Frauen in Vorständen

  • Nachdem ich das Buch "Warum Männer nicht zuhören..." gelesen habe und demnach Frauen einen eher langfristigen Erfolg "garantieren", frage ich mich, in welchem Vorstand sitzen Frauen und wie hat sich das Unternehmen entwickelt. Wo finde ich Infos darüber? Hat schon mal jemand so etwas untersucht?


    Hoffe auf reges Interesse
    wally

    Gruß
    wally


    ------------------------------------
    Entweder man wird blöd davon oder man stirbt daran. Ich hatte es auch schon.

  • Hallo brain,


    du hast recht, bei HP ist es Patricia C. Dunn
    und bei Compaq Lucille S. Salhany.


    Ob das noch so stimmt, konnte ich nicht herausfinden.


    Danke für den Link, ich werde mal stöbern.


    wally

    Gruß
    wally


    ------------------------------------
    Entweder man wird blöd davon oder man stirbt daran. Ich hatte es auch schon.

  • Hallo wally,


    zumindest durfte den nachfolgenden Artikel aus der Welt von heute eine Frau schreiben


    8) ;D 8)


    Beste Grüße


    Brain


    ---------------------------------------------------


    Bei den "Top 100" sitzt nur eine Frau im Vorstand

    WELT-Analyse von Deutschlands 500 größten Unternehmen: Vor allem Töchter, Gattinnen und Erbinnen erhöhen die Quote


    Von Hannelore Crolly


    Frankfurt/Main - "Frauen soll man lieben", so sinnierte einmal ein Kolumnist der Zeitschrift "Unternehmen und Wettbewerb", "aber keine Geschäfte mit ihnen machen." Es scheint fast, als werde das süffisante Bonmot in deutschen Firmen allzu wörtlich genommen: Nach wie vor ist das Top-Management der großen Unternehmen eine fast frauen-freie Zone.


    In keinem der 30 Dax-Riesen sitzt eine Frau im Vorstand. Und selbst unter den 100 größten Unternehmen, die Rüdiger Liedtke Jahr für Jahr in seinem Buch "Wem gehört die Republik" analysiert, ist nur eine einzige Spitzenmanagerin zu sichten: Susanne Wegerhoff zeichnet beim Kölner Autobauer Ford für Öffentlichkeitsarbeit und Regierungskontakte verantwortlich - eine Position übrigens, die wegen ihrer begrenzten strategischen Macht in anderen Unternehmen meist unterhalb des Vorstandes angesiedelt ist.

    Daß Frauen in den "Top 100" überhaupt auf eine Quote von 5,5 Prozent kommen, ist nur einer vergleichsweise üppigen Besetzung der Aufsichtsräte mit weiblichen Mitgliedern zu verdanken. Auch der Blick auf die 500 größten Herzeige-Unternehmen im Land ändert an diesem Bild wenig. Unter den mehr als 2000 Top-Managern finden sich kaum mehr als ein Dutzend Frauen.


    Eine weibliche Konzernführung wird man vergeblich suchen. Gegenüber 1995 ist die Zahl der Frauen auf Machtpositionen der Wirtschaft sogar leicht gesunken. Einer Auswertung der WELT zufolge, die jährlich die größten 500 Unternehmen im Land befragt, sind überdies viele der wenigen Managerinnen ihrem Unternehmen als Tochter, Gattin oder Erbin des Inhabers verbunden - etwa im Textilunternehmen Steilmann, beim Essener Schuh-Konzern Deichmann oder der Waiblinger Stihl Holding.

    Das Beispiel Steilmann zeigt allerdings, wie problematisch solche Familienbande sein können: Britta Steilmann, die Kronprinzessin im Textilkonzern Klaus Steilmann GmbH & Co. KG., hat das Unternehmen Ende März verlassen. Die 32jährige, die fest als Nachfolgerin an der Firmenspitze gehandelt wurde, konnte sich mit ihrem Vater und anderen Gesellschaftern aus der Familie nicht auf ein gemeinsames Unternehmenskonzept einigen. Die Öko-Modelinie seiner Tochter hatte Firmengründer Klaus, auf den sich die Begeisterung für das Thema Umwelt nie richtig übertragen haben soll, zwar gerade noch mitgetragen. Die von der gelernten Industrie-Kauffrau und Designerin geforderte Umwandlung von Steilmann ("Mode für Millionen, nicht für Millionäre") zur Designermarke führte aber endgültig zum Bruch. Jetzt will sich die frühere Beraterin des Ex-SPD-Chefs Rudolf Scharping ganz ihrer eigenen Firma Britta Steilmann Concept GmbH widmen.

    Die interfamiliäre Zusammenarbeit kann aber auch gut funktionieren. Das zeigt das Beispiel des
    Autovermieters Sixt. Dort hat sich Regine Sixt, Ehefrau des Autoverleih-Königs Erich, ihren Ruf als durchsetzungsfähige Managerin hart erarbeitet. Seit 20 Jahren agiert die überzeugte Mercedes-Fahrerin bei Deutschlands Branchenprimus an der Seite ihres Mannes.


    Als "Executive Vice President Marketing & Sales" kümmert sich Regine Sixt vor allem um das internationale Geschäft und Partnerschaften. Unter anderem hat die zweifache Mutter, die in der Münchener Society nicht zuletzt durch ihre bunten Partys Furore macht, die Verbindung mit der Fluggesellschaft Lauda-Air oder die Expansion nach Israel angebahnt. Die detailbesessene Managerin gilt als die Rechnerin im Konzern und als ideale Ergänzung im Doppel mit Ehemann Erich, dem angriffslustigen Visionär. Dennoch gibt sich die Geschäftsfrau ganz bescheiden. "Mein Mann ist der Big Boss", sagte sie in einem Interview, "ich bin sozusagen das Mädchen für alles." Und tatsächlich: Zum von Erich Sixt geführten dreiköpfigen Vorstand des 4,6-Milliarden-Konzerns gehört Regine Sixt nicht.


    Einer vor zwei Jahren veröffentlichten Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge sieht es allerdings nicht überall so traurig mit der Gleichbereichtigung aus wie hierzulande. In den 70 000 größten Unternehmen, so die Erkenntnisse der ILO, waren nur ein bis drei Prozent Frauen in Top-Positionen zu finden, im oberen und mittleren Management spannte sich die Quote von sechs bis zwölf Prozent. Da kann sogar das afrikanische Niger mit acht Prozent gut mithalten. Thailand hat 19 Prozent an Spitzen-, gehobenen und mittleren Managerinnen aufzuweisen. In Singapur und Chile sind es 27 Prozent, in Ungarn 25 Prozent, in Mexiko 19 und in der Türkei immerhin noch zehn Prozent.