EVN Energie aus Österreich

  • Vielen Dank an memyselfandi007 für die erste Erwähnung und an Winter für die erste Analyse von EVN.


    Ich habe mir erlaubt alle Beiträge zur EVN aus dem Forum Versorger-Aktien hierhin umzubetten.


    EVN ist nicht unbegründet in der ersten Runde in unser Board-Depot gewandert.


    Gruß SirLarry


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    memyselfandi007


    #Fortum ist gut aber ganz schön teuer.


    In meinem Modell kommen vor allem Romande (Schweiz) und EVN (Ösi) gut weg. Die machen aber merh Umsatz in der Verteilung als in der Produktion.
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    Winter
    Zwei österreichische Versorger: Verbund und EVN 03.10.2010 20:40



    Da es genügend Auswahl gibt, würde ich diversifizieren wollen. In Deutschland springt mir allerdings nichts ins Auge, RWE dürfte größtenteils die gleichen Risiken haben wie E.On, und diese sind nicht firmenspezifisch (wenn nicht gerade ein AKW-GAU eintritt).


    Obwohl nur durchschnittlich bewertet, sieht Verbund nicht so uninteressant aus, jedenfalls besser als Bundesanleihen. KGV~16, Dividende 4,7%, geschätzt wird jedoch nur 2,9%?!
    Die erzeugen den Strom zu 91% aus Wasserkraft, d.h. sie hängen nicht von Brennstoffen ab. Deswegen ließ sich auch der Vorstand im BO-Interview auf die Frage, ob die Aktie eine sichere Bank sei, zu der Aussage hinreißen: "Ja, was soll schon schiefgehen, wenn nicht gerade die Industrie zusammenbricht oder das Wasser nicht mehr fließt?". Er hält eine Verdopplung des Strompreises in 5-6 Jahren für möglich, wovon Verbund deshalb direkt profitieren dürfte. Von CO2-Zertifikaten/-Steuern sollte Verbund auch nicht betroffen sein. Wenn man im Besitz der richtigen Kraftwerke ist, dürfte das KBV relativ schnurz sein, Wasserkraftwerke können nicht beliebig gebaut werden. Eine laufende reale Rendite von "nur" 6% ist nicht so schlecht, jedenfalls angesichts des deutlich unterdurchschnittlichen Risikos im Vergleich zu anderen Versorgern und erst recht zu anderen Aktien. Der langfristige Chart ist beeindruckend, eine Verzehnfachung seit Anfang 1993, jedoch zuletzt wie der ganze Sektor relativ schwach. Entscheidend wäre m.E. die Einschätzung zum längerfristigen Strompreis. Quasi die Seabridge der Stromversorger. Für November ist eine Kapitalerhöhung geplant (für Investitionen v.a. ins Stromnetz).


    Sehr günstig, wenn auch mit nicht bislang nicht so hoher Dividende (3,2%), ist EVN. Neben der Stromerzeugung trägt gleich stark das Segment der Strom-, Gas-, Kabel- und Telefonnetze bei, ferner noch das Wasser-, Abwasser- und Abfallgeschäft. Das Südosteuropageschäft ist noch defizitär. Auch bei EVN steht eine Kapitalerhöhung an. Es wird darüber spekuliert, daß der Abschlag zum Sektor aufgrund sich vergrößernden Streubesitzes verschwinden würde und außerdem die Dividende steigen solle. Allerdings war der FCF nicht so hoch, weil die Investitionen in den letzten Jahren sehr hoch waren. Positiv oder negativ?


    Interessant könnten die Schluchtis auch deshalb sein, weil künftig der Bedarf nach Speicherkraftwerken wachsen sollte (Berge -> Pumpspeicher). Führt wohl nichts daran vorbei, sich zunächst in die Branche an sich ein- und dann durch sämtliche GBs durchzuarbeiten, seufz.
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    Winter


    EVN ein Kauf 03.10.2010 23:04



    Kennzahlen von EVN:
    Kurs 11,56 Euro
    KUV 0,7
    KBV 0,7 (cave: Minderheiten)
    KGV(TTM) 9,1
    EK-Quote 46%, Schulden von 1,8 Mrd. ¤ bei 3 Mrd. ¤ EK
    Letzte 10 Jahre: Ziemlich kontinuierliches Umsatzwachstum von 1 auf 2,73 Mrd. Euro, bei Marge zwischen rund 8% und 11% (2009: 6,5%). Nie ein Verlust.
    Dividende nahezu kontinuierlich gesteigert bei 25-33% Ausschüttungsquote. Zuletzt 3,2%.
    EK-Rendite 9%-10,6%, 2008=6,7%, 2009=6%
    CI10>G10, d.h. EK-Zuwachs größer summierte Gewinne
    KCV 5,6 (entspricht dem Niveau der letzten 5 Jahre, FCF5>0)
    Laut wisi war sowohl das KGV(!), das KBV und die Dividendenrendite der letzten zehn Jahre per Ultimo nie günstiger als aktuell.


