TUI, antizyklischst

  • Danke. Ich hatte versucht die Kategorien so gut wie möglich zu beschreiben, aber es passt natürlich nicht immer.


    Persönlich habe ich derzeit keine Lust auf Flughäfen, ich persönlich würde genre auch große Hotels meiden.


    Eine meiner Sorgen ist, dass in den Gegenden wo alles vom Tourismus abhängt, Corona Fälle einfach nicht gemeldet werden. Siehe Ischgl damals. Ich glaube da ist immenser Druck "Heile Welt" vorzuspielen damit ja die Touristen und die Kohle kommt.


    Ich bin noch sehr unschlüssig...

  • "Wenn ich ins Ausland kann, fahre ich wohin ich will unabhängig von Corona und nehme selbstverständlich wie immer den Flieger"

    Satzteil 1 ja, Peru falls die Reisende dann reinlassen. Satzteil 2 "wie immer" passt bei mir aber nicht, denn ich bin schon lange nicht mehr geflogen sondern 90% mit Bahn und seltener mit dem Auto.

  • Auf der anderen Seite können genau diese großen Hotels die entspanntesten und sichereren Urlaubsorte sein.

    Denn die meisten denken möglicherweise genauso so wie Du und meine diese Art von Urlaub. In der Türkei haben die Hotels die Vorgaben die Gäste zu reduzieren und Buffett wird's nicht geben, sondern per Bedienung wird das Essen an die Tische gebracht.

    D.h. eine riesen weitläufige Anlage mit der Hälfte der Gäste in der Hauptsaison hört sich nicht schlecht an. Im Putschjahr war das auch ein Traum. Niemand wollte hin, Top Hotels zu super Preisen und sehr angenehm.

    Das einzige Problem ist das Risiko des Fluges: Was wenn während dem Urlaub im Ausland die 2.Welle kommt und alle Flüge gestrichen werden?


    Wir hatten bereits letztes Jahr Flüge und Hotels in der Türkei gebucht und warten nun ab. Gleichzeitig habe ich Jugendherbergen in Bayern und Ostsee gebucht. Mal schauen was passiert.

    Aber ich denke wir werden aufjedenfall wenn möglich etwas machen. Das wird auch unseren Kids gut tun.

  • wie wäre es mal mit einem Jugendherberge Usertreffen irgendwann einmal?!?

  • Fuer mich hat Corona keinen Einfluss was das Reisen angeht: Es spielt keine Rolle bei der Reiseplanung. Ich und meine kleine Familie haben gute Masken und Gummihandschuhe. Unbequem, aber da muss man halt durch, das haelt uns doch nicht auf.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Das Problem ist doch, wenn man im Ausland erkrankt: wie kommt man dann schnell heim? Kurzfristig (taggleich) einen Flieger zu buchen ist generell extrem teuer, wenn man darauf angewiesen ist. Mit der Bahn aus den Nachbarländern geht noch, oder noch besser mit dem Auto wegen der Flexibilität: ich wollte schon lange mal über die Alpen durch die Provence bis an die Cote d'Azur. In Lateinamerika würde ich nicht unbedingt schwer krank werden wollen während eines Ausbruchs...

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Nun ja, dennoch gilt: Je mehr Leute in einer Anlage sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit dass ein Infizierter (Gast oder Angestellter) dabei ist und je größer die Wahrscheinlichkeit dass man dann zumachen muss. Außer man meldet das halt nicht oder die Behörden lassen es einfach weiter laufen.


    Man wird sehen.

  • Mal eine Kurzauswertung der Umfrage (Danke fürs mitmachen).


    Ziel:

    - 12% planen dieses Jahr zu Hause zu bleiben

    - 35% ist Corona mehr oder weniger egal

    - 54% passen Ihr Ziel an Corona Risiken an


    Kosten:

    - 13% sind bereit mehr für den Urlaub zu zahlen

    - 33% wollen Schnäppchen sehen

    - 54% möchten in Ihrem Budget bleiben


    Hotels:

    - 39% vermeiden große Hotels

    - 61% Haben kein Problem mit großen Hotels



    Meine (geheime) These war, dass ca. 10% tatsächlich nicht fahren werden und 50% "Corona resistent" sind.


    Interessant dürfte sein, ob die Schnäppchenjäger fündig werden bzw. alle im Budget bleiben können. Grundsätzlich müssten Hoteliers & Co aufgrund des gestiegenen Aufwands und der geringeren Kapazität eigentlich Ihre Preise erhöhen. Da aber nur 13% beriet sind mehr zu zahlen würde es da erstmal keinen "Match" geben.


