Moneymanagement (das Geheimnis der großen Erfolge)

  • @ PapaDola


    Danke für die Blumen (ging `runter wie Öl... ;D)
    In deiner Antwort sprichst du von Diskretionären und diskretionärem Handeln. Mein Duden hilft mir bei diesem Begriff leider nicht weiter und das, was mir Google ausspuckt klingt alles fürchterlich kompliziert.
    Kannst du (oder ein anderer User) mir in einfachen Worten (;D) erklären, was genau sich dahinter verbirgt?
    Ist wohl das Gegenteil von systemtechnisch ???


    Thx


    SpoilSystemtechnisch [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 15.10.01 um 12:26 von Spoilsport geändert.)[/size]

  • nee spoil, das heißt nichts anderes als Insiderinformationen auszunutzen ;D



    Aufgrund der vielen aufgeworfenen Fragen würde ich gern die für mich entscheidende hinzufügen: Warum soll ich diversifizieren wenn ich von meinem Engagement überzeugt bin? Warum sollte ich Risikomanagement   betreiben, wenn es mir möglich ist aus einer Vielzahl risikoreicher Engagements jenes herauszufiltern welches den größten Profit erzielt?
    IMHO gehe ich davon aus, das jedes Investment zum scheitern verurteilt sein kann, und jede Strategie so erfolgreich ist wie `es der Markt hergibt`.
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin mir der Tatsache bewusst, das z.B. Diversifizierung ein Mittel zur Verlustreduzierung darstellen kann. Ebenso stelle ich außer Frage das es zeitweise möglich ist durch portfoliorotation  über dem Durchschnitt zu liegen, oder aber in meiner anlagetechnischen Historie durch die Auswahl eines falschen Zeithorizonts verlustbringende Entscheidungen getroffen zu haben. Eines jedoch gestehe ich jedem Anleger zu: `Zum Zeitpunkt seines Engagements war er ein Überzeugter`.
    Ich würde mich freuen, wenn diese Diskussion dazu betragen könnte, dass Vorurteile gegen bestehende Anlagestrategien beseitigt werden könnten, b.z.w.  es möglich würde ein Depotmanagement unter globalen strategischen Auswahlkriterien zu betrachten. Als Beispiel meiner Bitte möchte ich folgende Überlegung betrachtet wissen: Wer im November 1999 nicht auf den Luftballon BÖRSE aufgesprungen ist hatte von derselben keine Ahnung!!! womit ich nicht sagen möchte, das ALL jene die aufgesprungen waren Ahnung hatten. Ganz im Gegenteil: Es war eine typische Milchmächen-Hausse an der die wissenden profitiert haben. Folglich muss sich für den Antizykliker die Frage stellen, wie er auch in solchen Situationen seinen profit steigern kann, oder besser noch eine strategische Möglichkeit findet am blowup teilzuhaben.
    Im laufe der Jahre habe ich intensive Kontakte zu den unterschiedlichsten `Börsianern` aufgebaut und glaube daher ein Resümee ( zumindest für mich ) ziehen zu können:
    Das Problem einer Anlageentscheidung besteht nicht in der Strategie sondern in der Psychologie des Anlegers. An anderer Stelle ;D habe ich einmal darauf hingewiesen, dass  jedes `System` long term zum Erfolg führt. Davon gehe ich auch noch heute aus!!! Jedoch stellt sich die Frage wie ich `mein System` verbessern kann um nicht System sondern Gewinnoptimiert handeln zu können. Genau an diesem Punkt offenbart sich die psychologische Krux b.z.w. die `Weisheit` nach der der Markt immer Recht hat. Man kann es drehen und wenden wie man will fest steht, dass eine Vereinigung mehrerer Systeme besser ist als das sture handeln nach statischen Parametern. Oder verständlicher ausgedrückt: Jo Granville`s balance off volume Theorie in Kombination mit klassischer Chartanalyse, antizyklischem Gedankengut und ein wenig Gespür bringt mehr in den Geldbeutel  als Filtertechnik nach Alexander allein. Das Problem ist nur, das sich die verschiedenen Charaktere nie an einen Tisch setzten, oder gesetzt haben um ein übergeordnetes System zu entwickeln. Grund hierfür ist sicherlich die Tatsache, dass jeder zu seiner Zeit b.z.w in seinem Betrachtungszeitraum `Recht` hatte. Bestes Beispiel: Buffet wurde noch vor anderthalb Jahren von Ochner ausgelacht und lacht heute zurück ;D


    In diesem Sinne: Systeme aller Anleger vereinigt euch!!!


