Bayern umgliedern würde. Historisch ist die Krim nach einer wechselvollen Geschichte seit vielen Jahrhunderten ein Teil Russlands. Ca. 60% der Einwohner sind ethnische Russen, nur ein Viertel Ukrainer. Vor der Eroberung durch Russland lebten dort im wesentlichen Krimtartaren, die heute noch ca 12 % der Bevölkerung ausmachen. Der russische Standpunkt ist also absolut nachvollziehbar. Und wie Balkenchart schon sagte: eine Volksabstimmung der dortigen Bevölkerung würde mit Sicherheit immer wieder zu Gunsten Russlands ausfallen.


    Also das sehe ich eben als sehr schwierig an. Es wird immer irgendwelche Begründungen geben, warum etwas historisch dorthin oder dorthin gehört. Warum nicht zu den Krimtataren? Oder, wie es scheinbar auch manche gerne hätten, gleich einen unabhängigen Staat. Übrigens, je mehr ich darüber nachdenke, vielleicht wäre das ein Kompromiss. Hergeben will es ja keiner. Müsste dann aber ebenfalls höchst neutral sein, was aber kaum vorstellbar ist, nachdem Russland dort stationiert ist.


    Dazu auch nochmal, Russland hatte auf der Krim Land gepachtet, also das spricht für mich sehr dafür, dass sie anerkannt hatten, dass es nicht ihr Staatsgebiet ist.


    Ansonsten, klar, den Standpunkt nachvollziehen, das kann ich ja auch. Aber die Frage ist halt dann, wie geht es weiter. Wp hatte irgendwo kürzlich das Beispiel mit dem Schulhof, das war zwar glaube ich bzgl. Türkei, aber passt hier auch. Da mag auch jemand einen nachvollziehbaren Standpunkt haben, aber wenn er deshalb jemanden zusammenprügelt, macht es das vertretbar? Also sowohl das Verprügeln als auch sein Anliegen vertretbarer?

    Ich meine nein. Und das ist für mich der entscheidende Punkt und auch das, was ich gemeint hatte, dass ich generell gegen neue Grenzziehungen bin. Das bezieht sich vor allem auf Grenzziehungen, die mit Gewalt durchgesetzt werden.

    Musterbeispiel ist für mich Schottland. Das ging sauber durch die Parlamente und man hatte eine Abstimmung. Friedlich. Ob man dann nach EU-Austritt nochmal eine bekommt, dahingestellt. Aber es geht friedlich zu.

    Bei Katalonien ist dagegen, nach meinem Eindruck, zum Teil schon deutlich mehr Aggression im Spiel. In der spanischen Verfassung steht meines Wissens nach eindeutig, dass eine Abstimmung nur zulässig ist, wenn alle anderen zustimmen. Egal wie, ich finde es nicht gerechtfertig, dass Gewalt ausgeübt wird, um sowas durchzusetzen. Dafür geht es uns hier einfach zu gut, wird ja keiner unterdrückt meine ich.


    Auf der Krim nun, will ich keinen Standpunkt abweisen, aber wer Krieg führt und militärisch aktiv wird, der macht sein Anliegen bei mir damit nicht vertretbarer. Auch wenn eine Abstimmung offensichtlich unter Druck durchgeführt wird und auch gefälscht (will nicht den Ausgang generell anzweifeln, aber die Durchführung war nicht in Ordnung und das Ergebnis zu hoch). Wie gesagt, die Nachvollziehbarkeit des Anliegens mal ganz dahingestellt, deshalb finde ich Krieg als Durchsetzung nicht vertretbar. Wir sind nicht mehr im Mittelalter, auch wenn es vielleicht naiv klingt. Aber man sollte schon trotzdem Ideale haben meine ich.

    Und dann bin ich eben gegen neue Grenzziehungen, vor allem militärisch. Denn wenn sowas funktioniert, sehen es andere und denken sich, ja toll, dann kann ich mir auch was holen. Finde nicht, dass man sowas tolerieren oder noch fördern sollte, indem man das anerkennt oder stillschweigend akzeptiert.


