Lasset charts sprechen!!!

  • Hm aber das CAPE sagt 7% ?!?

    Ist es nicht das wonach du dich richtest?


    Bin verwirrt...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • CAPE sagt wirklich 7%, aber die Margen waren in den letzten 10 Jahren ungewoehnlich hoch, damit die Gewinne der letzten 10 Jahre.

    Alle anderen Kennzahlen bestaetigen nicht die CAPE Bewertung. Wobei die CAPE Bewertung ja auch nicht sagt dass es guenstig ist, sondern nur Mittel.


    Da kannst Du mal sehen, dass es gar nicht so leicht ist etwas zu bewerten. Wann ist Tesla zu teuer? sind sie zu teuer?

    Amazon bei 100 USD - zu teuer? Damals dachte ich: ja.


    Also es ist nicht so einfach, aber Hussman meint sogar, die Rendite ist 0% oder so auf 12 Jahres Sicht.

    Der hat aehnliche Betrachtungen angestellt wie Qnews.pl

    aber andere. Von mehreren Seiten wird bestaetigt: der S&P 500 ist nicht billig.


    Aber Europa ist was anderes. Jetzt ist europa auch nicht mehr billig, aber teuer ist es auch nicht. Geht schon.

    Der Bewertungsunterschied ist schon extrem zwischen Europa und USA.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Da kannst Du mal sehen, dass es gar nicht so leicht ist etwas zu bewerten.

    Das ist der Grund warum ich irgendwann von sämtlichen "Killer-Kennzahlen", Starinvestoren und sonstigen Gurus komplett Abstand genommen habe und mich nur noch auf mein eigenes Modell verlasse.

    Und auf den VDAX.


    Natürlich ist mein Bewertungsmodell/Tool letztlich auch auf externen Studien aufgebaut (O'S und andere), aber eben auch mit ein paar Stellschrauben zur manuellen Anpassung. Und über die Jahre immer wieder so verbessert dass es jetzt für mich passt.


    Ich denke übrigens der Wert eines Tool ist gar nicht so sehr dass es alles perfekt vorhersagt. Das kann es natürlich nicht, welches Tool kann das schon?
    Aber es gibt einen Anker, so dass ich einen eigene unabhängige Meinung habe wie günstig ich eine Aktie finde.

    In Kombi mit ein bisschen Dickschädel hilft das ungemein den Lärm da draußen zu ignorieren und nicht dauernd hektisch reagieren zu müssen.


    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage das machen hier im Forum die meisten die länger dabei sind so.

    Ob nun mit Tool, mit deep analysis, Screener, was auch immer.

    Aber man braucht doch einen Anker, eine eigene, dickschädelige Meinung zu "seinen" Aktien.


    Und wenn der Anker Hussman ist, meiner wäre es nicht, aber fair enough, dann sollte man vll lieber alles andere ausblenden?

    Also nicht auf Hussman schauen, und gleichzeitig auf Divergenzen, und auf Spreads und auf VDAX etc.

    Sonst sind wir wie bei Corona besprochen schnell bei einem "overfitteten" Modell, wo man alles in der Vergangenheit irgendwie erklären kann, aber dennoch die Vorhersagen falsch sind.


    Na gut das hast du jahrelang gemacht, und wie du selber sagtest, irgendwie fühltest du dich dann doch nicht wohl an der Seitenlinie.(zurecht m.E., denn wenn der Hussman falsch liegt verpasst du 7% p.a., also verdopplung alle 10 Jahre. Und dafür wird dich der olle Hussmann nicht kompensieren!)

    Also wenn man sich nicht mehr wohlfühlt mit einer Strategie, dann muss eine neue her. Bauchgefühl ist unbedingt zu beachten!

    Ich schätze du bist da noch etwas auf der Suche. Nur Hussmann willst du nicht mehr, aber ihn ganz loslassen willst du auch nicht.

    Und dabei kommt ein gewisses Kuddelmuddel raus.


