vielleicht ein paar Anmerkungen aus Sicht eines Praktikers (mit den hochschwebenden Theorien hab ich es nicht so):
- Die einfachste From für eine Bank Geld zu schöpfen ist ein Lombardkredit (oder auch Repo genannt) bei der Zentralbank. Das funktioniert so:
1. Sagen wir mal die Bank hat 1 Mio. Einlagen von Kunden
2. mit dieser 1 Mio. kaufen Sie sich eine Griechische Staatsanleihe für 1 Mio EUR
3. Die Griechische Staatsanleihe wird als Repo/Pensionsgeschäft an die EZB gegeben
4. Von der EZB bekommen Sie 1 Mio. abzgl. Sicherheitsmarge zurück, sagen wir 990 tsd.
5. Mit den 990 tsd können sie wieder Griechische Staaatsanleihen kaufen
6. die 990 Tsd Staatsanleihen können wieder bei der EZB eingereicht werden usw. und so fort
D.h. die Geldschöpfung bei einer Anleihe passiert nicht durch den Kauf sondern durch das Lombardgeschäft mit der EZB.
Grenzen für die Geldschöpfung sind eigentlich nur die Mindestreserve und Eigenkapitalanforderungen.
Deswegen ist es für die Banken auch so wichtig, dass Anleihen "EZB fähig" sind. In der Finanzkrise wurde ja bewusst deshalb der Schwellenwert herabgesetzt.
Über diesen Mechanismus funktioniert auch die Geldschöpfung bei den Staatsanleihen. Das geht in USA im Prinzip so:
Die FED Funds rate ist ungefähr 0,12%, das ist die Verzinsung für das oben geschilderte Lombardgeschäft. Eine einjährige US Staatsanleihe bringt sagen wir mal 0,5%. Wenn Bernanke verspricht, die Fed Funds Rate ein Jahr lang unverändert bei 0,12% zu lassen, ist es für die Banken ein einfaches Geschäft:
Ich kaufe mit wie oben besprochen US Staatspapiere für 0,5%, hole mir den Kredit bei der Fed zu 0,12% und mache das bis zum Anschlag. So wird aus Staatsverschuldung über den Umweg Notenbak Geldschöpfung.
MMI