Wird man beim Öl-Schorten auch abgezockt?

Schon länger überlege ich, mir ein Schort-Zertifikat auf den Ölpreis zuzulegen. Habe aber festgestellt, dass man für solche Zertifikate eine Börsentermingeschäftsfähigkeit braucht. Diese habe ich allerdings vor einigen Jahren bewusst auslaufen lassen, da u.a. an Optionsscheinen v.a. die Banken verdienen.

Nun scheinen derartige Zertifikate aber ebenfalls eine ziemliche Abzocke zu sein, wie der folgende chart nahelegt:

In 4 Monaten (z.B. 1.11. - 28.2.) hat dieses Papier (ISIN NL0000423986) gegenüber dem Brent fast 10% verloren. Das freut mich als Value-orientierter ABN-Ambro-Aktionär, nicht aber als längerfristiger Ölpreisschorter in spe. Zur Not würde ich so ein Papier gerne auch mal drei Jahre halten können.
[Eine andere Frage ist natürlich, ob man als ABN-Aktionär überhaupt versuchen sollte, "seiner" Bank Geld abzunehmen. Aber die sorgen schon dafür, dass sie immer gewinnen]
Hinzu kommt hier auch noch das stop-Loss-Risiko, wo man sein Geld so wie so los ist (liegt hier um die 85-90 Dollar pro Barrel).
Kennt ihr irgend eine sinnvollere Spekulation auf den fallenden Ölpreis? Der Hebel wäre mir egal. An Luftfahrtaktien oder sowas denke ich dabei nicht.

Danke, Sam. Das mit dem Zeitfaktor ist mir schon klar.
Wahrscheinlich gibt es keine vernünftige Möglichkeit, langfristig auf den fallenden Ölpreis zu spekulieren, außer ABN-Aktien zu kaufen.

Natürlich ist es kritisch, gegen den Trend zu spekulieren. Und fundamental hast du vollkommen recht.

Aber:
Der derzeitige Ölpreishype ist doch das Gleiche wie der Internethype, der Solaraktienhype, der Dollarhype und vielleicht auch der Small-Cap-Hype.
Außerdem scheinen wir uns in der Weltkonjunktur gerade auf eine spätzyklische Phase zuzubewegen [Exkurs: Das wird spannend mit der Konsolidierung unserer Staatsfinanzen. Da müsste man einige Politiker eigentlich sofort einsperren.]

Wenn schon Zahlen wie 120 (?) Euro pro Barrel (Goldmann-Studie) kursieren und alle sich auf dauerhaft hohe Preise eingestellt haben, ist es in der Regel nicht mehr weit bis zu einer Trendwende.

Meine Hypothese ist dabei lediglich, dass irgendwann (in 3 Monaten bis 3 Jahren ??) das Ölfass mal wieder 35 - 30 $ kosten wird. Und wenn nur für einen Tag, das wäre mir schon genug, wenn ich nicht gerade im Urlaub bin.

Und weil die Banken das auch glauben, darum werden sie für solche Spekulationen geeignete Produkte vermutlich erst gar nicht anbieten.

Eure Anmerkungen haben mir aber auf jeden Fall geholfen. Vielleicht sollte ich aus Chance/Risiko-Erwägungen doch eher einige Barrels in den Keller stellen und in 20 Jahren wieder hergeben.