    Der Clou ist aber, daß die kleine EVN mit 12,5% am größeren Verbund beteiligt ist. Diese Beteiligung wurde mit dem Kursverfall der Verbundaktie auf ihren Kurswert von derzeit ziemlich genau 1 Mrd. Euro herabgeschrieben (nicht erfolgswirksam), oder aktuell 6,12 Euro pro Aktie. Dazu kommen noch weitere, nicht börsennotierte, at equity konsolidierte Beteiligungen, die in der Bilanz z.Zt. mit etwas über 700 Mio. Euro stehen, was auch der von Analysten geschätzte Wert ist (rund 4 Euro pro Aktie). Die ganze EVN kostet aber an der Börse nur 1,89 Mrd. Euro. D.h. abzüglich dieser Beteiligungen ist das operative Geschäft keine 200 Mio. Euro wert - pro Aktie 1,09 Euro.
    Nun tauchen die Beteiligungserträge natürlich auch in der GuV auf. Abzüglich der Verbunddividende und der at equity konsolidierten Beteiligungen käme ich für 2009 auf ein EBT von ¤ 132 Mio. Die Steuerquote betrug nur geringe 12%. Für Minderheitsanteile gingen ¤ 20 Mio. ab (die keine der beiden genannten Beteiligungen betreffen kann, deshalb sollte man sie weiterhin abziehen). Wenn ich beides in absoluter Höhe stehen lasse, komme ich auf rund 50 Cent pro Aktie. Allerdings lag der Minderheitsanteil in den drei Jahren zuvor zwischen ¤ 32 und 45 Mio. Die Steuerquote war aber nie höher. Gerundet dürfte es trotzdem hinkommen.
    D.h. ein beteiligungsbereinigtes KGV von rund 2. Das ist ein Witz, zumal die Verbundaktie selbst ja auch nicht uninteressant ist. Die EVN ist also die bessere Möglichkeit, in den Verbund zu investieren als die Verbundaktie. Zumal in das KGV nur die Verbund-Dividende einfließt.
    Bei einem angemessenen KGV=10 (Sektor-KGV 11) wären das gute 5 Euro pro Aktie für das operative EVN-Geschäft. Unter gleichen Bedingungen wie aktuell wäre also 15,50 Euro eine faire (immer noch günstige) Bewertung, statt 11,56 Euro.


    Bis Ende des Jahres will die EnBW ihren Anteil verkaufen (behauptet wurde: über die Börse, aber dazu reicht der geringe Umsatz bei weitem nicht aus), wodurch sich der Streubesitz auf knapp 50% erhöhen könnte, von 13% (51% hält das Land Niederösterreich), und folglich auch der Börsenumsatz, und folglich auch das Interesse der institutionellen Investoren, und folglich auch die Bewertung.
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    Winter


    Fortsetzung der EVN-Analyse 04.10.2010 09:08



    Eigentlich müßten solche Aktien - wie alle diejenigen, die memyselfandi007 über das "KrCI10" filtert (das "r" ist dabei entscheidend, sprich die geringe Schwankung der Gewinne) - doch als Übernahmeziel interessant sein für fremdfinanzierende Heuschrecken, insb. wenn es sich das auch in den Cashflows niederschlägt und die nicht bloß in der tatsächlichen historischen Betrachtung gering schwankten, sondern dies auch aus dem Geschäftsmodell hervorgeht. Die Bewertung sollte/könnte deswegen höher sein als diejenige von Zyklikern. Insbesondere besteht kein Grund, warum diese Aktien nur mit KGV~10 notieren sollten - die durchschnittliche Bewertung des Aktienmarktes über den Zyklus hinweg wäre allemal angemessen.


    Die EVN-Aktie sollte 1:1 reagieren auf eine Höherbewertung des Sektors. Wenn man nur um den Verbundanteil bereinigt, d.h. inkl. der Equity-Beteiligungen, und sowohl Minderheiten als auch Equity-Beteiligungserträge anhand der letzten vier Jahre normalisiert (EBIT des eigenen Geschäfts liegt bereits exakt auf dem Durchschnitt) und die Steuerquote beläßt, dann verblieben aktuell 5,44 Euro pro Aktie für das eigene Geschäft, bei 96 Cent Gewinn (KGV=5,7). Laut Analys(t)en ist die Aktie momentan 25% gegenüber dem Sektor unterbewertet, d.h. bei meinem Kursziel wäre sie gleichauf mit dem Sektor bewertet (11,50 vs. 15,50 ¤). Wenn ich davon ausgehe, daß dies zugleich die faire Bewertung der Aktie relativ zum Sektor ist, ich aber, wie oben dargelegt, dem Sektor insgesamt eine höhere Bewertung zugestehen würde, sagen wir 10-20%, dann wäre das Kursziel für EVN folglich eher 17-18,60 Euro. Das ist ein Potential von 47-60% gegenüber dem aktuellen Kurs. Dem steht aber kein entsprechendes Verlustrisiko gegenüber. Maximal würde ich dieses auf ein Drittel taxieren. Dann wäre die Aktie mit KBV<0,5, und laufendem KGV von 6 bewertet. Q1-Q3 wurden übrigens bereits 1,25 Euro verdient, die Schätzungen für die Folgejahre sind tendenziell höher. Der Erwartungswert nach meinem Modell wäre sogar 20%. Auch im 2008/09er-Crash wurden 10 Euro nie unterschritten, und seit 1995 notierte die Aktie niemals niedriger als dieser Risikoabschlag (7,70 Euro).


    Manko bei EVN:
    - Die bisher schwache FCF-Rendite (rund 2% in den letzten fünf Jahren) und die eher niedrige Dividende. Allerdings ist auch die Ausschüttungsquote niedriger als z.B. bei den deutschen Versorgern (E.On rund 60% des bereinigten Überschusses, RWE ähnlich, über 50%).
    - Die Kapitalerhöhung (200 Mio. Euro) bei niedriger Bewertung verschlechtert z.B. das KBV. Zu berücksichtigen ist auch, daß Verbund nicht nach dem Buchwert, sondern nach dem Börsenwert bewertet ist. Trotzdem bleibt in jedem Fall KBV<1.


