Momentan ist bei mir Shopping angesagt - heute mal was Schickes als Depotschmuck: Villeroy & Boch Vorzüge (WKN 765723) - momentan im Sonderangebot zu 10,60 €.
Wer nicht gerade einen Zeithorizont von 10 Jahren hat, wird den Chart nicht unbedingt als ausgebombt einstufen, sondern eher als klassisch geschwungen - der Chart passt stilvoll zur Aktie und zeugt von Niveau:
Man sieht, dass noch gewaltiger Abstand zu den historischen Höchstkursen herrscht, obwohl V&B letztes Jahr nach einer Gewinnexplosion zu den wenigen unbestrittenen Börsenstars zählten. Dabei ist die Aktie immer noch schockierend billig:
Bei 10,60 erhält man
KBV 0,80
KCV 4,14
KUV 0,32
Gewinnreihe 2000-2002: 0,76 / 0,80 / 0,88 - also deutlich moderater als 1998/1999 (der Gewinn kam von 0,28 Euro / Aktie), aber grundsolide. Für 2001 ergibt sich damit ein KGV von 13,5.
Die Gewinnprognosen sind im derzeitigen Umfeld mehr zur Dekoration - höchst real ist aber die langjährige Dividendenrendite von V&B: 0,55 € / Aktie bzw. satte 5,2%.
Für mich ist die Dividende einer der Hauptgründe für den Kauf von V&B, zumal die Firma als grundsolide gilt. Hier heisst es wirklich: kaufen, liegenlassen und geniessen - kein Stress!
Nachfolgend noch ein paar Kurzprofile, ad-hocs und sonstige Fundstücke - ich sag vorher schon mal Tschüss,
witchdream
zunächst mal das Link zum sehenswerten IR-Abschnitt der Homepage: http://www.villeroy-boch.com/ir/
Kurzprofil
Villeroy & Boch präsentiert sich als Hersteller von Produkten aus den Bereichen Fliesen, Bad und Küche, Kunststoff sowie Tischkultur, welche international nach der Marketing-Strategie "The House of Villeroy & Boch" vertrieben werden. Villeroy & Boch ist nach Unternehmensangaben eine starke Marke mit hohem Bekanntheitsgrad. Daher spielt diese Marke bei der strategischen Neuorientierung des Unternehmens eine herausragende Rolle. Villeroy & Boch definiert sich als Lifestyle-Marke, die für geschmackliche und technische Kompetenz sowie Stilsicherheit im gehobenen Wohn- und Objektbereich steht.
Der Hauptsitz des Konzerns in Mettlach / Saar liegt im Dreiländereck Deutschland - Luxemburg - Frankreich. Produziert wird in 21 Werken in neun europäischen Ländern. Eigene Vertriebsgesellschaften und Importeure vertreiben die Produkte in 125 Ländern. Die Zahl der Mitarbeiter beträgt rund 10.000.
Im Jahr des 250-jährigen Firmenjubiläums, 1998, startete Villeroy & Boch eine "umfassende Innovationsoffensive" in Technik, Entwicklung, Design und Marketing. Das Ergebnis waren neue Produkte und Anwenderlösungen sowie ein neues Marketing- und Vertriebskonzept. Durch strategische Akquisitionen und den Aufbau eines neuen Unternehmensbereichs soll die Marktposition weiter gefestigt und ausgebaut werden. Villeroy & Boch konzentriert sich bewusst auf eine Marke und vollzieht gleichzeitig den Paradigmenwechsel vom Keramikhersteller zum Vermarkter und Lifestyle-Anbieter auf dem Gebiet des Home Interior. Hinzu kommt die Modernisierung von Produktion, Logistik und Informationssystemen sowie eine effektive Personalentwicklung, vor allem im Bereich Führungskräfte. Als internationales Unternehmen mit marktnahen Produkten trägt Villeroy & Boch sowohl der Globalisierung als auch dem Zusammenwachsen der europäischen Märkte Rechnung.
Analyse
Villeroy & Boch - Outperformer (Bankhaus Lampe)
Aufgrund der sehr geringen Börsenumsätze des Unternehmens (die Stammaktien sind in festem Besitz und nur etwa die Hälfte der 14 Mio. Vorzugsaktien werden frei gehandelt) haben wir einen Abschlag von 20% auf den fundamental errechneten Wert vorgenommen, woraus sich nach dem DCF- Verfahren ein Kursziel von 14,40 ¤ errechnet. Dieser Wert wird durch den mit dem Dividend-Discount-Modell errechneten Zielwert von 13,70 ¤ bekräftigt, so daß sich ein durchschnittliches Kursziel von 14,00 ¤ mit einer Bewertungslücke von 15% errechnet. Die Dividendenrendite von derzeitig 4,5% und eine historisch stabile Ausschüttungsquote sprechen zudem für die Solidität Unternehmens. Die zuletzt vom Unternehmen zurückgenommene Erwartung für das diesjährige Umsatzwachstum (4% gegenüber dem Vorjahr anstatt der zuvor erwarteten 4-6%) zeugt von der eingetrübten konjunkturellen Situation. Dennoch werden sich unseres Erachtens die durchgeführten Umstrukturierungsmaßnahmen künftig deutlich bemerkbar machen und somit nachhaltig steigende Erträge sichern. Insgesamt bewerten wir das Unternehmen positiv und stufen es als moderaten Outperformer ein.
(Quelle: Bankhaus Lampe) 09.07.2001
22.08.2001
Villeroy & Boch reduzieren
Sparkasse Aurich-Norden
Die Aktienanalysten der Sparkasse Aurich-Norden stufen die Aktie det Villeroy & Boch AG (WKN 765723) auf "reduzieren".
Der Keramikhersteller mit Tradition sei überwiegend im gehobenen und mittleren Preissegment aktiv. Latent noch abhängig von der Bau-Industrie, wolle sich die Gesellschaft zu einem kompletten Anbieter von Innenhaus-Produkten entwickeln. Villeroy & Boch produziere überwiegend keramische Artikel. Die Hauptgeschäftsfelder würden sich auf die Bereiche Fliesen, Bad und Küche, Wellness und Tischkultur teilen.
Neben der Erweiterung des Produktportfolios treibe die Gesellschaft die Internationalisierung voran. Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz habe 2000 rund 62 Prozent betragen. Ziel sei, die führende Lifestyle-Marke in der Innenausstattung zu werden. Architekten und Endkunden sollten unter dem internationalen Marketing-Begriff "The House of Villeroy & Boch" Komplettlösungen für den Einrichtungs- und Ausstattungs-Bedarf bekommen.
Nach gutem Start in das Geschäftsjahr 2001 habe sich der positive Trend im zweiten Quartal nicht fortsetzen können. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sei von 10,1 Millionen Euro im ersten Quartal 2001 auf 6,6 Millionen Euro zurück gegangen. Das Halbjahres-EBT von 16,7 Millionen Euro sei damit gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum (17 Millionen Euro) gesunken. Positive Ergebnisbeiträge der Töchter seien durch Vorlaufkosten für neue Produkte und Reorganisationskosten im US-Fliesengeschäft aufgezehrt worden. Der Halbjahres-Überschuss sei unverändert bei 11 Millionen Euro geblieben.
Der Umsatzerlös im zweiten Quartal sei leicht auf 247,1 Millionen Euro- gegenüber 245,3 Millionen Euro im ersten Quartal gestiegen. Damit sei der Halbjahresumsatz im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2000 um 6,6 Prozent auf 492,4 Millionen Euro gestiegen. Hierzu hätten insbesondere die neu akquirierten Tochter-Gesellschaften wie Socatra (Frankreich), Svenska Badkar (Schweden) oder die tschechische Vagnerplast beigetragen. Ohne diese wäre der Umsatz um 2,3 Prozent abgesunken.
Für die zweite Hälfte 2001 gehe die Gesellschaft nicht von einer spürbaren Belebung des Konsums aus. Wachstum solle durch neue Produkte und die neuen Konzerngesellschaften insbesondere im Ausland generiert werden. Nach Angaben des Unternehmens würden zur Zeit Akquisitionsgespräche mit mehreren ausländischen Firmen laufen. Die Verhandlungen zur Übernahme der Kunststoff-Sparte von der Düker AG seien ergebnislos geblieben. Hauptkriterium bei einer Übernahme sei die Profitabilität der Firma und eine nachhaltige Wertsteigerung für den Gesamtkonzern.
