Beiträge von buccaneer


    Nur der Vollständigkeit halber:

    https://www.faz.net/agenturmel…ei-covid-19-17926184.html


    Gefunden hab ich das grad zufällig bei Meta, warum auch immer:

    https://nutzer.comdirect.de/in…2901&ID_NOTATION=64173117

    Ich weiß jetzt nicht genau, hier oder bei Sondersituationen, jedenfalls:


    https://www.bnnbloomberg.ca/bu…n-alleghany-buy-1.1740802


    Also Berkshire will Alleghany übernehmen, das werden die meisten wohl mitbekommen haben. Der Punkt ist, ich halte das für ziemlich günstig. Egal, ob man nun auf den Buchwert schaut, da ist man nur etwa 25 % drüber. Oder auch optisch auf den Aktienkurs, da will man etwa das zahlen, wo Alleghany vor Corona schon mal stand. Nun, das ist in jedem Fall eine subjektive Einschätzung, aber meine ist eben, dass das günstig ist.


    Nebenher, gibt es keine Break-Up-Fee und eine Go-Shop-Period, kurzum, ich persönlich gehe davon aus, dass es von irgendwelcher Seite, ob nun z.B. Markel, Private Equity, oder ganz was anderes, ein höheres Angebot geben wird. Nachdem sie nun mal zum Kauf stehen und auch zerlegt werden könnten, was vielen Aktionären wohl egal wäre, wenn sie einen höheren Preis bekommen würden. In jedem Fall halte ich Alleghany deshalb momentan für eine interessante Sondersituation, insbesondere auch als Berkshire-Beteiligter. Wenn kein Konkurrenz-Angebot kommt, hat man damit nichts verdient und evtl. sogar einen Währungsverlust gemacht, dafür hätte aber Berkshire (subjektive Einschätzung) einen super Deal gemacht. Und wenn doch ein höheres Gebot kommt, bekommt Berkshire den "Steal Deal" nicht, aber man hat kurzfristig ein ganz gutes Geschäft gemacht.


    Ich überlege mir das noch ein bißchen, vor allem hab ich ja wenig Cash, aber ansonsten, bzw. wenn ich irgendwas anderes verkaufe, scheint mir das sehr interessant. Vor allem natürlich, wenn man die Gelegenheit bekäme, ein paar Prozent günstiger reinzukommen.


    PS:

    Gesagt getan, konnte meinen Vater überzeugen, in Frankfurt gekauft. Hab ihm allerdings dann schon gesagt, dass ich eigentlich hoffen muss, dass er damit kein gutes Geschäft macht. Damit Berkshire die günstig bekommt. Aber ich kann's mir wirklich kaum vorstellen, dass sich niemand findet, der da mehr bietet.


    Dazu grad noch einen witzigen Artikel gefunden, da wird erklärt, warum der Übernahme-Betrag so komisch ist: 848,02 USD. Ich hatte mich auch schon gewundert. Scheinbar hat Buffett kurzerhand die Gebühren für Goldman Sachs abgezogen :)..


    https://www.barrons.com/articl…ghany-51647960243?tesla=y


    Und hier noch ein allgemeiner:

    https://www.reuters.com/articl…eakingviews-idDEKCN2LI1N9

    Nun, es darf nicht weiter verwundern, dass dort versucht wird, an der Sache gewinnen. Offensichtlich hält man dort Russland den Rücken frei, auch wenn man nochsoviel Neutralität heuchelt und immer betont, man müsste den kalten Krieg überwinden. Als ob man in Europa den noch führen möchte..


    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, was ein chinesischer Geschäftspartner von mir gesagt hat. Er lebt schon seit Jahren in Japan, seit Großvater war in der Partei sehr weit oben und auch sein Vater war einer der ersten im Ausland, er hat aus Kinderzeiten ein Foto mit Coca Cola usw. Und seit Vater war da eben auch ein hohes Tier, hat für einen Staatsbetrieb selten Erden ins Ausland verkauft, usw. Bevor er das erste Mal ins Ausland durfte, gab es erstmal eine Schulung, dass der Westen gar nicht so schlimm ist, wie in der Propaganda dargestellt und man dürfte sich diesbezüglich nicht wundern, wenn man dort sei.


    Nun, jedenfalls, mit dem hatte ich schon diverse Diskussionen, obwohl er, wie die meisten Chinesen, äußerst diplomatisch ist. Zum Taiwan-Thema sagte er z.B., er sei "so erzogen, dass es zu China gehört". Kein Urteil, einfach eine diplomatische Aussage. Er sagte auch immer gern, er lebt natürlich sehr gerne im Ausland, aber den chinesischen Pass möchte er behalten, wenn China mal die Weltherrschaft übernimmt.


