Neuvorstellung - überlegenswerter Kauf - Samsung !

  • Hallo Guntfred,


    auch ich habe einige Stücke im Depot und überlege momentan dasselbe: Man weiss natürlich nie, wann der Peak wieder erreicht ist (ich vermute NOCH nicht), aber gerade in dieser Branche gilt der Spruch "Wie gewonnen so zeronnen".


    Ich selbst warte noch ein wenig, erwarte mir aber auch nicht weitere Steigerungen um 50%.


    CA

  • Hier ein Interview mit Gee Sung Choi,
    53, ist innerhalb des Samsung- Konzerns verantwortlich für die Sparten Computer und Unterhaltungselektronik


    Gruß


    Spoil



    UNTERHALTUNGSELEKTRONIK


    "Vorsätze reichen nicht"


    Gee Sung Choi, Top-Manager des südkoreanischen Konzerns Samsung Electronics, über den Wandel seines Unternehmens und den Kampf um die Vorherrschaft im Wohnzimmer.



    SPIEGEL: Innerhalb weniger Jahre hat sich Ihr Unternehmen vom billigen Jakob zu einem Trendsetter in der Unterhaltungselektronik gewandelt. In Europa ist der Erfolg allerdings längst nicht so beeindruckend wie im Rest der Welt. Ist der Vormarsch von Samsung ins Stocken geraten?


    Choi: Auf keinen Fall. Wir haben uns aber zunächst auf die USA konzentriert, weil das nun mal der größte Markt der Welt ist und dort die Vertriebsstrukturen wegen der großen Handelskonzerne einfacher zu erobern sind als in Europa, wo es noch viele kleine Händler gibt.


    SPIEGEL: In Deutschland liegt Ihr Marktanteil in der Unterhaltungselektronik bei mickrigen drei Prozent. Was macht das Geschäft so schwierig?


    Choi: Die deutschen Konsumenten sind sehr konservativ. Der Markt wird noch stark von Röhrenfernsehern und Traditionsmarken wie Grundig oder Loewe geprägt. Selbst Branchenriese Sony hat sich in Deutschland anfangs schwer getan. Aber mit dem gerade beginnenden Boom bei den Flachfernsehern, mit denen wir in Amerika sehr erfolgreich sind, werden wir unsere Position auch in Deutschland schnell verbessern und deutlich zulegen.


    SPIEGEL: Glauben Sie ernsthaft, Sie könnten Sony überholen?



    Choi: Unser Ziel ist klar: Wir wollen weltweit an die Spitze. In einigen Bereichen, etwa bei Computermonitoren und LCD-Fernsehern, haben wir das ja auch schon geschafft. Denn den Siegeszug der LCD-Technik haben die meisten Konkurrenten in Japan verschlafen, die viel zu lange auf die herkömmliche Röhrentechnik setzten.


    SPIEGEL: Große Töne für ein Unternehmen, das vor sieben Jahren vor der Pleite stand und fast ein Drittel der Belegschaft entlassen musste. Was hat sich seither geändert?


    Choi: Fast alles. Wir haben quasi ein neues Unternehmen geschaffen, weil wir erkannten, dass es nicht besonders attraktiv ist, nur Nachahmerprodukte anzubieten. Zugegeben: Früher waren wir ein Billiganbieter, heute konzentrieren wir uns auf Spitzenprodukte in Wachstumsmärkten.


    SPIEGEL: Davon träumen viele Unternehmen, aber nur wenige schaffen es.


    Choi: Klar, gute Vorsätze allein reichen nicht. Um eigenständige Geräte herstellen zu können, haben wir eine große Zahl von jungen Ingenieuren direkt von der Uni geholt, wir haben eine Designabteilung aufgebaut und das Marketing verstärkt. Früher arbeiteten die meisten Mitarbeiter in den Fabriken. Heute sind mehr als 50 Prozent der Angestellten in Korea in der Forschung und Entwicklung tätig und 20 Prozent im Marketingbereich.


    SPIEGEL: Anstatt sich, wie die meisten Konkurrenten, auf wenige Kernbereiche zu konzentrieren, produziert Samsung vom Chip bis zum Kühlschrank, vom Handy bis zum Großbildfernseher weiterhin Elektronik aller Art. Haben Sie keine Angst, sich zu verzetteln?



    Choi: Da in der Elektronik alle Bereiche immer enger zusammenwachsen, sehen wir uns in einer hervorragenden Position. Unsere Konkurrenten haben ihre Domäne entweder in der Computertechnik oder in der Unterhaltungselektronik. Wir kennen uns in beiden Gebieten aus und sind dadurch bestens gerüstet für den bevorstehenden Kampf ums Wohnzimmer. Unsere breite Produktpalette ist geradezu ideal für die beginnende Vernetzung im Haushalt.