    Richtig?


    wp

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  • Ich folge dem Hussman nicht, der ist ja nicht investiert, ich schon (60% investiert).

    Er ist noch baerisch, ich nicht.


    Aber seine Analysen sind deswegen nicht falsch. Du kannst ein guter Analyst sein, aber ein schlechter Investor.

    Hussman sollte laengst nach Europa gucken, hat man ihm bestimmt schon zig mal gesagt in privaten emails.

    Als gaebe es keine Welt ausserhalb Amerikas.


    Als Fondmanger haette er die Pflicht nach alternativen zu gucken. Aber nunja, ich vertraue ihm nicht mein Geld an.

    Seine Analysen sind dennoch gut.

    Die Tabelle oben ist allerdings polnischen Ursprungs. Bestimmt kennen die den Hussman auch.

    Amerika ist teuer, ich habe auch mal selbst eine Analyse angestellt, und tausende von Firmen ausgewertet (Fundamentalzahlen), und auch tausende von Firmen in der Welt.

    Ich kam auch zum Ergebnis: Amerika ist teuer, verschiedene Maerkte waren teuer. Japan war nicht so billig als sie billig waren.


    Sowas kann ich nicht immer machen, es sprengt das Limit. Ich kann gerade so 3000 Aktien updaten, jede Abfrage kostet mich 3-4 Sekunden, fragt in diesen 3 Abfragen mehrere 5 Seiten ab, es ist schnell und doch, ein kompletter Update dauert dann 9000-12000 Sekunden, ab und zu gibt es Fehler, also ein kompletter update braucht 3-4 Stunden Minimum, eigentlich wegen Abbruechen laenger.


    Ich gucke also gerne auf anderer Leute Analysen, und dem Hussman vertraue ich, dass seine Analysen stimmen. Sein Investitionsverhalten stimmt nicht, er hat den Crash bisher verpasst, und sich ausgesproch lahm und selten zur Lage geaeussert.

    Und doch hat er m.E. in vielem Recht, ich habe von ihm gelernt, aber anders als er - ich setze es um.


    Du machst uebrigens keine 7% p.a.

    Du machst das nur, wenn der Markt entsprechend guenstig bewertet ist. die 7% kommt durchschnittlich zustande, weil der Markt durchschnittlich eben durchschnittlich bewertet ist.

    Frage: was haben die Anleger durchschnittlich gemacht von Anfang 2018 bis jetzt? Bestimmt keine 7% p.a. im amerikanischen Markt.

    Das liegt daran, dass 2018 ein teurer Zeitpunkt war. Auch in Europa relativ teuer.

    Aber seitdem sind viele Aktien gefallen, viele der Aktien haben einen 2,5 Jahre langen Abwaertstrend. Und manche davon sind noch guenstig obwohl die Indizes schon angestiegen sind.

    Leider, Du hast es schon beobachtet, eine guenstige Aktie nach der anderen startet ploetzlich durch.

    Fomo packt mich. Ich bin schon auf der Kaeuferseite sei Mitte Mai, aber wohl nicht aggressiv genug.

    Von meinen 3000 Aktien kann ich nur 2400 kaufen, weil ich den Boersenplatzt nicht fuer jede Aktie handeln kann.

    Ich haette nicht erwartet, so wenig Zeit zu haben. der Tiefpunkt ist gerade mal 2 Monate und ein paar Tage her?


    Es gibt noch Aktien, die sind guenstig obwohl sie durchgestartet sind. Scheisse. Aber genau genommen, selbst 20% teurer ist noch nicht so der Untergang, kann man immer noch kaufen. Aber jeden Tag kommen ein paar Prozent hinzu.

    Naja, Du hast es besser gemacht als ich, aber ich liege nicht so schlecht, insgesamt. Der Crash hat mich null erwischt, ich war ja zu Null Prozent investiert. (leider war ich seit 2015 auch zu Null investiert, aber ich glaube nicht dass mir 7% p.a. entgangen sind. Viele Aktien die ich damals hatte sind heute billiger).