    Nun, interessant ist, jetzt sagte er (ich war ganz überrascht):

    Für diese chinesische Regierung wird er sicher nicht in den Krieg ziehen. Da will er lieber die deutsche Staatsbürgerschaft und auf der richtigen Seite kämpfen.


    Die mit mehr Einblick auf der entsprechenden Seite haben glaub ich mehr Durchblick. Wir erleben momentan ein gewaltiges Kräftmessen zwischen den liberalen Staaten und den illiberalen, autoritären Regimes dieser Welt. Wenn die russische Regierung ihr Land an China ausverkaufen will, offensichtlich zur Machtsicherung und ich würde annehmen gegen den Willen der Bevölkerung (subjektive Einschätzung), ok, aber man sollte erkennen was los ist. Dass der das sagte, da war ich echt baff. Der hat noch nie was kritisches über China gesagt. Da sieht man einmal mehr, was in kurzer Zeit passiert ist und dass das auch erkannt wird.


    Wer weiß, wenn sich nicht genug finden, die aufstehen und dagegen was unternehmen, bekommen wir ja vielleicht hierzulande wirklich noch irgendwann die oftmals beschworenen chinesischen Verhältnisse. Ich glaube, man würde sich dann die aktuelle "Unfreiheit" zurückwünschen..

    Bzgl. Sixt:


    dev hatte die Ergebnisse ja verlinkt, die sind wohl hervorragend. Ich hatte am Dienstag Abend nur den Dividenden-Vorschlag gesehen und war so positiv angetan, dass ich gleich noch eine Kauf-Order eingegeben hab, für den nächsten Tag, es war schon nach Börsenschluss. Ich war dann überrascht, dass die ausgeführt wurde (war zu unter 70 €), obwohl die guten Zahlen schon um etwa 07:30 kamen, also vor Börsen-Eröffnung. Ging dann später zackig hoch, bis 75 €. Dann ging's Donnerstag und gestern wieder runter. Dann hab ich gestern also was anderes verkauft und nochmal nachgekauft.


    Es kann natürlich sein, dass der Zeitpunkt schlecht ist, wegen stark steigender Energiekosten. Ich weiß nicht, inwieweit das die ansonsten zu erwartende wirtschaftliche Erholung beeinträchtigt. Aber ich weiß, dass ich Sixt schon ewig auf der mentalen Kauf-Liste hab und der Preis schien mir jetzt passend, bei diesen Ergebnissen & dem Ausblick. Vor allem bei den Vorzügen natürlich, der Spread ist ja nach wie vor riesig und absolut abstrus. Über 5 % Dividende oder 3 % ist schon ein kleiner Unterschied..


    Sixt ist bei mir eigentlich im wesentlichen auf dieser mentalen Kaufliste, seit ich einmal einen Vortrag von Erich Sixt gesehen hab, den ich glaub ich schon mal verlinkt hatte. Ich mach's aber nochmal, weil ich das einfach sehr beeindruckend fand:



    Wem das zu lange ist, würde ich wenigstens von Minute 10:30 - 17:30 (oder wie lange man eben mag, zumindest die ersten 5-7 Minuten) empfehlen.


    Da sind gleich drei Punkte, die sehr stark mit mir resonieren:


    1. Der oftmals (selbstverständlich nicht immer) sehr begrenzte Wert eines Studiums.

    2. Ehrliche Earnings, EBT, gegenüber "Bullshit Earnings".

    3. Die notwendige, in gewissem Sinne "Verachtung von Geld".


    Nachdem ich überzeugt davon bin, dass die Kultur in einem Unternehmen sehr wichtig ist und ich das alles teile, ist es für mich natürlich naheliegend, da zu investieren. Hatte ich im Corona-Tief verpasst, bzw. anderes gekauft, aber jetzt scheint mir die Bewertung, relativ gesehen, nicht viel höher als damals.


    PS:

    Da hatte ich mich voll vertan, ist wohl der menschliche Charakter, sich selbst die Blumen anheften zu wollen. Dev hatte das Video von dem Vortrag hier mal verlinkt (S. 33, dieser Faden). Vielen Dank dafür & war mir wichtig, das klarzustellen!

    Ich weiß ja nicht wieviel Cash Gazprom hat und momentan ist mir das ganze auch recht egal, muss ich sagen, aber an sich, müssten sie doch mit Leichtigkeit massenhaft eigene Aktien zurückkaufen können?


