Solarhybrid (WKN A0LR45)

  • Von welchem Markt spricht Du? Lange bedeutet bei momentaner Entwicklung = 24-36 Monate, je nach Standort. Für Deutschland sind es noch viele Jahre. Aktuell ist kein Bau von Anlagen ohne Subventionen rentabel, da habe ich mich falsch ausgedrückt.


    Momentan befindet man sich bei Solarhybrid in Planphase für den Bau ohne Subventionen. Sie können sich natürlich irren, und der Preis für PV Module morgen um 100% steigen. In einer Branche wie dieser muss man langfristig planen und Trends im Auge behalten, sonst wird man von der Konkurrenz aus dem Markt gedrängt. Also ich gehe davon aus, dass die Kosten sich weiter entwickeln wie bisher. Ich hätte mich etwas genauer ausdrücken können. Was ich meinte ist, dass der Markt sich von Deutschland und Italien hin wegbewegt, und Subventionen ab 2013 keine Rolle mehr spielen. Ab 2013 bzw. Mitte 2012 wird die Einspeisvergütung in Deutschland soweit gekürzt, dass der Markt für Großprojekte uninteressant wird.


    Zur Förderung in Deutschland, die jetzt monatlich geprüft wird.


    "Bisher sinkt die Solarstromförderung automatisch, wenn eine bestimmte Anzahl neuer Anlagen installiert worden ist. Von 47,75 Cent je Kilowattstunde für Dachanlagen und 35,49 Cent für Solarparks im Jahr 2008 fiel die Vergütung bis Januar dieses Jahres auf 24,43 Cent (Dachanlagen) beziehungsweise 17,94 Cent (Solarparks). Branchenvertreter weisen darauf hin, dass Solarstrom immer günstiger werde und vor dem Durchbruch zur Wirtschaftlichkeit stehe."


    http://www.zeit.de/wirtschaft/…erderung-roettgen-energie

  • Habe ein bißchen im Geschäftsbericht gestöbert, man sieht eigentlich nur Schulden und Verluste. Wieso nochmal soll sich das ändern? im 2.HJ10 müssen irgendwelche Verluste mit ein paar Mios reingehauen haben, der HJ10 sah noch so hoffnungsvoll aus, vielleicht passiert das wieder.


    Die Zwischenquartalsberichte verzichten gleich auf Bilanzen und GV.


    Die Officers sehen tatsächlich aus wie aus einer Daily Soap entsprungen, da muß ich mmi recht geben.


    Der Chart sieht aus, als würden wir eher 2 Euro sehen als 10, nach Elliott könnte er sich in einer zwei eines Abwärtsimpulses befinden.


    Deine Infos sind auch etwas widersprüchlich, wenn exponentiell steigende Innovation technisch zu erwarten ist, sind doch langfristige Planungen falsch, da man das Kapital in bald überholte Technik bindet.


    Solar könnte durchaus nochmal starten, aber dieses Vehikel steht für mich zu sehr auf tönernen Füßen.


    Vielleicht im Spätsommer von zwei aus, im September und Dezember sind ein paar positive Transite.


    edit: bei den Berichten um ein Jahr vertippt, jetzt korrigiert

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

    2 Mal editiert, zuletzt von Lando ()

  • Ehrlich gesagt, ich finde es faszinierend was in dem Thread geschrieben wurde. Irgendwie habe ich das Gefühl dieses extrem negativen Einsichten sind vor allem durch eins geprägt: jeder weiß, der Solarbranche geht es schlecht. Nunja, und dann geht man mit diesem Bias auch an die Sache heran.


    "Habe ein bißchen im Geschäftsbericht gestöbert, man sieht eigentlich nur Schulden und Verluste. Wieso nochmal soll sich das ändern? im 2.HJ10 müssen irgendwelche Verluste mit ein paar Mios reingehauen haben, der HJ10 sah noch so hoffnungsvoll aus, vielleicht passiert das wieder."


    Man sollte strikt trennen zwischen A) Projektgeschäft und B) Distribution und Thermie. B) hat Verluste produziert und hat man veräußert. A) ist seit 2010 ziemlich profitabel.


    Man sollte doch im Stande sein Schulden und kurzfristigen Verbindlichkeiten unterscheiden zu können. Also, Schulden sind aktuell 2.2 Mio¤ zu ca 15M¤ EK. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen ja immer kurzfristige Forderungen gegenüber, die zudem über EK- und Bankfinanzierung abgesichert sind. Zum Teil gibt es sogar Verpflichtungen der Modulhersteller, was mit dem massiven Preisdruck zusammenhängt.