Kreativität und Innovationskraft habe sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt. Diese würden auch nötig sein, um zum Beispiel das defizitäre US-Geschäft im Bereich Fliesen zu reorganisieren oder den leichten Umsatzrückgang im Segment Tischkultur auszugleichen.
Im gegenwärtig schwachen Marktumfeld senke Villeroy & Boch für das Gesamtjahr 2001 die Ausweitung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr von 6,4 Prozent auf rund 4 Prozent. Damit werde die angestrebte Marke von 1 Milliarde Euro Umsatz verfehlt. Beim operativen Ergebnis 2001 erwarte die Gesellschaft einen leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr.
Betrachte man das Geschäftsjahr 2000, habe der Konzern seine 1998 begonnene und durch Akquisitionen vorangetriebene Neuausrichtung umsetzen können. Er habe seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 12,6 Prozent auf 939,6 Millionen Euro gesteigert. Das EBT sei um 39,6 Prozent auf 36,3 Millionen Euro geklettert. Der Jahresüberschuss habe mit 24,8 Millionen Euro rund 1,6 Prozent über dem Vorjahres-Ergebnis gelegen. Grund für den vergleichsweise geringen Anstieg seien deutlich höhere Steuer-Aufwendungen gewesen.
Die strategische Ausrichtung, weg von der unmittelbaren Abhängigkeit vom Bauwesen hin zu einem international ausgerichteten Komplettanbieter von Innenausstattungs-Produkten, mache Sinn. Die Gesellschaft erwirtschafte Gewinn und halte sich im schwierigen Marktumfeld relativ gut. Bei einem 2002er-KGV von 11 seien die flauen Konjunkturaussichten jedoch nur anteilig enthalten. Auch der Chartverlauf der Aktie prophezeie nichts Gutes. Der langfristige Aufwärtstrend sei nach Bekantgabe der Halbjahreszahlen 2001 nach unten durchbrochen worden.
Konservativen Anlegern raten die Aktienanalysten der Sparkasse Aurich-Norden zur Zeit von einem Engagement in Villeroy & Boch-Papiere ab. Wer bereits Aktien halte, sollte sie reduzieren.
20.08.2001
Villeroy & Boch marktneutral
Independent Research
Die Wertpapierkenner vom Independent Research stufen die Aktie von Villeroy & Boch (WKN 765723) auf marktneutral ein.
Das Unternehmen habe die Halbjahreszahlen bekannt gegeben. So sei der Umsatz in diesem Zeitraum um 6,6 Prozent auf 492,4 Millionen Euro gestiegen. Bereinigt um Akquisitionen sei allerdings ein Rückgang von 2,3 Prozent zu verzeichnen gewesen.
Das EBIT sei im zweiten Quartal auf 8,8 Millionen Euro und im ersten Halbjahr auf 20,2 Millionen Euro gesunken. Dementsprechend seien auch die EBIT-Margen gesunken. Im zweiten Quartal seien sie um 0,3 Prozent und im ersten Halbjahr ebenfalls um 0,3 Prozent zurückgegangen. Als Ursache dafür zeige sich der höhere Personalaufwand verantwortlich.
Man sei von der Unternehmensstrategie der Villeroy & Boch AG weiterhin überzeugt. So gehe man davon aus, dass insbesondere der Bereich Wellness in der Zukunft das Potenzial für ein attraktives Margenniveau besitzen würde. Die Margenentwicklung im zweiten Quartal sei jedoch unbefriedigend. Auch der Ausblick des Unternehmens für das Gesamtjahr mit einer Reduzierung der Planzahlen stimme nicht zuversichtlich. Der Aktienkurs habe in den letzten Wochen deutlich nachgegeben. Angesichts des Ausblicks für das Gesamtjahr sei das Unternehmen mit einem 02er KGV von rund 12 nicht mehr billig.
Die Analysten vom Independent Research stufen die Aktie von Villeroy & Boch auf marktneutral ein.