Die "ZEHNJAHRESWETTE"

  • Mich überrascht das Abstimmungsergebnis etwas. Ich hätte gerade unter den Antizyklikern etwas weniger Emotion und etwas mehr Rechenstift erwartet. Einerseits ist da das Ergebnis von dev, der gezeigt hat daß selbst wenn man am Top vor einem Bärenmarkt bei einem €/$-Kurs von 1 kauft nach 10 Jahren bei BRK (kann man auch durch SP500 o.ä. ersetzen) ein Gewinn überbleibt. Andererseits ist da meine Überlegung, daß bei einem Kreditzins von 2,5% und den Sparplankosten von 1,5% ein Einmalerlag so schlecht nicht ist. Der Sparplaner zahlt halt 1,5% bei jedem Kauf, der Kreditnehmer 2,5% bei jeder Rate. Demgegenüber steht der Sofortkäufer mit geringeren Anschaffungskosten und einem (soferne er "vernünftige" Investments findet mit einiger Sicherheit) Gewinn.


    p.s. mein Rechner verliert Buchstaben. Diesmal habe ich ein paar l's nachgereicht.

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Meine Rechnung ist ganz stumpf:


    Im Mittel macht der Markt pro Jahr +7%.
    Ich weiß nicht wie die nächsten Jahre sein werden.
    Also nehme ich die 7% an. Steuern abziehen, bleibt ca. 5%.
    Bei Kreditkosten von 2,5% sollte es sich also lohnen.


    Als Gegenargument sehe ich nur das psychologische Risiko.
    Das ist definitiv nicht zu unterschätzen!
    Wie Warren sagt: schlecht laufende, auf Kredit gekaufte Aktien können vermutlich verdammt nervös und unvorsichtig machen.
    Daher muss man sich das schon genau überlegen.


    Aber in der Frage hier geht es nicht um die Psychologie, sonder um die reine Mathematik, und die ist auf Seite des Sofortkaufs.
    Denn mal andersrum an die Sparplananhänger:
    Wenn ihr heute ein Erbe von 100k bekommt.
    Kauf ihr euch dann etwa nicht voll ein, zumindest in der Höhe eurer aktuellen Investitionsquote? Würdet ihr das allen ernstes aufs Bankkonto legen und jeden Monat 1000 EUR als Sparplan zum investieren abheben? Wohl kaum, oder?


    wp


    ps. wenn ich mal nix zu tun hab im Büro schreib ich mal ne kleine MonteCarlo-Simulation zu dem Problem.
    Dann könnte man schauen, was unterschiedliche Varianz etc für einen Einfluss haben.

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