    "Die Zwischenquartalsberichte verzichten gleich auf Bilanzen und GV."


    Zum Zweiten Quartal findest Du Bilanz und GuV.


    "Die Officers sehen tatsächlich aus wie aus einer Daily Soap entsprungen, da muß ich mmi recht geben."


    Okay, ich dachte hier beschäftigen sich ernsthafte Leute ernsthaft mit Aktien. Bisher habe ich von der tiefen Analyse noch nicht viel gesehen, aber reichlich oberflächliches. Jeder der hier etwas geschrieben hat, hat sich vielleicht maximal ein paar Minuten mit dem Unternehmen beschäftigt. Vielleicht sollte man erstmal die Sache verstehen bevor man ein Urteil abgibt, oder nicht? Ist halt mein Ansatz. Wenn selbst die Antizykler so pessimistisch sind, scheint mir das ein gutes Investment zu sein. Immerhin verstehe ich mittlerweile ganz gut, wie dieser absurde Marktpreis zu stande kommt. KGV von 3.5 bei guter Profitablität und 280% Wachstum sieht man nicht sehr oft. Da ist mehr als Pessimus eingepreist, das ist eine massive Fehlbewertung. Meine Meinung.

  • #der_investor,


    ich finde es faszinierend, mit wieviel Selbstbewusstsein Du gesegnet bist. Leider deckt sich das nicht mit Deinem Bilanzierungs know how.


    Kannst Du uns z.B. erklären, wie Forderungen mit Bankfinanzierungen "abgesichert" sein sollen ? Ich würde mich an Deiner Stelle erstmal mit dem 1x1 der Bilanzierung und im Fall Solarhybrid Cash Flow Rechnung) auseinander setzen, bevor Du hier so große Töne spukst.


    MMI

  • "Kannst Du uns z.B. erklären, wie Forderungen mit Bankfinanzierungen "abgesichert" sein sollen ? "


    Also, die Gesellschaft haftet gegenüber den Subkontraktoren. Bei Baubeginn ist das Projekt bereits in eine eigene Projektgesellschaft überführt, die anteilig den Kapitalgebern und Solarhybrid gehört. Das aktuelle Projekt in Italien ist wie gesagt eine Ausnahme, wo man komplett bis zur Übergabe haftet.


    "Der Grund für die Betreibung von Projektentwicklungen in Gesellschaften außerhalb der solarhybrid AG
    liegt darin begründet, dass die Gesellschaften nur temporär benötigt werden und folgend an den Endinvestor
    übergehen. Für die solarhybrid AG wäre jede Gründung in Bilanzen etc. aufzuführen und ggf. zu
    konsolidieren. Ferner werden auf diesem Weg Risiken von der solarhybrid AG ferngehalten." S.35, Halbjahresbericht 2011

  • Lieber der_investor,


    zwei Anmerkungen:


    1) Ich glabue Du weisst zum einen selber nicht was das Zitat mit Deiner vorherigen Aussage zu tun hat.


    2. Hast Du von diesem durchaus interessanten teil des Berichts nur einen kleinen Teil zitiert:



    Das ist eigentlich hochinteressant und sollte jeden der sich z.B. mal mit Solar Millenium befasst hat zum Aufhören bringen.


    Solarhybrid rechnet also Umsätze an "Drittgesellschaften" ab die nicht konsolidiert werden weil der CEO persönlich haftender Gesellschafter ist ?



    M.E: sind das das Bilanzierungstricks aus der untersten Schublade und seit Solar Millenium sollte das eigentlich jeder kapieren.


    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Du hast schon verstanden, dass Solarhybrid die Projekte nicht besitzt, oder? Da geht jetzt glaube ich einiges durcheinander. Worin besteht denn jetzt der Trick? Und was hat das in dem Fall genau mit Solar Millenium zu tun?

  • Lies das doch einfach mal durch:


    Zitat

    Bei positiver Entwicklung und Erlangung der Baureife werden die Projektgesellschaften strukturiert, die Fremdfinanzierung innerhalb
    der Gesellschaft organisiert und entweder vor oder nach Netzanschluss an die Endinvestoren übertragen.


    Und bei negativer Entwicklung ?

  • Negative Entwicklung müsste man genauer definieren. Wenn beispielsweise die Eigenkapitalgeber insolvent gehen würden, dann sitzt man auf einem Kraftwerk was man neu vermarkten muss. Wenn Sub-Kontraktoren insolvent gehen, dann müsste man die Forderung abschreiben. Ab Bauphase ist das Risiko m.E. minimal. Das entscheidende Risiko besteht vorher, wenn die Projekte geplant und vorfinanziert werden. Im Verhältnis zum Eigenkapital ist das ziemlich verkraftbar, solange die technische Realiserbarkeit gewährleistet ist, was bei Solar Millenium eben nie der Fall war. Solar Millenium hatte fast nichts in Produktion. Fakt ist Solarhybrid hat 266 MW in 2 Jahren verbaut, und das Geschäft lauft gut. Das kann sich auch mal drehen, aber für die nächsten Jahre gibt es dafür keine Anzeichen, die ich erkennen kann.

  • Das Risiko besteht z.B. auch darin, wenn man die Solarmodule zu teuer eingekauft hat und das dann nicht mehr zum Einkaufspreis plus Aufschlag los wird.


    Bei der aktuellen Preisentwicklung dürfte das bei eingen Projekten durchaus ein Thema sein.


    Ohne Bilanzen der Gesellschaft kann man das nicht einschätzen. Ich würde die Bilanzierung deshalb zumindest als "aggressiv" bezeichnen.


    Da kaufe ich mir lieber eine 3U wenn ich das Risiko haben will. Da sieht man wenigstens alles in der Bilanz.


    Ich will Dich aber natürlich nicht von Deinem Investment abhalten, kann mir aber vorstellen, dass der ein oder andere hier kein Fan von solchen Konstellationen ist.


    MMI

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • "Das Risiko besteht z.B. auch darin, wenn man die Solarmodule zu teuer eingekauft hat und das dann nicht mehr zum Einkaufspreis plus Aufschlag los wird."


    Nur begrenzt, denn die Bauphasen dauern nur wenige Monate an. Man müsste theoretisch bei höheren Modulpreisen Investitionen abschreiben bei Projekten die noch nicht im Bau waren. Es gab zwar vor ein paar Jahren mal eine Phase wo Silizium knapp wurde und PV Preise für einige Monate gestiegen sind, aber davon ist momentan kaum auszugehen. Steigerung wegen Silizium-Knappheit kann man wohl ausschließen.

  • @mmi: Wir sind hier ja kein reiner Valueinvesting-Club, sondern nennen uns antizyklisch. Da muss man den Bilanzen auch immer mal einen gewissen Würgfaktor zubilligen. Auch wenn Solarhybrid sicher auch nicht wirklich "zyklisch" zu nennen ist. Vielleicht etwas "out of fashion" derzeit.


    Um mal etwas fundametales beizutragen: Neben dem Aussehen des CEOs finde ich ja auch den Namen nicht gerade vertrauenserweckend. Hört sich so an wie "China Gold and Rare Earth Mining exploration", ein paar schick kombinierte Werbeschlagwörter für die Investoren. ;)


    Aber gut - Aussehen ist nicht alles und Namen sind Schall und Rauch...

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

    2 Mal editiert, zuletzt von nixda ()

  • #nixda,


    ich will keinen davon abhalten in Solarhybrid zu investieren.


    Wenn jemand hier aber zumindest unvollständige Informationen verbreitet und ein Unternehmen seltsam bilanziertsollte man das doch kommentieren.


    Selbstverständlich kann der Kurs trotzdem steigen.


    MMI

  • Zitat

    Original von memyselfandi007
    Selbstverständlich kann der Kurs trotzdem steigen.


    Das habe ich zu meiner Verwunderung bei anderen Werten auch immer mal wieder festgestellt, bei meinen Werten scheint das eher selten zu funktionieren ;)

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • "Das Risiko besteht z.B. auch darin, wenn man die Solarmodule zu teuer eingekauft hat und das dann nicht mehr zum Einkaufspreis plus Aufschlag los wird. "


    Ja, das ist der wichtigste Punkt an der Geschichte. Die Verträge werden jetzt geschlossen und die Module später eingekauft. Wenn man davon ausgeht, dass PV Preise steigen wäre auch ein satter Verlust möglich. Umgekehrt, wenn PV Preise fallen wie bisher sind satte Gewinne möglich. Ich verfolge die PV Preisentwicklung sehr genau, und die Prognosen bzgl der Entwicklung. Man kann beobachten, dass PV Preise sich ähnlich wie denen von Computerchips verhalten (Moores Law). Aktuell sind die Preise im Vergleich zum Vorjahr -47% gefallen. Im historsichen Vergleich ab 1980 ist das keine Besonderheit, sondern folgt einer ziemlich geraden Trajektorie (daher auch der Name Mooresches Gesetz). Vgl. auch die Arbeiten von Ray Kurzweil.