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  • CAPE 7% kann eigentlich nicht sein: das wäre ja selbst nominal schon die durchschnittlich erzelbare Rendite, dabei ist auch das KGV10 weit überdurchschnittlich.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Doch, das kann sein. Rechnerisch betrachtet. Die Tabelle sagt ja von 1990 aus betrachtet (und seit 1995 sind die CAPE ziemlich hoch im Durchschnitt). Von 1950 ist der CAPE Durchschnitt natuerlich anderes, und entsprechend zeigt die polnische Tabelle fuer anhand der aktuellen Cape-Kennzahl eine Performance von 5,6% fuer die naechsten 10 Jahre vorher.

    Cape zeigt zu gute Werte an, denn die Gewinnmare erscheint ueber 10 Jahre geglaettet sehr hoch, deshalb misstraue ich dem CAPE.


    Uebrigens leider auch dem KPV welche ich, Du und woodpecker betrachten - alle "unsere" Aktien haben moeglicherweise eine zu hohe Gewinnmargen-Historie, und entsprechend koennten die Gewinne der naechsten 10 Jahre nur die Haelft betragen. Oder weniger. Warum sollte es beim fairen Mittel halt machen? Moechte mir gar nicht ausmalen was es bedeuten wuerde wenn meine KPV-Rendite von 12% nur noch 6% oder weniger in den naechsten 10 Jahren ist. Ach was fuer alle zukuenftigen Jahre. Denn es ist ja eine durchschnittsmarge zu erwarten. Vielleicht trifft es nicht alle Aktien, aber in ihrer Gesamtheit muss es sie treffen, die eine mehr, die andere weniger.


    Nun weiss ich aber gar nicht, ob die Margen auch in Europa zu hoch waren, ich weiss es nur vom US-Markt.

    Es ist allerdings davon auszugehen, das es in Europa aehnlich ist.

    Vorrausgesetzt, die Nullzinspolitk ist nicht die Kausale Ursache fuer die hohen Margen, was ja sein koennte, denn die Nullzinspolitik bleibt uns wohl erhalten.


    Begruendung koennte sein: Weniger Zinslast, bleibt mehr vom Gewinn uebrig, und wird nicht als Preisreduzierung an die Kunden weitergegeben. Skeptisch bin ich dennoch.

    Durch die aufnahme der schlechten Jahre 2008 und 2009 in ein KPV12 (KGV12) hoffe ich die Margen sind etwas normalisierter, so dass ich nicht gerade mit einem Einbruch um die Haelfte rechnen muss.


    Zu den 7% p.a. (die es nicht geben wird) kommt immerhin eine value-outperformance hinzu (die es 13 Jahre lang auch nicht gab).

    Na, dann hoffe ich mal das beste und erwarte das schlechteste.

    Die Alternative is 1-2% p.a. (draussen bleiben, in einige kurzerfristige Anleihen umschichten) - auch nicht so prickelnd. Das war vor einigen Jahren noch nicht ganz so schlecht. Selbst 2015 konnte man noch Zinsen bekommen, obwohl die EZB seit Maerz 2015 mit quanitative easing los legte.

    Aber jetzt? jetzt kann man nicht aussteigen und umschichten in 3-4% p.a. - es gibt sie nicht, jedenfalls nicht relativ sorglos und risikofrei.

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  • Wenn die Statistik 7% p.a. für den US-Markt nach CAPE vorhersagt, dann sagt das nur aus, daß sie bedeutungslos ist.

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  • Es ist eine Kunst etwas nach seinem fairen Wert zu bewerten.

    Erst mit dem Massieren mehrer Kennzahlen ergibt sich ein Bild, aehnlich wie bei einem Mosaik - mehrere Steinchen werden benoetigt um etwas zu sehen.