    Beste Grüße


    Brain

  • @ Balkenchart


    Wenngleich ich mich in der Uni durch die Sch... Statistik Seminare quequält habe und auch noch Scheine dafür bekam, so konnte ich mich bis heute damit nicht anfreuden. Ich versuch lieber die unwissenschaftliche Richtung der praktischen Umsetzung nach dem Motto "Keep it simple und stupid" (für mich bitte). Ich könnte wohl nie mein Depot nach den interessanten Methoden wie fractional-f oder optimal-f führen. Eher überfalle ich noch eine Bank ;)


    Ja, jetzt wo ich die Diskussion lostgetreten habe, ist das wie beim Zauberlehrling.....
    Nein, im Ernst. Risk- und Moneymanagement sind ja nur die -wenn auch wichtigen-,  aber untergeordneten Hilfsmittel zur einer übergreifenden Hauptstrategie. Mehr nicht. Die Optimierung beider Bereiche ist natürlich das Ziel. Es kann aber auch dazu führen, daß man neben der AZ-Strategie zur Glättung des Gesamtrisikos andere Strategien parallel fährt z.B. Cash, Festgeld oder Anleihen.

  • @ investor


    Wir wissen, daß sich unsere AZ-Kandidaten oftmals längerfristig in einer Konsolidierung oder Bodenbildungsphase befinden. Die Entscheidung, wann man die 2. oder 3. Einheit investiert, kann eigentlich nicht nach starren Regeln vorgenommen werden. Hier müssen wir für jeden Wert schauen, was wir als Bestätigung unserer Grundannahme des Ausbruchs definieren können. Das kann ein Ausbruch über die 200 Tage-Linie sein oder wie in Deinen Beispiel von Mattel der Ausbruch aus dem Abwärtstrend im April 00 also die 1. Einheit zu 11,00, dann die 2. Einheit nach Ausbruch über den starken Widerstand bei 14,50 was nachhaltig erst im Feb 01 statfand. Hier kommt also auch eine ghörige Portion Charttechik ins Spiel. Die 3. Einheit könnte man bei Mattel investieren, wenn der nächste Widerstand bei 19 sichtbar und nachhaltig gebrochen wird. Das Beispiel zeigt, daß wir über einen längeren Zeitraum die noch nicht investierten Einheiten alternativ als z.B. in Anleihen anlegen könnten.

  • @ Spoilsport


    Wer sich das mit dem Diskretionären ausdachte, gehört erschossen. Es hat sich im Sprachgebrauch der Trader irgendwie manifestiert und beschreibt - wie Du richtig vermutest - das Gegenteil des Systemhandels.
    Es ist das Handeln "aus dem Bauch" heraus und steht zwar einerseits im krassen Widerspruch zu der Ansicht, daß man nur mit System auf Dauer erfolg hat, anderseits zeigt die Praxis, daß die Diskretionären wohl dauerhaft überlebenfähiger sind.


    Top-Trader haben ein System, aber selbst wenn sie dieses System anderen versuchen beizubringen, bekommen dieses Schüler nicht den gleichen Erfolg hin, weil der diskretionäre Einfluß den Top-Trader die Position manchmal doch einen Tick früher und damit erfolgreicher schließen läßt oder er aufgrund einer Bauchentscheidung in einer Situation gleich voll reingeht, wo er normalerweise nur mit der 1/2 drin wäre. Tja, es ist leider nicht so ganz easy.


    Ich denke aber, daß diese Erfahrungen für alle Zeithorizonte gelten und somit auch für die AZ-Strategie nützlich sein können.