    Ich bin da auch bei wp, ich sehe da kaum ein richtig und falsch, fair oder unfair. Es ist in der Realität fast immer das Recht des Stärkeren und der Rest sind Argumentationen. Man kann für fast alles Argumente finden. Ist es schräg, dass das mehrheitlich kulturelle und deutschsprachige Südtirol zu Italien gehört? Ja, sicher. Aber es passt. Sie haben ihre Autonomie bekommen, ich glaube die Leute sind zufrieden. Trotzdem, Österreich hätte doch ein ähnlich nachvollziehbares Anliegen wie Russland bei der Krim, wenn es Südtirol gern hätte, nein? Oder viele Leute dort. Aber das ist nicht die einzige Dimension meine ich. Ganz oben ist Stabilität und Frieden, nicht ob irgendjemand meint, er hätte Anspruch auf ein Gebiet und setzt das gewaltsam durch. Meine Meinung.


    Aja, Abstimmung. Ich persönlich bin da gar nicht so sicher. Ich sage, dass ich es einfach nicht weiß. Aber eins mal. Wenn die Ukraine irgendwann in die EU kommen würde (was natürlich durch die Entwicklungen sowieso extrem zurückgeworfen wurde und auch egal, was man generell davon halten mag), dann hätten die Leute auf der Krim eine Aussicht auf Grundwerte und Grundfreiheiten der EU gehabt, also z.B. freier Personenverkehr. Das war alles natürlich noch Zukunftsmusik, aber ich halte es für durchaus vorstellbar, dass vielen diese Optionen evtl. mehr zugesagt hätten, als ein anderer Staat und eine andere Verwaltung, der in der Mehrheit angeblich etwas mehr ihrem Nationalitätsgefühl entspricht. Ich will damit sagen, dass ich unterstelle, dass viele Leute mehr auf ihren Geldbeutel und ihre materielles Wohlergehen schauen, also es mehr darum geht, was sie sich davon versprechen. Das war damals Zukunftsmusik, aber natürlich ging der Konflikt in seinem Ursprung um Orientierung an EU vs. Russland.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Ich finde es sehr schwierig. Ich verstehe Russlands Standpunkt, aber der verliert für mich mit jeder Aggression weiter an Plausibilität. Natürlich, es ist für mich mit dem was man hier mitbekommt, nicht unbedingt leicht, das umfassend zu beurteilen. Jeder behauptet, die andere Seite ist aggressiv. Aber was die Krim betrifft, das war offensichtlich. Da sind Leute gestorben, das war Krieg. Und natürlich auch in den umkämpften Gebieten im Osten der Ukraine.


    Aja, und wenn dort immer gesagt wird, die NATO muss sich zurückziehen, etc. Die dürfen da nichts aufstellen, weil das zu nahe an Moskau ist, usw. Das gilt dann sicher auch für die andere Seite? Da kann man dann sicher auch verstehen, dass sich viele Länder in Osteuropa da ebenfalls bedroht fühlen? Nur, viel verständlicher und ernsthafter, weil sie viel kleiner sind und militärisch nicht ansatzweise vergleichbar. Also, wie gesagt, naja, ist alles was für'n Debattierclub.


    Unabhängige, neutrale Krim. Das wär noch was schönes. Aber, da muss man eben auch mal ehrlich sein, aus russischer Seite. Man will das nämlich scheinbar auch nicht. Dass sich eine solche Region selbst aussucht, sie würde sich gerne Richtung EU orientieren. Naja, die Lage ist ja sicher nicht so schwierig, weil die Hintergründe so simpel sind.. Aber es würde mal sinnvoll sein, sich Zusammenzusetzen und ganz umfassend zu reden und Abkommen zu verhandeln. Aber evtl. ohne Armee an der Grenze, um nebenher ein bißchen zu drohen. Ich bin ein großer Fan des Spruches: "Speak softly and carry a big stick." Dazu gehört aber auch "speak softly" und "carry", nicht laufend drohen und den Stock schon ausholen..

