ZitatAlles anzeigenDämmstoffe: Nachfrage explodiert
Thermische Sanierung und Bau-Boom in Russland führen bei Dämmstoff-Herstellern zu Kapazitätsengpässen
* Branche kämpft bereits mit Lieferschwierigkeiten.
* Umsätze steigen um fast ein Drittel.
Wien. Nach dem verhaltenen Wachstum der letzten Jahre explodierte der Dämmstoffmarkt 2006 regelrecht. Laut einer aktuellen Studie des Wirtschaftsberatungsunternehmens Kreuzer Fischer und Partner, stieg die Nachfrage im vergangenen Jahr um 14,9 Prozent, die Umsätze gar um 28 Prozent. Österreichweit wurden im Vorjahr 5.560.000 Kubikmeter Dämmstoffe geordert.
Die gute Konjunktur führt Kreuzer Fischer und Partner zu einem beträchtlichen Teil auf die thermischen Sanierung von Gebäuden zurück. Wurden 2003 noch mehr als die Hälfte der Dämmprodukte im Neubau abgesetzt, entfielen 2006 bereits 53,1 Prozent auf die Sanierung. Größter Umsatzbringer ist wegen der höheren Durchschnittspreise der Ein- und Zweifamilienhaus-Sektor. "Die Bevölkerung ist sensibler im Bereich der Energie-Effizienz und für das Thema CO 2 -Ausstoß geworden", erklärt Thomas Malloth, Obmann der Immobilientreuhänder. Er ist überzeugt, dass der Trend zur thermischen Sanierung in den nächsten Jahren weitergehen wird, um einen sonst drohenden Verfall der Immobilienrenditen entgegenzuwirken. Speziell Bauwerke aus der Zeit der späten 1950er bis in die 1970er Jahre wurden ohne Rücksicht auf Energie-Effizienz errichtet. "Hier stand vor allem die Grundversorgung der Bevölkerung mit zeitgemäßem Wohnraum im Vordergrund. Energieeffizienz war damals kein Thema", erklärt Zdenka Debartoli vom Tel-Mineralwolle-Hersteller Isover.
Wichtigster Absatzkanal für Dämmstoffe ist der Baustoff-Großhandel. Knapp drei Viertel werden über diese Schiene abgesetzt. Die Bedeutung der Baumärkte in diesem Segment ist eher eingeschränkt.
Die Hauptursache für den Produktionsengpass ist die starke Nachfrage in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Die Errichtung von Hotels, Büros und Wohnhäusern der besseren Kategorie sind für den starken Bedarf in diesen Ländern verantwortlich. Zudem können die Hersteller ihre Produkte in diesen Märkten zu wesentlich höheren Preisen absetzen als in Österreich.
Erschwerend wirkt sich in diesem Zusammenhang die starke Baukonjunktur in Deutschland und Frankreich aus mit ein Grund, dass Dämmstoffe in Europa Mangelware werden.
Kapazitätsprobleme
Die Engpässe in der Versorgung führten dazu, dass sich die Branche von den bisher üblichen "Just in Time-Lieferung" verabschieden musste. "Es war nicht so einfach, die Baubranche an längere Lieferzeiten zu gewöhnen", schildert Debartoli. Manche Hersteller hatten nach eigenen Angaben angesichts der schwierigen Lieferbedingungen mit regelrechten Hamsterkäufen seitens ihrer Kunden zu kämpfen.
"Die Lieferschwierigkeiten im heurigen Jahr sind zu einem Großteil darauf zurückzuführen, dass der Bau aufgrund des nicht vorhandenen Winters fortgelaufen ist", argumentiert Erhard Hammer, Vertriebsleiter von Heraklith Österreich. Gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres konnte Heraklith eine beträchtliche Absatzsteigerung verzeichnen.
Zukunftsaussichten
Etwas geringere Schwierigkeiten als die Hersteller von Glas- und Steinwolle haben die Produzenten von Fassaden-Dämmsystemen auf Styroporbasis. Mussten sie letztes Jahr noch mit Lieferproblemen kämpfen, hat sich heuer die Rohstoffsituation soweit entspannt, dass wieder mit kürzeren Lieferzeiten zu rechnen ist.
"Damit die Hersteller in Zukunft von der steigenden Nachfrage entsprechend profitieren können, müssen wir Systeme für eine bauphysikalisch korrekte sowie erprobte Sanierung entwickeln, appelliert Debartoli. In der Vergangeheit seien hier Fehler passiert.
Dienstag, 08. Mai 2007
Neu im Depot: STO Vorzüge
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Mit der Bekanntgabe der Tagesordnungspunkte für die HV kommt jetzt auch etwas Licht in das Dunkel um den Preis, den die Sto AG der Familie Seeberger für deren Stammaktienpaket zu zahlen hat. Ich persönlich habe kein Problem mit dem Kaufpreis.
Zitat
[...]
(3) Erfolgt der Erwerb von Stammaktien im Rahmen eines Paketerwerbes, muss der von der Gesellschaft gezahlte Gegenwert für den Erwerb der Aktien EUR 53,24074 pro Aktie betragen zzgl. eines Ergänzungskaufpreises, der sich wie folgt errechnet:- im Falle einer Weiterveräußerung der Stammaktien durch die Gesell-schaft bis zum 31. Dezember 2008: 50 % desjenigen Betrages, um den der Verkaufspreis je Aktie bei der Weiterveräußerung EUR 53,24074 übersteigt,
- im Falle einer Weiterveräußerung der Stammaktien durch die Gesellschaft im Zeitraum vom 01. Januar 2009 bis zum 31. Dezember 2009: 40 % desjenigen Betrages, um den der Verkaufspreis je Aktie bei der Weiterveräußerung EUR 53,24074 übersteigt.
Dieser Gegenwert darf nicht über- oder unterschritten werden.
[...]Der Kaufpreis von EUR 53,24074 liegt deutlich unter dem gegenwärtigen Börsenkurs der Sto-Vorzugsaktien und erhöht sich nur dann um einen Ergän-zungskaufpreis, wenn die Gesellschaft die Aktien innerhalb der festgelegten Zeiträume mit Gewinn weiterveräußert. Die festgelegten Kaufpreisbedingungen resul-tieren aus den Verhandlungen zwischen veräußerungswilligen Stammaktionären mit der Gesellschaft. Aus Sicht der Gesellschaft sind die angebotenen Kaufpreis-bedingungen angemessen.Daher hat der Vorstand der Gesellschaft mit Vertrag vom 10. Mai 2007 mit veräußerungswilligen Stammaktionären einen Aktienkaufvertrag geschlossen, dessen Wirksamkeit unter den aufschiebenden Bedingungen eines zustimmenden Aufsichtsratsbeschlusses und der Beschlussfassung der Hauptversammlung entsprechend dieses Beschlussvorschlages zu Punkt 9 der Tagesordnung steht.
Weiterhin soll der Vorstand zur Einziehung der Aktien ermächtigt werden.
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Hast recht - das ist eine saubere Angelegenheit - meine Mauschelverdächtigungen waren falsch.
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Sto ist in den letzten Wochen von 86 ¤ auf 61 ¤ zurückgekommen. Zu dem Preis wurden Freitag letzter Woche auch sehr große Verkaufsmengen aufgenommen. Ich gehe davon aus, dass diese Unterstützung erst mal hält, auch wenn der Chart etwas gruselig aussieht.
Fundamental schafft es Sto wieder in die Top-10 der Datenbank. Bei der allgemeinen Klimadiskussion und den neuen Heizenergie-Plänen der Regierung dürfte das Geschäft von Sto auf Jahre hinaus brummen. Ich bin heute wieder eingestiegen.
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Trotz im Inland schwächelnder Baubranche sieht das Umfeld für das wichtige Sanierungsgeschäft weiterhin gut aus: obwohl der Winter ungewöhnlich mild war, sind die Heizkosten stark gestiegen.
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Aus der FTD von heute:
http://www.ftd.de/meinung/komm…ko%20Thatcher/243034.html
ZitatDie Anforderungen an die Wärmedämmung werden um mindestens 30 Prozent verstärkt.
Jenseits von Sto: Die konsequente Vermengung der Begriffe "Klimaschutz" und "Energie sparen" läßt mich langsam annehmen, dass "Klimaschutz" eigentlich ein regierungsamtliches Synonym für "Öl sparen" ist, das aber nicht eingesetzt wird, um es sich mit den Ölförderländern (resp. islamischen Ländern) nicht zu verderben.
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Hallo witchdream,
ich vermute ähnliches auch hinter Biosprit und Holzpellet-Kraftwerken. Fast alle anderen Länder verfolgen diese Technologien nicht unter dem Aspekt "Umweltschutz", sondern ganz klar, um Versorgungssicherheit herzustellen.
Etwa im Jahr 2022 soll die Erdölförderung den steigenden Verbrauch nicht mehr decken können. Das bedeutet nicht, dass dann das Öl schon aufgebraucht ist, sondern, dass die dann nötigen Förderkapazitäten schlicht nicht vorhanden sind.
Auf Umweltschutz und CO2-Einsparung freuen sich nur die Deutschen. Für die anderen Länder ist die Suche nach alternativen Energien schon heute Überlebensstrategie. Nicht umsonst kaufen Chinesen bereits deutschen Wald Ok, keine Panik, aber der Öko-Touch von "Alternativen" Energien könnte schnell ausgeträumt sein. Wind, Wasser und Sonne werden zum harten Business.
Darauf sollte sich die hießige Regierung einstellen und Ihre Fördermittel entsprechend benennen und einsetzen. Ich vermute, sie tut es ohnehin bereits, unabsichtlich unter dem Stichwort Klimaschutz. Hochgeförderte angeblich ökologische Solarzellen (Hersteller z.B. Solon) werden meiner Meinung nach aus dem Kraftwerksbereich verschwinden, da Wind, Bio und Solarthermik wesentlich effektiver sind. Für den Privatmenschen ist Wäremdämmung sicherlich eine optimale Strategie, Energie und damit Geld zu sparen.
Dong.
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Hallo Dong,
ja, die Förderung von Holzkaminen und Pellet-Heizungen paßt voll in das Bild, das du da skizzierst. Allerdings glaube ich nicht, dass das "unabsichtlich unter dem Stichwort Klimaschutz" passiert. Der "Klimaschutz" durch CO2-Reduktion ist IMHO ein bewußt gepflegtes Potemkinsches Dorf, das für mich eher unter dem Stichwort "Volksverdummung" rangiert. Das könnte man als harmloses Ablenkungsmanöver verbuchen, aber ich finde, dafür ist die Sache reichlich teuer und verbraucht ne Menge wertvollen Forscher-Hirnschmalz.
Das große Rätsel ist für mich: Warum sagt man den Leuten nicht einfach: "Hey, wir müssen Energie sparen!" Tempo-Limit auf 120 wie in Rest-Europa wäre innerhalb von Tagen regelbar, dito die Besteuerung von Flug-Kerosin, usw. usf. Die meisten dieser Maßnahmen würden ohne Murren von der Bevölkerung akzeptiert, und die Grünen könnten auch nicht meckern. Vor wem fürchtet sich diese Regierung? Vor einer Machtergreifung durch die Atom-Lobby?
Sinn suchende Grüße, witchdream
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Hi Witch,
Ich denke, der Appell "wir müssen Energiesparen" würde durchaus befolgt werden und sicher auch ein Zeichen in der ganzen Welt setzen. Merkel versucht das auch und ich glaube nicht unbedingt, dass das Volksverdummung ist und neben dem Ziel vorbeischießt, sondern dass unter dem Stichwort "Klimaschutz" unbewusst das richtige gemacht wird, um die Wettbewerbsfähigkeit und Energieversorgung des Landes zu sichern.
Es gibt den ideellen Aspekt auf der einen und den Profit-Aspekt auf der anderen Seite. Auch wenn mir ersterer persönlich am Herzen liegt, ist für die Wirtschaft und innere Sicherheit des Landes vermutlich der "Profit" wichtiger. Deshalb möchte ich nicht zu sehr auf Flugbenzin und Temo 120 eingehen und nur sagen, dass ich das unterstützen würde. Weniger aus rechnerischen Umweltgedanken, sondern um rechtzeitig die Sinne der Bürger zu schärfen für künftige Konkurrenz zwischen Wohnen, mobiler Freiheit, Lebensmitteln und Biokraftstoffen.
Ich fürchte, Merkels Apelle werden die Steigerung des Weltenergiebdarfs kaum aufhalten und den Zeitpunkt einer Energieknappheit nur unwesentlich verschieben. Ein Dreiviertel der Weltbevölkerung würde den Sinn von Tempo 120 nichteinmal verstehen, sondern möchte ersteinmal Auto und Klimaanlage haben.
Daher müssen heute aktiv Möglichkeiten gesucht werden, sich notfalls und für alle Bürger bezahlbar "unabhängig" zu machen, also dauerhaft mit weniger von außen zugelieferter Energie klarzukommen.
Die Solarforschung ist sicher ein wichtiger Schritt. Es muß jedoch mehr kanalisiert werden, um Sackgassen zu identifizieren und nicht jedes Massen-Produkt zu fördern. Die "Solarförderung" in den neuen Bundesländern beispielsweise, fließt meiner Meinung nach kaum in Forschung und Entwicklung, sondern ist eine reine Subvention in Produktionsbetriebe, die sich vor Aufträgen für das Zusammenstecken photovoltaischer, aus meiner Sicht wenig effektiver, Solarzellen, kaum mehr retten können.
Für Forschung und neue Prototyp-Anlagen hat außerhalb der Universitäten kaum einer Zeit. Es gibt Ausnahmen. z.B. Schott ist eine in der aktiven Energiegewinnung (Hohlspiegel für Solarthermische Großkraftwerke), STO in der Forschung zur Energieeinsparung.
Dong
PS:
Da fragt sich nur, was das alles nutzt, wenn uns der Klima-Himmel auf den Kopf fallen sollte.. -
Txs, Dong ;o)
ZitatEin Dreiviertel der Weltbevölkerung würde den Sinn von Tempo 120 nicht einmal verstehen, sondern möchte ersteinmal Auto und Klimaanlage haben.
Hmm, so hätte ich früher vermutlich auch gedacht. Meine Meinung über die "Intelligenz der Volksmassen" hat sich radikal geändert, als ich um 1989 in West-Berlin gewohnt habe. Die damals übliche und wirklich saftige Berlin-Zulage wurde nach der Maueröffnung schrittweise ersatzlos gestrichen - sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber.
Zu meiner Überraschung gab es auf beiden Seiten keine nennenswerten Proteste - die Leute waren intelligent genug, zu verstehen, dass es jetzt andere Prioritäten gab. Das hat mich schwer beeindruckt.
Ich denke heute, die "Leute von der Straße" sind nicht so blöd, wie es diverse Politker offenbar annehmen.
Gruß, witchdream
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Eine Bitte: wäre es möglich, die Klima-/Klimapolitik-Grundsatzdiskussionen auf den Erderwärmungs-Thread zu beschränken?
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Heute Halbjahreszahlen vom Dämmstoffhersteller Rockwool:
* Umsatz +26%
* EBIT +183%Rockwool's Ausblick für 2007:
"Some signs of weaknesses in residential new building can be seen in Western Europe whereas renovation is doing well. In non-residential segments, both new building and renovation, strong development is expected to continue."
http://www1.roxul.com/graphics…eleases/2007/KF11-07e.pdf
Mal sehen, was Sto in der Zwischenmitteilung zum 1.HJ zu berichten hat...
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Zitat
Gewinnsprung im 1. Halbjahr 2007Die Sto AG, weltweit führender Hersteller von Wärmedämm-Verbundsystemen, steigerte den Konzernumsatz im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum um 13,8 % auf 417,2 (Vj. 366,7) Mio. EUR. Zu diesem Wachstum trug das Geschäft innerhalb und außerhalb Deutschlands gleichermaßen bei: Der Konzern-Inlandsumsatz erhöhte sich um 13,7 % auf 184,3 (Vj. 162,1) Mio. EUR, der Auslandsumsatz stieg um 13,8 % auf 232,9 (Vj. 204,6) Mio. EUR. Der Anteil des internationalen Geschäfts am Konzernvolumen lag damit stabil bei 55,8 %. Die Veränderung wichtiger Wechselkurse hatte per saldo keinen nennenswerten Einfluss auf den Konzernumsatz.
Wie die gesamte Branche realisierte Sto vor allem im ersten Vierteljahr besonders hohe Zuwachsraten, was eine unmittelbare Folge des außerordentlich milden Winters war. Danach verlangsamte sich die Marktdynamik erheblich. Dennoch konnte Sto auch im zweiten Quartal gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode einen leichten Anstieg erzielen, wobei vor allem das Auslandsgeschäft auf Wachstumskurs blieb. Im Inland lag das Umsatzvolumen in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals.
