Kostenlose (Analysten-)Studien/Aktienanalysen

  • Analystenstudien können hilfreich sein für die Ersteinschätzung einer Aktie. M.W. bekommt man sie i.d.R. nicht kostenlos, sondern sie sind wohl nur für die Kunden des jeweiligen Hauses verfügbar, entweder nur an zahlende institutionelle Kunden, oder höchstens noch, wenn man ein Depot bei der entsprechenden Bank hat (eine Raiba für DZ Bank etc.)?

    Die Kurzzusammenfassungen, die es auf Seiten wie aktiencheck.de oder maxblue.de gibt, sind mir bekannt (Urteil, Kursziel und ein, zwei Sätze).


    Dann gibt es Quellen wie GSC Research, die selten mal kostenfrei lesbar sind, oder wie GBC Research, die von den Firmen selbst bezahltes und damit fragwürdiges "Research" machen.

    Und natürlich gibt es die Magazine, wie z.B. das Nebenwerte-Journal, welches jeden Monat die Titelgeschichte kostenlos online stellt.


    Sonst?

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Das hat sich mit Mifid 2 mittlerweile auch etwas geändert. Brokerage muss jetzt in die einzelnen Bestandteile aufgeteilt und bepreist werden. Bündelund aus Handel, Research und Corporate Access soll aufgebrochen werden. Sprich die meisten Banken-Research Paper sollen jetzt kostenpflichtig sein. Sprich da kommt man nicht so einfach ran.


    Es gibt aber auch Firmen die für Research bezahlen und Studien über sich selber in Auftrag geben. Die findet man dann bei Bloomberg und Co - oder fragt die Unternehmen an.


    Wirklich sinnvoll sind Studien die zum IPO ausgegeben werden - die geben meistens auch einen Überblick über die Industrie. Findet man aber auch nur selten.


    Empfehlen kann ich den Valueinvestorsclub.com - da sind extrem viele Profis unterwegs und über die Jahre sind viele Unternehmen zusammengekommen. Die Kommentare sind auch oft hilfreich.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Analystenstudien können hilfreich sein für die Ersteinschätzung einer Aktie. M.W. bekommt man sie i.d.R. nicht kostenlos, sondern sie sind wohl nur für die Kunden des jeweiligen Hauses verfügbar, entweder nur an zahlende institutionelle Kunden, oder höchstens noch, wenn man ein Depot bei der entsprechenden Bank hat (eine Raiba für DZ Bank etc.)?

    Gerade als Ersteinschätzung einer Aktie sind die Reports von Banken irgendwo zwischen nutzlos und gemeingefährlich. Warum?


    Weil sie fast immer einen Bias haben. Entweder sind sie direkt bezahlt oder die Bank hat und will kräftig Geschäft mit der Firma machen (IPO, Aktienplatzierungen, Kredite, Kapitalerhöhungen, etc.). Meinst Du wirklich da kommt eine neutrale Empfehlung raus?


    Wenn man schon nicht diesem süßen Gift widerstehen kann, dann wenigstens am Ende des Researchprozess lesen, wenn man schon so etwas wie eine Meinung hat.


    Kostprobe? Gut, dass du fragst. Gerade wieder eine Company am Allzeittief angeschaut. Alle Banken waren und sind durchweg auf "Buy". Eine Bank hat geschätzte 7-8Mio an Gebühren für Aktienplatzierungen verdient. Dann kommen noch M&A Fees für fragwürdige Deals dazu. Wenn der Analyst skeptisch gewesen wäre (zu Recht) hätten die ihn wegen "Geschäftsverhinderung" gefeuert.


    Die Abnehmer dieser Aktien kann man getrost als "bagholder" bezeichnen. Vielleicht alles nur Zufall und dumm gelaufen oder Corona hat es vermasselt, vielleicht aber auch Methode?


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  • Matze : Das mit Mifid-2 wurde immer in den Alex-Comics thematisiert. ;)

    Dieser kostenpflichtige Club deckt leider wohl eher US-Aktien und größere deutsche Werte ab, immerhin, und nach 45 Tagen sogar kostenfrei.


    Cauteinvest : Glaubst Du, ich weiß das nicht?!!

    Es geht einfach darum, Zeit zu sparen für eine schnelle Einschätzung und auch zu erfahren, was "der Markt" so denkt.

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Valueinvestorsclub ist immer kostenfrei.


    Wenn man aktuelle Beiträge sehen will muss man aber 2x im Jahr eine eigene Analyse einstellen die bestimmten (hohen) Standards genügt. (Oder man muss die Gründer/Betreiber kennen -> das ist ein Klüngel aus Columbia/LBS-Absolventen).

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