Das hat mit Emotionen gar nichts zu tun. Es geht um die Sicherheitslage und allgemein Abrüstung. Es geht darum, dass man langfristig denkt und gewisses Verhalten sanktioniert. Damit es nicht immer wieder zu Kriegen kommt, bzw. kriegerischen Grenzziehungen, etc.
Man hätte also davon, dass russische Panzer nicht irgendwann bei uns vor der Haustür vorfahren. Wenn man sozial denkt, könnte man sogar hoffen, dass sich was für andere Menschen verbessert.
Warum Du nach wie vor der Meinung bist, dass man dem anderen zuerst in die Fresse gehaun hat, bleibt sowieso Dein Geheimnis.
Deinen Standpunkt würde ich zusammenfassen mit:
Russland ist momentan stärker, uns kann das egal sein. Das Problem hat die Ukraine und das ist Dir im Endeffekt egal. Wir haben durch die Sanktionen wirtschaftlichen Schaden, dass findest Du nicht gut bzw. bist Du nicht bereit in Kauf zu nehmen. Das ist ein Standpunkt (wenn ich ihn +/- richtig wiedergegeben habe), aber eben ein, nun ja, spezieller wie ich finde. Das Moral-Thema brauchen wir auch nicht wieder bemühen. Aber, darum geht es nicht mal nur. Wenn jemand zeigt, dass er solche Dinge wie Machtstreben, Landgewinne, etc. als Ziele hat, dann sollte man sich doch Sorgen machen, vor allem, wenn man nicht allzuweit davon entfernt ist. Dass man sich vielleicht nicht immer einigen kann, wenn man einfach alles akzeptiert, sondern die einen einfach schlucken würden, wenn sie es denn könnten, dass scheint nämlich naheliegend. Keine Ahnung, warum man das nach den Ereignissen der letzten Tage noch so ausführen muss.
Aja, ansonsten finde ich Dein Beispiel passend, da kann man ansetzen. Ich sehe also einen starken Bully, das ist Russland (die Führung). Die bedrohen also auf dem Schulhof andere und wieder andere schauen zu und sagen, sie mischen sich nicht ein, denn was hätten sie denn davon, am Schluss kriegen sie auch noch eine auf's Maul. Wenn aber alle zum drangsalierten helfen würden, bzw. eine große Mehrheit, dann scheint es wahrscheinlich, dass sich der Bully nicht mehr trauen würde. Und selbst wenn, sollten viele einen auch starken Bully mit einigen Blasuren in den Griff bekommen können.
Naja, kurz gesagt. Von Moral unabhängig, ich halte es für äußerst gefahrlich, wenn man gewisses Verhalten nicht für strikt inakzeptal erklärt. Von allen Seiten. Insofern man weltweite Stabilität und Frieden für möglichst viele Menschen will. Deswegen bin ich kein großer Freund der Neutralität. Also nicht in Extremsituationen sollte ich sagen. Bei vielem ja, man muss sich nicht immer einmischen. Aber es gibt Sachen, die sind nicht zu akzeptieren. Und dann unterstützt man im Endeffekt nei neutraler Haltung nur das unrechte Verhalten.
PS:
Wir haben hier auch eine unterschiedliche Grundprämisse. Lando hat das mit der romantischen Vorstellung geschrieben usw. Ich hab's mir ja verkniffen, aber.. Aus meiner Sicht hat der Westen genau das wiederholt angeboten. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, mehrmals, dass man reden will, dass ein NATO-Beitritt momentan nicht zur Option steht, usw. usw. Minsker Abkommen umsetzen auch. Es war Russland, das nicht ehrlich und ernsthaft verhandeln wollte, sondern extra komplett überzogen hat. Meine Ideal-Lösung hatte ich schon mal erwähnt. Eine neutrale Ukraine mit Autonomie für östliche Gebiete und die Krim. Aber Russland wollte die Krim immer für sich und ist insofern gar nicht verhandlungsbereit. Das war aber schon ein inakzeptables Verhalten. Und Russland will auch nicht riskieren, dass die Ukraine "wirklich" unabhängig sein kann. Nur, solange sie pro-russisch ist. Also keine Ahnung, wie gesagt, wenn das jetzt noch nicht klar geworden ist.. Ich dachte wir hatten die Diskussion vor Wochen und Tagen und die Tatsachen hätten mir recht gegeben. Ich erwarte auch keinen Knicks und hab auch keine "Ich hatte recht und Du nicht." - Ambitionen, aber wenn Du immer noch meinst, dass man mit Russland nur reden müsste und sie hätten ja nur Sicherheitsbedenken und was weiß ich. In zwei Tagen werden sie wohl insgesamt schon Kiev eingenommen haben, so sehr mussten sie sich vor dem ukrainischen Militär fürchten. Also, naja, versteh ich nicht.