Versorger-Aktien

  • Waren nicht ganz viele Kommunen in NRW Aktionäre von RWE und sind auf die Dividenden für ihren Haushalt angewiesen? Das dürfte die Regulierungswut eindämmen.

    Hm. Aber die Divi von 2,5% (falls Comdirect Recht hat), das wäre für mein Beuteschema zu wenig.

    EON ist mit 6% zwar in der erwünschten Range, aber wie nixda sagt, nur Verteilung, und alles extrem politisch, will man das?!



    Aber was sagt ihr zur finnischen Fortum?


    Die Russlandassets sind konsequent abgeschrieben:

    https://www.fortum.com/investo…/quarterly-summary-events

    0,91 EUR Divi (also ca. 8%) vorgeschlagen.

    Mit Hydro und Nuclear haben sie mit den grünsten Strom Europas am Start.

    Um Russlanddesaster bereinigtes EPS für 2022 sehen sie bei 1,21, mithin wäre das KGV10. Nicht schreiend billig, aber bei den Strompreis und grünen Aussichten und dem nun wieder stabilen Geschäft doch auch nicht schlecht.


    Frage mich ob man was übersieht oder ob die durch den Doppel-Bäh-Faktor (Russlandthema noch in den Köpfen, plus nuklearer Versorger) einfach grade antizyklisch sind.


    4.August kommen Zahlen...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Sehe ich genauso. Deshalb habe ich die auch im Depot!

  • Nochmal Fortum.


    Stehen weiterhin etwa auf dem Kurs von letzten Sommer (=letzer Eintrag).

    Aber mittlerweile chartmäßig gut stabilisiert, und alles was an Unklarheiten durch die Bilanzbereinigung (Uniper Verkauf und Russland Abschreibung) reinkam dürfte mittlerweile bekannt sein?

    Rating zB steigt bereits, jetzt BBB+.


    Kennzahlen lt Simply Wallstreet:

    KGV 8,6

    KUV 1,9

    KBV 1,5

    Enterprise Value / EBITDA 7,8

    Divi 8,3%


    RS3mon positiv, RS6mon noch leicht negativ.


    Tool sieht ca. 70% Potential ausgehend vom heutigen Kurs, 14,00 EUR.


    Als Plus sehe ich dass sie strommäßig den Sweetspot besetzen:
    CO2 frei, aber viel Grundlastfähige Produktion wegen Hydro und Offenheit ggü Nuklear.

    Zudem gefällt mir die Divi-Politik: bis 90% Payout in Jahren mit niedrigen Investments, aber mind 60% auch in Jahren mit hohen Invests.

    Denn das könnte ein "Risiko" sein, dass viel CF benötigt wird für den geplanten Ausbau der Atomkraft in den nordischen Ländern, hier will Fortum nämlich vorne mit dabei sein.

    Andererseits auch eine Chance, denn sie wollen explizit den Export in den deutschen Markt stärken. Und dieser wird künftig immer tiefer in die Tasche greifen (müssen) um Spitzenlasten zu kaufen. Wenn diese auch noch "grün" aus Hydro kommen dürfte das ein no-brainer sein. Während halt Fortum den "bösen" Atomstrom einfach an die eigenen Bevölkerung verkauft die hier keine Scheuklappen hat.

    Aber gut, das ist alles Zukunftsmusik, wer weiß schon wie die Welt in 10 Jahren aussieht.



    Alles in allem ein klassisch defensiver Versorger-Divi-Play der wohl recht robust gegen Konjunkturschwankungen sein dürfte?


    Meinungen?

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  • Versorger sind ja aktuell allgemein nicht so sexy. Daher der Bewertungsabschlag.

    Ich halte die Fortum schon ein paar Jahre. Für mich eine (defensive) Buy and hold Dividendenaktie. Sofern sich die Investmentmode nicht ändert, sind zwar keine großen Sprünge zu erwarten, wenn doch, kann der Bewertungsabschlag aber auch ganz schnell wieder zusammenschmelzen. Dann würde ich über einen Verkauf nachdenken.

  • Über 8% Dividende mit einem defensiven Geschäftsmodell klingt nicht schlecht, und sie zahlten ja relativ konstant, jedoch hält der finnische Staat 51% der Aktien. Genau das sehen ja manche kritisch.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Über 8% Dividende mit einem defensiven Geschäftsmodell klingt nicht schlecht, und sie zahlten ja relativ konstant, jedoch hält der finnische Staat 51% der Aktien. Genau das sehen ja manche kritisch.

    Guter Punkt.

    Ist der finnische Staat denn in "Aktivistenverdacht"? Also wie (aktuell) der deutsche, oder der brasilianische?

    Ich weiß wenig über die Politik dort, aber zumindest bzgl Atomkraft sind sie deutlich vernünftiger und wollen, zusammen mit Schweden, deutlich ausbauen.

    Diesbezüglich mag Staatsbacking sogar hilfreich sein?

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