Die Ertragslage verbesserte sich im ersten Halbjahr 2007 gegenüber den ersten sechs Monaten 2006 deutlich, obwohl der Druck auf die Absatzpreise unvermindert stark war und der Aufwärtstrend bei den Rohstoff- und Energiekosten ebenfalls anhielt. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte von 10,5 Mio. EUR auf 23,4 Mio. EUR gesteigert werden, und der Ertrag vor Steuern (EBT) nahm von 6,5 Mio. EUR auf 21,6 Mio. EUR zu. Unter dem Strich verbesserte sich das Nettoergebnis von 4,1 Mio. EUR auf 14,5 Mio. EUR. Daraus errechnet sich ein Gewinn je Vorzugsaktie von 2,16 EUR im Vergleich zu 0,64 EUR im ersten Halbjahr 2006. Das Ergebnis je Stammaktie lag bei 2,10 (Vj. 0,58) EUR.
Im Zuge des anhaltenden Wachstums baute Sto im Berichtszeitraum die Konzernbelegschaft aus: Ende Juni 2007 waren insgesamt 3.999 Mitarbeiter beschäftigt, 96 Personen mehr als am Vorjahresstichtag (+2,5 %). Neueinstellungen gab es insbesondere bei den internationalen Tochtergesellschaften. Die Personalstärke im Ausland nahm von 1.696 Arbeitnehmern auf 1.753 zu (+3,4 %). Aber auch im Inland wurden nach Abschluss der umfassenden Restrukturierung erstmals wieder Arbeitsplätze auf breiterer Basis geschaffen: Per 30. Juni erhöhte sich hier die Zahl der Mitarbeiter hier um 39 Personen auf 2.246 (+1,8 %).
Die Investitionen beliefen sich im ersten Halbjahr 2007 konzernweit auf insgesamt 11,5 Mio. EUR gegenüber 6,8 Mio. EUR in der vergleichbaren 2006er-Periode. Davon entfielen 10,5 (Vj. 6,5) Mio. EUR auf Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände. Der deutliche Anstieg ist auch eine Folge von im Vorjahr verschobenen Projekten. Dies betraf vor allem den Kauf eines Grundstücks in Großbritannien inklusive eines neuen Verwaltungsgebäudes mit angegliedertem Logistikzentrum. Darüber hinaus wurde schwerpunktmäßig in Kapazitätserweiterungen sowie in die Silotechnik investiert.
Ausblick 2007
Die Entwicklung wichtiger Frühindikatoren in der Bauwirtschaft deutet darauf hin, dass die Marktdynamik insbesondere in Westeuropa in der zweiten Jahreshälfte weiter nachlässt. Hinzu kommen Unsicherheiten in den USA, wie sich die Turbulenzen am Hypothekenmarkt auf die Kreditvergabe der Banken und damit auf die Bauinvestitionen auswirken werden. Vor diesem Hintergrund lassen sich bei Sto die hohen Wachstumsraten, die im ersten Halbjahr erzielt wurden, nicht auf das Gesamtjahr hochrechnen. Insgesamt geht das Unternehmen 2007 von einem Anstieg des Konzernumsatzes um etwa 5 % auf rund 900 (Vj. 854,8) Mio. EUR aus. Bei der Entwicklung der Ertragslage sind außerdem der permanente Druck auf die Absatzpreise sowie anhaltende Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Energie zu berücksichtigen. Das Konzernergebnis vor Steuern wird aus heutiger Sicht etwa auf Vorjahreshöhe liegen.
Die Marge hat sich schön verbessert von 2.5% auf 5.5%. Trotzdem sollte man die Aktie nicht als Wachstumswert bewerten. Ein KGV von 12 halte ich für angemessen. Der Ausblick ist auch wieder gewohnt pessimistisch. Fairer Wert würde ich bei 50 EUR sehen. Wann werden denn diese Subventionen für Wärmedämmung etc. konkret? Dann wäre ja wieder Phantasie in der Aktie und man könnte mit KGV 15 rechnen, aber selbst da wäre die Aktie noch zu teuer. Wie seht ihr die Lage?
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Sieht für mich so aus, als hätten sie die Ertragslage schlecht gerechnet.
Wenn du dir die Bilanz und die operative Cashflow-Berechnung ansiehst, fällt folgendes auf:
Die ertragsmindernde Veränderung des Nettoumlaufvermögens wird mit -46,5 mio ¤ angegeben, und das drückt auch den operativen Cashflow. In der Bilanz sieht man aber, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten extrem aufgeblasen wurden, und zwar durch einen Zuwachs bei den kurzfristigen Finanzschulden um +34 mio ¤.
Umgekehrt (und das fließt nicht in den operativen Cashflow ein, sondern in den Cashflow aus Finanzierungstätigkeit, s. Punkt 3 beim CF) wurden die langfristigen Schulden deutlich reduziert.