    Das ist eine Empfehlung für sämtliche Inflationspaniker, denen die Aktienmärkte zu teuer sind. EVN ist so günstig wie noch nie. Man kann es begreifen als Investition in den Verbund plus das EVN-Geschäft zum Superschnäppchenpreis, oder aber als Verbund und EVN jeweils beinahe zum Preis einer E.On und RWE.


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    memyselfandi007


    EVN & Co 04.10.2010 09:31



    #Winter,


    EVN ist wie schon gesagt auch in meinem Screener eine der attraktivsten Versorger Aktien.


    Relativ ähnlich ist übrigens auch die Schweizer Romande Holding, die könntest Du Dir auch mal anschauen. Die halten einen großen Alpiq Anteil, dazu gibt es dann noch das Netz günstig mit dazu.


    Eine Übernahme wird es bei EVN allerdings nicht so schnell geben, der Staat ist hier (noch) mit 51% beteiligt, ENBW allerdings auch mit 35%.




    MMI


    Edit:


    Die Korrelation von EVN mit dem Stoxx Utiliy Index ist allerdings deutlich geringer als z.B. EON oder RWE. Auf Basis von 2 Jahren beträht die Korrelation von EVN ca. 0,63 vs. 0,82 bei RWE und 0,89 bei EON. Das ist schon ein deutlicher Unterschied. M.E: aber auch kein Nachteil.


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    Chiru


    EVN: Kapitalerhöhung 05.10.2010 12:20



    Ein interessanter Wert, EVN. Ich wollte gerade darauf hinweisen, dass man noch die angekündigte Kapitalerhöhung nebst Prospekt abwarten sollte, da finde ich auf der Unternehmenswebseite folgende aktuelle Ad Hoc:


    EVN beschließt Kapitalerhöhung - gemeinsame Transaktion mit EnBW
    05.10.2010


    - Kapitalerhöhung von bis zu 16.352.582 neuen Aktien mit Bezugsrechten im Verhältnis 10:1
    - Angebot von bis zu 40.884.326 EVN Aktien (inkl. 4.088.432 Stück Greenshoe Aktien) aus dem Bestand der EnBW
    - Preisspanne: EUR 10,50 bis EUR 13,50
    - Öffentliches Angebot an Investoren in Österreich sowie Privatplazierung für internationale Investoren
    - Stärkung der Bilanz und Unterstützung des Ratings der EVN Gruppe sowie für Investitionen in erneuerbare Energieprojekte in Niederösterreich und den Ausbau von Wasserkraft außerhalb Niederösterreichs in Österreich und angrenzenden Ländern


    http://www.evn.at unter IR.
    Der Prospekt soll heute noch genehmigt werden.


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    schnueffelnase


    RE: EVN: Kapitalerhöhung 05.10.2010 12:57



    Zitat:
    Original von Chiru
    ...
    http://www.evn.at unter IR.
    Der Prospekt soll heute noch genehmigt werden.



    Bezugs- und Angebotsfrist voraussichtlich vom 6. bis 20. Oktober. Wenn man die KE nicht mitmachen will (und wozu sollte man wollen - wenn man neu kauft, ist es ohnehin relativ egal, ob man alte EVN-Aktien oder alte und neue kauft, und man spart sich die Rechnerei), dann kann man ab morgen mit dem Bezugsrechtsabschlag günstiger ordern.



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    memyselfandi007


    EVN & Co 05.10.2010 13:03



    da hätte man in der Tat noch warten können mit dem Einstieg, insbesondere die Tatsache, dass ENBW raus will ist mir zumindest neu.



    Die 40 Mio Aktien sind ja 25% des gesamten Aktienkapitals.




    Interessant finde ich die letzetn Tage die Downgrade Orgien der Analysten:


    JPM zu EON & RWE
    http://www.aktiencheck.de/artikel/analys...00-2117039.html
    http://www.aktiencheck.de/artikel/analys...00-2117023.html


    Wenn, dann ist das ein klarer Kontraindikator.


    MMI
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    Winter


    Das hatte ich ja im ersten Posting zu EVN schon geschrieben: Es gibt die Spekulation auf eine Neubewertung durch die Erhöhung des Streubesitzes. Bisher war das Handelsvolumen in Wien nur das eines kleineren SDAX-Wertes, bei Börsenwert eines mittleren MDAX-Wertes. Immerhin kommen damit eine Menge neuer institutioneller Anleger hinzu, so daß eine Neubewertung eigentlich unumgänglich ist. Mal sehen, ob es auch zum gewünschten Resultat führt. Kurzfristig wird das den Kurs evtl. eher belasten oder belastet haben.


    P.S. Bei RWE fehlt ja nicht mehr viel bis auf das Tief während des letzten Crashes (46,50 ¤, aktuell 48,50 ¤).
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    schnauff


    EVN Kapitalerhöhung 05.10.2010 19:07



    Heute ist in der Presse ein Hintergrundartikel zur geplanten Kapitalerhöhung:


    NÖ behält bei Kapitalerhöung EVN-Mehrheit


    Das Bezugsverhältnis entspricht 10:1, die Preisspanne wurde mit 10,50 bis 13,50 Euro pro Aktie festgelegt.
    Der endgültige Preis steht voraussichtlich am 20.10. fest.


