Beiträge von caedmon


    "Aber für viele wohl dann doch nicht möglich und economies of scale auch begrenzt."


    So wird das nix mit der Energiewende. Es gibt nicht "die Lösung". Der Gedanke möglichst große Solarparks zu bauen, rührt vermutlich daher, dass die konventionelle, zentrale Energieerzeugung noch zu sehr im Kopf ist. Wir entscheiden uns für Energiequelle X bauen dann ein paar Großkraftwerke, machen ordentlich Netzausbau und fertig - das wird nicht funktionieren.


    Der Hintergedanke bei so einer Balkon- oder Steckersolarlösung ist doch die dezentrale Erzeugung, da wo auch verbraucht wird (im Prinzip kompletter Eigenverbrauch). Nur weil das jetzt nicht für jeden Mieter einer Stadtwohnung geeigent oder machbar ist, muss man die Lösung doch nicht grundsätzlich verwerfen. Es gibt unzählige kaum verschattete Carports, Flachdachgaragen, Fassaden, Balkone mit einer Steckdose in der Nähe, wo eine Installation selbst von einem Laien problemlos durchzuführen ist. Und es ist jetzt auch nicht so, dass so eine Anlage nach Installation aufwändig und regelmäßig gewartet werden muss. Warum sollte das Potential nicht genutzt werden? Und die Rendite kann unter guten Bedingungen locker beim Doppelten deines Fonds liegen. Und du musst darauf nicht mal Steuern zahlen.

    Aber das klingt nach Verzicht und somit nach Spaßbremse. Da entwickelt man lieber teure neue Spielzeuge, mit denen man "regenerative" Energie erzeugen kann, um dann mit den anderen energieintensiven Spielzeugen mit guten Gewissen (oder gewissenlos?) weiterzuspielen.

    Ich weiß es geht auch ohne, aber ich brauche einfach einen Kühlschrank, alleine schon für's Bier. Und zum Arbeiten brauche ich WLAN und ein Notebook. Ich kann das mit meinem Gewissen ganz gut vereinbaren...

    Du hast eine merkwürdige Herangehensweise. Meiner Meinung nach, ist jede KW/h die der Umwelt nichts kostet, unbezahlbar.

    Kenne auch jemanden, bei dem der Zähler rückwärts läuft, wenn die Sonne scheint. :thumbup:

    Na ja, rein ökonomisch betrachtet hat 1000prozent schon recht. Ich bin freiberuflich tätig, da hat man seinen Stundensatz immer irgendwie im Hinterkopf. Rein wirtschaftlich wäres es besser die Zeit für die freiberufliche Tätigkeit zu verwenden statt für eine Mini-Solaranlage.


    Ich findes es trotzdem interessant, weil es so vergleichsweise einfach zu realisieren ist und ich den Grundgedanken mag, den erzeugten Strom möglichst selbst zu verbrauchen, und ihn da zu erzeugen wo er verbraucht wird.

    Aus dem Uran-Thread:

    Dann ist es in Deinem Fall natürlich höchst logisch und ökonomisch sinnvoll Dir so eine Anlage anzuschaffen.

    Die Rechnung hat so viele Variablen und fällt bei mir komplett anders aus:

    • Der Zähler dreht nur vorwärts und wir müssten sogar noch Gebühren für Anschluss und Betrieb eines separaten Zählers zahlen
    • Dazu kommt eine Versicherung für die Anlage (mindestens eine Haftpflicht)
    • Fürs Einspeisen gibt es nur ~6ct
    • Ich rechne mit 2-3% Opportunitätskosten auf das investierte Kapital (und meine eingesetzte Zeit!)
    • Ich bekomme die Anlage nicht so günstig wie Du aufgestellt (Unterkonstruktion, Kranarbeiten,....)

    Unterm Strich komme ich bei mir auf ein negatives KGV. Und ich habe bestimmt noch ein paar Variablen / Kosten vergessen:D

    Es ist totaI individuell. Allein der Faktor mit dem rückwärts drehenden Zähler macht einen riesigen Unterschied.

    Ja, ökonomisch betrachtet ist das im persönlichen Einzelfall sinnvoll. Aber wenn man die Debatte mal idiologiefrei gesamt-energiewirtschaftlich führen will, sind Aussagen "Das Netz ist meine Batterie." natürlich Unfug, denn das Netz speichert nicht.