    Mal schauen wie verzweifelt die Anbieter sind oder ob sie lieber gleich die Schotten für dieses Jahr dicht machen. Klassische Flugreiseziele (Türkei, Spanien) dürften echt Probleme bekommen, Autoreiseziele wie Österreich und Italien könnten evtl. noch leicht profitieren.


    Insgesamt kommt das der "90% Economy" über die der Economist schreibt schon irgendwie nahe, zumindest für diesem Jahr.






    Kurze Umfrage zum Urlaubsverhalten 25

    1. Ziel: Ich bleibe 2020 lieber zu Hause da ich mir Sorgen um mich und/oder meine Familie mache (3)12%
    2. Ziel: Ich werde 2020 Urlaub machen aber nur in Deutschland und wenn da nicht gerade ein Corona Ausbruch ist/war (7)28%
    3. Ziel: Ich mache 2020 Urlaub in Deutschland unabhängig ob es in der Gegend Corona gibt oder nicht (2)8%
    4. Ziel: Wenn ich 2020 ins Ausland kann, fahre ich mit dem Auto dahin vorausgesetzt es gibt keine Corona Fälle in der Gegend (7)28%
    5. Ziel: Wenn ich ins Ausland kann, fahre ich wohin ich will unabhängig von Corona und nehme selbstverständlich wie immer den Flieger (7)28%
    6. Kosten: Ich zahle gerne auch deutlich mehr, hauptsache ich komme raus (3)12%
    7. Kosten: Ich fahre nur wenn es Schnäppchen gibt (7)28%
    8. Kosten: Ich achte darauf dass ich nicht mehr ausgebe wie ich im Budget vorgesehen habe (11)44%
    9. Hotel: Ich werde große Hotels vermeiden (9)36%
    10. Hotel: Wenn es günstig ist, gehe ich auch in ein großes Hotel (14)56%

    Hallo zusammen. ich mache es mal in diesen Threat. Würde mich interessieren wie im Board die Urlaubsplanung aussieht.


    Man hat 3 Antworten und sollte jeweils eine Antwort zu Ziel (Frage 1-5), eine Antwort zu Kosten (6-8) und eine Antwort zu Hotel (9-10) eintragen.



    Danke ,

  • Ich denke Europapark in Rust ist ein gutes Beispiel dafür, warum es vermutlich nicht so kommen wird, wie es sich viele Hoteliers bzw. die Touristenbranche vorstellt und somit durch "Eigenverschulden" in den Konkurs gehen werden.


    Zunächst einmal ne Info zum Zoo in Stuttgart:


    Wilhelma macht auf, natürlich mit Beschränkungen auf dem Gelände.

    Da viele Attraktionen nicht wie früher durchgeführt werden können, hat man sich entschlossen dementsprechend dem Kunden/Gast einen reduzierten Abendtarif für den ganzen Tag anzubieten.


    Nun zum Europark Rust:


    Auch dieser Park wird aufmachen: 29.05.

    Interessant ist auch, dass laut deren Info die Hotel-Gastronomie aufmachen soll.

    Auf der Homepage wird natürlich jeder auf die Beschränkungen hingewiesen:

    -Shows werden abgesagt

    - eine App soll auf das Handy installiert werden, die auf den Abstand hinweisen soll. (An normalen Tagen war schon eine Riesenschlange, wie soll das nun mit 2 m Abstand zum Vordermann funktionieren?)

    - auf Hygienevorschriften wird im ganzen Park hingewiesen

    - Das beste ist (wie ich finde), man soll die ganze Zeit während der Nutzung der Attraktionen eine Maske tragen !!?? ( Das will ich mal sehen , wieviele Masken abends unten bei den Achterbahnen eingesammelt werden, die während der Fahrt verloren gingen.


    Aber entscheidend ist, dass der Kunde trotz all den Beschränkungen den vollen Preis zahlen muss !!


    Und genau das ist der Punkt, den viele Unternehemer bisher nicht verstanden haben und es somit vom Kunden zu spüren bekommen werden.

    Viele müssen nun von Ihrem hohen Ross runterkommen müssen (ich bringe immer das Beispiel, mal auch den 4.Porsche in der Garage verkaufen müssen) und begreifen, dass der Kunde nicht dumm ist . In der Krise muss auch das Unternehmen mal dem Kunden entgegenkommen und nicht immer haben wollen. Europapark ist nicht überlebenswichtig und der Gast kann ausweichen in dieser Zeit in die freie Natur.