    SPIEGEL: Während die Branche immer größere Teile ihrer Produktion an spezialisierte Auftragshersteller vergibt oder ganze Fabriken nach China verlagert, behält Samsung fast die gesamte Wertschöpfungskette in eigener Hand. Warum?


    Choi: Wir halten an eigenen Fabriken fest, weil wir glauben, dass wir nur so unsere Qualitätsstandards halten und uns damit von der Konkurrenz absetzen können. Um wettbewerbsfähig zu sein, muss man nicht die Produktion nach China verlegen.


    SPIEGEL: Aber die Lohnkosten sind dort deutlich niedriger als in anderen Ländern.


    Choi: Lohnkosten sind nur ein Teil der Gesamtkalkulation. Viel wichtiger sind die Transportkosten und die Zeit, in der die Ware unterwegs ist. Deshalb haben wir unsere 28 Werke über den ganzen Globus verteilt. Wenn wir alle Faktoren addieren, fahren wir zum Beispiel auf dem europäischen Markt mit unseren Werken in Ungarn und der Slowakei viel besser, als wenn wir in China produzieren würden.


    SPIEGEL: Analysten halten Samsung trotz der Erfolge immer noch für einen Konzern, dem es an Transparenz mangelt und der allein von der Gründerfamilie Lee beherrscht wird.


    Choi: Natürlich ist Chairman Lee Kun Hee, der Sohn des Firmengründers, noch aktiv, aber er ist nur einer in einem großen Kreis von Entscheidungsträgern. Von Herrschaft kann da keine Rede sein. Schließlich besitzt die Gründerfamilie weniger als 5 Prozent der Aktien, während 57 Prozent von ausländischen Anlegern gehalten werden. Um das Unternehmen noch transparenter zu machen, sind wir außerdem dabei, unsere Bilanz auf US-Regeln umzustellen. Das geht aber nicht von heute auf morgen.


    SPIEGEL: Kritische Fragen seien bei den von Lee geleiteten Sitzungen aber immer noch verpönt, behauptete Ihr Kollege Chin Dae Je, der 2003 in die Politik gewechselt ist.


    Choi: Ach, das ist längst vorbei. Heute geht es in unseren Sitzungen bisweilen ganz schön laut zu, da unterscheiden wir uns überhaupt nicht von westlichen Firmen.


    INTERVIEW: KLAUS-PETER KERBUSK




    Quelle : http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,295034,00.html

  • Ich hatte auch eine ganze Menge Samsung, (meistens 2001 zu Kursen um 40 gekauft).
    Ich bin auch schon ausgestiegen aber schon im Januar und deshalb nur zu einem Kurs um 100. Ich bin es inzwischen gewohnt, dass ich zu früh aussteige. Aber das stöhrt mich nicht mehr. Besser als zu spät.


    Guntfred

  • Hi,
    ein alter thread es verwundert aber, dass es trotz
    "Unerwartet starkem operativem Gewinnrückgang"
    weiter Bergauf geht.


    Irgendwelche Erklaerungen dafuer?


    Bye


    Nike

  • Aus der FAZ:
    Technologie
    Nur leichter Dämpfer für Aktie von Samsung


    15. Juli 2005 Die koreanische Börse segelt mächtig im Aufwind. Um fast 41,5 Prozent hat der Kospi-Index binnen Jahrefrist zugelegt und um 11,3 Prozent innerhalb der vergangenen drei Monaten. Wesentlich angetrieben wird der Kospi von der Aktie von Samsung Electronics. Schließlich ist Samsung der nach dem Marktwert größte asiatische Konzern. Und diese Notiz hat sich bisher sogar einen Tick besser geschlagen.



    Zum Wochenschluß sieht es indes etwas anders aus. Der Index gibt um 0,2 Prozent nach - und zwar weil Samsung Electronics ihn belastet. Die Aktie des Herstellers von Flachbildschirmen, Mobiltelefonen und allerlei Halbleitern verliert 0,9 Prozent auf 542.000 Won, nachdem der Titel im frühen Handel noch um 0,6 Prozent zugelegt hatte. Der Grund für den leichten Schwächeanfall: Samsung hat von April bis Ende Juni einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Angesichts dessen nehmen Anleger nach der Rally Gewinne mit.


    Der Titel dürfte indes nicht nachhaltig leiden. Schließlich hat Samsung mit dem Quartalsgewinn nicht enttäuscht und will die Preise für seine Produkte auf breiter Front erhöhen. Am deutschen Markt notieren die rege gehandelten Global Depositary Receipts (GDR) mit einem Abschlag von 2,6 Prozent mit 143,80 Euro; vor Jahresfrist kostete der Titel gut 100 Euro.


