• Caedmon: Ja, es ist etwas persönliches. Du hast recht. Bijou hat zwischenzeitlich auch einiges an Kurs eingebüsst, die Bewertung halte ich nicht mehr jenseits von "gut und böse", sondern nur noch jenseits von "gut".



    Benny: Du hast vollkommen recht. Und wenn die Rendite nicht bei einer Geschäftsausweitung erreicht wird - ist das nicht schon ein Warnzeichen bzgl. des bestehenden Geschäftes?

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()

  • warum ist es ein warnzeichen?


    es funktioniert halt manches in einem land gut und in einem anderen land nicht gut...


    sieht man ja bei esprit in den usa...


    somit ist erwiterung mit risiken verbunden, die ich bei rückkäufen zu vernünftigen preisen nicht habe.


    außerdem kann ja jeder. dem das nicht passt, seine aktien um die Rückkäufe reduzieren.

  • ...dann würde ich eben in den Ländern das Geschäft ausweiten wo es gut funktioniert und nicht in denen wo es schlecht funktioniert.
    Tja, wenn die Rückkäufe zu einem vernünftigen Preis stattgefunden hätten bzw. noch stattfinden - dann wäre das natürlich gut. Aber die Rückkäufe kaufen eine teure Aktien: Bijou Aktien.
    Das wird Bijou soviel helfen wie es damals Karstadt geholfen hat, als die Schickedanz eigene Aktien gekauft hatte - gar nicht! Allerdings, Bijou ist noch weit entfernt finanzielle Probleme zu bekommen, wenn nur endlich die Aktienrückkäufe aufhören würden.


    Man kann seine Aktien reduzieren. Keine schlechte Idee. Und nicht nur um den Anteil der Rückkäufe! ;-)

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  • Ich hab nochmal in den Geschäftsbericht geschaut.


    Esprit hat insgesamt 19 Mrd. HKD "off balance Sheet" operating leases.


    Bei ca. 3 Mrd. HKD jährlichem Mietaufwand also eine Durchschnittliche Laufzeit von 6 Jahren.


    Im Vergleich zum Umsatz nicht extrem hoch, aber es zeigt schon den Hebel.


    Man denkt ja immer, dass die Einzelhändler ganz tolle Bilanzen haben, aber die Mietverbindlichkeiten sind schon immer ordetnlich und führen dann bei einer Schrumpfung zu entsprechenden Aufwänden.


    MMI

  • Zitat

    Original von Joe
    ...dann würde ich eben in den Ländern das Geschäft ausweiten wo es gut funktioniert und nicht in denen wo es schlecht funktioniert.
    Tja, wenn die Rückkäufe zu einem vernünftigen Preis stattgefunden hätten bzw. noch stattfinden - dann wäre das natürlich gut. Aber die Rückkäufe kaufen eine teure Aktien: Bijou Aktien.
    Das wird Bijou soviel helfen wie es damals Karstadt geholfen hat, als die Schickedanz eigene Aktien gekauft hatte - gar nicht! Allerdings, Bijou ist noch weit entfernt finanzielle Probleme zu bekommen, wenn nur endlich die Aktienrückkäufe aufhören würden.


    Man kann seine Aktien reduzieren. Keine schlechte Idee. Und nicht nur um den Anteil der Rückkäufe! ;-)


    naja...irgendwann sind halt deine bevorzugten standorte voll...


    und dann bleibt riskante expansion in andere länder, wie es BB mit Spanien tat


    oder alles ausschütten bzw. Rückkäufe. Rückkäufe haben halt den Vorteil, dass du keine Steurn zahlst. Und du kannst ja im gleichen Maß deine Aktien verhökern, wie ich schon schrieb.


    Im Allg. halte ich halt expansion für riskant. Ich habe Interviews von BB oder auch Gerry Weber gelesen, die Polen als den attraktivsten Markt derzeit sehen. Und da muss ich halt nur lachen

  • Geldkurs 81 Cent.
    Jetzt mal ernsthaft, spricht was dagegen, mein o.g. Gebot von 50 Cent einzustellen? Z.B. im Tausch gegen Benetton?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Frage ist halt mit wieviel Umsatz und Netto-Marge du rechnest...


    Im Augenblick haben sie 33 Milliarden...


    Gehen wir mal von 30 Milliarden nach dem Umbau aus...


    10% Marge = 3 Milliarden


    Aktien gibts scheinbar 1,06 Milliarden ... Somit 3 HKD pro Aktie... Und zurzeit ist sie bei 8,62...