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    matze


    http://www.boerse-express.com/pages/913738/fullstory/
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    memyselfandi007


    interessante Kursentwicklung bei EVN heute. Da waren wohl ein paar Leute short....


    MMI


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    best_choice


    Da wollten wohl einige Leute günstiger an die ENBW Aktien der EVN. Die machen lieber einen Rückzieher...




    http://www.comcenture.com/Einzelansicht....+-+Allgemein%29
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    Chiru


    Ein Kommentar zum Rückzieher der EnBW bei der EVN-Kapitalerhöhung:


    EVN: Wer solche Eigentümer hat, braucht keine Feinde
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    cktest


    EVN macht eine Kapitalerhöhung um 10%. Altaktionäre bekommen ein Bezugsrecht. EnBW hat schonmal gesagt, dass sie nicht zeichnen werden, sofern der Ausgabepreis bei mindestens EUR 10,50 liegt.
    http://www.wallstreet-online.de/nachrich...-evn-ag-deutsch


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    winter


    Abgeschlossene EVN-Kapitalerhöhung 17.11.2010 10:01



    Hat irgendjemand die jungen EVN-Aktien schon verbucht bekommen? Bei IB sehe ich noch nichts, aber die Bezugsrechte sind verschwunden.
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    best_choice


    EDV verkauft EnBW Anteil an Baden Württemberg:


    Der französische Stromkonzern EDF will seine EnBW-Anteile komplett verkaufen. Das Land Baden-Württemberg versucht, den Einstieg fremder Investoren abzuwehren, und kratzt dafür fast fünf Milliarden Euro zusammen.


    http://www.n-tv.de/wirtschaft/Stuttgart-...cle2082336.html


    Es könnte politisch von Interesse sein, dass EnBW seinen 30% Anteil an EVN recht kurzfristig verkauft, damit sich der süddeutsche Steuerzahler nicht an einem österreichischem Unternehmen beteiligt (nur Vermutung). Da ich sowieso meine EVN Position erhöhen wollte, habe ich die recht niedrigen Kurse genutzt.


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    Chiru


    Zitat:
    Original von best_choice
    Es könnte politisch von Interesse sein, dass EnBW seinen 30% Anteil an EVN recht kurzfristig verkauft, damit sich der süddeutsche Steuerzahler nicht an einem österreichischem Unternehmen beteiligt (nur Vermutung). Da ich sowieso meine EVN Position erhöhen wollte, habe ich die recht niedrigen Kurse genutzt.


    Andererseits könnte der Druck auf EnBW sinken, demnächst den EVN-Anteil unter Buchwert verkaufen zu müssen, da bei einer Platzierung eines größeren EnBW-Paketes durch BaWü sich auch die Gelegenheit einer Kapitalerhöhung ergäbe.
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  • Heute wurde das Ergebnis 2009/2010 veröffentlicht, recht erfreulich.


    Ergebnis je Aktie von 1,27 Euro (Vorjahr: 1,09 Euro)
    Dividende von 0,40 Euro je Aktie vorschlagen (Vorjahr: 0,37 Euro)


    Hier die Unternehmensmitteilung:


    16.12.2010 08:00
    EVN AG: EVN Jahresergebnis 2009/10
    EVN AG: EVN Jahresergebnis 2009/10


    DGAP-News: EVN AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis/Jahresergebnis EVN AG: EVN Jahresergebnis 2009/10


    16.12.2010 / 08:00


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    (1. Oktober 2009 - 30. September 2010)


    >Witterungsbedingter Absatzanstieg im Energiegeschäft, deutliche Umsatzerhöhung im Umweltgeschäft >Positive Entwicklung im Finanzergebnis durch höhere Beteiligungserträge und niedrige-ren Zinsaufwand >Inbetriebnahme der längsten Fernwärmetransportleitung Österreichs (Dürnrohr - St. Pöl-ten) >Eröffnung der leistungsstärksten EVN Photovoltaikanlage in Blatets, Bulgarien >Konzessionsvertrag in Kroatien für die Erdgasverteilung und -versorgung in Split >Inbetriebnahme der Linie 3 der Abfallverwertung Dürnrohr >Fertigstellung und Aufnahme der Betriebsführung der Kläranlage in Istanbul, Türkei, und Inbetriebnahme der Kläranlage in Stettin, Polen >Zuschlag bei der Ausschreibung einer neuen Abfallverwertungsanlage in Moskau und zweier Abwasserbehandlungsanlagen auf Zypern >Erfolgreiche Kapitalerhöhung im Ausmaß von 10,0 % in Oktober-November 2010


    2009/10 Mio. EUR Veränderung in % Umsatzerlöse 2.752,1 +0,9 EBITDA 416,6 +11,6 Operatives Ergebnis (EBIT) 187,3 +6,9 Konzernergebnis 207,0 +16,3


    Das energiewirtschaftliche Umfeld im Geschäftsjahr 2009/10 (1. Oktober 2009 - 30. September 2010) war gegenüber der Vergleichsperiode von einer kälteren Witterung in Österreich und Mazedonien sowie höheren Temperaturen in Bulgarien geprägt. Aufgrund der positiveren Wirtschaftslage stieg im Geschäftsjahr 2009/10 der Preis für Rohöl. Der Gaspreis sank jedoch aufgrund der hohen Lagerbestände und hoher verfügbarer Mengen auf den Spotmärkten sowie des wachsenden Angebots an erneuerbaren Energien. Der Preis für CO2-Emissionszertifikate gab leicht nach. Die Strompreise lagen in der Berichtsperiode deutlich unter dem Vorjahresniveau.