    Gruß an alle


    PapaDola

  • @ upwind


    Transaktionskosten spielen m.E. dann eine wesentliche Rolle, wenn man sehr häufig Umschichtungen vornimmt. Dann greift das Bekannte: "Hin und her macht Taschen leer". Bei uns Antizyklikern bei einerm Zeithorizont von 1-3 Jahren und max. 15 Positionen im Depot ist das nicht mehr so relevant.


    Die Frage nach der Streuung oder des Nachkaufs sollte man trennen denke ich. Streuung ergibt sich einerseits durch Branchentrennung, andererseits durch verschiedene Unternehmen einer Sparte. Nach einer MM Strategie steht die Gesmatsumme für eine Position allerdings von vorneherein fest. Hat man die Investmententscheidung zu Gunsten einer Firma getroffen, steht das ganze Kapital zur Verfügung (theoretisch), man investiert im Moment halt nur weniger, 1/3 oder 1/2. Warum sollte ich lieber streuen und ein neues Risiko eröffnen, als auf eine Position zu setzen, die sich erwartungsgemäß verhält ?


    Das Psychologische:
    Ich wünschte, ich könnte bereits über jahrelange Erfahrungen mit einer antizyklischen Strategie verfügen. Ich kann es leider nicht, da ich erst vor ca. 1,5 Jahren darauf aufmerksam wurde und seit ca. 1 Jahr im wesentlichen auf Cash-Beständen und Anleihen sitze. Daneben habe ich auch noch Altpositionen wie Daimler (zu 61 vor X-Jahren gekauft) von denen ich mich trotz meiner risgorosen Ansicht zu "Stop Loss Regelungen" auch nicht trenne. Das hat z.B. auch familiäre Gründe. Ich glaube auch ein Pedant (ich bin keiner) kann zu Hause eine Schublade mit KrimsKrams und Unordnung gebrauchen.


    Stop Loss ist ein wesentliches Element im Bereich Risikomanagement und hier nochmal meine Ansicht beide Bereiche trennen zu müssen.
    Moneymanagement: Wieviel stecke ich in eine Position ?
    Risikomanagement: Welches Risiko bin ich bereit einzugehen ?


    Stop Losses ??? Es gibt unzählige Beispiele, wo Aktien noch tiefer gingen, als es alle für möglich hielten. ES KANN IMMER NOCH TIEFER NOTIEREN. Bis hin zur Pleite. Meine Ansicht zu den Stops: Unerläßlich, mental setzen, nicht intraday handeln, aber konsequent niemals einen Stop nach unten nachziehen. [br][size=1](Diese Nachricht wurde am 15.10.01 um 13:27 von PapaDola geändert.)[/size]

  • @ papadola


    ich verstehe schon, was du meinst und je länger ich aktien halte, desto weniger interessiert mich die gebühr...auch ich lege einen bestimmten betrag fest, aber sagen wir mal ich will ca. 1500-2000 DM in eine aktie investieren, so steigen die gebühren bei einer zwei- oder dreiteilung doch erheblich an! naja, soll ja auch nicht das eigentliche thema hier sein...


    zúr trennung der beiden themenkomplexe: hat das nicht trotzdem miteinander zu tun? wenn ich von einer aktie sehr viel halte und die hälfte meines geldes dort investieren würde, ich vollkommen überzeugt von dem unternehmen bin, habe ich trotzdem ein extremes verlustrisiko, wenn sich die aktie nicht so entwickelt, wie ich es mir denke - und das kann auch bei aktie passieren, von denen ich 100%-ig überzeugt bin..


    zu dem erwähnten artikel: ich hab jetzt nicht so viel zeit und poste vielleicht heute abend was dazu - an alle die aber interessiert sind:
    es ist ein 5-teiliger artikel unter


    http://www.technical-investor.…n/default.asp&wid=573


    ihr könnt ihn ja nachlesen! ist interessant, auch wenn die beispiele sich größtenteils auf futurekontrakte beziehen, aber es kommt ja auf die theorie an...