    5 von 7 Kennzahlen (siehe Tabelle) sagen aus, dass der S&P zu teuer ist.

    Alle 7 Kennzahlen sagen, dass er mindestens nicht billig ist. Also 7% oder schlechter.


    Hussman (schon der Name scheint zu reizen) hat auch noch weitere Kennzahlen, die auch sagen, dass der S&P 500 zu teuer ist.

    Es wird schon stimmen, ist nun aber schon seit vielen Jahren so. Mit ausnahme von 2008/2009 glaube ich war die Bewertung jedes Jahr oberhalb des fairen Wertes? 18 Jahre lang ein teurer US-Markt. Es kann noch weitere Jahre andauern.

    Die kurzfristige Technik sagt mir, dass wir einen Bullen-Trend haben. Solange, bis wir ihn nicht mehr haben.

    Ich achte auf den Bonitaetsrendite-Spread. Momentan komprimieren sich die Renditen ueber diverse Bonitaeten, somit ist also gruenes Licht fuer die Bullen. Leider ist das alles nicht so sicher.

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  • CAPE ist doch Shiller P/E -und das sagt hier - 0.9% per anno für SP500


    Date: Thu, 28 May 2020 12:41:53 -0500 (Updated every 10 minutes)

    Shiller P/E: 28.9 (+ 1.04%)

    Shiller P/E is 70.2% higher than the historical mean of 17

    Implied future annual return: -0.9%

    Historical low: 4.8

    Historical high: 44.2

    S&P 500: 3067.71

    Regular P/E: 22 (historical mean: 16.1)


    gurufocus - Shiller pe

  • Dak427, Du hast Recht.

    Es kommt darauf an, ab wann man den historischen durchschnitt nimmt.

    Wenn Du nur Jahre ab 1990 beruecksichtigst, dann bekommst Du lauter hohe Shiller'sche KGV10's und entsprechend kann man dann argumentieren, dass hohe KGV10s "normal sind".

    Blicke ich zurueck bis 1950 und nehme den Durchschnitt, dann kommen die ganzen guenstigen KGV10s der 70er und 80er Jahre hinzu.

    Messe ich von 1950 bis 1995, dann stelle ich fest dass es seit 1995 sehr teure zuging. Dabei lasse ich die "zu teuren" Jahre seit 1995 weg, um eben die Jahre ab 1996 als zu teuer zu beweisen.


    Blicke ich zurueck bis 1881 (ich glaube, so weit reichen die Shiller'schen Daten zurueck) dann komme ich wohl auf Bewertung wie Du sie angibst.

    Nehme ich "nur" den Zeitraum von 1881-1995, dann sehen die Jahre 1996-2020 fast alle exorbitant teuer aus.


    Ich habe frueher geglaubt dass es einen fairen durchschnittlichen Wert gibt um den die Bewertungen pendeln muessten.

    Heute glaube ich das nicht mehr. Eher glaube ich, dass es einen harten Minimum-Wert gibt. Wenn Aktien so billig werden, dass sie klar sehr billig sind, so dass die meisten Leuten denken: "Bei dieser Bewertung kann ich gar nichts falsch machen. Der Kurs der Aktie wird in nur 8 Jahren wieder verdient" --> dann wird es nicht mehr weiter fallen.

    Dieser Minimum-Wert liegt wohl bei KGV10 = 8 bis 10 (obwohl selbst das Unterschritten wurde, aber nur sehr kurze Zeit)


    Alles oberhalb dieser Minimumbewertung ist fair, wenn die Leute es als fair empfinden, und das kann wirklich ein bisschen von der Gewohnheit abhaengen. Wir sind jetzt Jahrelang von Null-Zinsen bearbeitet worden, da kommen einem 5% Dividende und ein Gewinn von 8% schon sehr viel vor.

    Hast man sich hingegen an solche Bewertungen gewoehnt, dann hat man nicht den Drang sich solche Bewertungen sichern zu muessen.


