Es ist mal wieder Zeit für einen Neuzugang im Depot...
...and the winner is: MDB.
Nee, nee, kein Mitglied des Bundestags ;-), sondern ein microcap aus dem Baubereich, mit Sitz in München. Also genau das, was wir alle am dringendsten brauchen: eine Aktie aus der krisengeschütteltsten Branche, und als Garnierung eine Aktie, die an der Börse nur in homöopathischen Dosen gehandelt wird. Der Aufbau meiner üblichen 2000-Euro-Position wird Wochen in Anspruch nehmen - kein Wunder, bei einem free-float von 800,000 Euro bzw. ca. 20%.
Warum der Nerv?
Hierzu einen Blick auf den Chart, der von 180 Euro kommt:
Im letzten Jahr ein Trading-Range zwischen 8 und 10 Euro - besser als der DAX...:
Ich würd mal sagen: der Chart sieht antizyklisch genug aus, um für dieses Forum in Frage zu kommen
Was die Jungs machen? Hier ihre Selbstbeschreibung:
"Die MDB AG ist eine Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Auf möglichst langfristiger Basis erwirbt sie Mehrheitsanteile an erfolgreichen Mittelstandsfirmen der Bauzubehör-Industrie in Deutschland, West- und Osteuropa und in Asien.
Dabei konzentriert sie sich derzeit auf zwei Zubehörbereiche, nämlich den Hoch- und den Innenausbau.
Bevorzugte Zielgruppe sind wachstums- und ertragsstarke Hersteller von Nischenprodukten und Spezialerzeugnissen mit vielversprechenden Marktaussichten.
Auch bei 100%iger Übernahme behalten die Beteiligungsfirmen ihr Management und ihre Eigenständigkeit sowie ihre Unternehmensstruktur und damit auch ihre unternehmerische Flexibilität, ihre Innovations- und Wettbewerbskraft.
Die zu ihrer Wachstumsfinanzierung und zum Ausbau ihrer Ertragskraft erforderliche Finanzstärke erhalten die nicht börsennotierten Beteiligungsgesellschaften über die Holding, die ihnen - als börsennotiertes Unternehmen - indirekten Zugang zum Kapitalmarkt verschafft.
Weiteres strategisches Ziel ist die intensive Nutzung von Synergievorteilen im Firmenverbund.
Als börsennotierte Aktiengesellschaft bietet die MDB AG Investoren die Chance einer Beteiligung am Erfolg von mittelständischen Unternehmen."
Also etwas in der Art wie Gesco, nur halt im Baubereich. Ergänzen sollte man, dass der Inlandsumsatz in Deutschland nur noch 25% ausmacht - die regionalen Schwerpunkte liegen in Frankreich und Osteuropa. Näheres auf der erstaunlich informativen homepage unter www.mdbau.de
Zugegeben, das ist alles noch nicht überzeugend: die Branche ist ebenso katastrophal wie der Kursverlauf. Deshalb also ein Blick auf die Kennzahlen:
Es gibt 450,000 Aktien, derzeit in München (dem "liquidesten" Handelsplatz) zu 8,10 EUR. Macht eine Kapitalisierung von 3,645 mio EUR.
Auf der anderen Seite stehen folgende Kennzahlen:
Umsatz 108,8 mio EUR --> KUV 0,034
Dividende : früher mal - zur Zeit nixe
Eigenkapital der AG: 16,6 mio EUR --> KBV 0,22
Nach Bilanzpositionen wie latenten Steuern oder Goodwill sucht man in der Bilanz vergeblich...
Jahresüberschuss der AG in 2002: 13,4 mio EUR --> KGV 0,27
Nein: nicht KGV 27, sondern KGV 0,27. Das geht natürlich nur mit dicken Sondererträgen aus dem Verkauf von Beteiligungen, die bei gut 10 mio liegen. Wichtig aber: das operative Geschäft hat offenbar die Trendwende geschafft.
Verschuldung der AG: wurde dank der o.g. Erträge radikal auf 3 mio EUR gesenkt. Am 1.1.2004 - nach Eingang der letzten Raten aus dem Beteiligungsverkauf - wird die Verschuldung bei 0,00 EUR liegen. Die EK-Quote der AG ist schon jetzt bei 73%.
Das sieht nach einer gesunden Firma in einer gruseligen Branche aus, mit Aussicht auf fette Dividenden in 1-2 Jahren. Ich stelle mich mal auf eine Anlagedauer von 10-20 Jahren ein - nix für Quartalszocker. Deshalb habe ich auch keine Bedenken, dass ich nicht doch in den nächsten Monaten meine 2000-EUR-Depotposition kaufen kann.
Gruss, witchdream