Liquidationen und Mantelspekulationen

  • Nachdem heute überraschenderweise Q-Soft zu 1,70 Euro ins Depot gewandert ist, möchte ich hier die erste Diskussion über Mantelspekulationen starten. Ich halte diese momentan deswegen für interessant, weil sie (fast) unabhängig von der Marktlage sind. Bei einer echten Baisse dürfte zwar auch das Interesse an den Mänteln schwinden, aber sie verlieren zumindest ihren Wert nicht.


    Ich behaupte einfach mal, die meisten Aktien, die auf w:o diesbezüglich gepusht werden, entbehren jeder Substanz, in jeder Hinsicht. Insolvenzmäntel haben das Problem, noch mit Forderungen behaftet zu sein, und viele ehemalige Neue-Markt-Aktien mit hohem Streubesitz dürften für eine Übernahme uninteressant sein. Ich freue mich, wenn jemand was zu Mantelspekulationen im allgemeinen beitragen kann.


    Nun zu meinen beiden Kandidaten, beides keine Insolvenzmäntel, aber trotzdem beide bald (hoffentlich) ohne operatives Geschäft und beide im Depot. Auf w:o gibt es bereits Threads zu beiden. So bin ich auch darauf aufmerksam geworden. Hier nur eine kurze Vorstellung:

    1. HIT International Trading, WKN 605290. Der Vertrag mit dem Hauptlieferanten (95% der bezogenen Menge) lief Ende März aus. Zitat aus dem GB 2005: "Für das laufende Jahr steht die Identifikation eines neuen, profitablen Geschäftsfeldes im Vordergrund. Darüber hinaus hat die Gesellschaft nach Ansicht des Vorstandes und Aufsichtsrates im laufenden Jahr eine Entscheidung über die Frage der Fortführung oder Einstellung des Papierhandelsgeschäftes zu treffen. Auch eine möglicher Verkauf der Papierhandelsaktivitäten ist hierbei in Erwägung zu ziehen."
    Die AG soll in eine europäische Aktiengesellschaft (SE) umgewandelt werden. Wohl nicht ohne Grund.
    Marktkapitalisierung beim aktuellen Kurs von 7,70 Euro: 3,26 Mio. Euro
    Rechnerischer Nennwert laut letztem GB 25,56 Euro
    Eigenkapital laut Halbjahresbericht 2006 4,20 Mio. Euro. Ein Bilanzverlust ist zwar vorhanden, bringt aber wohl steuerlich nichts mehr für eine Mantelverwertung, wenn ich die rechtliche Lage richtig verstanden habe.
    Kurzfristige Darlehen von nur 1,2 Mio. Euro. Die Aktiva bestehen ausschließlich aus Umlaufvermögen. Dieses sollte liquidierbar sein.
    Der Konzern hat gerade mal vier Mitarbeiter, also sind keine hohen Kosten für Abfindungen etc. zu erwarten, wenn das Geschäft eingestellt wird. Es scheiterte allerdings bereits einmal eine Einbringung, was am Chart ersichtlich wird.
    Kurz: Dem Anschein nach blitzsauber, Kurs unter dem inneren Wert; den Mantel gibt es also kostenlos dazu. (http://www.wallstreet-online.d…m=0.0.0.0.0&thread_page=1)


    2. Q-Soft, WKN 617594. Das operative Geschäft wurde in eine GmbH ausgelagert, die verkauft werden soll. Der Beschluß ging auf der HV durch, aber es wurden Widersprüche zu Protokoll gegeben. Mit Anfechtungsklagen ist also zu rechnen.
    Q-Soft wurde, nachdem ich immer zu geizig limitiert hatte bei 1,76 Euro, Opfer einer Spam-Attacke, analog Realquadrat. Inzwischen ist der Kurs wieder runtergekommen.
    Börsenwert bei meinem Einstandskurs: 1,269 Mio. Euro
    Das operative Geschäft wurde für 500T¤ verkauft, samt allem außer den Anteilen an der Tochter ICP, die für 300 T¤ verkauft wurde (vorbehaltlich, der Kaufpreis kann sich bis auf 0¤ reduzieren) und außer Forderungen von knapp 500T¤. Ergibt also knapp 1-1,3 Mio. an Vermögenswerten.
    Zusätzliche Phantasie birgt der Einstieg der SM Wirtschaftsberatungs AG, die knapp 30% der Aktien hält.
    Auch hier: Börsenwert durch inneren Wert abgedeckt, Mantel kostenlos dazu. (http://www.wallstreet-online.d…m=0.0.0.0.0&thread_page=1)


    Ich habe noch einen dritten Kandidaten im Visier, bei dem ich geduldig auf der Lauer liege. Diversifikation kann in diesem Bereich sicher nicht schaden. Danke auch an MFC500!

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Q-Soft ist dank Bekanntwerden von Nichtigkeitsklagen gegen die HV-Beschlüsse wieder auf einen attraktiven Kaufkurs gefallen, nämlich in die Spanne des zu erwartenden Cashwertes. Wenn ein neues Geschäft eingebracht wird, kann man schon darauf setzen, daß die Aktie hinterher zumindest nicht weniger wert ist. Deswegen warte ich hier geduldig auf eine positive Überraschung.


    Eine weitere Chance - wenn auch keine Mantelspekulation - habe ich in IPC Archtec gefunden (WKN 525280). Kurzdarstellung: Die Gesellschaft hat die Selbstauflösung beschlossen; Liquidator ist der ehemalige Vorstand. Es bestehen fast keine Schulden mehr, und fast die gesamten Aktiva bestehen aus liquiden Mitteln. Eine Immobilie, die bereits bis auf 200T¤ abgeschrieben ist, könnte vielleicht sogar einen höheren Verkaufswert erzielen.
    Morgen wird als erster Schritt 1,55 Euro je Aktie steuerfrei ausgeschüttet. Dieser Betrag taucht in der Bilanz zum 31.12. bereits als Verbindlichkeit auf. Für den Rest bezahlt man bei einem Börsenkurs von 2,79 Euro also noch 1,24 Euro. Das verbleibende Eigenkapital ist fast genau in der gleichen Höhe, also auch 1,55 Euro pro Aktie und wird ebenfalls ausgeschüttet werden. Das ist im Laufe des Jahres 2008 zu erwarten. Grund sind Streitigkeiten mit dem Finanzamt, aus der mit Glück noch eine Rückzahlung hervorgeht (nicht bilanziert; von bis zu 1 Euro pro Aktie war einmal die Rede). Die Fortführung der Liquidation kostet laut Geschäftsbericht rund 600T¤ pro Jahr. Andererseits könnten die angelegten liquiden Mittel auch ein wenig Verzinsung erbringen. Die Schätzungen für die weitere Ausschüttung liegen auf w:o bei 1,45-1,75, mindestens 1,25.
    Selbst im schlimmsten Fall - keine Zinsen, Cashburn abziehen und Aktiva weniger wert als bilanziert - komme ich nicht auf weniger als den aktuellen Börsenkurs. Angesichts der fehlenden Alternativen am Aktienmarkt halte ich das für eine gute Alternative, auch wenn die Chancen nach oben natürlich beschränkt sind. Wobei evtl. deutlich mehr als die rund 20% herausspringen kann; das ist aber eher eine Art kostenloses Spiel 77. Die Verzinsung würde ich aber keineswegs mit einer Hochrisikoanleihe vergleichen, da hier nichts mehr vom Geschäftsverlauf abhängt, sondern wie gesagt ja nur liquidiert wird.


    Ach ja, ein besonders Schmankerl, auf das ich in diesem Zusammenhang gestoßen bin, ist der Gegenantrag des Aktionärs Huber: http://www.archtec.com/downloa…ntrag_Aktionaer_huber.pdf. Echt oder Fake à la Wilm Müller (Behrens)?

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  • Korrigiere mich: die Steuerstreitigkeit scheint bereits beigelegt; jedenfalls ist in den letzten Berichten nichts mehr über noch offene Forderungen erwähnt (es war früher noch von einer weiteren Million aus früheren Jahren die Rede). W:o scheint also nicht auf dem aktuellen Stand zu sein.


    Der Liquidator selbst rechnet mit der Liquidation bis Ende 2008. Da man aber von Anfang des Jahres aus rechnen muß, ist mit Kosten von 1,2 Millionen Euro zu rechen, wie auch im GB dargelegt wurde. Forderungen können dagegen eigentlich keine mehr ausfallen; dagegen heißt es: "Im Bestand der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ist es möglich, dass abgeschriebene Forderungen noch eingehen und Verbindlichkeiten zu gegebener Zeit wegen Verjährung auszubuchen sind." Vielleicht "entdeckt" man auch, daß die auf Erinnerungswerte abgeschriebenen Aktiva doch noch werthaltig sind. Somit wäre noch mit >1,307 oder vom aktuellen Kurs mit 5,4% zu rechnen - [edit2:] immerhin steuerfrei.


    Der Liquidator hat zwar als Großaktionär selbst ein Interesse an einem möglichst hohen Liquidationserlös. Von einem langen Liquidationsverfahren hat er indes auch keinen Nachteil (Honorar und Mieteinnahmen).
    Edit: auch auf eine Mantelverwertung braucht nicht spekuliert zu werden, da die Gesellschaft liquidiert ist.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Argh! Ich glaub es nicht! Heute Notierung "ex Ausschüttung", und trotzdem Eröffnungskurs 2,55/2,60! Das ist ein leichter Rückgang gegen gestern, aber ich mußte auch kurz überlegen, ob die Ex-Notierung nicht erst morgen greift. Aber dann hätten sie das nicht genau so geschrieben, außerdem würde niemand zu 2,60 anbieten und zu 2,55 verkaufen! Bis ich die Realtimekurse abfragte, war es schon zu spät: zu 2,55 und 2,20 hat einer noch Stücke abladen können. Dann ging es umsatzlos runter, meine 1,60 Order wurde nicht mehr bedient, obwohl da noch Geldkurse darüber waren. Zwischenzeitlich war mein Abstauerlimit am Markt, und man hätte zu 1,18 kaufen können. Inzwischen wieder 1,47...


    DAS ist wahre Ineffizienz.

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  • Die dritte Aktie, bei der ich leider nicht mehr zum Zug gekommen bin - ich hatte erst bei 12,80, später bei über 14 Euro geboten -, war die St. Petersburg AG (SPAG, WKN A0KPPM). War deshalb, weil seit heute der Kurs bei 20 Euro steht (+25%) nach der Meldung, daß weitere 15 Euro ausgeschüttet werden. 1,3 Millionen verbleibender Nettobörsenwert für den Börsenmantel(?) und die Spekulation auf die Klage erscheinen mir ausreichend. Was noch in der AG verbleibt, ist momentan unklar. Daß man nicht einmal in der Lage ist, die Nachricht wenigstens auch nur auf der Homepage zu veröffentlichen, finde ich beschämend.


    https://www.ebundesanzeiger.de…earchlist.destHistoryId=1

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  • Nach der folgenden Meldung, über die ich bei heise.de gestolpert bin, ist auch Pandatel einen Blick wert:
    http://www.heise.de/newsticker/meldung/94427.


    Die Gesellschaft wird also aufgelöst, wie auch IPC Archtec. Der Börsenwert von 1,35 Millionen ¤ steht aber im krassen Mißverhältnis zum letzten ausgewiesenen Eigenkapital von 8,5 Millionen ¤. Das ist aber der Stand von Ende 2006 - eine aktuellere Zahl gibt es nicht -, und da muß man sicher noch einiges abziehen, so hoch wie die Cashburnrate zuletzt war (2006: -4,7 Mio. ¤, 2007/Q1: -277T¤). Außerdem geht für die Liquidation zukünftig noch einiges ab. 0,9 Mio. ¤ immaterielle Vermögenswerte ddürften auch wacklig sein. Dennoch, +50-100% könnten evtl. drin sein.
    Der Kurs reagierte erst mit einem Hüpfer auf die Meldung, inzwischen ist er wieder deutlich zurückgekommen. Auf w:o fast keine Aktivität zu dem Wert, was eigentlich positiv, aber merkwürdig ist. Offenbar vermuten die Aktionäre eine Finte des Großaktionärs. Allzu große Umsätze gab es jedoch nicht.


    Ich bin aber noch nicht dazu gekommen, mir die Situation näher anzuschauen.

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  • Ganz im Verborgenen wurde der Jahresabschluß der HIT AG veröffentlicht. Auch auf der Homepage ganz versteckt. Ich habe es auch erst gemerkt, weil ich wieder mal nach dem Chart geschaut habe.
    Im Jahr 2006 wurde eben mal ein Gewinn von 1,15 Millionen Euro gemacht, der natürlich nicht operativ zustande kamen, sondern aufgrund von Neubewertung von Wertpapieren (GB-Anhang, S.18), was das bilanzielle Eigenkapital auf 5,2 Mio. erhöht, bei einem Börsenwert von mittlerweile 4 Millionen. Für 2007 wird mit einem leicht positiven Ergebnis gerechnet. Das operative Geschäft wurde endgültig eingestellt.
    Ich kann zwar nicht sagen, wie hoch ich den Wert verorte, aber in der aktuellen Lage halte ich es für eine gute Idee, bei HIT mit an Bord zu sein.
    Abfindungen sind keine mehr zu zahlen (GB, S.5). Sonstige Risiken bestehen quasi nicht.


    Wen es interessiert: Das Geflecht im Umfeld der KHD Humbold Wedag/MFC hat auch hier seine Finger im Spiel als indirekter Mehrheitsaktionär (54%). Ob das wohl positiv ist?


    Auf der HV wird eine Kapitalherabsetzung beschlossen werden, so daß der Nennwert nicht mehr 25,56 ¤, sondern 8,49 ¤ beträgt, außerdem ein genehmigtes Kapital.

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  • Die Aufmerksamkeit seit der Veröffentlichung des Jahresberichtes für 2006, der lange überfällig war, hat der Aktie deutlich geholfen:


    Inzwischen wurde gleich der Halbjahresbericht hinterher veröffentlicht: Noch 1 Mitarbeiter, ein bißchen restlicher Umsatz aus dem Auflösen der Vorräte, und erneut ein ansehnlicher Gewinn. Die festverzinsliche Anlage des Geldes wird zukünftig den Verwaltungsaufwand übersteigen, so daß nicht mit Verlust zu rechnen ist. Praktisch keine Schulden mehr, und 100% Cash. Börsenwert: 5,43 Mio., Konzern-Eigenkapital 5,831 Mio. HV ist am 24.9.
    Schade, daß ich im Börsenspiel keine Gelegenheit mehr zum Kauf hatte, denn die Situation sieht mit 7% Discount zum Cashbestand unverändert interessant aus - privat inzwischen mit 68% im Plus.

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  • Das undurchsichtige Firmen-Geflecht um KHD schlägt zu:
    Pflichtangebot für die HIT International Trading SE. Der Kurs springt heute um +31% auf 12,45 Euro nach dieser Meldung am Freitag (man beachte die Verkettung):
    Meldung über die Kontrollerlangung gemäß § 35 Absatz 1 in Verbindung mit § 10 Absatz 2 und 3 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes (WpÜG)


    Die Humboldt Wedag GmbH (51067 Köln) ist eine 100%ige Tochter der KHD Humboldt Wedag GmbH (51067 Köln), die wiederum 100%ige Tochter der KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG (51067 Köln) ist. Die KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG wird von der KHD Humboldt Wedag International Ltd. (Vancouver, B.C., Kanada) beherrscht.


    Am 28. Dezember 2007 hat die Humboldt Wedag GmbH durch Erwerb der Mehrheit der Anteile an der Blake International Limited, Trident Chambers, Wickhams Kay 1, Road Town, Tortola, British Virgin Islands, mittelbar die Kontrolle gemäß § 29 Absatz 2 WpÜG über die HIT International Trading AG mit Sitz in 10117 Berlin (Deutschland) - Wertpapier-Kenn-Nummer 605 290 ISIN DE0006052905, erlangt. Mit diesem Erwerb haben auch die KHD Humboldt Wedag GmbH, die KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG und die KHD Humboldt Wedag International Ltd., jeweils vermittelt über ihre jeweilige Tochtergesellschaft, Kontrolle über die HIT International Trading AG, Berlin erlangt.


    Weder die Humboldt Wedag GmbH, Köln, noch die KHD Humboldt Wedag GmbH, Köln, die KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG, Köln oder die KHD Humboldt Wedag International Ltd., Vancouver, halten Stimmrechte an der HIT International Trading AG, Berlin, jedoch sind ihnen die Stimmrechte der Blake International Limited in Höhe von 75,04% gemäß § 30 Absatz 1 Satz 1 Nr. 1 WpÜG jeweils zuzurechnen.


    Das Pflichtangebot wird die Humboldt Wedag GmbH mit pflichterfüllender Wirkung auch für die KHD Humboldt Wedag GmbH, die KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG und die KHD Humboldt Wedag International Ltd. abgeben. Die Angebotsunterlage für das Pflichtangebot wird im Internet unter der Adresse http://www.humboldt-wedag.de veröffentlicht werden.


    Humboldt Wedag GmbH KHD Humboldt Wedag GmbH Geschäftsführung Geschäftsführung


    KHD Humboldt Wedag International (Deutschland) AG Vorstand


    KHD Humboldt Wedag International Ltd. Board


    Hmm, der innere Wert wäre jetzt erreicht. Aber wozu erhöhen die die Anzahl der Vorstände um drei? - Ja wohl nicht zur Verwaltung der liquiden Mittel als Tagesgeld.

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  • Heute kam per Post das Pflicht-Übernahmeangebot für HIT International von KHD Wedag:
    13,59 Euro pro Aktie. Aktueller Börsenkurs knapp darüber, war schon über 15 Euro.


    Ich denke, ich halte, da der von mir geschätzte innere Wert exakt auf der Höhe des Abfindungsangebots liegt. Ein Squeeze-Out würde vermutlich auch nicht weniger einbringen. Hoffentlich hält nicht nur das Angebot den Kurs hoch.


    Edit: In den Beitrag auf w:o ist auch Leben gekommen. Aber noch lange nicht genug, um zu verkaufen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Noch interessanter geworden ist die Q-Soft, die vor ein paar Tagen den GB 2006/07 veröffentlicht hat.
    Für einen Börsenwert von 1,09 M¤ bekommt man ein EK-Kapital von 1,251 M¤, hinter dem zu 982 T¤ direkt Cash steht, und die restlichen 305 T¤ fließen gegen Ende des Jahres zu. Praktisch 100% EK-Quote (was sind bloß die 35 Euro Schulden?).
    Dabei wird es wohl aufgrund der Zinsen keine Verluste geben. Es gibt keine Angestellten mehr (was etwas der Tatsache widerspricht, daß der Bericht nach wie vor von Frau Nurzynski von der IR verfaßt wurde?), nur der Aufsichtsrat erhält 13.500 Euro im Jahr.


    Das wirklich einzige Haar in der Suppe ist die Anfechtungsklage. Die Masche der Berufsaktionäre (so eine Bezeichnung des OLG Frankfurts) ist bekannt.

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  • Meine HIT habe ich zu 12,98 Euro abräumen lassen, ich habe keine Lust auf einen Nervenkrieg gegen KHD. Schade, denn es war unterhalb des Kaufgebotes von denen und unter Cashbestand, und deutlich unterhalb des Höchstkurses. Immerhin noch über +70%.


    IPC Archtec hat den Bericht veröffentlicht. Das wichtigste: Die Liquidation wird bis Ende 2008 erwartet. Es ist Eigenkapital in Höhe von 1,56 Euro pro Aktie vorhanden. Auf der Aktivseite sehe ich nichts, was mehr angezweifelt werden müßte. Alles wurde verschrottet bis auf die Immobilie, die vorsichtig mit 150 T¤ angesetzt wurde - daraus dürfte sich weder nach unten noch nach oben viel ergeben. Jedoch wird für 2008 mit einem Verlust von 600 T¤ gerechnet - das wurde aber schon für 2007 erwartet, und tatsächlich wurde es ein Gewinn von 200 T¤. Wenn man das abzieht, bleiben 1,44 Euro pro Aktie. Das erwarte ich als Minimum für die Ausschüttung.
    Eine positive Überraschung könnte sich noch aus den Rückstellungen ergeben, 320 T¤ für Prozesskosten und 125 T¤ für evtl. Gewährleistungsverpflichtungen. Das könnte noch für ein paar Cent gut sein.
    Leider hatte ich zum ungünstigsten Zeitpunkt gekauft direkt vor der ersten Ausschüttung. Ein paar Wochen zuvor hätte man noch leicht für 20 Cent weniger kaufen können, und zu diesem Zeitpunkt war auch schon alles bekannt, ebenso zwischenzeitlich nach der Ausschüttung.
    So bleibt eine erwartete steuerfreie Rendite von mindestens 17% in ingesamt anderthalb Jahren. Hätte man Anfang des Jahres bei knapp über 1 Euro nachgefaßt, hätten es auch über 40% in einem Jahr werden können.
    Fazit: Auf jeden Fall dabeibleiben, bis zum (hoffentlich süßen) Ende. Solche gänzlich marktunabhängigen Sachen bleiben attraktiv - zumal, wenn das Ende absehbar ist.


    Bei Q-Soft belasten natürlich, wie auch bei der SPAG, die Mitaktionäre. Auf jeden Fall durchhalten - es besteht 1,68 ¤ Cash pro Aktie bei Kurs 1,18 ¤.

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  • Pandatel:


    Und was bedeutet das jetzt fuer die Aktie? Gut oder schlecht?!


    Gruss, Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Die Börse scheint's relativ kalt zu lassen.
    Positiv: Die Gesellschaft kann liquidiert werden, wenn sich keine Aktionäre mehr querstellen.
    Negativ: Gerichtskosten schmälern den Liquidationserlös.

    "Hey Du, möchtest Du ein A kaufen?" Standard & Poor's (zitiert aus: Marc-Uwe-Kling: Der falsche Kalender - 365 falsch zugeordnete Zitate)

  • Ich hätte auch gesagt: weder noch, da alles schon bekannt/erwartet war, soweit ich es in Erinnerung habe. Darum heißt es ja auch:


    "... hatten die Parteien in der Hauptsache daher bereits zuvor für erledigt erklärt. Das Landgericht Hamburg hat im Hauptsacheverfahren in der Sache nunmehr insoweit lediglich eine Kostenentscheidung getroffen, wonach die Kosten unter den Parteien aufgehoben werden."


    In der schwülstigen Juristensprache heißt "aufgehoben" vermutlich: teilen. Prinzipiell ist es natürlich gut, wenn keine Rechtsstreitigkeiten mehr "anhängig" sind.


    Man muß halt berücksichtigen, daß es doppelt so viele Aktien gibt, als auf den meisten Webseiten angegeben ist, die Marktkapitalisierung also doppelt so hoch, was aber immer noch weit unter "aktuellem" Eigenkapital liegt.
    Schauen wir mal, was der GB für 2007 bringt, der schon seit Ende April überfällig ist. Bis zur HV muß er doch vorliegen?! Die Aktie schätze ich aufgrund der undurchsichtigen Situation spekulativer ein als IPC Archtec. Die AG selbst rechnet bekanntlich mit 36-62 Cent Ausschüttung, das Abfindungsangebot der Großaktionärin war 36 Cent. An der Börse interessiert sich für den Wert zuletzt eh kaum noch jemand.

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    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Liquidation der IPC Archtec am 15. Juli. Jetzt ging es schneller als gedacht, und Ausschüttung am oberen Ende der Erwartungen: 1,616 Euro je Aktie - an der Börse bekommt man heute mindestens 1,63 Euro dafür; im Laufe des Tages auch schon mehr. Wer keine Steuern bezahlt (z.B. Kauf vor mehr als einem Jahr), sollte jetzt verkaufen, danach ist Ende Gelände. Für die anderen dürfte die Ausschüttung besser sein als das, was jetzt geboten wird.


    Damit 31,5% Rendite in ziemlich genau einem Jahr.
    Hoffentlich gehen bei Pandatel auch bald die Lichter aus - vielleicht schaffen die den 100%er.

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  • Die Maschinenfabrik Esterer wurde erwähnt.


    Einige hier haben Sie scheints im Depot (gehabt). Kann einer den Sachverhalt erklären, ich steige dort nicht mehr durch? Anscheinend wurde der operative Betrieb verkauft (vollständig?), und jetzt soll ein Mantelkäufer gefunden werden. Über eine Cash-Ausschüttung wird spekuliert, die den Börsenwert um 25% übersteigen soll. Die Veröffentlichungen geben leider wenig her, alles zu alt.


    Soll also ein neues Geschäft eingebracht werden? (=uninteressant) Wie soll das ablaufen, wird es dann ein Übernahmeangebot geben?


    Edit: Für IPC Archtec wurden heute nach der Ausschüttung noch 6,9 Cent bezahlt, allerdings in homöopathischen Dosen - seltsam ...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Ja, die Gießereien wurden verkauft, damit hat Esterer kein operatives Geschäft mehr.


    KST und Allerthal Werke halten wohl beide knapp über 10%, haben aber auf der HV weitergehende Absichten verneint. Laut Vorstand beträgt das Vermögen 1.060 Euro pro Aktie.


    Die weitere Zukunft ist nach wie vor unklar, angeblich gibt es Gespräche mit am Börsenmantel interessierten Investoren. Eine Option ist natürlich immernoch die Liquidation, mit den entsprechenden steuerlichen Nachteilen für den Kleinaktionär.


    Aufgrund der Unsicherheiten/unklaren Zukunft vermutlich auch der aktuelle Kursabschlag.