Weng Fine Art oder die Kunst des Geldverdienens?

  • Wir haben noch keinen Faden zu WFA.


    Die WFA selber betreibt B2B und versorgt Auktionshäuser und Galerien mit Ware.


    Es gibt eine Schweizer Tochterfirma namens ArtXX, die (noch) nicht an der Börse notiert ist, aber an die Aktionäre der WFA wurden letztes Jahr Aktien der ArtXX quasi als Naturaldividende ausgegeben. Die ArtXX betreibt Internethandel mit Editionen, d.h. limitierte Drucke von bekannten Künstlern. Die ArtXX gilt nach eigenen Angaben "derzeit als eines der profitabelsten Kunst-E-Commerce Unternehmen weltweit".


    Dann gibt es noch eine wesentliche Beteiligung an der Artnet "dem weltweit führenden Daten- und Informationsanbieter für den Kunstmarkt, die 2020 ein assoziiertes Unternehmen der WFA geworden ist". Artnet ist ein wenig ein Problemkind. Die Geschäfte laufen zwar gut, aber der Laden wird über einen Beratervertrag von seinem Gründer Hans Neuedorf übermäßig mit Kosten überzogen. Rüdiger Weng ist das bewusst und arbeitet daran, das Problem zu lösen.


    Außerdem ist WFA zu 15% an der 360x Art beteiligt. "Die in Frankfurt ansässige 360X Art AG entwickelt und betreibt unter der Leitung von Shirin Marquart und mit ihrem Hauptaktionär 360X (Deutsche Börse Group) eine technische Infrastruktur zur Digitalisierung, Tokenisierung und Fraktionalisierung von hochwertigen, physischen und digitalen Kunstwerken sowie Sammlerstücken aus anderen Bereichen (Collectibles)." Sprich: NFTs


    Keine antizyklische Chance, aber ich finde das Unternehmen aber deshalb interessant weil es soweit ich es überblicke im Kunstbereich praktisch keine nennenswerten Aktien gibt. Mein Bauchgefühl sagt, dass die schon einen gewissen Moat auf dem Kunstmarkt besitzen.


    Morgen gibt es die Zahlen für 2021.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()

  • Heute gab es schon einmal Zahlen der Tochter ArtXX:


    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Nicht ganz antizyklisch? Die Bude hat ein KUV von 13,5. Aber gut, wenn sie Margen über 100% schaffen...

    Verzehnfacht seit dem Corona-Tief.

    Früher so: Mir gehört ein bißchen Schrott, der nur deswegen Kunst ist, weil die Leute ihn als solchen betrachten.

    Heute so: Mir "gehören" einzelne Pixel einer digitalen Fotografie eines Bildes von Gustav Klimt, aber nur weil irgendwie alle glauben, daß die mir gehören. Oder ein Bild eines Wikipedia-Eintrages, der ja unter einer freien Lizenz steht und niemandem gehört.


    Wo stünden die, wenn wir ein normales Geldsystem hätten? (was immer normal bedeuten mag)

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Ich halte NFTs auch für einen Hoax, was nicht bedeutet, das ich nicht glaube, dass die Leute sogar NFTs von Pfürzen in Einmachglas kaufen würden. Saysches Theorem at work.


    Wie war das mit dem Goldrausch und den Schaufeln?

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Ich denke das ist er selber. Scheint nicht ganz ausgelastet zu sein. Ich kenne ja auch noch ein paar andere, die viel zu viel Zeit in Börsenboards verbringen, anstatt ihre Freizeit für sinnvollere Dinge wie Fernsehen zu verwenden.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Bin trotzdem noch bei +50%.


    Momentan ist die Hauptstory, dass Ende August die HV der Artnet stattfindet, and der WFA mit 25% beteiligt ist. Die Artnet handelt mit Preisdaten von Kunsttransaktionen und ist seit Jahren defizitär, nicht zuletzt deshalb, weil sie von der Gründerfamilie Neuendorf (noch 27% Anteile) ausgenommen wird. Vater "Berater", Tochter CEO. Auf der HV will die WFA eine Neubesetzung des AR durchsetzen und die Artnet dann gesunden. Rüdiger Weng glaubt, dass das Geschäftsmodell attraktiv ist.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Eine Aktie die mich interessiert die mir aber immer zu teuer war.

    Bin auch kein Kunstkenner.


    Wie seht ihr die Bewertung auf jetzigem Niveau?!

    Wie bewertet man sowas überhaupt?!

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Banausen würden sagen nach KGV, Dividendenrendite oder KBV, und danach ist die Aktie immer noch teuer.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Auch wenn die WFA Aktie nicht gerade gut läuft, es gibt da eine obskure Tochtergesellschaft ArtXX. Die ist zwar nicht börsengehandelt, aber Dank einer Naturaldividende bin ich Besitzer einiger Stücke geworden.


    Daher baut die Schweizer Tochter ArtXX derzeit eine digitale Kunst-Investitionsplattform auf, die im 1. Quartal 2023 interessierten Investoren zugänglich gemacht werden soll. Teil dieses Angebots wird eine Handelsplattform sein, auf der Utility Token von wichtigen Editionen gehandelt werden können. Der Käufer erwirbt mit dem Token das hundertprozentige Eigentum an einem physischen Kunstwerk und muss dabei weder die bei Kunst-Transaktionen übliche Logistik organisieren, noch die Nebenkosten (Provisionen, Lager-, Transport- und Versicherungskosten) tragen. Außerdem entfallen weitgehend Zahlungen für Mehrwert- bzw. Einfuhrumsatzsteuer. Zusätzlich bekommt er die Option, sich das physische Kunstwerk gegen Rückgabe des Tokens ausliefern zu lassen, um damit das Kunstwerk im Original genießen zu können. Der Token selbst (und damit das physische Kunstwerk) werden über die Handelsplattform der ArtXX auch wieder veräußerbar sein.


    Mit ersten Einnahmen aus dem Tokengeschäft rechnet die WFA bereits im 1. Quartal 2023. Der Aufbau des Tokengeschäftes unter eigener Verantwortung wird nur einen Bruchteil aus dem Verkaufserlös der Beteiligung an der 360X Art in Anspruch nehmen.


    Obskur finde ich das Konzept deshalb, weil natürlich niemand den Wert eines Kunstwerkes objektiv bewerten kann. Genau deshalb dürfte sich das Konzept hervorragend für alle Arten von Steueroptimierungen oder grauen oder dunkelgrauen Geschäften eignen. So in etwas für Waren die du aus Zoll- oder anderen Gründen nicht oder nicht in der korrekte Höhe bezahlen willst. Dann kaufst du halt noch ein Kunstwerk, das deinem Lieferanten gehört, weil es so gut in den Flur passt.


    Nicht das ich hier unbedingt eine Kursexplosion erwarte. Aber interessant was daraus wird finde ich schon.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

    Einmal editiert, zuletzt von nixda ()