Wienerberger

  • Wie ich es best_choice angedroht habe eröffne ich mal einen Wienerberger Threat, weil das - meines Erachtens nach ein wirklich interessantes Unternehmen ist;


    Wienerberger ist Weltmarktführer für Ziegel und im Rummel um Subprime und Schulden erheblich abgestraft worden:
    GB:


    Hintermauerziegel: Nr1 weltweit
    Vormauerziegel: Nr1 Europa, CoLeader USA
    Tondachziegel Nr.2 Europa
    Flächenbefestigung: Nr2. Zentral Osteuropa


    Die "harten Fakten".


    Kurs: 17¤
    Marktkapitalisierung: 1.37 Mrd¤


    KGV: 4.91
    KGV3: 5.1
    KUV: 0.5


    Gewinnwachstum: p.a. 9% (wirklich schön linear - nur 2001 ein Ausrutscher)
    Buchwertwachstum: 14% p.a. (allerdings Hybridkapital) sonst 11% p.a.
    EKRdurchschnitt: 14%
    KBV: 0,50 (inkl. Hybrid) abzgl. -->0.65
    Dividendenrendite: 9.41%
    Ebit/EV: 12.6%


    Hinzu kommt ein riesiger freier CashFlow und eine gute Präsentation im Geschäftsbericht; Das Unternehmen scheint im Moment heftig zu investieren. (daher auch die Kapitalerhöhung) und plant 50 Projekte für die nächste Periode; (Aktuell 263 Werke)


    An sich alles wirklich sehr gute Werte


    Mein Quicktest kommt auf einen fairen Wert von irgendwas bei 50-60¤ daher ist das Unternehmen meiner Meinung nach einen näheren Blick wert!

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Da ich mit Bärenkappe unterwegs bin, der große Haken beim Baustoffhandel ist, daß man investitionswillige, verschuldungsbereite (auf Lebenszeit) Kunden braucht, die den nötigen Kredit auch kriegen - ob die in allernächster Zeit um Ziegel anstehen werden ist wohl die Frage, die der Markt zZt mit "eher nicht" beantwortet.


    Das kann natürlich für eingefleischte AZettler erst recht ein Argument zum Kauf sein ...

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Hmm naja dass der Absatz an Ziegeln weniger wird ist "sonnenklar"; ABER wieso wird - wie bei vielen anderen Werten auch die Insolvenz gespielt obwohl das Unternehmen seit 1990 einen absolut hervorragenden TrackRecord hat?
    Und der ist wirklich absolut "brilliant": einfach mal "anklicken"
    http://wb2007de.genesto.com/ja…stucture_id=1205325265775


    Interessantes Interview


    http://www.up2trade.com/interv…_news.php?id=89&page=news

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    Einmal editiert, zuletzt von Matze ()

  • wie bei vielen anderen Werten auch die Insolvenz gespielt obwohl das Unternehmen seit 1990 einen absolut hervorragenden TrackRecord hat?


    Schaut man sich den Kursverlauf an, ist der Kurs von Wienerberger von 30 EUR in 1991 bis 11 EUR in 2002 kontinuierlich gefallen. Bei so zyklischen Werten ist der richtige Einstiegszeitpunkt extrem wichtig.


    Irgendo hatte ich mal gelesen, man sollte zyklische Aktien nur mit hohen PEs kaufen, d.h. wenn die Gewinne tatsächlich mal stark zurückgegangen sind....


    Anosnten in dem Bereich BAustoff einer der interessantesten Werte.


    MMI

  • Hmm ja das stimmt der Langfristchart ist grauenhaft;


    ABER: Wenn man sich die Bewertung anschaut, dann müssen die 1991 bei 30¤ grauenhaft überbewertet gewesen sein;


    Denn die Gewinne sind - anders als bei Zyklikern eingentlich relativ stabil (Ausnahme hier wieder 2001 - dass ich auch bei den folgenden KGV-Angaben geglättet habe.


    Vom KGV gab es 2002 schonmal so eine "günstige" Zeit;
    KGV im Monat des Geschäftsberichts; Und KGV im absoluten Tief des Jahres;


    Vom KBV und KUV jedoch nicht;


    EK 1998: 11¤ pro Aktie 2008 28.88¤ pro Aktie

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    2 Mal editiert, zuletzt von Matze ()

  • Mich stört ein wenig die Aktionärsstruktur. Kein offensichtlich langfristig orientierter Großaktionär. Über die Hälfte der Aktien halten Angelsachsen.


    Wienerberger hat sicherlich einen guten Track-Rekord. Man hat zu richtigen Zeit in die richtigen Märkte expandiert, veraltete Fabriken nicht zu teuer erworben und auf Vordermann gebracht.


    Anfang der 1990er wird die Aktie sicherlich nicht billig gewesen sein, sie hat sich alleine im Jahr der Wiedervereinigung fast verzehnfacht! Die Vergangenheit von Wienerberger läßt sich leicht für viele Jahre einfach nachvollziehen, man kann die Geschäftsberichte von Wienerberger, über einen sehr langem Zeitraum auf der Homepage aufrufen.


    Ich denke die Aktie hat auf dem jetzigen Niveau ein vernünftiges Chance-Risikoverhältnis aber es gibt Bauzulieferer die billiger aussehen z.B. STO.
    Es könnte aber natürlich auch jederzeit passieren daß sich ein größere Finanzinvestor Wienerberger unter den Nagel reissen will, und wenn dieser bereit ist, auch nur annähernd Preismultiple zu bezahlen wie sie z.B. für Xella bezahlt werden, dann wird die Aktie deutlich höher stehen.