    Nur gedacht. Ansonsten, ich weiß nicht, würde ich momentan lieber alle verkauft haben oder alle einfach stur liegen lassen und auf die Zukunft hoffen. Ich finde es falsch, wenn Gazprom und solche Firmen jetzt als Schädiger hingestellt werden. Man kennt selten alle Hintergründe, aber aus meiner Sicht ist ja das Unternehmen und die Aktionäre, etc., die Geschädigten. Und um Gottes Willen, das ist gar nichts, gegen das menschliche Leid, das ist völlig klar.


    Will nur sagen, einmal mehr, die Regierung dort, das sind die Verbrecher. Und alle anderen leiden darunter. Das ist das Problem, kein anderes.

    Nun ja, das ganze ist sehr traurig, also eben vor allem auch mit Bezug auf China. Da wird vieles schlimmer, statt besser.


    Durch Covid völlige Abschottung, noch mehr. Leider auch ideell. Natürlich müsste es das Ziel sein, China mit einzubinden, also was die Sanktionen betrifft. Und die verhalten sich leider so absolut, anders kann man es nicht sagen, fake, verlogen. Ständig wird Neutralität geheuchelt und die UN Charter beschworen, aber wenn Russland klar dagegen verstößt, wird es nicht mal klar verurteilt.


    Es ist leider nicht weiter verwunderlich für ein Land, das lieber Bürger sterben lässt, als bessere Impfstoffe zuzulassen, weil sie aus dem Ausland kommen.


    Am meisten nervt mich aber, dass es ja gerade China ist, dass immer wieder fordert, man müsste die Zeit und Einstellungen des Kalten Krieges überwinden. Ja, gerne doch. Sollen sie jedes Land kritisieren, wenn es angebracht ist, jederzeit. Aber dann dem Buddy bei einem solchen Überfall den Rücken zu stärken, ob direkt oder indirekt, bloß weil man Vorteile davon hat, zumindest kurzfristig und falls der Westen nicht dagegen aufbegehren wird, das ist einfach üble Heuchelei. Auch hier muss man leider sagen, es ist China, das sich zurückzieht und abschottet, nicht für berechtigte Kritik offen ist. Aber wie erwähnt, ich würde immer noch hoffen, dass sie sich auf die richtige Seite der Geschichte stellen würden, und selbst wenn es nur eine taktische Änderung wäre, also nur aufgrund der massiven westlichen Reaktionen und weil man die Zusammenarbeit und Absatzmärkte dort als wichtiger einschätzt als günstige Rohstoffe aber einen miesen Ruf, selbst dann, wäre immerhin das der schnellste Weg zu einer Lösung, meine ich.


    https://www.cfr.org/in-brief/c…r-ukraine-taiwan-putin-xi


    https://www.dw.com/en/ukraine-…porting-russia/a-60918259

    PS:

    https://www.reuters.com/world/…s-us-official-2022-02-27/


    Man hat es ja auf dem Radar, das ist gut. Und vielleicht, hoffentlich, unterstützt China die Sanktionen ja wirklich und will nur kein großes Aufheben darum machen. Aus meiner Sicht, wie immer, wollen die Chinesen handeln und Geschäfte machen. Dafür brauchen sie gute Beziehungen zum Westen, nicht zu Russland. Was die Politik macht, kann natürlich immer noch eine andere Sache sein.

    Vielleicht, kann man nur hoffen, ist die aktuelle US-Regierung auch diplomatischer als die letzte, und bringt solche Sachen über Hintergrundkanäle an. Trotzdem wäre es natürlich schön, wenn die chinesische Regierung da mal Farbe bekennen würde. Und ich bin nach wie vor überzeugt, alles ist möglich, wenn der Westen solidarisch und vereint genug ist, um genug und ausdauernd Druck zu machen.


    PS2:

    Guter Artikel finde ich.

    https://www.theguardian.com/wo…easy-about-putins-methods

    Hm, meinst Du das wäre ein fieser Zug? Glaub ich irgendwie gar nicht. Ich glaub, das wäre das dümmste, was er nur machen könnte.


    Die Verteidigung aus der Wirtschaft war ja stets, Politik ist Politik, aber Russland hat IMMER geliefert. Wenn Russland die Gas-Lieferungen einstellt, ist das mit einem Schlag hinfällig. Dann gibt es auch keinen Disput mehr um SWIFT usw. Denn dann sind die Verteidiger auch noch enttäuscht und wissen endgültig, dass sie sich um andere Quellen bemühen müssen.


    Also, hm, ich bin nicht sicher, aber es scheint mir eher, als ob das für Russland ein gewaltiger Fehler wäre.


    PS:

    Ich gehe dabei davon aus, dass man ohne russisches Öl und Gas klarkommen würde. Es wäre ein gewaltiger Schock, preislich und man müsste andere Quellen erschließen, sich erstmal massiv einschränken usw. Aber ich halte es für möglich. Es ist höchst unbequem, aber möglich, meine ich.