    Mei, das ist aber schon schwierig, das ganze Thema. Denn dieses Recht müsste man dann theoretisch ja jeder Region zugestehen müssen. Und natürlich auch jeder Subregion, oder nur historisch gewachsenen Gebilden?


    Krim, Taiwan, Katalonien, Schottland, Südtirol? Etc. etc. Und wenn es dort Teile gibt, z.B. Landkreise, die es anders sehen als der ganze Teil, dann haben die Pech gehabt? D.h., es kommt am Ende darauf an, wie man den Zuschnitt macht.. Also, ich weiß nicht. Ich persönlich bin dafür, dass möglichst wenig Grenzen neu gezogen werden. Das liegt sicher auch daran, dass ich keinen ausgeprägten Nationalismus habe, sondern Staaten eher als Verwaltung, bzw. Organisationen sehe. Und ich außerdem glaube, dass es generell nicht toleriert werden sollte, das Grenzen neu gezogen werden, damit es auch keine Motivation in die Richtung gibt.


    Was jetzt die Krim betrifft, ich denke nicht, dass ich da blind alles glaube, was hier berichtet wurde und ich bin auch weder in Völkerrecht noch Jura sonderlich bewandert, aber was ich im Hinterkopf hatte, war, dass in der Sowjetunion die Krim offiziell an die Ukraine abgegeben wurde. Also hätte ich gesagt, Pech gehabt. Und außerdem, hatte Russland meines Wissens langfristige Verträge, um dort z.B. Marinestützpunkte zu betreiben. D.h. offensichtlich hatten sie es als ukrainisch anerkannt, sonst bräuchte man keine Verträge machen, um dort Stützpunkte haben zu können. Und tatsächlich muss ich sagen, ist dann für mich nicht unbedingt entscheidend, was die Mehrheit der Leute dort abstimmt. Solange sie nicht ausdrücklich schlecht behandelt werden, unterdrückt werden, usw. Das ist für mich tatsächlich das entscheidende. Ich hab wenig Verständnis, wenn Leute etwas an Strukturen ändern wollen, obwohl sie menschenrechtlich etc. gut aufgestellt sind. Z.B. Katalonien. Dafür hab ich wenig Verständnis, offen gesagt. Ich seh die Argumente, klar. Aber es ist Spanien, es ist eh EU, was soll das. Da sollte man sich m.M. nach auf wichtigeres konzentrieren. Aber gut, das ist rein subjektiv.

    Aber eins ist auch klar und das hatte ich im letzten Post erwähnt. Was ich verstehen kann, ist, dass man weitgehende Autonomie fordert, was z.B. Kultur und Sprache betrifft. Wenn kulturell das z.B. sehr russisch geprägt ist. Oder, wie dann z.B. in Südtirol geschehen.


    Ich will nur sagen, ich finde das insgesamt immer sehr schwierig. Es gibt immer Leute, die in der Minderheit sind und lieber einen anderen Staat drüber hätten. Egal wie es gemacht wird und wie abgestimmt wird. Wenn man da zu tolerant ist, kann man alle paar Jahre wieder ne Abstimmung machen usw. Gibt auch nur Chaos.


    Immerhin, Frankreich cancelt bei Merck und hofft auf die Behandlung von Pfizer. Die heute in den USA zugelassen wurde. Die von Merck soll wohl auch heute zugelassen werden, obwohl es hieß (siehe oben), dass man die Empfehlung bei Zulassung einer Alternative zurückziehen könnte.


    https://www.bnnbloomberg.ca/fr…looks-to-pfizer-1.1699440


    https://fortune.com/2021/12/22…xlovid-fda-authorization/


    https://www.fiercepharma.com/p…l-paxlovid-scores-fda-nod


    Was chfin damals schrieb, ist natürlich richtig. Es gibt da nicht nur schwarz und weiß. Trotzdem finde ich es richtig, dass man sich auf die Behandlung mit höherer Effektivität und geringeren Nebenwirkungen fokussiert. Und beschränkt, wenn es volle Verfügbarkeit gibt. Natürlich bin ich evtl. nicht ganz unparteiisch, aber ich denke, dass ich die gleiche Meinung auch ohne Pfizer-Anteile hätte.