    Stabile Umsatzerlöse Trotz geringerer Beiträge der Segmente Erzeugung, Energiehandel und -vertrieb und Energieversorgung Südosteuropa konnte die EVN mit Umsatzerlösen in Höhe von 2.752,1 Mio. Euro das Vorjahresniveau um 0,9 % leicht übertreffen. Das Segment Netzinfrastruktur Inland profitierte von witterungsbedingten Mengensteigerungen im Strom- und Gasnetzbereich und Anpassungen bei den Gasnetztarifen. Besonders positiv zeigte sich die Umsatzentwicklung im Segment Umwelt, die von der Inbetriebnahme der Linie 3 der Abfallverwertungsanlage in Dürnrohr und höherer Volumina im Projektgeschäft geprägt war.


    Deutliche Ergebnisverbesserung Die Entwicklung des Geschäftsverlaufs 2009/10 war zum einen von höheren Absatzmengen bei gleichzeitig geringeren Aufwendungen für Fremdstrombezug und Energieträger geprägt und zum anderen von höheren Material-, Personal- und Abschreibungsaufwendungen. Basierend auf diesen Entwicklungen verzeichnete das EBITDA einen Anstieg um 11,6 % bzw. 43,2 Mio. Euro auf 416,6 Mio. Euro und das EBIT erhöhte sich um 6,9 % bzw. 12,1 Mio. Euro auf 187,3 Mio. Euro. Unterstützt von einem höheren Beteiligungsergebnis und einem verbesserten Zinsergebnis konnte die EVN das Finanzergebnis um 64,5 % bzw. 32,8 Mio. Euro auf 83,6 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 228,7 Mio. Euro lag somit um 15,5 % und das Konzernergebnis mit 207,0 Mio. Euro um 16,3 % über dem Vorjahresniveau. Daraus resultierte ein Ergebnis je Aktie von 1,27 Euro (Vorjahr: 1,09 Euro).


    Dividendenvorschlag Die Dividendenpolitik der EVN orientiert sich an einer nachhaltigen Entwicklung. In diesem Sinn wird der Vorstand der Hauptversammlung am 20. Jänner 2011 für das Geschäftsjahr 2009/10 - im Einklang mit der positiven Geschäftsentwicklung - eine Dividende von 0,40 Euro je Aktie vorschlagen (Vorjahr: 0,37 Euro).


    Ausblick Für das Geschäftsjahr 2010/11 kann mit Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau und einem stabilen operativen Ergebnis der EVN gerechnet werden. Das Finanzergebnis sollte ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres zu liegen kommen, was allerdings in hohem Ausmaß von der energiewirtschaftlichen Entwicklung bei den Beteiligungsunternehmen abhängig sein wird. Das Konzernergebnis sollte somit in Summe zumindest an das Ergebnis des erfolgreichen Geschäftsjahres 2009/10 anschließen können. Eine Fortsetzung der attraktiven Dividendenpolitik wird in Abstimmung mit dem wertorientierten Wachstumskurs angestrebt.


    Für das Geschäftsjahr 2010/11 plant die EVN ein ähnliches Niveau der Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen wie im Berichtsjahr. Die Investitionsschwer-punkte liegen unverändert in den Segmenten Netzinfrastruktur Inland und Energieversorgung Südosteuropa. Zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit bei steigender Nachfrage werden die Investitionen in das niederösterreichische Strom- und Gasnetz auf hohem Niveau weiter-geführt. In Südosteuropa wird fortlaufend in die weitere Modernisierung der Netze und den Ausbau der Cogeneration-Anlage in Plovdiv investiert.


    EVN Ganzheitsbericht 2009/10 Mit 2010 hat sich die EVN entschlossen, die Publikationen Geschäfts- und Nachhaltig-keitsbericht neu auszurichten und weiter zu integrieren. Alle Daten und Fakten - sowohl zur Geschäftsentwicklung als auch zur Nachhaltigkeit - finden sich nunmehr in dem Ganzheitsbericht 2009/10 der EVN.


    Den vollständigen Bericht über das Geschäftsjahr 2009/10 finden Sie unter www.investor.evn.at.


    Ende der Corporate News


    16.12.2010 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


    Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter http://www.dgap-medientreff.de und http://www.dgap.de


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    Sprache: Deutsch Unternehmen: EVN AG EVN Platz 2344 Maria Enzersdorf Österreich Telefon: +43-2236-200-12294 Fax: +43-2236-200-82294 E-Mail: info@evn.at Internet: www.evn.at ISIN: AT0000741053 WKN: 074105 Börsen: Auslandsbörse(n) Wien (Amtlicher Handel / Official Market)


    Ende der Mitteilung DGAP News-Service -------------------------------------------------------------------- - 106638 16.12.2010

  • Was bei der Ansicht der 5-Jahres-Kennziffern auffällt ist, dass sich der Verschuldungsgrad kontinuierlich erhöht hat auf nun 48,2%. Gleichzeitig kommt die EK-Rendite nicht von der Stelle und pendelt um die 7,5%.
    Will EVN sich hier hebeln wie die DAX-Konzerne E.ON und RWE?

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • #chiru,


    man sieht and er Übersicht deutllich, dass EVN nur durch deutlich erhöhten fremdkapitaleinsatz den GEwinn pro Aktie steigern konnte. Die Gesamtkapitalrentabilität geht zurück.