    Daher ist der Vergleich der Energiekosten zwischen konventionellen Kraftwerken und Photovoltaik auch schwierig: einem konventionellen Kraftwerk ist es egal ob die Sonne scheint oder der Wind weht, es liefert mehr oder weniger konstant Strom rund um die Uhr. Wie sähen die Kosten für Solarstrom aus, der 24h am Tag 365 Tage lang zur Verfügung steht?


    Bzgl. einer eigenen Solaranlage finde ich im aktuellen Umfeld eine sog. Balkonsolaranlage (oder Steckersolaranlage oder Plug & Play Anlage) interessant. Das sind Kleinanlagen bis max. 600Wp. Üblicherweise werden die mit einem Modul (300Wp) oder mit zwei Modulen (600Wp) vertrieben. Die kann man mit geringem bürokratischem Aufwand installieren (vereinfachte Anmeldung), überschüssiger Ertrag wird allerdings nicht vergütet. Hintergedanke ist der, dass man möglichst viel von seinem Grundverbrauch deckt. Also alles das, was über den Tag verteilt gleichmäßig Strom verbraucht: stand-by Geräte, WLAN-Router, Kühlschrank, die Pumpe der Heizung, ggf. Aquarium, usw. Die Anlagen gibt es mit verschiedenen Montagesystem für Schrägdach, Flachdach, Balkon, Fassade, Garten. Theoretisch kann man die Anlage mit einem Schukostecker direkt in eine beliebige Steckdose stecken, auch wenn Netzbetreiber evtl. die Installation einer sog. Wielandsteckdose fordern (die Deutsche Gesellschaft für Sonnenergie empfiehlt Schukostecker und die Verantwortlichkeit des Netzbetreibers endet eh am Stromzähler). Hat man noch einen "alten" Stromzähler der rückwärts laufen kann, muss man einen neuen installieren lassen (der in ein paar Jahren eh verpflichtend ist). Von der Steckerproblematik mal abgesehen, kann man diese Anlagen also nach Lieferung und Anmeldung einfach anschließen und fertig. Interessant werden die Mini-Anlagen für den Eigenverbrauch durch das vermehrte Home Office (mein Notebook mit externem Monitor verbraucht ca. 75 Watt).

    Die Verkäufer der Anlagen geben (bei optimalen Bedingungen und aktuellem Strompreis) eine Ersparnis von bis zu 200 Euro pro Jahr an und werben mit einer Amortisation in 4 bis 6 Jahren. Das ist wahrscheinlich zu optimistisch, aber interessant finde ich die Lösung trotzdem.

    Hab mich mit denen noch nicht beschäftigt, gibt es Meinungen?


    https://www.handelsblatt.com/u…d-windparks/26679848.html

    Eigentlich ergibt das ja Sinn, die Kohlekraftwerke werden ja nicht ewig laufen. Vor allem:

    "Der Stromproduzent hat nach eigenen Angaben viele attraktive Flächen, etwa bei den Kohlekraftwerken, die abgeschaltet werden müssen, auf denen schon erste Projekte geplant werden."


    Vorhandene Flächen sind meiner Meinung nach ein bedeutendes Argument. Der Branchenboom treibt die Nachfrage nach geeigneten Flächen, was vermutlich die Preise treibt. Die Norddeutschen Grundstücksauktionen AG hat kürzlich einen Teil des Geländes einer ehemaligen Kaserne, in der ich meinen Wehrdienst leisten durfte, versteigert:


    Bei einem Mindestgebot von 25.000 Euro wurde die Fläche schließlich für 1,445 Millionen Euro versteigert. Damit erzielte das Grundstück den höchsten Erlös überhaupt bei der Winterauktion. Nach einem langen Bietergefecht sei der Auktionshammer erst beim dritten Mal gefallen, teilte die NDGA mit. Das Objekt hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben eingeliefert.Es handelt sich um eine Potenzialfläche für einen Solarpark.

    „Die Solarbranche steht unter einem enormen Kaufdruck. Die sehr hohe Nachfrage macht die Grundstücke wahnsinnig teuer“, sagte Auktionator Kai Rocholl von der NDGA.


    https://www.nordkurier.de/ueck…n-eggesin-0141597712.html

    Der ganze Bereich fällt bei einem Stromer wesentlich wartungsärmer aus, das spart in der Lebenszeit einiges an Kosten.

    Es dürfte auch die Lebensdauer steigern. Zumindest bei mir lagen da meist die KO-Kriterien, ein Auto aufzugeben.