    Wenn aber Russland dauerhaft auf die Einnahmen verzichten müsste, halte ich das für äußerst schwierig für die. Auch wenn sie aktuell noch so gut dastehen. Natürlich, die können dann LNG verkaufen, da läuft's mal gut, mal weniger, aber viel Stabilität wäre weg. Also kurz gesagt, ich glaube es gibt eine starke gegenseitige Abhängigkeit, aber ich halte die von Russland eher für höher.


    PS2:

    Wenn sie kein Gas mehr liefern, können sie sich SWIFT glaub ich gleich selbst ausschalten.. Das kommt auch noch dazu. Der Widerstand dagegen das zu tun, aus diversen europäischen Ländern, kommt ja wohl rein daher, dass man noch Gas und Öl möchte.

    Ansonsten, hatte ich es schon erwähnt, ist die Situation mit NS2 ja dann perverser denn eh und je. Falls also weiterhin Gas z.B. durch Belarus fließen sollte. Das macht nach wie vor absolut keinen Sinn. Wenn Gas, dann lieber durch NS2, als durch Belarus. Und lieber keine Symbol-Politik wie diese, sondern ernsthafte Sanktionen. Das mit den persönlichen gegenüber der Führung, finde ich insofern einen sehr guten Anfang.

    Das hat mit Emotionen gar nichts zu tun. Es geht um die Sicherheitslage und allgemein Abrüstung. Es geht darum, dass man langfristig denkt und gewisses Verhalten sanktioniert. Damit es nicht immer wieder zu Kriegen kommt, bzw. kriegerischen Grenzziehungen, etc.


    Man hätte also davon, dass russische Panzer nicht irgendwann bei uns vor der Haustür vorfahren. Wenn man sozial denkt, könnte man sogar hoffen, dass sich was für andere Menschen verbessert.


    Warum Du nach wie vor der Meinung bist, dass man dem anderen zuerst in die Fresse gehaun hat, bleibt sowieso Dein Geheimnis.


    Deinen Standpunkt würde ich zusammenfassen mit:

    Russland ist momentan stärker, uns kann das egal sein. Das Problem hat die Ukraine und das ist Dir im Endeffekt egal. Wir haben durch die Sanktionen wirtschaftlichen Schaden, dass findest Du nicht gut bzw. bist Du nicht bereit in Kauf zu nehmen. Das ist ein Standpunkt (wenn ich ihn +/- richtig wiedergegeben habe), aber eben ein, nun ja, spezieller wie ich finde. Das Moral-Thema brauchen wir auch nicht wieder bemühen. Aber, darum geht es nicht mal nur. Wenn jemand zeigt, dass er solche Dinge wie Machtstreben, Landgewinne, etc. als Ziele hat, dann sollte man sich doch Sorgen machen, vor allem, wenn man nicht allzuweit davon entfernt ist. Dass man sich vielleicht nicht immer einigen kann, wenn man einfach alles akzeptiert, sondern die einen einfach schlucken würden, wenn sie es denn könnten, dass scheint nämlich naheliegend. Keine Ahnung, warum man das nach den Ereignissen der letzten Tage noch so ausführen muss.


    Aja, ansonsten finde ich Dein Beispiel passend, da kann man ansetzen. Ich sehe also einen starken Bully, das ist Russland (die Führung). Die bedrohen also auf dem Schulhof andere und wieder andere schauen zu und sagen, sie mischen sich nicht ein, denn was hätten sie denn davon, am Schluss kriegen sie auch noch eine auf's Maul. Wenn aber alle zum drangsalierten helfen würden, bzw. eine große Mehrheit, dann scheint es wahrscheinlich, dass sich der Bully nicht mehr trauen würde. Und selbst wenn, sollten viele einen auch starken Bully mit einigen Blasuren in den Griff bekommen können.


    Naja, kurz gesagt. Von Moral unabhängig, ich halte es für äußerst gefahrlich, wenn man gewisses Verhalten nicht für strikt inakzeptal erklärt. Von allen Seiten. Insofern man weltweite Stabilität und Frieden für möglichst viele Menschen will. Deswegen bin ich kein großer Freund der Neutralität. Also nicht in Extremsituationen sollte ich sagen. Bei vielem ja, man muss sich nicht immer einmischen. Aber es gibt Sachen, die sind nicht zu akzeptieren. Und dann unterstützt man im Endeffekt nei neutraler Haltung nur das unrechte Verhalten.