    Ob die Marge möglich ist, weiß ich nicht. H&M hat m.W. 14% Netto-Marge...


    Ob der Umsatz höher ist, kann sein, da sie ja netto Läden eröffnen...


    Fraglich ist halt dann was für ein KGV man ansetzen würde... Nach dem ganzen Theater eher 10-12 ...


    Wenn die wieder alles halbwegs hinbekommen, dann dürfte es locker für ne Verdreifachung reichen...


    Aber eben WENN. Und ob China der Hit wird?


    Aber bei 50-60 Cent würden sie mich rein spekulativ auch reizen. Da die Marke scheinbar noch voll intakt ist.

  • Winter ,


    ich beobachte Esprit auch schon länger.
    Früher war das eine Aktie die ich immer mal gerne hätte haben wollen, war aber immer zu teuer.
    Nun gut, damals war die Marke Top und es wurde expandiert was das Zeug hält.
    Heute wird konsolidiert, aber völlig im Eimer (wie der Kurs das signalisiert) ist die Marke m.E. keineswegs.


    Bei noch tieferen Kursen als jetzt wäre mir das definitiv auch einen Versuch wert.
    Selbst wenn sie langfristig in die Pleite marschieren, es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass sie sich bei der durchaus soliden Bilanz von diesem Nivau aus nochmal locker verdoppeln oder verdreifachen.


    wp

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  • Jedenfalls ist die Aktie jetzt, wo es gerade Schwierigkeiten gibt, die sich in der GuV niederschlagen, interessanter als zum Zeitpunkt des Eröffnungsbeitrages, als sie noch exzellent war, das war nur eine Modeerscheinung, hehe. ;)


    Aktuell ist mir das KUV mit 0,34 noch nicht richtig niedrig genug. Wohl schon das günstigste im Branchenvergleich, aber das ist noch nicht hinreichend, um die Aktie zu kaufen, zumal es offenbar tatsächlich Probleme gibt. Ahlers hat 0,48, Benetton 0,38. Das goodwill-bereinigte KBV liegt bei unter 1, das tangible KBV aber noch bei 1,30, bei Kurs 8,31 HKD = 0,79 Euro. Bei 60 Cent wäre also Tangible-KBV = 1.
    Die FCF-Rendite über 5 Jahre ist mir 30% aber jetzt schon extrem lecker, das KGV5 mit 2,8 ebenfalls. Das erreicht sonst kaum eine Aktie. KGV10 ergibt 38%.


    Daß sie in Zukunft nicht mehr wachsen oder zunächst aufgrund der Schließungen sogar etwas schrumpfen (die dafür die Profitabilität wieder herstellen sollten), macht ja nichts: wenn sie trotz Wachstums soviel freien Cashflow erwirtschaftet haben, sollte das künftig auch möglich sein. Damit würde ich die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung von 1-2 HKD erwarten, entsprechend 12%-24% Dividendenrendite.


    Erfahrungsgemäß setzt sich ein Kursverfall oft länger fort als gedacht. Andererseits ist irgendwann schon auch ein Niveau erreicht auf dem man kaufen kann, auch wenn die operativen Schwierigkeiten nicht morgen schon besser werden - bei Verfall von 10 Euro auf 78 Cents könnte das bald soweit sein.

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  • #Winter,


    Vet' Affaires notiert bei KUV von 0,2 .....


    Allerdings ist bei denen laut Hlabjahresbericht der Duchschnittsverkaufspreis pro Artikel bei 4 EUR. Also etwas anderes Konzept.




    MMI

  • Bei 50 Cent wäre Esprits KUV ja 0,22.


    Mit der Erwähnung von Vet'Affaires kann man sich bei mir unbeliebt machen, jetzt, nachdem sie um 60% gefallen sind.
    Orchestra Kazibao gibt es auch noch mit KUV 0,13, die habe ich auch und die Aktie klebt verdächtig an der 6-Euro-Marke. Gibt es da vielleicht ein Übernahmeangebot?

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    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Hab eine erste halbe Position Esprit gekauft.
    Zu rund 0,79 EUR.


    Grund: Entweder sie gehen vor die Hunde (was ich nicht glaube), dann war es so oder so ein Fehlkauf.
    Oder wir sehen auch wieder deutlich höhere Kurse, dann kann ich beim aktuellen Einstiegsniveau noch ein paar Stockwerke im Paternosten nach unten auch ohne Herzklopfen ganz gut vertragen. Dort würde ich dann auch aufstocken.


    wp

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  • Hast Dich von meinen Zahlen überzeugen lassen?