    Periodenüberschuß fast halbiert


    Der Quartalsgewinn des südkoreanischen Elektronikkonzerns Samsung ist unter anderem wegen der gesunkenen Preise für Speicherchips um 46 Prozent eingebrochen. In dem im Juni zu Ende gegangenen Quartal habe der Nettogewinn 1,69 Billionen Won (rund 1,35 Milliarden Euro) nach 3,13 Billionen Won im Vorjahreszeitraum betragen, teilte der weltgrößte Hersteller von Speicherchips und Flachbildschirmen am Freitag mit.


    Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas niedrigeren Gewinn von 1,59 Billionen Won gerechnet, während Bloomberg den Periodenüberschuß als in line mit der Konsensprognose bezeichnet. Der Umsatz sei auf 13,59 Billionen Won gesunken nach knapp 15 Billionen Won vor einem Jahr.


    Samsung litt vor allem unter den deutlich gefallenen Preisen für Speicherchips. Auch der Preiseinbruch bei Flachbildschirmen machte dem Konzern zu schaffen. Im Mobilfunktelefon-Bereich verkaufte der weltweit drittgrößte Handy-Hersteller den Angaben zufolge mit 24,4 Millionen Geräten im zweiten Quartal gut 100.000 weniger als in dem vorangegangenen Vierteljahr.


    Höhere Auslieferungen bei Handys angekündigt


    Il Ung Kim, Vice President der Halbleitersparte, stellte auf einer Telefonkonferenz für das dritte Quartal eine Zunahme der Nachfrage nach Computern um zehn Prozent gegenüber dem zweiten Quartal in Aussicht. Entsprechend dürfte die Nachfrage nach DRAM-Chips steigen. Angebot und Nachfrage dürften in etwa ausgewogen sein, es könne aber auch ein kleines Überangebot geben. Im vierten Quartal könnte es dann zu einer leichten Angebotsverknappung kommen. Für NAND-Chips sagte der Manager für das dritte Quartal einen Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise gegenüber dem Vorquartal um rund 15 Prozent vorher, für das vierte Quartal um 30 Prozent.


    Im Bereich Mobiltelefone sei mit höheren Auslieferungen zu rechnen, da Samsung im dritten Quartal neue Modelle einführe. Im zweiten Quartal seien 24,4 Millionen Geräte verkauft worden, acht Prozent mehr als im Vorjahr, aber 0,1 Millionen weniger als im ersten Quartal. Weltweit sieht der Konzern in diesem Jahr einen Absatz von 720 Millionen Stück. Samsung werde etwa 100 Millionen Geräte verkaufen, wiederholte das Unternehmen seine Prognose.


    Analyst sieht wieder steigende Gewinne


    Unter dem Strich ist der Vorstand aber zuversichtlich gestimmt. Konzernchef Yun Jong Yong sagte steigende Preise für Chips, Mobiltelefone und Flachbildschirme von Samsung voraus. Analysten sehen das ähnlich: Die Gewinne dürften sich erholen, da sie im ersten und zweiten Quartal den Boden gesehen haben, wird Isaho Nakasho von Fuji Investment Management bei Bloomberg zitiert. Nakasho rechnet mit einem im Jahresverlauf weiter steigenden Aktienkurs und empiehlt Samsung mit der Einstufung overweight folgerichtig zum Kauf.


    Gleiches gilt für Morgan Stanley. Aus Sicht der amerikanischen Investmentbank wird die Aktie weiter besser laufen als der Kospi. Aufgrund von Investitionen profitiere Samsung von einer guten Kostenstruktur. Das Kursziel steht bei 560.000 Won. Smith Barney Citigroup hat den Titel mit Buy eingestuft. Samsung sei etwas für Investoren mit einem Anlagehorizont von mehr als drei Monaten.


    Der Trend stimmt jedenfalls. Schließlich notiert die Aktie gemessen am GDR-Kurs nahe am Rekordhoch. Und an der Bewertung gibt es auch nicht viel zu mäkeln. Zwar ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 9,15 für dieses Jahr gut doppelt so hoch wie das für das vergangene Jahr. Aber für 2006 steht bisher ein KGV von acht zu Buche. Und damit ist Samsung weiter ziemlich günstig. Sofern der Konzern keine enttäuschenden Nachrichten liefert, sollte sich ein Kauf der Aktie noch lohnen.


    Quelle:http://www.faz.net/s/Rub953B3C…Tpl~Ecommon~Scontent.html