    Das ist momentan das Problem von vielen Stromversorgern. Die Umrüstung auf regenerative Energien usw. kostet erstmal einen Haufen Kohle.


    Gleichzeitig finde ich, dass das Übersichtstableau sehr kalr und "ehrlich" ist.


    MMI

  • Problem ist, dass man unter landeseinfluss steht.


    Als Aktionaer ist es doch ein Witz, dass deine EVN eine KE macht um dann bei der Verbund-KE mitzumachen.


    Wenn du das attraktiv findest, dann kannst du gleich in Verbund investieren.


    Ich war ne weile dabei und habe mich dann bei rund 13 euro mit nettem gewinn verabschiedet.


    Kaufgrund war:


    Dass die Beteiligungen Anfang 2009 fast soviel wert waren wie der Boersenwert. Also operatives Geschaeft quasi fuer umsonst


    Verkaufgrund war:


    Einfach, dass sich nix aendern wird. Wenn deine Kunden dein Hauptaktionaer sind, ist das nunmal so.


    Man haette Verbund zu Glanzzeiten verkaufen muessen. Man haette die KE bei Verbund nicht zeichnen duerfen. Fuer den Preis bekommt man doppelt soviel RWE oder E.on.

  • Zum einen ist der Verbund aber auch anders aufgestellt als eine E.On oder RWE (Wasserkraft, da gibt es keine steigenden Kosten für Brennstoffe!), zum zweiten ist man bei so einer Konstruktion, sofern das Steuerrecht mitspielt (es also zu keiner Doppelbesteuerung kommt), langfristig immer besser dran als bei einer Direktinvestition in den Basiswert, solange es einen Discount gibt (der hier nur darin besteht, daß das eigene Geschäft eindeutig zu niedrig bewertet wird; das Kurspotential nach oben ist dafür c.p. begrenzter, sofern der Verbund fair bewertet ist), selbst wenn sich dieser Discount nie auflöst und nur in gleicher Höhe bestehen bleibt.
    Das ist auch bei FFP und Peugeot nicht anders, wo es die anderen Beteiligungen fast umsonst gibt.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • sicher ist wasserkraft was anderes..


    aber obs nur vorteile hat? man haengt schwer am durchfluss der fluesse ab...


    ausserdem halte ich es fuer einen Management-Witz, dass Verbund letztes Jahr gross Kraftwerke von e.on kaufte und jetzt geld braucht. Sowas kann man nicht machen.


    Auch ist es sowohl bei Verbund als auch bei EVN interessant, dass man erst Dividende ausschuettet, dann KE macht und jetzt wieder Dividende ausschuettet. Oder anders gesagt: Erst bezahl ich steuern, dann soll ich das geld wieder ins unternehmen stecken, und jetzt bekomme ich wieder was davon raus und zahle wieder steuern... GELDVERNICHTUNG wuerde ich das nennen. Wenn schon KE dann auch bitte den Arsch in der Hose haben und mal 2 oder 3 Jahre keine Dividenden zahlen.


    Vorallem ist es bei Verbund ein Witz. Die haben im Januar noch eine Sonderdividende gezahlt. Weshalb? Man hat feste Kriterien fuer die Payoutratio. Und da es mit dem Gewinn nicht mehr so gut laeuft... so musste man die halt umgehen.


    Ich wuerde auf jeden fall eher EVN als Verbund kaufen. Halte aber derzeit keine von beiden.


    Die einzige Phantasie, die ich sehe ist, dass man den dummen deutschen Naturstrom fuer viel geld andreht und den eigenen Landsleuten den billigen dreckigen Osteuropastrom verkauft.


    Allg. halten ich den Oesi-Strommarkt nicht fuer wirklich interessant. Man muss mal nach Oberoesterreich schaun. Da sollte auch ein Versorger an die boerse gebracht werden. Wurde dann verhindert. Geld brauchte das Land trotzdem. Und so musste sich selbst Stahlhersteller Voestalpine als Investor beteiligen. Grund? Das Land ist auch bei denen Aktionaer.


    Es ist halt kein shareholdervalue-denken wenn die politik im boot sitzt...

  • Die Spekulation, daß EVN nach unten relativ gut abgesichert sein sollte, ging auf - die Aktie steht nur wenig niedriger als bei Erstbesprechung vor genau einem Jahr -, aber mittlerweile stellt sich die Frage, ob EVN gerade deswegen nicht unattraktiver wurde, relativ zu anderen Versorgern, weil eben auch das Potential nach oben begrenzter ist. Vor allem wegen des gesunkenen Werts der Verbund-Beteiligung, aber auch wegen der Kapitalerhöhung. Schauen wir uns es an:


    - Börsenwert bei 10,40 Euro: 1.869 MEUR
    - Börsenwert VERBUND-Anteil: 929 MEUR (bei Kurs 21,40 ¤)
    - EK-Wert der sonst. Beteiligungen: 844 MEUR zum 30.06.2011, nach 734 MEUR am 30.09.2010. Plausibilitätskontrolle dafür: Annualisierter Ertrag daraus: 92,5 MEUR, d.h. KGV 9,1 - paßt (mit den Daten aus dem GB 2009/10 hätte sich 12,0 ergeben).
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    - Beteiligungen zusammen: 1.733 MEUR
    - Preis für EVN-eigenes Geschäft: 136 MEUR
    Vor einem Jahr kam ich noch auf 200 MEUR, das Geschäft ist also nochmals 32% günstiger geworden!
    Die Finanzverbindlichkeiten wurden derweil leicht reduziert (seit GB vom 30.09.2010) von 1931 auf 1908, der Cashbestand stieg an von 123 auf 200 MEUR.