    PS:

    Wir haben hier auch eine unterschiedliche Grundprämisse. Lando hat das mit der romantischen Vorstellung geschrieben usw. Ich hab's mir ja verkniffen, aber.. Aus meiner Sicht hat der Westen genau das wiederholt angeboten. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, mehrmals, dass man reden will, dass ein NATO-Beitritt momentan nicht zur Option steht, usw. usw. Minsker Abkommen umsetzen auch. Es war Russland, das nicht ehrlich und ernsthaft verhandeln wollte, sondern extra komplett überzogen hat. Meine Ideal-Lösung hatte ich schon mal erwähnt. Eine neutrale Ukraine mit Autonomie für östliche Gebiete und die Krim. Aber Russland wollte die Krim immer für sich und ist insofern gar nicht verhandlungsbereit. Das war aber schon ein inakzeptables Verhalten. Und Russland will auch nicht riskieren, dass die Ukraine "wirklich" unabhängig sein kann. Nur, solange sie pro-russisch ist. Also keine Ahnung, wie gesagt, wenn das jetzt noch nicht klar geworden ist.. Ich dachte wir hatten die Diskussion vor Wochen und Tagen und die Tatsachen hätten mir recht gegeben. Ich erwarte auch keinen Knicks und hab auch keine "Ich hatte recht und Du nicht." - Ambitionen, aber wenn Du immer noch meinst, dass man mit Russland nur reden müsste und sie hätten ja nur Sicherheitsbedenken und was weiß ich. In zwei Tagen werden sie wohl insgesamt schon Kiev eingenommen haben, so sehr mussten sie sich vor dem ukrainischen Militär fürchten. Also, naja, versteh ich nicht.


    Vielleicht tut sich doch was.


    https://www.spiegel.de/ausland…d8-40db-8f15-cc2171b44908


    bravo


    PS:

    Ja, ich teile die Befürchtungen mancher, dass bei sanften Sanktionen oder Akzeptanz dieses Verhaltens in irgendeiner Form selbst die NATO nicht mehr als 100 % sicher angesehen wird. Und selbst Befürchtungen in diese Richtung wären ja schon sehr gefährlich. Das liegt natürlich auch daran, dass wahrscheinlich nicht nur die deutsche Armee völlig unbrauchbar ist, sondern auch diverse andere europäische. Das passiert vielleicht, wenn man so lange Frieden hat. Ist gar nicht blöd gemeint, es ist nur eine unschöne Logik.


    Insofern, Abrüstung, ja, sehr gerne. Man sieht und hört ja erst wieder, wie sehr in Europa abgerüstet wurde. Das einzige was von den NATO-Staaten abhält, ist meiner Meinung, dass man im Extremfall eine Atombombe auf Russland werfen könnte. Und die USA sind weit weg. Das wäre, so komisch es klingt, in diesem Fall gut.


    Ich kann nur hoffen, dass von allen Seiten klar gemacht wird, dass hier zu weit gegangen wurde. Wenn das in irgendeiner Weise akzeptiert wird, dann ist das äusserst gefährlich und es kommt eine massive Aufrüstungsspirale in Gang. China hätte auch noch die Chance, mitzuwirken. Eine klitzekleine Hoffnung, die ich immer hatte, war, dass China einen ganz fiesen Move gegen Russland geplant hat, nämlich sie angeblich zu unterstützen, wohlwissen, dass sie dann auf Jahre die "Bösen" sein werden, um ihnen im passenden Moment in den Rücken zu fallen, um selbst als die Guten und Friedensretter dazustehen. Damit hätten sie sich selbst aufpoliert und naja, dass sie momentan nicht mehr "die Bösen" sind, sondern Russland, ist ja sowieso schon eingetreten.

    Denn irgendwie, irgendwie kann ich mir auch nicht ganz vorstellen, dass die gerne ein militärisch aufgerüstetes und aggressives Russland gerne vor der Haustüre haben. Am Ende des Tages wollen die handeln, weil ihre Wirtschaft darauf fußt. Dafür brauchen sie gute Beziehungen zu Europa und den USA, sonst helfen ihnen die ganzen günstigen Rohstoffe nichts, weil sie nichts für den Westen produzieren können.


    PS:

    Ein Problem ist noch die Haltung der Schweiz. Die müssten einfach mal mitmachen, ohne jetzt da in historische oder aktuelle Details zu gehen. Aber wenn natürlich das Geld dort sicher ist, dann hilft es wenig, wenn es im Rest der Welt eingefroren wird. Und da müsste m.M. nach der Westen der Schweiz einfach Druck machen. Die Zeiten, um von "dreckigem" Geld zu profitieren, sollten wirklich vorbei sein.