    Anbieter die beim Preis runtergehen, solange die Beschränkungen aufrecht bleiben, werden die Kunden bekommen. Anbieter die weiterhin beim alten Preis bleiben, werden massiv Kunden verlieren und somit auch in die Insolvenz gehen.

    Die Kunden werden bereit sein , wieder den Normal-Preis zu zahlen wenn es wieder normal wird.

    Die Menschen haben gespeichert, dass viel Geld an die Unternehmen, Gewerbetreibe durch die Corona-Hilfen geflossen ist (MA-Subvention durch Kurzarbeit, Corona SofortHilfe, Kredite usw) und erwarten dementsprechend, dass etwas davon auch dem Kunden zukommt.


    Ich betone immer wieder : "Die Gastronomie muss verstehen, der Kunde ist nicht so dumm !!"


    https://www.europapark.de/de/i…onen-zur-wiedereroeffnung

  • #Mobilpage,


    ja, das wird interessant werden. Wobei der Zoo denke ich wie überall ohnehin von der Stadt subventioniert wird un der Europapark privat ist.


    Ich denke aktuell ist das ein Pokerspiel: Die Anbieter wollen natürlich nicht auf den höheren Kosten sitzen bleiben und hoffen dass die Leute trotzdem kommen. Ich habe keine Ahnung was für Margen die haben und was sie verlangen müssen um zumindest einen positiven Deckungsbeitrag zu erzielen.


    Bei einem Negativen Deckungsbeitrag (Einnahmen kleiner als variable Kosten) werden sie vmtl. den Laden einfach zusperren.


    MMI

  • Interview mit dem Verband der Campingplatzbetreiber:

    - Aufgrund der Abstands- und Hygieneregelungen dürften die Kapazitäten deutlich sinken.
    MacPomm (50%) und Niedersachsen (auf 60%) haben schon deutliche Ansagen gemacht.
    - Der gestiegene Aufwand für die Hygieneregelungen bei zugleich zwangsweise sinkenden Besucherzahlen bedeutet, dass einige bis viele Campingplätze die Preise erhöhen müssen, schlicht um die Saison zu überstehen.

    - Zugleich schätzt der Verband, dass wegen der gesunkenen Kapazitäten viele Camper dieses Jahr keinen Platz finden könnten.

    https://www.faz.net/aktuell/wi…quarantaene-16760091.html

    - Frühbucher, die zu den bisherigen Preisen gebucht haben, dürften mehrheitlich Glück haben.


    Ich denke, diese drei Aspekte (sinkende Kapazität, höhere Kosten und resultierend steigende Preise) dürften auch für andere Bereiche der Tourismusindustrie zutreffen.

    Vielleicht liegen die "Schnäppchen" in diesem Jahr also darin, rechtzeitig vor Preiserhöhungen und Ausbuchung reserviert zu haben.


    Ich rechne auch mit vielen Leuten, die wegen gesunkener Gehälter und Ansteckungssorgen den Urlaub auf Balkonien vorziehen. Aber ob das die gesunkene Kapazität deutscher Übernachtungsstätten abpuffert?

  • Ich denke mal dass es im Tourismus keine "V shaped" Recovery geben wird, sondern das ganz klar auf ein "U" raus läuft. Die Frage ist nur wie lang das U ist.


    MMI

  • U: Naja, so 4-6 Wochen?! ;-)


    Ich tippe drauf dass es im Sommer bumsvoll sein wird überall wo es erlaubt ist.


    Schnäppchen ist wie bei Aktien:

    gibt es nur wenn das *erwartete* Verhältnis Angebot/Nachfrage zu einem Zeitpunkt günstig ist und man dann schnell einloggt.


    Wenn zB der türkische Hotelier denkt: Verdammt, wird keiner kommen, ich biete nun dumping preise an.

    Wenn man dann reserviert ist man fein raus, auch wenn später vielleicht doch die Massen hinpilgern.


    oder wenn man, wie hier diskutiert vor ein paar Wochen schon mal in DE eingelockt hatte. ;-)


    Allerdings trägt man dann auch das Risiko dass es eben einen Grund hat warum der Hotelier Sorge hat. Und zB Corona dann noch nicht unter Kontrolle ist dort oder irgendwelche nervigen Beschränkungen gelten.


    Kurz:

    Einen free lunch wird es nicht geben.

    No risk, no deal.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • U: Naja, so 4-6 Wochen?! ;-)


    Ich tippe drauf dass es im Sommer bumsvoll sein wird überall wo es erlaubt ist.