    Ein bisschen wie mit dem Frosch: wirft man ihn ins heisse Wasser, springt er schnell wieder heraus.

    Wird in den Topf gesetzt und erhitzt das Wasser nur langsam, so bleibt der Frosch im Wasser bis er tod ist, er merkt es nicht.


    Vielleicht ist dadurch, dass es im Februar so schnell nach unten ging, die Gegenreaktion deshalb so viel staerker ausgefallen. Die Marktteilnehmer hatten nicht genug Zeit sich an niedrigere Bewertungen zu gewoehnen.

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  • eine einfache Arbeitshypothese:


    das Shiller pe steigt mit den fallenden Zinsen. ( Und ist deshalb auch seit den 90er tendenziell höher )


    Es wäre einmal interessant das Shiller pe zusammen ( oder im Verhältnis zu ) den langfristigen Zinssätzen ( also 20 oder 30 jährige ) , dann ebenfalls mit einem gleitenden Durchschnitt von einigen Jahren ( 10 J ?) aufzuzeichnen.


    P:S:

    warum zum Abzinsen oder als Vergleich zum e/p oft die 10 jährigen Zinssätze genommen werden, habe ich nie verstanden, Aktien sind doch langlaufende "Quasi Anleihen" und dann auch damit zu vergleichen. Also eher mit 30 jährigen Zinsen.


    Gruß,

    dak

  • Ich nehme an, es gibt gar nicht soviele 30jaehrige Anleihen. Das ist tendenziell eine Erscheinung der Neuzeit, seit es so niedrige Zinsen gibt, will man sie sich fuer 30 Jahre sichern.


    10-Jahre laufende Anleihen gibt es oefters. Und wenn man bedenkt wie kurzsichtig die Boerse ist, dann reichen 10 Jahre vermutlich auch?

    Grundsaetzlich, von der Theorie her, da gebe ich Dir natuerlich recht. moeglichst so lange laufende Anleihen wir moeglich zum Vergleich.


    Ich habe mal so etwas versucht, einen Zusammenhang von Zinsen und Shillerschem Cape zu finden. Und keinen gefunden.

    Es gab einen 18 Jahrigen Zeitraum, da war es genau umgekehrt: hohe Zinsen fuehrten zu hohem CAPE, und man hatte auch damals ein gutes Argument: hohe Zinsen fressen in den Gewinn der Firmen, darum ist das Kurs/Gewinnverhaeltnis schlecht (hohes CAPE).


    Also: mal ist das shiller'sche KGV10 hoch wegen hoher Zinsen, und mal ist es niedrig.


    Es kann eigentlich nicht beides stimmen. Wenn man seit 2000 guckt, dann meint man einen Zusammenhang der Zinsen und des Capes sehen zu koennen.

    Laaangfristig scheint kein Zusammenhang zu bestehen, so hatte ich es analysiert vor 10 Jahren oder so.

    Aber mittlerweile, in diesem Laaangfristig von 130 Jahren haben die Jahre seit 1995 immerhin schon ein Gewicht von 25 Jahren, und je laenger es anhaelt, desto mehr kann man einen Zusammenhang von CAPE und Zinsniveau feststellen.


    Wusstest Du, dass es kein Wirtschaftswachtum vor ca. 1820 gab? Und auch kein Bevoelkerungswachstum.

    Beides jedenfalls nicht in diesem Ausmass. Wirtschaftswachstum vor 1800 war ca. 0.1%, Bevoelkerungswachstum war auch viel niedriger.

    Ich vermute einen Zusammenhang zwischen Bevoelkerungswachstum und Wirtschaftswachstum, weil beides zur gleichen Zeit explodierte.

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  • Industrielle Revolution. Seit wann? Es besteht vermutlich ein Zusammenhang:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Industrial_Revolution


    Schwer zu sagen in welchem Jahrzehnt. Ich nehme an, zweitgleich mit dem Bevoelkerungswachstum, und wenn man genau hinguckt, dann war das ca. 1820 der Fall?