    Gestern hatte ich ja was verkauft, damit hab ich letzte Nacht noch eine Order eingegeben, die wurde dann heute morgen bedient:


    EXOR


    https://de.wikipedia.org/wiki/Exor


    Also im Wesentlichen Ferrari, Stellantis, CNH, Iveco und Partner Re, wobei die bereits verkauft sind und in einigen Monaten das Geld zufließen dürfte. Deutlich unter NAV, der ist irgendwo über 100 €. Schwankt immer ein bißchen. Iveco wurde erst zum 01.01.2022 von CNH abgespalten, ist glaube ich auch nicht so wichtig.


    https://www.exor.com/pages/inv…media/net-asset-value-nav


    Wichtiger ist wohl Stellantis. Und da läuft es grad ganz gut scheint mir. Peugeot baut auch grad schöne Autos find ich, z.B. hat die Freundin eines Kollegen den e-208. Das ist einer oder m.M. nach sogar der schönste Elektro-Kleinwagen den ich bisher gesehen hab. Ansonsten verdienen sie auch in den USA grad ziemlich gut.


    Ferrari finde ich teuer, aber zumindest ein bißchen sind die zurückgekommen. Naja, auf der anderen Seite, verdienen die vielleicht eine hohe Bewertung.


    Ansonsten, sind sie auch Mehrheitseigner von Juventus Turin, das würde ich eher mit 0 ansetzen. Beim Economist haben sie auch eine größere Beteiligung, ich glaube gut 40 %. Auch nicht entscheidend.


    Partner Re wird an Covea verkauft, mit dem Erlös will man dann Schulden tilgen (sind aber eh nicht unvernünftig hoch meine ich), für 500 Mio. € Aktien zurückkaufen und wieder investieren, vor allem wohl im Luxus-Bereich, weil man das positiv einschätzt. Nun, ich kenne mich da nicht so aus, ich denke vieles läuft seit langem sehr gut, z.B. LVMH, aber man muss wohl auch das richtige erwischen, nehme ich an. Aber ich sehe jetzt auch nicht, warum man da nicht ein bißchen Vertrauen entgegenbringen sollte. Sie haben 1. Skin in the game und 2. keinen schlechten Track Record soweit ich das sehe. Ansonsten, naja, ich mag halt Holdings, also solide natürlich und vor allem, mit deutlichem Abschlag zum NAV.


    Warum grade die, ich weiß es selber nicht so recht, aber schon ewig auf meinem Schirm und nachdem sie etwas zurückgekommen sind, obwohl die aktuelle Geschäfts-Entwicklung insbesondere bei Stellantis wohl ziemlich gut ist, hab ich das spontan mal gemacht. Weiß nicht, ob das für andere interessant ist, aber vielleicht ja, deshalb hab ich mal ein paar Sätze zusammengeschrieben.


    Das finde ich auch unglaublich. Ich hätte angenommen, dass das allermindeste jetzt Sanktionen gegen Personen in der Regierung ganz oben sind. Das sollte mal jemand erklären. Etwas, das man problemlos machen kann, und einfach unterlässt. Ich gehe also davon aus, dass Russland im Hintergrund insbesondere gegen diese Sanktions-Option massiv gedroht hat. Vielleicht auch diversen Politikern direkt. Anders ist das kaum zu verstehen. Aber insofern würde die auch genau das wohl massiv stören. Man muss doch davon ausgehen, dass da direkt oder über Strohmänner sehr viel Geld im Ausland ist. Das wäre das allernaheliegenste. Vielleicht ist das wirklich noch wie im Mittelalter. Die Bauern kämpfen und die Herrschenden schauen zu und tun sich am Schluss nicht weh. Also, natürlich, ich kenne die Hintergründe nicht, aber ich kann das momentan absolut nicht verstehen.

    Eins sollte man bedenken, auch wenn jetzt alle Welt von steigenden Ölpreisen ausgeht. Gerade bedingt durch das Vorgehen Russland's könnte sich evtl. das Gegenteil ergeben. Es wäre in stärkstem westlichen Interesse, die OPEC und alle die pumpen können, dazu anzuhalten, also die Förderung massiv auszuweiten und die Ölpreise zu senken bzw. akzeptabel zu halten. Das wäre insbesondere bei wirklich ernsthaften Sanktionen, d.h. Energie-Sanktionen gegenüber Russland, die vielleicht einzige, aber vor allem wohl sinnvollste Maßnahme. Nicht nur, dass man so selbst bezahlbarere Energie hätte, man würde auch Russland schaden (schlechtere Preise für das Öl und Gas, das sie an andere verkaufen) und vor allem, wäre es wohl mit das wirkungsvollste um die Inflation in den Griff zu bekommen. Also, kurzfristig wohl hoher Ölpreis, aber mittelfristig würde ich meinen, dass es weltweit jetzt um neue Quellen, Erschließung und Ausweitung geht.