    Ich werde nächste Woche die HV eines sehr kleinen Wienerberger-Konkurrenten besuchen(den den MMI ausgegraben hat, den mit den vermutlich sehr hohen stillen Reserven in der Bilanz, MMI: treffe ich dich?), vielleicht kann ich mehr über die Branche erfahren.


    Gruß tt

  • doch - die anderen Geschäftsberichte haben ähnlich schlechte Zoten. "Der langweiligste Geschäftsbericht des Jahres" - schon wieder ein Rekordergebnis;


    Naja wirklich sinnbringend ist es nicht - aber mal was anderes;

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  • Ach ja gerade frisch reingekommen:


    UBS bestätigt die Sell-Empfehlung für Wienerberger und reduziert das Kursziel für die Ziegelaktie von 30,5 auf 15 Euro.


    "Unsere Verkaufsempfehlung spiegelt das harte Umfeld in Grossbritannien und den USA wider, das Tempo, in dem sich der Abwärtstrend im zweiten Quartal beschleunigt hat, ist allerdinds erstaunlich", so die Analysten.


    UBS reduziert die Prognosen für den Gewinn je Aktie 2008 und 2009 um 30% bzw. 40%. (bs)


    Das wäre dann immer noch ein Gewinn von 1.5-2.5¤ pro Aktie bei einem KBV von 0.6;


    Komische Ziele?!?

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  • Vielleicht sollte man auch mal einen Blick auf die Außenstände werfen, das ist der Teil vom Umsatz, der bereits als Umsatz & Gewinn verbucht ist, sich aber noch als viel größerer Verlust entpuppen kann. Ich denke da an Lieferungen zB nach Spanien ...

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  • Ich denke Du meinst die kurzfristigen Forderungen: Dazu meint der Geschäftsbericht:


    Umsatz: 2.400 Mio¤
    gesamte kurzfristige Forderungen: 211 Mio¤

    Die Darlehen und Forderungen werden zu fortgeführten Anschaffungskosten unter Berücksichtigung etwaiger Einzelwertberichtigungen bewertet. Von den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten werden die erforderlichen Einzelwertberichtigungen direkt abgesetzt. Im Jahr 2007 wurden Wertberichtigungen von 2.264 TEUR (Vorjahr: 1.175 TEUR) berücksichtigt.


    lass sich diese zahl von mir aus ver 3-4 fachen (10 Mio¤ Ausfall), dann würde das Ebit (350 Mio ¤) um 2% geringer ausfallen;


    Die Firmenwertabschreibungen dagegen (700 Mio¤ Firmenwert) könnten dagegen natürlich viel bis sehr viel verhageln;


    In Spanien haben sie zum Glück nichts;


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  • Das sieht ja relativ gesund aus, ca ein Monatsumsatz Außenstand.


    Bedenklich, daß sich die Ausfälle in 2007 bereits verdoppelt haben, aber von niedrigem Niveau.


    Ich bin übrigens nicht der böse Basher, sondern nur der advocatus diaboli ;)

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  • Wienerberger ist ja sehr stark in Osteueropa. Die große Frage ist, ob der Boom in Osteuropa mit etwas Verzögerung auch platzt oder ob es da weiter läuft.


    Wenn man sich z.B. anschaut, dass ein Großteil der privaten Hypotheken in Osteuropa mit Schweizer Franken oder Yen finanziert wird, könnte man da schon Zweifel bekommen.


    Läuft der Osten weiter, wird Wienerberger überduchschnittlich profitieren.



    MMI


    P.S.: Thomtrader, zu Erlus werde ich diesmal vmtl. nicht kommen können.
    Auf dem jetzigen Niveau (300) kann man sich aber wohl noch ein paar Stück reinlegen.

  • Ich glaube auch Forderungsausfälle werden bei Wienerberger wohl nie mehr als ein untergeordnetes Problem sein.


    Hat sich eigentlich mal jemand Gedanken darüber gemacht welche Rückstellungen für die Rekultivierung einer Tongrube notwendig sind? Wienerberger hat als Ziegelhersteller ja jede Menge Tongruben die irgendwann ja wieder renaturiert werden müssen. Wienerberger hat sonstige Rückstellungen von 60Mio¤ in der Bilanz, (also nicht ganz 2% vom Umsatz) darin sind die Rückstellungen für die Renaturierung der Tongruben enthalten, über die aber keine genaueren Angaben gemacht werden. Ich frage weil ich einen (Dach-)Ziegelhersteller verfolge (Erlus) der ca. ein Viertel seines Umsatzes für die Rekultivierung seiner Tongruben zurückgestellt hat.
    Ein weiterer Konkurrent ist Creaton->ca. 0,5%


    Für Rentiers wird übrigens der Wienerberger-Hybrid schön langsam als Depotbeimischung interressant. Bald rentiert er zweitstellig. Die Abgeltungssteuer macht ihn für deutsche sogar noch interessanter. Hat hier schon jemand zugeschlagen?



    Gruß tt

  • Kennst Du die genauen Bedingungen des Hybrids? Falls es wirklich wie von einigen Analysten vermutet zu Goodwillabschreibungen dieses Jahr kommen sollte, dann könnte es sein, dass ein eventuell daraus entstehender Jahresverlust mit dem Hybridkapital verrechnet wird und auch die Ausschüttungen gestrichen werden.