    Grob gesagt, wir haben erst 200 Jahre Bevoelkerungswachstum und Wirtschaftswachstum.

    Wirtschaftswachstum kann eigentlich nur linear verlaufen, trotzdem wird es immer in Prozent angegeben. Doch selbst 1% Wirtschaftswachstum kann gar nicht auf Dauer sein, denn auch das waere ein Exponentielles Wachstum, und die Welt ist nunmal nur endlich.



    Und eigentlich geht noch nicht mal lineares Wachstum, denn selbst Baeume wachsen nicht unendlich in den Himmel.

    Wie gesagt, Wirtschaftswachstum war vor der Industriellen Revolution vermutlich 0.1% p.a seit den Roemern,


    Achja, und wenn man noch weiter zurueckblickt: Die Eiszeit endete ca. 10.000 Jahre vor v.Chr., und die Menschen wurden sesshaft ca. 9500 v.vChr.

    Das war ein langsamer Prozess, damals. Man blieb teilweise Sesshaft, also je nach Jahreszeit hielt man sich laenger und laenger in selbst gebauten Huetten auf. Strassen gab es zuerst nicht, man lief ueber die Daecher, und der Eingang war ein Loch im Dach.

    Vermutlich regierten am Anfang auch nicht die Maenner.

    Sehr alte Staedte wie Jericho wurden auf Resten eines Vor-Dorfes gegruendet.


    Der Homo Sapiens - ich weiss nicht sei wann es ihn gibt (offiziell ja, aber es stimmt nicht).

    Die Agypter (auch Homo Sapiens), die hatten Bilder mit Ausfallschritt ca. 3000 v.Chr., und 2000 Jahre danach, da hatten sie immer noch die gleichen Bilder mit Ausfallschritt.

    Es ist ein unglaublich langer Zeitraum, indem zwar eine komplexe Kultur bestand, die aber unglaublich lange keine Innovation hervorbrachte, was man an ihren Gemaelden erkennen kann.

    Es muss so sein wie bei Voegeln, die ihre Nester Bauen. Menschen aenderten sich nicht. Erfanden nichts neues. Hier und da mal ein Leonardo DaVinci nehme ich an, aber solche Leute muessen sich einsam gefuehlt haben.

    Mittlerweile - wir sind ueberhaupt nicht mehr die Menschen die so wenig Kreativitaet hatten wie jene Menschen, die etwas vor 3000-10.000 Jahren lebten (wie z.B. die alten Agypter).

    Erste Kreativitaet kann man in Hoehlenmalerei finden. Die entstanden vor ca. 30.000 Jahren.

    Vermutlich sind wir gar nicht mehr der Homo Sapiens, sondern viel intelligenter (es waere Zeit uns einen neuen Namen zu geben). Wir sind auch entstanden seit es Wirtschaftswachstum und Bevoelkerungswachstum gab, vermutlich entstanden dadurch dass Menschen viel laenger leben, deshalb haben wir viel laenger Zeit zu lernen, aber ich glaube es ist sogar mehr.

    Denn Zeit hatten die Menschen frueher auch. Man kann es nicht Jahrhunderte lang auf die Schuld anderer schieben warum man nicht lesen und schreiben gelernt hatte. Ein Leonardo da Vinci hat unglaublich viel herausbekommen, und haette er Eltern und Kinder und Enkel gehabt so wie er, dann hatten wir Computer 100 Jahre spaeter gehabt (Edit: also 100 Jahre nach Leonardo daVinci's Zeit, sagen wir im Jahr 1600 die ersten Computer).

    Ich nehme an, Leonardo DaVinci war einer der ersten des modernen Menschen.

    Der alte "wenig-kreative" Mensch von vor ueber 200 Jahren, der ist vermutlich durch hohen Selektionsdruck ausgestorben, und falls noch nicht, dann gibt es nicht mehr viele davon.