    Mein Kauf heute war insofern International Seaways, ein Tanker-Unternehmen, also See-Transport von Öl und Gas. Hatte ich mal bei Fairfax Financial im Portfolio gesehen und ein bißchen angeschaut, ansonsten aber eher ein oberflächlicher Kauf. Hatte gestern was verkauft, weil ich schon so ein mieses Gefühl hatte die ganze Zeit. Das ist jetzt wieder angelegt. Nun, aber der Punkt ist, wie gesagt, dass aus meiner Sicht der Westen auf Angebotsausweitung bei Öl und Gas hinwirken dürfte. Bzw. insofern er es mit den Sanktionen ernst meint natürlich.


    PS:

    Weil es weiter unten erwähnt wird. Eben genau den Gedenken mit dem Iran hatte ich beim Schreiben auch. Oder Venezuela. Wer weiß. Aber der Iran ist näher bei uns. Ja, da könnte viel passieren. Wird viel/alles von der Art der Sanktionen abhängen und ob man es dieses Mal durchzieht.

    Wenn überhaupt weiterhin Gas aus Russland, wäre bei einer russischen Besetzung der Ukraine endgültig NS2 eigentlich die bessere Variante. Da müsste man eher die Pipeline durch Belarus sanktionieren. Wie gesagt, daran wird alles hängen, die Sanktionen. Entweder oder.

    Hi witch,


    ich stimme Dir grundsätzlich eigentlich bei allem zu. Nur, dass die Risiken Handelbarkeit der Aktien, Auszahlung der Dividenden und vor allem evtl. Auswirkungen auf ADRs aus meiner Sicht einigermaßen unkalkulierbar sind. Das macht es so schwierig.


    Insofern, mir geht es da nicht um die Geschäftsentwicklung, da hätte ich sogar relativ wenig Bedenken. Aber die Punkte oben könnten schon relativ übel sein. Können, nicht müssen. Aber ob es das Risiko wert ist, naja.

    Schlaf einfach noch einmal drüber. Wenn es einen Angriff gibt, schlafen Anden Börsenplätzen in Mitteleuropa alle noch, in London und NY sowieso. Richtig rechtzeitig reagieren kann man also nicht.

    Außerdem hat Putin wohl ein Zwischenziel erreicht, wenn er Donezk und Lugansk kontrolliert. Dann kann er auch ein Weilchen auf Entspannung machen.


    Entspannung hat sich glaub ich erledigt. Wie gesagt, hör Dir mal an was der von sich gibt.


    Mittellösung, Hälfte von Gazprom raus und etwa ein Drittel von Sberbank. Damit sind die Einstandskosten einigermaßen gedeckt und der Rest, wird sich zeigen. Wie gesagt, innerer Konflikt aus will eigentlich nicht verkaufen, vor allem wegen politischer Ereignisse wie diesen, und andererseits gewisser momentaner Überzeugung, dass das noch viel weiter nach unten gehen kann. Und dann sind das ja auch noch ADRs (bei mir zumindest), d.h. da können die Amerikaner allein schon was ausrichten wenn ich mich nicht täusche.


    Al Sting : Ja. Wer insbesondere als Deutscher das russische Verhalten nicht verabscheut und verurteilt, naja, spar ich mir.

    Ich stimme Dir absolut zu. Nur, dass es noch deutlich mehr als ein Drittel sein könnte. Ich bin wirklich am überlegen, 45 Minuten sind noch Börsenhandel, ob es nicht besser wäre, alles rauszuhauen, trotz dem Minus. Das kann noch gar nichts gewesen sein, es dürften jetzt in jedem Fall Sanktionen kommen und da ist alles möglich. NS2 sehe ich jetzt sowieso für Jahre verhindert und die Frage ist, ob man dann überhaupt noch russische Aktien handeln kann (Swift, etc.).


    Heut hat er endgültig die Hülle fallen lassen und es den Letzten klargemacht (die werden es aber immer noch verteidigen). Es ging seit Jahren nur um genau eins. Die Gebiete wiederzubekommen. Die Rechtfertigung war quasi, gehört historisch eh zu Russland, also können wir es uns auch zurückholen. Die Rückholung der Krim hat er auch so begründet, weil in der Sowjetzeit an die Ukraine abgegeben. Das ist bekannt, aber er hat nochmal ausdrücklich klargestellt, dass seine Beweggründe ausschließlich historisches Bedauern sind und der auf's Volkerrecht sch..


    Egal, das müssen wir nicht diskutieren. Punkt ist, ich glaube Russland ist auf Jahre verdientermaßen außen vor. Zumindest solange die Regierung an der Macht ist und das könnte noch lange sein. Das ist noch viel krasser als damals bei der Krim, es ist ganz offensichtlich, dass sie sich einfach das Gebiet aneignen wollen.