    Da offenbar das 4. Quartal regelmäßig negativ zu sein scheint (Q1-Q3 2010/11 bereits oberhalb des Vorjahreszeitraumes, und weit über dem Jahreswert für 2009/10, jedoch rechnet EVN damit, daß 2010/11 operativ lediglich auf Vorjahresniveau sein soll, das Nettoergebnis sogar darunter), rechne ich mal nur mit dem Wert aus dem letzten Jahresabschluß 2009/10.


    Das operative Ergebnis plus Finanzergebnis ohne Beteiligungen war 155,4 MEUR, nach Steuern wäre es 113,3 MEUR gewesen.


    Damit beträgt das laufende KGV fürs eigene Geschäft knapp 1!
    Das reguläre KGV 2009/10 inkl. den konsolidierten Beteiligungsgewinnen und lediglich der VERBUND-Dividende beträgt 8,2.
    Damit bleibt EVN absolut billig, KBV trotz Kapitalerhöhung unter Buchwert auf 0,59 gefallen. Würde man die Beteiligungen (nur) entsprechend des at-equity-Wertansatzes in der Bilanz ansetzen und für das eigene Geschäft inkl. der Finanzierung ein sicher sehr konservatives KGV von 10 rechnen (der Wasserkraft-Versorger VERBUND hat 17-18), dann wäre EVN 1733+1133 = 2866 MEUR wert, das ist 53% über dem Börsenkurs, oder genau 16 Euro.


    Anmerkung: 2010 war ein durchschnittliches Jahr, im 10-Jahresvergleich sogar etwas unterdurchschnittlich. KPV übrigens 7,75.
    Die Dividende soll mittelfristig auf 40% des Jahresüberschusses steigen, das wären dann mind. 50 Cent oder 5%, langfristig sogar auf über 40%.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Die Frage bei der vorgenannten Betrachtung ist halt, ob jemals entweder die Beteiligungen verkauft werden, d.h. wenigstens die VERBUND-Beteiligung zum Börsenwert (die anderen konsolidierten Beteiligungen könnte man vielleicht auch zum operativen Geschäft dazuzählen und dementsprechend in den operativen Gewinn einfließen lassen; d.h. nur den VERBUND-Anteil herausrechnen), oder die Börse EVN irgendwann so bewertet, wie es der Ansatz unterstellt, d.h. dem VERBUND-Anteil den gleichen Wert zuspricht wie der VERBUND-Aktie. Wenn das nicht geschieht, ist das ein klarer Widerspruch und damit eine Ineffizienz, in der einen oder anderen Weise. Vielleicht ist auch die VERBUND-Aktie zu teuer - bisher habe ich unterstellt, daß deren fairer Wert dem Börsenwert entspricht. Das muß nicht unbedingt gegeben sein. Als Mechaniker würde man sogar dazu tendieren zu sagen, ein Euro Gewinn ist ein Euro Gewinn - er ist nicht mehr wert, weil er von VERBUND kommt.


    Selbst in diesem Fall darf man jedoch nicht einfach die ausgewiesen Gewinne heranziehen (auf dieser Basis KPV 7,5, was auch schon recht gut ist), denn die Konsolidierung ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Es wird nicht der anteilige Gewinn von VERBUND konsolidiert, sondern lediglich die erhaltene VERBUND-Dividende. Statt rund 50 und 42 MEUR an Dividenden wäre dann für die letzten vollen Geschäftsjahre von Verbund ein anteiliger Gewinn von 65 MEUR (Zweijahresmittel) geflossen (5-Jahres-Mittel 70 MEUR). Das wäre also gegenüber dem letzten Jahr nur ca. 20 MEUR Verbesserung, oder 1,1% bezogen auf den Börsenwert. Ohne für die letzten 5 oder 10 Jahre den Unterschied zwischen VERBUND-Dividende und -Gewinn einzeln nachzurechnen, würde sich also das PKV etwas verbessern (auf rund 14,5%).


    Beim Cashflow ist auch die Frage, ob der geringe ausgewiesene freie Cashflow denn so korrekt ist, oder ob auch da eine Verzerrung durch die Konsolidierung entsteht. Man müßte sich die vergangenen Jahre mal anschauen, denn in den letzten zwei Jahren wurden auch größere Summen in Finanzanlagen und Wertpapiere "investiert".


    Beim Vergleich mit anderen Versorgern ist dann die Frage, ob dieses KGV noch attraktiver ist als z.B. das aus heutiger Sicht nachhaltige - nicht historische! - KGV von RWE oder Eon. Bei RWE (Kurs 27,28¤) kam ich inkl. geplanter Desinvestitionen auf ebenfalls KGV 7,5 bei damaligem Kurs 22, das ist heute KGV 9,3 (ohne Desinvestitionen aktuell KGV 7,1 = 14,1%). Bei Eon (Kurs 16¤) KGV 8,4-9, langfristiger KGV 7-8. Beim Vergleich KPV vs. KGVe schneidet EVN also besser ab.
    An der Annahme, daß eher E.On und RWE zu ihren vergangenen Gewinnen zurückkehren werden, läßt schon die viel höhere vergangene Kapitalrendite der beiden zweifeln. Bei künftig notwendigen Investitionen sollten sie keinen Vorteil haben gegenüber EVN (die gleiche Aussage liefert auch das KBV).