    Und in der Zeit des Umbruchs, nun da kommen wir an die Boerse. Wie kann man sich auf "nur" 200 Jahre Statistik verlassen?

    Was ist ein faires Shillersches CAPE (KGV10)?

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    4 Mal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Doch, es gibt sogar Anleihen -wie die 100 jährige Österreichisch- für Leute, die Geld zu verschenken haben. Bislang konnte man damit sogar richtig Kursgewinne verzeichnen. Ich sehe leider nichts zum shorten...

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  • 1% Wirtschaftswachstum kann gar nicht auf Dauer sein, denn auch das waere ein Exponentielles Wachstum, und die Welt ist nunmal nur endlich.

    Bei dieser Logik setzt Du voraus, für Wachstum zusätzliche Ressourcen zu benötigen.

    Aber stimmt das überhaupt? Ist es nicht eher so, dass heute Wachstum mit weniger Ressourcenverbrauch einhergeht? Denk mal an die vielen Funktionaliäten, die früher per Hardware erledigt wurden, heute per Software. Bzw. die CO2 Ziele der diversen Gretas.

  • wusste, dass ich schonmal so etwas gemacht habe - 2015, irgendwoher hatte ich 20 Jährige Zinsen ziemlich weit zurückgehend bekommen, evtl bei ritholtz the Big picture

    Die 5 Jahre 2015 -2020 nachtragen kann man sich sparen 20/ 30 jährige Zinsen und SP500 Cape Rendite gehen beide Richtung Süden.


    eine Korrelation gibt es erst seit ca 1970


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  • Wenn wir eines Tages einmal virtuell werden (wovon ich ausgehe), dann ist Wirtschaftswachstum annaehernd unendlich wohl moeglich (a la Cookieclicker 2 - spielt das bloss nicht, es macht suechtig!), aber in der Realen Welt ist "echtes" Wirtschaftswachstum mit gleichbleibenden prozentualen Steigerunsraten nicht moeglich, da bin ich mir sicher. Wie auch?

    Es wuerde doch dann so aussehen, alle so und soviele Jahre eine Verdoppelung der Writschaftsleistung, bei 3% ca. all 20 Jahre?

    Also:

    2, 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256, 512, 1024 --> 1000 mal soviel Wirtschaftsleistung in 200 Jahren? Das gibt unsere Erde echt nicht her.


    Deshalb muesste man es dann umdefinieren. Nicht 1000 mal mehr Autos (oder Transportmittel), sondern 1000 mal schoenere Transportmittel, oder so. 1000 mal schnellere Computer, und nicht 1000 mal mehr Comouter.

    Es sei denn, wir haben 1000 mal mehr Menschen, dann vielleicht. Irgendwo wuerde aber Platzmangel bestehen? Platz ist wohl vorhanden, aber wie realistisch ist ein gleichbleibendes Wirtschaftswachstum?

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    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Dak427 - seit 1973 wurde der Gold Standard aufgehoben (Sichwort: Bretton Woods). Vielleicht haengt es auch damit zusammen. Geldmengenwachtum seitdem unbegrenzt?


    In Deinem Chart da geht es aber von 2000-2010 nicht so schoen korreliert im Gleichschritt. Da der Zeitraum nur von 1970 bis 2020 gilt, sind selbst (fast) 10 Jahre eine ganze Menge unkorrelation um hier eine Korrelation erkennen zu koennen?


    Ich frage mich auch wie es in dem Kurzen Zeitraum aussah, als Powel die Zinsen hat ansteigen lassen (von Null-zins auf immerhin 2.5% Zinsen) - vermutlich haben die langlaufenden Anleiherenditen auch reagiert und es gab mehr Zinsen.

    Gleichzeitig stieg der S&P 500 trotzdem, und entsprechend vermutlich auch das shillersche KGV10 (CAPE)?

    Auch hier wieder 2-3 Jahre die unkorreliert waeren?

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