    upwind

  • @ papadola


    ich verstehe schon, was du meinst und je länger ich aktien halte, desto weniger interessiert mich die gebühr...auch ich lege einen bestimmten betrag fest, aber sagen wir mal ich will ca. 1500-2000 DM in eine aktie investieren, so steigen die gebühren bei einer zwei- oder dreiteilung doch erheblich an! naja, soll ja auch nicht das eigentliche thema hier sein...


    zúr trennung der beiden themenkomplexe: hat das nicht trotzdem miteinander zu tun? wenn ich von einer aktie sehr viel halte und die hälfte meines geldes dort investieren würde, ich vollkommen überzeugt von dem unternehmen bin, habe ich trotzdem ein extremes verlustrisiko, wenn sich die aktie nicht so entwickelt, wie ich es mir denke - und das kann auch bei aktie passieren, von denen ich 100%-ig überzeugt bin..


    zu dem erwähnten artikel: ich hab jetzt nicht so viel zeit und poste vielleicht heute abend was dazu - an alle die aber interessiert sind:
    es ist ein 5-teiliger artikel unter


    http://www.technical-investor.…n/default.asp&wid=573


    ihr könnt ihn ja nachlesen! ist interessant, auch wenn die beispiele sich größtenteils auf futurekontrakte beziehen, aber es kommt ja auf die theorie an...


    upwind

  • Moin, moin,
    mal was ganz Idiotisches (analog zu meinem Hopsvorschlag) bzgl. Kauf und Verkaufszeitpunkt. In der letzten Zeit beobachte ich mit schöner Regelmäßigkeit, dass die Tageshöchstkurse so gegen 10.30 - 11.30 erzielt werden; danach geht's im allgemeinen langsam abwärts. Ich bin gegens daytrading, aber wenn man kauft, sollte man es am Nachmittag machen; umgekehrt verkaufen am Vormittag.
    Und Freitag ist statistisch ein schlechter Tag zum Verkaufen. Ich vermute mal, dass Fonds ihre Peseten übers WE fest anlegen, zumindest einen Teil - gibt's da insider-Erfahrung hier im board?
    Investor : OK, 25% aller Spekus, die bei Dir so funktioniert haben, ist auch keine rosige Bilanz (besser als meine, da hat's nur jedes 6.Mal geklappt), zumindest nicht unbedingt eine Bestätigung einer Strategie. Das hat mit der Depotentwicklung nix zu tun; die sieht auch bei nur jedem 6. Treffer nicht schlecht aus. Wenn ich eine Strategie probiere, hoffe ich, dass sie bei 51% der Fälle funktionieren sollte, sonst ist es nicht unbedingt eine Strategie - man kann dann schlecht einschätzen, wieviel 'Dusel' man gehabt hat.
    Naja, ich denke, wir probieren alle noch mehr oder weniger
    Gut Spekulatius
    Nic

  • Was den Tageshandel betrifft, so besagt eine "alte Börsenweisheit", daß die Anfangskurse von den Amateuren und die Schlußkurse von den Profis gemacht werden.


    Das resultierte wohl daher, daß früher Börsenaufträge der Normalanleger vom Nachmittag bis zum nächsten Morgen gesammelt wurden und dann praktisch auf einmal zu Handelsbeginn ausgeführt wurden. Heute trifft das wohl nicht mehr in dem Maße zu, da ja immer mehr Leute online handeln und auch die Bankfilialen Börsenorders intraday abwickeln können.


    Gruß


    PapaDola

  • Interessante Abhandlung zum Moneymanagement.


    Der Bericht läßt sich als pdf-Datei runterladen bzw. abspeichern und ist in folgende Punkte gegliedert:



    Ermittlung der richtigen Positionsgröße - Damit der Börsenhandel nicht zum Lottospiel wird


    Risikomanagement ist Stoplossmanagement


    Money Management: 10% Gesamtrisiko des Portfolios


    Kapitaleinsatz - Korrelierende Märkten berücksichtigen


    Ist die Trefferquote wirklich entscheidend? - Nein, ist sie nicht!


    Trader A lebt länger, weil er sein Nervenkostüm schont


    Auch das ist wichtig! - Berücksichtigung von Gaps/Slippage


    http://www.godmode-trader.de/n…n-Sie-Erfolg,a825443.html