    Wenn ich so überlege, fallen mir auf Anhieb nicht wirklich Produkte ein, bei denen mehr Elektrik/Elektronik zu einer längeren Lebensdauer (bzw. Nutzungsdauer!) geführt hätte. Nicht dass sie unbedingt weniger haltbar gewesen wären. Ich bin gespannt, ob das bei Elektroautos anders sein wird.

    In Anbetracht dessen, was da alles drinsteckt, wage ich das zu bezweifeln. Gebrauchte Teslabatterien z.B. sind sehr gefragt.

    Nach dem Motto "noch eine Weile als Stromspeicher für die Solaranlage weiterbenutzen" oder als Rohstoffquelle (echtes Recycling)?

    Genauso wie man es hinreichen astronomische Forschung gibt zum Einfluss der Sonne, mit immer dem selben Ergebnis: Maximal 10% des aktuellen Temperaturanstiegs geht auf ihr Konto.

    Könntest du dazu mal ein, zwei Quellen nachreichen? Danke!

    und wie machen die das?

    In D habe ich eher den Eindruck, wir schmeissen die Mäuse raus, ohne uns diesem Ziel zu nähern.

    Ein Grund könnte sein, dass der Ausbau der Windenergie in Dänemark aufgrund der Geographie deutlich einfacher ist. Außerdem wüßte ich nicht, dass Dänemark über nennenswerte fossile Rohstoffe verfügt, vermutlich war die Motivation auf regenerative Energien wie Windkraft zu setzten deshalb schon immer höher als bei uns und man muss sich nicht mit wegfallenden Arbeitsplätzen in Braunkohletagebauen rumschlagen. Das sind aber nur Vermutungen.

    Ich tue es mal hier rein:


    Bei https://divvydiary.com kann man Dividendenzahlungen zu allen möglichen Werten ("Mehr als 6.300 Aktien & ETFs weltweit")

    abfrage. Mit Historie, die man auch als CSV herunterladen kann.


    Außerdem kann man eine Art virtuelles Depot anlegen: "Hinterlege deinen Aktien-Bestand in deinem persönlichen Depot und du siehst zu jedem Stichtag die Höhe deiner individuellen Dividendenausschüttungen."

    Es gibt ja auch noch das globale Pflanzenwachstum, das sich in Folge aller möglicher Variablen (Sonneneinstrahlung, Tempreratur, Wasserangebot, Wolkendecke, Luftfeuchtigkeit, CO2-Gehalt der Luft, Bodenbeschaffenheit, Erosion, Abholzung, Meerestemperatur [wegen der Algen], usw.) verändert. Ich gehe mal davon aus, dass unsere Zement-Aktivitäten gegenüber dieser Menge an CO2-Bindung oder CO2-Freisetzung nahezu vernachlässigbar sind.


    Es ist immer witzig, wenn es eine Größe gibt, die zwischen -100 und +100 pendelt und die überhaupt nicht richtig verstanden wird, und die Leute dann eine detaillierte Diskussion über den dritten Term in der Summe führen und sich streiten, ob er -1 oder +2 ist.


    Balkenchart

    Worauf willst du hinaus? Zementproduktion mit 8% Anteil an den globalen CO2 Emissionen ignorieren?

    Aber klar, wenn CCS zu einer signifikanten Verlängerung der Lebensdauer von unnötigen fossilen CO2 Quellen führt wäre das nicht gut.

    Ich glaube um nötig/unnötig geht es gar nicht mehr, da die ganze Debatte sehr idiologisch geführt wird. Demnach geht es um CO2 Neutralität und das ist CCS nun mal nicht. Psychologisch erinnert CCS unterschwellig vielleicht auch zu sehr an die Kernenergie (Restmüll, Endlager,...)


    Bei der Zementherstellung ist das vielleicht was anderes, irgendwo muss das CO2 hin wenn man CaO aus CaCO3 herstellen will. Da wird CO2 Neutralität irgendwie schwierig.

    Zum Thema Carbon Capture (das außer mir ja hier keinen interessiert) gibt es auch interessante Nachrichten:

    Mit CCS begibst du dich aber irgendwie auf die "Seite der Fossilen", wie du es so schön genannt hast. Es würde die fossile Ära verlängern bzw. den Status quo verbessern. Ist halt wie mit dem Kraftwerk Moorburg, das wird deshalb ja auch nicht ans Hamburger Fernwärmenetz angeschlossen, obwohl der Wirkungsgrad dann höher wäre.


    Mit den Worten von Greenpeace: CCS untergräbt die Energiewende.

    https://www.greenpeace.de/them…lagerung/mogelpackung-ccs