    EVN steht auch bezüglich der Verschuldung deutlich besser da als die deutschen Versorger (Nettoverschuldung/Eigenkapital 0,36 vs. 1,8 und 0,8), bei denen immerhin die Robin-Hood-Steuer bereits enthalten ist, und ferner die Dividende besser.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Zitat

    Beim Cashflow ist auch die Frage, ob der geringe ausgewiesene freie Cashflow denn so korrekt ist, oder ob auch da eine Verzerrung durch die Konsolidierung entsteht. Man müßte sich die vergangenen Jahre mal anschauen, denn in den letzten zwei Jahren wurden auch größere Summen in Finanzanlagen und Wertpapiere "investiert".


    Mir behagt der free Cashflow der letzten 7 Jahre im Mittel nicht besonders.
    Es ist zum Verzweifeln: bei FTE gibt es fetten free Cashflow aber kein "Kern-Eigenkapital", bei EVN gibt es eine satte EK-quote aber der free Cashflow sieht verdächtig aus.


    Was darfs sein: Pest oder Cholera?

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • EVN wird den Verbund-Anteil nie verkaufen. Das ist reine Politik. Ansonsten hätte man ja nicht ne EVN-Kapitalerhöhung machen müssen, um dann an der Verbund-KE teilnehmen zu können.


    Genauso der teure Kauf der Wasserkraftwerke ...


    Ösi-Land ist irgendwas zwischen DDR und BRD ...

  • Ich habe bei EVN jetzt die "Geldflussrechnung" der letzten 5 vollen Geschäftsjahre durchgearbeitet. Ohne die Ein- und Auszahlungen in "Finanzanlagen und übrigen langfristigen Vermögenswerten" und "kurzfristigen Finanzinvestitionen" und ohne "Nettoauszahlung für Unternehmenserwerbe" komme ich im Mittel auf einen FCF von 65 MEUR (=3,4%).
    Wenn man die "Einzahlungen aus Baukosten- und Investitionszuschüssen" dazurechnet, die schließlich weiter oben bereits abgezogen wurden ("Auflösung von Baukosten- und Investitionszuschüssen"), dann ergibt sich immerhin 118 MEUR (=6,2%).


    Inklusive Q1-Q3 2010/11 verbessert es sich deutlich, ich sehe keine schwerwiegende saisonale Zyklik im Cashflow.
    FCF: 106 MEUR (5,6%)
    Mit Zuschüssen (im Quartalsbericht nicht ausgewiesen): 153 (8,1%)


    Dabei ist noch zu sagen, daß bis auf das laufende Jahr stets deutlich mehr ins Anlagevermögen investiert als abgeschrieben wurde. Der Umsatz ist um ein Drittel gewachsen in der Zeit.


    Für die wichtigste Frage muß jemand ran, der sich besser auskennt: Von der wesentlichen Beteiligung Verbund taucht doch sowieso nur die Dividende auf, wobei deren anteilig konsolidierter Cashflow wahrscheinlich das Ergebnis nicht überragend verbessern würde. Wie ist es bei den At-Equity-konsolidierten Beteiligungen? Die werden doch auch nur in die GuV einbezogen? Aber dann müßte doch deren Gewinnanteil wieder rausgerechnet werden, sofern sie der Mutter nicht als Ausschüttung zugeflossen ist? In diesem Fall wäre es kein Wunder, daß der FCF so niedrig war, denn dann betrachtete man schließlich nur den Cashflow des EVN-Geschäfts. Der Wert von EVN liegt aber vor allem in den Beteiligungen.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • #winter,


    ich hab im Blog mal einen ersten Beitrag geschrieben. Bei den "at Equtiy" beteiligungen wird ein großer Teil des gezeigten Gewinns auch geschüttet, zumindest im letzten Geschäftsjahr. Das waren 54 Mio EUR.


    MMI

  • Das EVN-Geschäftsjahr geht vom 1.10. bis 30.09. Daher werden heute Jahresergebnisse gemeldet.


    Umsatzerlöse 2.729,2 Mio. EUR (-0,8%)
    EBITDA 471,4 Mio. EUR (+13,2%)
    Operatives Ergebnis (EBIT) 218,7 Mio. EUR (+16,8%)
    Konzernergebnis 189,7 Mio. EUR (-8,4%)


    Geplante Dividende: 0,41 EUR/Aktie

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith


  • Auffällige Kursschwäche bei EVN. Ich glaube EnBW ist gezwungen ihren Anteil zu reduzieren. Entweder der Markt befürchtet das auch und/oder EnBW hat schon damit angefangen über die Börse zu verkaufen...

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • Kommt drauf an wie marktschonend sie das durchführen. Die Umsätze sind seit Februar angestiegen (sieht man auf einem comdirect-Chart besser). Anfang März veröffentlichte EnBW ihren Gb. für 2011 (Millionenverlust, hohe Verschuldung, u.s.w.). Die brauchen Geld und die EVN-Beteiligung steht nun zum Verkauf.

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)

  • M.E. waren die Umsatze im Jan und Feb höher als im März und April.


    Beim jetzigen Handelsvolumen (ca. 500 Tsd EUR pro Tag) bräuchte ENBW marktschonend (<20% vom Umsatz) 5800 Handelstage oder gut 23 Jahre um das loszuwerden.


    Halte ich für unwahrscheinlich, das geht nur über Paketdeals oder Block Trades. Es wird wohl eher einer der Fonds oder so verkaufen.