    Wenn ich Booking.com Aktien hätte würde ich auch drauf hoffen ;-) (Duck und weg).


    Wie gesagt, ich glaube das Vorkrisenniveau werden wir (in Summe) frühestens 2021 sehen, wenn überhaupt.


    Edit: Es dürfte interessant werden ob und wie z.B. Hoteliers sich gegenüber Booking und Co verhalten. Wennmir jemand die Bude einrennt, muss ich gar nicht so viel auf Booking einstellen oder ich verhandle nach.


    Fehlen hingegen Gäste, dann sitzen Booking und CO am längeren Hebel.


    Das wird sehr spannend !!!

  • No risk no deal:


    Aktuell versucht die Türkei mit Dumping Preisen Gäste zu locken.

    Wenn man es sich traut, kann man sich sehr günstig eine Reise zusammenstellen. Zusätzlich ist auch noch die gesunkene Währung interessant.

    Bsp. 4 Personen (2 Erwachsene. + 2 Kinder) Flug von FRA - IST in der Hauptsaison (ab 7.August) mit Abgabegepäck Turkish Airlines hin und zurück für 736€ (vermutlich mit subventioniert vom Staat)

    Auf check24.de sind auch die Hotelpreise in den Meerregionen ziemlich runter gegangen.


    Sobald das go von der Regierung kommt, bin ich mir ziemlich sicher, dass die Flugpreise auf mindestens das doppelte steigen werden.

    Denn es sind nicht nur die Urlauber, die fliegen wollen, sonder zig tausend deutsche + türkische Rentner , die normalerweise im April Mai in die Türkei fliegen und im November wieder zurückkommen. Die haben alle Ihre Ferienhäuser dort, die müssen hin.


    Dann kommen die Russen , die Araber eine verringerte Kapazität und schon klettern die Preise.

    Die Preise könnten dann aussehen wie die Aktienkurse bei Bechtle & Co.


    Mal schauen.

  • Tui Chef klingt sehr optimistisch !

    Er geht davon aus , dass die Seereisen wieder kommen werden.

    Und für 2021 gibts schon wieder einen Buchungsplus.


    "Tui-Chef hält Sommerurlaub auf Mallorca für möglich

    ..

    Für 2021 sieht Joussen bereits ein Buchungsplus. "Die Deutschen sind und bleiben Reiseweltmeister. Sie verschieben lieber mal die Anschaffung eines neuen Autos als ihren Jahresurlaub."


    https://www.manager-magazin.de…r-moeglich-a-1306865.html


    Ich halte dagegen und behaupte mal, dass die See-Reise lange Zeit nicht auf die Beine kommen wird.

  • Nun ja, wenn der TUI Chef nicht optimistisch wäre, müsste er sofort zusperren. Ansonsten wäre es Insolvenzverschleppung.

  • Genau das erwarte ich auch im Sommerurlaub , wenn es ein "Go" im Flugverkehr gibt.

    Das einzigste um Gegenzusteuern sind Preiserhöhungen.


    Die Leute haben Geld, Kids wollen endlich auch was erleben und so langsam, verschwindet der Glaube an Corona & Co.


    Tripsdrill Wildparadies hat eröffnet und musste die Tore schliessen.

    Begründung "unerwartet hoher Andrang".

    Eigentlich könnte die Begründung auch in den Witze Thread verschoben werden. "Unerwartet".



    "Der Einlass in den Tripsdriller Wildpark "Wildparadies" ist am Sonntag vorübergehend gestoppt worden. Der Freizeitpark begründete dies mit einem unerwartet großen Andrang."


    https://www.stimme.de/heilbron…ildpark;art140897,4353640

  • Zurück zu TUI. Ich habe nur kurz den Lagebericht zum 1. Halbjahr (30.9.-31.3.) überflogen:


    https://www.tuigroup.com/damfi…ce008f7c4673501170f66.pdf


    Es ist schon dramatisch bei TUI: Nur 1 Monat Corona (März) hat zu einem zusätzlichen Verlust (vs. Vorjahr) von -1 EUR pro Aktie geführt. Das war auch der Jahresgewinn zu Bestzeiten.


    Die Nettoverschuldung ist Ende März von 1.9 mrd auf 4,9 Mrd gestiegen. Das sieht gar nicht gut aus.

  • Ich frage mich wer diese ganzen Lücken füllen wird.

    Erst Thomas Cook, jetzt Tui.

    Wer tritt in deren Fussstapfen wenn der Tourismus in 1-2 Jahren wieder läuft?

    Wer profitiert dass er jetzt ggf günstig assets einkaufen kann?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh