Analysen der Deutschen Bank

  • Die Kaufempfehlungen der DB werden langsam zum absolut verlässlichen Hinweis, dass man sich schleunigst von einem Wert verabschieden sollte. Am Montag senkte die DB zwar das Kursziel für die Telekom, blieb aber bei ihrer Buy Empfehlung. Heute wirft die DB über 44 Mio Telekom Aktien auf den Markt.


    Vor wenigen Wochen war es bei E.ON genauso. Dia Analysten rieten zum Kauf und gleichzeitig verkaufte der Freistaat Bayern über 1 Mio Aktien - über eine Tochter der DB.


    :-(  :-(  :-(


    Arlecchino

  • In der Süddeutschen Zeitung stand heute (Mittwoch) auch was über diesen unglaublichen Deal, in zwei Artikeln. Als Kleinanleger ist man nichts anderes als bloße Verfügungsmasse resp. Spielball der Banken. Erst mit einer 38-seitigen Empfehlung den Kurs hochschaukeln, dann zu Lasten der Kleinanleger verkaufen - und zum Vorteil der Großanleger. Wer sagt denn, dass der Besitzer der 44 Mio. Aktien nicht die Deutsche Bank selbst war???


    Aber was soll´s - die Verluste sind ja nur peanuts, jedenfalls für die Deutsche Bank. Aber die hat ja verdient...


    Ganz frisch: der neueste Artikel hierzu in der SZ von morgen:


    http://www.sueddeutsche.de/aktuell/sz/artikel67178.php


    Da bin ich wirklich sehr froh, dass es HIER in diesem Forum Leute gibt, die ihr Wissen gerne weitergeben und zu ihren vorsichtigen Überlegungen stehen, d.h., ganz ehrlich und fair ihre mögliche Fehlbarkeit von vornherein laut zum Ausdruck bringen, so dass jeder Leser Bescheid weiß und sich danach richten kann. Und auf so was richte ich einstweilen viel eher mein Interesse als auf jeden professionellen Analysten, wie immer er heißen mag.


    Salut
    Lucien

  • Hallo zusammen,


    ja, ich seh das inzwischen genauso wie Lucien. Sobald ein Analyst eine Kaufempfehlung ausspricht, ist grösste Vorsicht angebracht - dann haben die "interessierten Seiten" bereits ihre Depots mit der entsprechenden Aktie vollgestopft und fangen an, den Kurs aufzupumpen. Ist leider ein mühsamer Lernprozess...


    Die Sache mit der DB hat heute sogar zu recht klaren Kommentaren im Börsen-Vorspann zur Tagesschau geführt - nach dem Motto: bei der DB scheinen die firewalls zwischen Analysten und Fondsmanagern wirklich so gut zu funktionieren, dass der eine das Gegenteil tut von dem, was der andere empfiehlt (im Klartext: die Fondsmanager verkauften, während die Analysten öffentlich zum Kauf rieten). Ein Schelm, wer Böses dabei denkt - das Motto von Lucien passt wirklich...


    Gruss, witchdream

  • Hallo zusammen,


    die grausame und unerbittliche Folge für die Bevorteiligten - die Benachteiligten sind ausgenommen!!!! - und damit für die Sünder wird sein:
    Es wird nichts geschehen. Man kann weitermachen wie bisher.


    Das Volk - in diesem Fall die Anleger - an der Nase herumführen ist ein sehr lukrativer Kavaliersport für die höheren Stände, und fast immer straffrei.


    Ein in den germanischen Landen sehr bekannter Kabarettist sagte einmal wörtlich: Deutschland eine Bananenrepublik zu nennen ist eine Beleidigung - für die Bananenrepubliken.


    Salut
    Lucien