    Esprit will bis 2014-15 zwar eine operative Marge von 15% erzielen und dabei noch 8-10% jährliches Umsatzwachstum (sofern sie das innenfinanzieren können...), dann hätten sie auch ohne Wachstum bei derzeitiger Finanzverschuldung ein KGV von unter 3. Jedoch - ich würde nicht unbedingt davon ausgehen, daß sie das schaffen, oder daß sie an die historische Profitabilität anknüpfen können. Wie Matze oben schon schrieb: Es gibt langfristig null Wettbewerbsvorteil, komplett alles ist kopierbar und wird auch kopiert. Im Positiven gesehen bedeutet das aber auch: Es gibt die Rückkehr zum Mittelwert. Hoffentlich in dem Fall von Esprit selbst und nicht von irgendwelchen neu aufkommenden Konkurrenten. Daß Esprit Pleite geht, glaube ich nicht. Welches Indiz gibt es dafür außer dem gefallenen Kurs? Dieses Risiko würde ich nur sehen, wenn sie sich finanziell übernommen hätten, Wachstum mit Schulden finanziert hätten, und dann die Margennormalisierung bzw. temporäre Verluste einsetzen. Damit ist die Voraussetzung gegeben für die Anwendung der mechanischen Strategie. Mehr braucht es nicht an Überlegung und Analyse! Die Frage ist nur, wo der Mittelwert liegt. Ich bezweifle, daß es der historische Mittelwert von Esprit selbst sein wird - aber auch im Branchendurchschnitt sind sie ja noch unterdurchschnittlich, aber, s.o., auch nicht das absolute untere Ende.


    Tja, was einst im Mai bei knapp 3 Euro noch fragwürdig war, ist bei 78 Cent jetzt doch eine antizyklische Chance par excellence. Ich werde mir wohl auch mal eine halbe Portion gönnen. Anmerkung: Bei Lynx kostet der Kauf in Hongkong (Handelszeit 3-9 Uhr) zwar nur mind. 2,85 Euro/0,15%, es kommt aber noch 1% Stempelsteuer dazu!

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  • Hallo Winter,


    Ich hatte Esprit im Mai - als sie hier das erste Mal andiskutiert wurden - schon mal durch mein Modell gejagt, damals waren sie aber wenig attraktiv v.a. im Quervergleich mit z.B. Benetton.
    Heute sieht die Sache trotz heftiger Sicherheitsabschläge im Modell anders aus!
    Daher: Ja, v.a. ein mechanischer Kauf.
    Jetzt wo ich dabei bin mein Depot wieder zu füllen, schalte ich allgemein wieder mehr in den mechanischen Modus, in heftigen Phasen hiltf das m.E. einen kühlen Kopf zu behalten.


    Deine Überlegungen haben mein Modell aber wertvoll ergänzt, danke dafür!


    Nun schauen wir mal was rauskommt aber ich sehe es wie Du: Sicherheit gibt es nie, aber das ist ein antizyklisches Investment par excellence.
    Woodpecker

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  • Das letzte Jahr lief zwar auch operativ nicht optimal, bei gleichem Umsatz waren alle Kosten gestiegen (Personal etc.), aber der Verlust im zweiten Halbjahr ist doch den Rückstellungen geschuldet für die Aufgabe der unprofitablen Läden. Vor Sondereffekten wäre es 2010/11 ein Gewinn von 2352 Mio. HKD gewesen - bei Börsenwert 10.448 Mio. HKD (Kurs 7,93), also immer noch ein KGV 4,4.


    Das ist mittlerweile schon irre und ich bin jetzt auch dabei. Das Währungsrisiko HKD/EUR ist in Wahrheit USD/EUR, aber jede derartige internationale Marke ist operativ den Wechselkursen ausgesetzt, und der Dollar ist derzeit nicht überbewertet (schon gar nicht der HKD), und die Schwankung ist hier angesichts der extremen Unterbewertung langfristig vernachlässigbar.


    http://www.esprit.com/index.ph…ocAttachment&identity=416
    http://www.manager-magazin.de/…del/0,2828,788281,00.html

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  • es scheint jedenfalls in D kaum noch einer verkaufen zu wollen...


    Der Spread liegt bei L&S die ganze Zeit schon bei 71 zu 78 Cent.


    Ich warte weiter ....