Ich bin kein CF-Spezialist, aber ich will erst mal sehen, was wisi für einen berichtigten Gewinn ermittelt. wisi hat für 2006 einen Gewinn von 7,35 ¤ / Aktie ermittelt, da sieht das KGV dann ganz anders aus...
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muss zugeben, bin auch ein wenig verwirrt.
Sto selbst gibt im Geschäftsbericht den Gewinn pro Aktie mit 7,39 ¤ (2006 danke edit)
Da ist dann der zitiere " gewohnt pessimistische" Ausblick wieder ein kgv von ziemlich exakt 10, oder sehe ich was falsch??
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Ich habe eine Vermutung was die gemacht haben. Das Ganze scheint im Zusammenhang mit dem Kauf der Stammaktien zu stehen. Ich vermute diese wurden auf der Aktiva-Seite nur zum Nennwert bewertet (1 MEUR), auf der Passiva-Seite steht aber der tatsächliche Kaufpreis in der Bilanz (23 MEUR).
Zitat
Vermögens- und Finanzlage
Die Summe der Vermögenswerte belief sich zur Jahresmitte 2007 auf 552,7 Mio. EUR gegenüber
526,4 Mio. EUR Ende 2006. Während sich das Anlagevermögen und die sonstigen langfristigen
Positionen kaum veränderten , nahmen die kurzfristigen Vermögensgegenstände spürbar
um 26,8 Mio. EUR auf 284,6 Mio. EUR zu. In diesem Anstieg spiegelten sich das gestiegene
Geschäftsvolumen sowie saisonale Einflüsse wider, da das zweite Quartal traditionell ein sehr
starkes operatives Geschäft aufweist. So legten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber Ende Dezember 2006 von 111,5 Mio. EUR auf 164,3 Mio. EUR zu. Zum Vergleich:
Der Forderungsbestand per 30. Juni 2006 betrug 158,8 Mio. EUR. Das Vorratsvermögen
erhöhte sich von 63,2 Mio. EUR am 31. Dezember 2006 auf 78,4 Mio. EUR zur Jahresmitte
2007. Der Zunahme dieser beiden Positionen stand im ersten Halbjahr 2007 im Wesentlichen
die Abnahme der liquiden Mittel von 70,4 Mio. EUR auf 28,5 Mio. EUR gegenüber.Die Passivseite der Bilanz war unter anderem vom Erwerb eigener Aktien geprägt: Wie gemeldet
hat die Sto AG mit Vertrag vom 10. Mai 2007 insgesamt 432.000 vinkulierte Sto-
Stammaktien mit einem rechnerischen Nennwert von 1.105.920 EUR von den Mitgliedern der
Familie Seeberger erworben. Dies entspricht 10 % aller Sto-Stammaktien, die restlichen 90 %
werden unverändert von der Stotmeister Beteiligungs GmbH gehalten. Bezogen auf das insgesamt vorhandene Grundkapital der Sto AG, das sich aus 4.320.000 Stamm- und 2.538.000 Vorzugsaktien
zusammensetzt, entsprechen die erworbenen Stammaktien einem Anteil von
6,299 %. Der Kaufvertrag trat nach der Zustimmung von Aufsichtsrat und Hauptversammlung,
die am 27. Juni 2007 stattfand, endgültig in Kraft.
Buchhalterisch führte der Erwerb eigener Aktien nach den internationalen Rechnungslegungsstandards
IFRS zu einer Verringerung der Gewinnrücklagen um den Wert dieser Anteilsscheine,
der sich auf rund 23 Mio. EUR belief. Darüber hinaus verkleinerten sich die Gewinnrücklagen
um die Ende Juni erfolgte Dividendenzahlung von 7,6 Mio. EUR. Diese beiden Beträge waren in
der Summe größer als die positiven Einflüsse aus dem im ersten Halbjahr erwirtschafteten Ergebnis.
In der Folge ging das Eigenkapital von 224,5 Mio. EUR Ende 2006 auf 208,8 Mio. EUR
zur Jahresmitte 2007 zurück. Die Eigenkapitalquote lag damit aber immer noch bei soliden
37,8 % nach 42,6 % im Dezember 2006.