    "Wenn jemand hier aber zumindest unvollständige Informationen verbreitet und ein Unternehmen seltsam bilanziertsollte man das doch kommentieren."


    Was soll man erst zu Konzernen wie Google und Apple sagen, die aus Steuergründen regelmäßig ihr gesamten internationalen Umsatz über Irland abrechnen; oder natürlich die großen Investmentbanken die mal schnell Geschäfte in SPVs oder Hedgefonds auslagern; oder Versicherungen die Staatsanleihen zum Marktwert von 50% zu 80% in den Büchern haben.


    Selbst die einfachsten Unternehmen haben zum Teil sehr komplexe Konstruktutionen. Es gibt hier keine Bilanztricks.


    "Um mal etwas fundametales beizutragen: Neben dem Aussehen des CEOs finde ich ja auch den Namen nicht gerade vertrauenserweckend. Hört sich so an wie "China Gold and Rare Earth Mining exploration", ein paar schick kombinierte Werbeschlagwörter für die Investoren."


    Warum der Name gewählt wurde kann man in den alten Geschäftsberichten nachlesen.


    "Selbstverständlich kann der Kurs trotzdem steigen."


    Wenn der Kurs sich verdoppelt war der Pessimismus trotzdem angebracht? Wie gesagt, unter bestimmten Bedingungen ist die Pipeline bis 2018 kalkulierbar (in Abhängigkeit der PV Preise). Das Minimum an Umsätzen ist dann 2 Milliarden Euro - Umsatz der heute schon verkauft ist. Den Gewinn zu kalkulieren ist allerdings sehr schwer. Ich habe da ein paar komplexere Modelle gebaut.

  • Zuerst mal prinzipiell, willkommen in unserer Küche und nichts für ungut, der_investor . Da dampft es auch manchmal heiß, aber was sollen Diskussionen über einzelne Werte überhaupt bringen, wenn sie nicht kontrovers wären. Wenn man das ohne persönliche Attacken macht, können alle was draus lernen.


    Umgekehrt, wenn PV Preise fallen wie bisher sind satte Gewinne möglich.


    Da stellt sich die Frage, warum sehen das die Vertragspartner nicht und gestalten die Verträge nicht anders?


    Ich gestehe, daß ich die GBs nicht so genau durchflöht habe, aber @mmis Hinweis ging wohl in die Richtung, daß im Zahlenwerk Umsätze ausgewiesen sind, die nur formal mit Dritten erzielt wurden, in Wirklichkeit aber mit "related parties" stattfanden (bitte korrigieren, wenn ich das falsch sehe). Das wäre ein klassischer Bilanztrick und da klappt man das Buch zu und sucht sich was anderes, schließlich hat man nicht alle Zeit der Welt. Daß andere vielleicht auch tricksen, macht das nicht besser.


    Sich über Aktien zu beteiligen ist wie wenn man ein Lokal besitzt: vor allem muß man darauf achten, daß die Kellner nicht zu tief in die Kasse greifen. Wobei man das als Aktionär bestenfalls erkennen, nicht verhindern kann.


    Auch Werte, die man nie kaufen würde, können steigen. Das ist die "greater fool" Geschichte. Man weiß, daß alles nur Hype ist, hofft aber, dabei seinen Schnitt zu machen. Das ist, nebenbei, das Hauptmotiv der Goldbugs, deshalb haben die auch so ein PR-Netzwerk im Internet am laufen.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


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    2 Mal editiert, zuletzt von Lando ()

  • "Umsätze ausgewiesen sind, die nur formal mit Dritten erzielt wurden"