    Natürlich, es ist trotzdem möglich, dass man sich noch auf irgendwas einigt. Aber nachdem es jetzt schon unterzeichnet ist und das also wohl keine Verhandlungsmasse mehr sein wird, sind Sanktionen wohl ausgemachte Sache. Und bei allen Sanktionen, die halbwegs weh tun, dürften die aktuellen Preise noch nicht die schlechtesten sein. Ja, natürlich, vielleicht gibt es auch eine Einigung in ein paar Tagen, dann werden einige sagen toll verhandelt, aber rein sachlich abgewogen, scheint es mir deutlich wahrscheinlicher, dass die Hüllen jetzt gefallen sind und einmarschiert wird. Die Frage ist vielleicht noch, ob man einen Deal macht, im Sinne von entweder "nur" die Ostgebiete (alla Krim; besetzt aber nicht anerkannt), mit milden Sanktionen, oder es wird die ganze Ukraine besetzt.


    Weiß ich nicht. Werd wohl nichts machen, weil ich kein hin und her mag, und die schon lange hab. Aber wenn ich einschätzen müssten, würde ich meinen, alles noch schnell raus, bevor es sanktionsmäßig richtig böse wird. Natürlich, vielleicht gibt's auch einen Deal und geht nach oben, dann schaut die Einschätzung dumm aus. Egal, so seh ich's momentan.

    Ich persönlich glaube, dass es mit dem Ölpreis eher Richtung 150 USD/Barrel gehen könnte, ganz unabhängig von der Ukraine-Situation. Einfach weil das Angebot nicht nachkommen könnte, aufgrund der niedrigen Preise der Vorjahre, wenn die Nachfrage noch weiter ausgeweitet wird, z.B. mit Flugreisen-Normalisierung. D.h. aber ja nicht, dass man es ausreizen muss. Ich finde, wenn man etwas Günstigeres findet, das langfristig gute Renditen zu versprechen scheint, ist das evtl. interessanter, als bei Öl-Investments den zyklischen Hochpunkt anzupeilen. Wobei ich wie erwähnt nicht der Meinung bin, dass wir schon in der Nähe des Gipfels sind, ich glaube da wird es noch deutlich nach oben gehen. Aber es kann natürlich auch sein, dass Öl-Aktien schon fallen werden, wenn die Ölpreise noch steigen. Also ich würde mich da eher über Gewinne freuen und langfristig bessere Alternativen suchen.


    Hab auch ein Beispiel von letzter Woche. Wollte was kaufen und brauchte dafür Geld, das war glaub ich am Montag. Nachdem da eher ein schwacher Börsentag war und ich allgemein die meisten Unternehmen langfristig halten will, hab ich einen Teil meiner Equinor-Aktien verkauft. Die waren da grad gestiegen, wegen der Situation eben und dann bei 28 € fand ich sie schon erstmal recht hoch. Am nächsten Tag hab ich mich dann etwas besonnen und doch lieber ein paar kleinere Positionen verkauft, die mich schon länger eher weniger erfreuen. Damit dann den Equinor-Teil wieder zurückgekauft, zu etwa 2 € weniger pro Stück. Das war natürlich einfach Zufall/Glück, ich hatte es ja gar nicht geplant. Aber nachdem sie so flott wieder runter gingen, wie sie hoch gingen, wollte ich sie lieber wieder haben. Denn mittelfristig glaube ich noch an starke Öl- und Gas-Profite. Insbesondere Equinor hat ja neulich hervorragende Zahlen gebracht.

    Aber andererseits, und darauf will ich hinaus, wenn sie gerade hoch stehen oder schnell hoch springen, finde ich es auch interessant, sie herzugeben, denn da ist mir ein langfristiger Gewinner (das ist natürlich immer erst mal der Plan..) lieber, als eine Aktie, die vielleicht noch für weitere 50 % gut ist, aber wo ich (persönlich) wenig Potential für deutlich mehr sehe.


    PS:

    Marathon Oil hab ich neulich ja auch zugunsten unseres "Community Investments" BMW Vz. hergegeben. Bisher hat sich das nicht gelohnt, aber der Ansatz ist der gleiche. Keine Ahnung wohin Marathon noch gehen kann, ich denke sie sind gut geführt und sehr solide, vielleicht sogar ein Übernahmekandidat, aber trotzdem hängen sie halt am Ölpreis und was weiß ich, könnte auch wieder mal nach unten gehen. Also lieber nehme ich da mal was mit und hab dafür was, das mir planbarer bzw. berechenbarer erscheint.