Über die Veränderung des Eigenkapitals hinaus schlug sich die Tilgung von langfristigen Bankkrediten
in Höhe von 14,3 Mio. EUR nennenswert in der Bilanz nieder. Ende Juni wurden noch
langfristige Finanzschulden von 72,2 Mio. EUR ausgewiesen. Ansonsten machte sich vor allem
der Anstieg der kurzfristigen Finanzschulden von 51,9 Mio. EUR auf 85,7 Mio. EUR bemerkbar.
Hauptgrund dafür war die Einbuchung des Kaufpreises für den genannten Erwerb eigener Aktien,
der Ende Juli 2007 fällig wurde.Das letzte was ich fett markiert habe, verstehe ich nicht wirklich. Müßte man das Ebitda jetzt um die 23 MEUR bereinigen? Was passiert den mit den gekauften Aktien? Werden die eingezogen oder ist es jetzt eine Art Stille Reserve, die den inneren Wert steigert?
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@ spud,
ich versteh das genau so, wie du es skizziert hast: Die gekauften Aktien wurden offenbar zum Nennwert eingebucht. Und pünktlich zum Quartalsende wurde andererseits der Ende Juli fällige Kaufpreis als kurzfristiger Kredit aufgenommen, so dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten anstiegen.
Ich vermute mal, dass die gekauften Aktien als stille Reserve und Akquisitionswährung bestehen bleiben. Andernfalls, wenn sie eingezogen worden wären, hätte man doch die Gewinnrücklagen auf die verbleibenden Aktien umverteilen müssen, oder?
Ich bin in solchen Bilanzfragen aber wirklich nicht fit - das ist alles reine Vermutung. Vielleicht kann jemand anderes mehr Licht ins Dunkel bringen? Jedenfalls würde ich die ausgewiesenen Gewinne im Falle Sto eher als unterste Grenze betrachten...
Gruß, witchdream
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§ 71 Aktiengesetz: Erwerb eigener Aktien
Abs (1) Die Gesellschaft darf eigene Aktien nur erwerben,
Nr. 6. auf Grund eines Beschlusses der Hauptversammlung zur Einziehung nach den Vorschriften über die Herabsetzung des Grundkapitals,(dürfte hier wohl der Fall sein, weil die anderen Nr. des Absatzes aus meiner Sicht nicht zum Sachverhalt passen).
§ 71c AktG: Veräußerung und Einziehung eigener Aktien
Abs (2) Entfallen auf die Aktien, welche die Gesellschaft nach § 71 Abs. 1 in zulässiger Weise erworben hat und noch besitzt, mehr als zehn vom Hundert des Grundkapitals, so muß der Teil der Aktien, der diesen Satz übersteigt, innerhalb von drei Jahren nach dem Erwerb der Aktien veräußert werden.Abs (3) Sind eigene Aktien innerhalb der in den Absätzen 1 und 2 vorgesehenen Fristen nicht veräußert worden, so sind sie nach § 237 einzuziehen.
§ 237 AktG: Voraussetzungen
Abs (2) Bei der Einziehung sind die Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung zu befolgen....Abs (3) Die Vorschriften über die ordentliche Kapitalherabsetzung brauchen nicht befolgt zu werden, wenn Aktien, auf die der Ausgabebetrag voll geleistet ist,
Nr 2. zu Lasten des Bilanzgewinns oder einer anderen Gewinnrücklage, soweit sie zu diesem Zweck verwandt werden können, eingezogen werden oder
Abs (5) In den Fällen des Absatzes 3 Nr. 1 (fehlt oben) und 2 ist in die Kapitalrücklage ein Betrag einzustellen, der dem auf die eingezogenen Aktien entfallenden Betrag des Grundkapitals gleichkommt.
Nach meinem Verständnis wurde für den Kauf (Nennwert) eine Gewinnrücklage aufgelöst (§ 273 Abs. 3 Nr. 2; Passivseite) und wird eine Kapitalrücklage gebildet (§ 273 Abs. 5; Passivseite).
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Bei den Halbjahreszahlen muss man das extrem starke 1. Quartal berücksichtigen. Im 2. Quartal stieg der Umsatz nur noch leicht und auch nur im Auslandsgeschäft, im Inland liegt der Umsatz auf Vorjahresniveau.
Gleichzeitig erhöhte sich der Materialaufwand überproportional und auch die anderen Aufwände sind gestiegen, während der Druck auf die Absatzpreise laut Sto unvermindert stark ist.
Ich rechne mit einem KGV von 12 für das laufende Geschäftsjahr und habe heute meine Position halbiert.