    Diese Dritte sind die Projektgesellschaften. Das sind SPVs die nach Abschluss des Projektes verkauft werden. Quasi eine Kapselung des Projektes in eine Geselleschaft. Die Umsätze werden bei der Solarhybrid generiert. Der Grund warum die Gesellschaft nicht direkt bei der Solarhybrid angegliedert sind wird auch genannt, siehe zitierte Passage von oben. Da die Gesellschaften keine Assets halten ist das aus meiner Sicht problemlos, werde mich auf Grund des Hinweises nochmal näher damit beschäftigen. Bezüglich der Projekte ist die Solarhybrid extrem transparent, da gibt es sehr wenig was offenbleibt. Man kann die kompletten vergangenen Umsätze und die kompletten Projekte in der Planphase auf der Webseite sehen. Es gab bei dem Bau von Finotower in Berlin z.B. auch Webcams wo man den Baufortschritt verfolgen kann. Insofern fehlt mir bei der Frage ein bißchen das konkrete. Was würde denn eine Voll-Konsolidierung bringen? Die Bilanz würde genauso aussehen. Ob durch diese Konstruktion das Potential zum Betrug besteht kann ich nicht mit Gewißheit sagen. Aber komplexe Konstruktionen sind selbst bei sehr kleinen Firmen absolut üblich, insofern überrascht mich das etwas. Es kann steuerliche oder buchhalterische Gründe geben. Für eine Firma wie Solarhybrid kann der Aufwand zur Bilanzierung durchaus eine Rolle spielen. Wenn sie dadurch sagen wir 250T¤ Mehraufwand hätten (ein guter Wirtschaftsprüfer kostet 1000¤ am Tag), dann wäre das schon signifikant (2.5% des Jahresgewinns). Insofern muss man schon sehr genau hinschauen.


    Zur Ergänzung: Es gibt noch die Gesellschaft von Hr. Schröder über die das Auto abgewickelt wird (4T¤ in 2011). Eigentümer der SPVs ist die S Quadrat Verwaltungsgesellschaft. Die Bilanz zum Ende 2010 kann man beim Bundesanzeiger einsehen. Eigenkapital ist 34T¤.


    https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet


    Warum die Risiken von der Solarhybrid abgewendet werden sollen kann ich nicht sagen. Das hat womöglich historische Gründe, wenn etwa die ursprünglichen Mit-Eigner weniger Haftung haben wollten, Hr. Schröder aber voll haftet.


    "Wenn man das ohne persönliche Attacken macht, können alle was draus lernen."


    Sehe ich genauso. Man sollte sich aber auch als Pessimist nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Auch zu einer Short-These gehört i.d.R. sehr viel gutes Research. Ich habe da Erfahrungen gesammelt bei den chinesischen Unternehmen die in den USA gelistet sind. Selbst der größte Hedgefondsmanager der Welt, John Paulson, ist anscheinend vor Betrügereien nicht geschützt. Er hat bei der chinesischen Sino-Forest sehr viel Geld verloren und das Jahr mit -50% abgeschlossen.


    Vielleicht schaut sich jemand mal das Unternehmen genau an und gibt eine Schätzung für Umsatz und Gewinn ab. Herr Rank gibt einen fairen Wert, oder besser gesagt ein Kursziel, von 12.50¤ an. Bei ihm ist das ein KGV von 7.0 und KGVe von 5.3. Ziemlich seltsame Analyse, aber ein Sell-Side Analyst darf sich halt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Seine Schätzungen sind auch betont konservativ (er hatte beim letzten Report USA noch nicht voll eingepreist).

  • Zitat

    Original von nixda
    ...
    Aber gut - Aussehen ist nicht alles und Namen sind Schall und Rauch...


    Hehe, nachdem ich ein etliche Jahre sinnlos und mit mäßigem Erfolg mit den Brüdern verbummelt habe, finde ich Aussehen der Geschäftsführer mittlerweile sehr wichtig! ;) ;)


    ps Offtopic. Ist eigentlich bei den Brüdern noch wer dabei?! Was machen die Jungs so?!


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Brüder Mannesmann ist eine Zweckgesellschaft zur Versorgung der Brüder Schafstein und sonst gar nichts. Mittlerweile sind sie im Schwarzbuch Börse vertreten.


    Für Q1-Q3 2011 schreibt man wie gehabt, daß das EBIT "zufriedenstellend" bleibe und auf "vergleichsweise hohem Niveau" gehalten werden könne. Das ist reine Verhöhnung. Fakt ist, daß es von 1.876 auf 1.417 TEUR sank und bei weitem nicht ausreicht, um die Finanzierungsaufwendungen von 2.642 TEUR abzudecken. Ein Gewinn ist so unmöglich. Die EBIT-Marge bewege sich mit 3,0% auf "im Branchenvergleich immer noch respektablen Niveau". Die berechtigte Frage ist auch, wozu ein so kleines Handelsunternehmen zwei Vorstände braucht - das Geschäftsführergehalt von 1,2 Mio. Euro übersteigt den höchsten Jahresgewinn der letzten zehn Jahre und ist relativ zur Größe und zum Erfolg des Unternehmens aberwitzig (MCap: 2,8 Mio. Euro).

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • quasi eine Liquidation über Vorstandsgehälter.

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()