Salzgitter AG

  • Mit Standort meine ich eher die Produktions-Rahmenbedingungen.
    Auflagen usw.....dürfte in der Ukraine wohl kaum ein Hindernis sein. Hohe Löhne usw auch nicht.


    Ansonsten halt politisches Risiko, nicht zufällig ist das Tief eben 2016.

    Damals gab es auch einen Korruptionsfall.


    Ja. es ist eben immer Klasse wenn die Divi konstant und hoch ist und Divi-DauerPlay somit eine Option ist.

    Wie Gazprom. Wenn der Kurs hoch schießt, toll. Aber wenn nicht, auch ok.


    Ggü meinem Einstandskurs liegt die Divirendite dies Jahr irgendwo bei >30%, Lol, da dauert es also keine 10 Jahre, bzw. vermutlich hab ich meinen Einstand schon lange drin - habs nie nachgerechnet.


    Aber dennoch, die Halbierung innert paar Monate, nervt halt doch. Gier lässt grüßen ;-)

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Die Aktie hängt wie alle Rohstoffwerte am Eisenerzpreis, und dessen Tief war eben Anfang 2016, wie die Aktie. Hier in Euro:



    Der Chartvergleich ist seit 1.9. nicht mehr aktuell, da w:o nur noch den aktuellen Wert liefert, aber ungefähr passt es ja:


    Eisenerz_hist_wallstreet_online_20101015_20211210.png


    Schön ist, daß der Preis heute keinesfalls ein Allzeithoch markiert, sondern irgendwo auf einem mittleren Wert, zumindest relativ zu den letzten zehn Jahren. Auf dem Niveau machen dann allerdings auch die Schätzungen Sinn, also keinesfalls KGV 2, sondern KGVe 7. Was relativ dazu und den sonstigen Unternehmenszahlen immer noch gut ist. Keine Ahnung, wie sie an der Börse wahrgenommen werden, als ukrainischer Wert mit Abschlag gegenüber BHP, Rio Tinto usw? Obwohl ja der Firmensitz eben in der Schweiz ist und sie an der Börse London gelistet sind im FTSE250, und die anderen Rohstofffirmen schließlich auch überall in der Welt abbauen (aber wohl weder das Länder- noch das Eisenerz-Klumpenrisiko haben).

    Rio Tinto übrigens mit KGVe 7,8 und Div%e 9,5%, und auch Netto-Cash. BHP KGV22e 8,1 und 9,4%, ebenfalls solide Bilanz.


    Die Frage: wie geht es mit dem Eisenerz-Preis weiter? Mehr als die Hälfte der weltweiten Stahlproduktion entfällt auf China, davon entfällt wiederum 25% auf den Immobiliensektor. Nicht gut.


    Für die Watchlist ok - wenn die gerade mal wieder antizyklisch sind und sonst wenig anderes. Hätte ich die bei meiner Rückkehr im März 2020 gekannt, hätte ich die vielleicht für 1,xx Euro gekauft. So viel Gewinn hatten sie früher in guten Jahren beinahe schon gemacht, und Rohstoffe stehen ja nicht im Auge des Coronasturms. Aber es war halt zu wenig Zeit, um sich in alles einzulesen.


    Wobei die ukrainischen Lebensmittelhersteller dann interessanter sind. Die werden sicherlich als ukrainische Werte wahrgenommen und sind dementsprechend billig, und gegessen wird immer.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Meine Ferrexpo sind aktuell noch ca 120% im Plus. Da hat man schon erheblichen "Gratiskredit" via Steuern - somit werde ich wohl einfach weiter halten.


    Tja, Eisenerzpreis, wir gesagt, Null Ahnung wo der hingeht. Ich denk halt immer, jetzt geht jeder davon aus der geht weiter runter, somit ist die Chance gut dass er tatsächlich hoch geht?! Aber das ist sinnlosen Kaffeesatzlesen genaugenommen. Man weiß es - wie so vieles - schlicht nicht.


    Wichtig ist ja immer auch was die Förderkosten auf dem Wasserfall sind, also welche Buden machen zu erst zu.

    Hab grad nur Handy da unterwegs, aber meine Ferrexpo ist im Mittelfeld. Oder doch sogar im unteren Bereich? Gut ist ja schonmal dass sie auch 2016 Gewinne machten.


    Ukrainische Lebensmittel.

    Auf IMC, Kernel und MHP habe ich ja bereits hingewiesen.

    Alle drei m.E. immer noch ein Kauf.

    Alle drei in meinem Depot.


    Falls du noch welche ausgräbst sag Bescheid.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich kann Deine Position nachvollziehen. Rio Tinto soll übrigens auch niedrige Produktionskosten haben.


    Für mich wäre das wie gesagt interessant zum Einsteigen, wenn der Preis mal wieder richtig runterkommt. Ich hatte das 2015/16 schon deswegen nicht mitbekommen, weil ich hier gar nicht mehr regelmäßig aktiv und interessiert war (ich dachte, es ist alles teuer, aber das stimmte nicht durchweg, es gab immer antizyklische Branchen und Länder). Derzeit möchte ich mir aber lieber nicht alles mit solchen Zyklikern vollladen. Zu Agrarwerten lieber im Ukraine-Thread.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • ThyssenKrupp fällt seit Anfang März. Woran liegt's? Kohleembargo gegen Rußland? Salzgitter (unten) läuft nämlich in die entgegengesetzte Richtung.

    Der Langfristchart ist auch ziemlich ernüchternd, der Kurs ist jetzt wieder da, wo er Anfang 1988 schon war; nur 2020 stand er niedriger.


    thyssen.pngsalzgitter.png

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Der Salzgitter-Konzern erwirtschaftete im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022 nach jetzt vorliegenden, noch vorläufigen Zahlen 465 Mio. € Gewinn vor Steuern (Q1 2021: 117 Mio. €) und übertraf damit die aktuellen Markterwartungen spürbar. Hierzu trugen insbesondere die erfreulichen Ergebnisse der Geschäftsbereiche Stahlerzeugung und Handel sowie 62 Mio. € Beitrag der at-equity (IFRS-Bilanzierung) einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG (Q1 2021: 43 Mio. €) bei. Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns stieg gegenüber dem der ersten drei Monate 2021 (2,1 Mrd. €) um rund 60 % auf 3,4 Mrd. € an.

    Die Börse mag es nicht, heute -7%


    Die haben 60 Mio Aktien ausstehend, €465 Mio wären €7,75 GpA vor Steuern im Quartal bei einem Kurs von €42.


    Die Prognose ist sehr zaghaft:

    Zitat

    Dank des starken ersten Quartals heben wir die Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 an und rechnen für den Salzgitter-Konzern nunmehr mit:


    - einem Vorsteuergewinn (EBT) zwischen 750 Mio. € und 900 Mio. €.


    Dabei unterstellen wir Rohstoff- und Energiekosten sowie Stahlpreise auf dem bisherigen Niveau und gehen von einer weiterhin uneingeschränkten Verfügbarkeit von Erdgas als Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Produktion aus. Explizit weisen wir auf aktuell kaum quantifizierbare Prognoserisiken im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg hin.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“