Aus dem Uran-Thread:
Dann ist es in Deinem Fall natürlich höchst logisch und ökonomisch sinnvoll Dir so eine Anlage anzuschaffen.
Die Rechnung hat so viele Variablen und fällt bei mir komplett anders aus:
- Der Zähler dreht nur vorwärts und wir müssten sogar noch Gebühren für Anschluss und Betrieb eines separaten Zählers zahlen
- Dazu kommt eine Versicherung für die Anlage (mindestens eine Haftpflicht)
- Fürs Einspeisen gibt es nur ~6ct
- Ich rechne mit 2-3% Opportunitätskosten auf das investierte Kapital (und meine eingesetzte Zeit!)
- Ich bekomme die Anlage nicht so günstig wie Du aufgestellt (Unterkonstruktion, Kranarbeiten,....)
Unterm Strich komme ich bei mir auf ein negatives KGV. Und ich habe bestimmt noch ein paar Variablen / Kosten vergessen
Es ist totaI individuell. Allein der Faktor mit dem rückwärts drehenden Zähler macht einen riesigen Unterschied.
Ja, ökonomisch betrachtet ist das im persönlichen Einzelfall sinnvoll. Aber wenn man die Debatte mal idiologiefrei gesamt-energiewirtschaftlich führen will, sind Aussagen "Das Netz ist meine Batterie." natürlich Unfug, denn das Netz speichert nicht.
Daher ist der Vergleich der Energiekosten zwischen konventionellen Kraftwerken und Photovoltaik auch schwierig: einem konventionellen Kraftwerk ist es egal ob die Sonne scheint oder der Wind weht, es liefert mehr oder weniger konstant Strom rund um die Uhr. Wie sähen die Kosten für Solarstrom aus, der 24h am Tag 365 Tage lang zur Verfügung steht?
Bzgl. einer eigenen Solaranlage finde ich im aktuellen Umfeld eine sog. Balkonsolaranlage (oder Steckersolaranlage oder Plug & Play Anlage) interessant. Das sind Kleinanlagen bis max. 600Wp. Üblicherweise werden die mit einem Modul (300Wp) oder mit zwei Modulen (600Wp) vertrieben. Die kann man mit geringem bürokratischem Aufwand installieren (vereinfachte Anmeldung), überschüssiger Ertrag wird allerdings nicht vergütet. Hintergedanke ist der, dass man möglichst viel von seinem Grundverbrauch deckt. Also alles das, was über den Tag verteilt gleichmäßig Strom verbraucht: stand-by Geräte, WLAN-Router, Kühlschrank, die Pumpe der Heizung, ggf. Aquarium, usw. Die Anlagen gibt es mit verschiedenen Montagesystem für Schrägdach, Flachdach, Balkon, Fassade, Garten. Theoretisch kann man die Anlage mit einem Schukostecker direkt in eine beliebige Steckdose stecken, auch wenn Netzbetreiber evtl. die Installation einer sog. Wielandsteckdose fordern (die Deutsche Gesellschaft für Sonnenergie empfiehlt Schukostecker und die Verantwortlichkeit des Netzbetreibers endet eh am Stromzähler). Hat man noch einen "alten" Stromzähler der rückwärts laufen kann, muss man einen neuen installieren lassen (der in ein paar Jahren eh verpflichtend ist). Von der Steckerproblematik mal abgesehen, kann man diese Anlagen also nach Lieferung und Anmeldung einfach anschließen und fertig. Interessant werden die Mini-Anlagen für den Eigenverbrauch durch das vermehrte Home Office (mein Notebook mit externem Monitor verbraucht ca. 75 Watt).
Die Verkäufer der Anlagen geben (bei optimalen Bedingungen und aktuellem Strompreis) eine Ersparnis von bis zu 200 Euro pro Jahr an und werben mit einer Amortisation in 4 bis 6 Jahren. Das ist wahrscheinlich zu optimistisch, aber interessant finde ich die Lösung trotzdem.