Jumbo S.A. ist ein griechischer Einzelhändler, der offenbar nicht nur Spielwaren verkauft, v.a. in Griechenland, aber auch in Südosteuropa. WKN: 925529, ISIN: GRS282183003, https://en.wikipedia.org/wiki/Jumbo_S.A
In der Forumssuche findet man die Aktie von benny_m erwähnt, der meinte, sie würden auch andere Haushaltswaren verkaufen. Sie hatten bisher ein sehr schönes Wachstum in den letzten 15 Jahren (6,7% p.a.), auch während der GFC und Corona! Weitere Eröffnungen sind geplant, dieses Halbjahr soll der erste Markt in Israel öffnen und ein Onlineshop für Rumänien.
Auffällig ist, daß sie für einen Einzelhändler sehr hohe Margen erwirtschaften, im langjährigen Mittel 25% EBIT-Marge. In H2/2021 sogar über 35%, fiel im H1/2022 wieder auf 26,5%. Die Saisonalität scheint sich hier - für Spielwaren wegen des Weihnachtsgeschäftes nachvollziehbar - nur im nach Umsatz jeweils stärkeren H2 auszudrücken, nicht jedoch in der Marge. Wie schaffen sie das, wahrscheinlich mit nur saisonal angestellten Verkaufskräften? Ich finde jedenfalls in ganz Europa keinen einzigen Einzelhändler, der eine höhere EBIT-Marge schaffte! Fix Price schaffte knapp 16%, die ebenfalls interessante britische B&M Value Retail 13%.
Die Kennzahlen sind sehr ansprechend, bei Kurs 13,30€ (aktuell 13,58€):
KPV15: 10,6 (mit 22% Steuersatz, gesenkt seit 2021, 2020+21 jedoch nur 17-18%)
TTM-KGV: 7,9
Dividende: zuletzt halbjährlich 0,385€, so viel ist auch für 2023 geplant, daher 5,8%
Im Juli wurde ein ARP angekündigt für max. 10% der Aktien bis zu einem Preis von 13,50 Euro (genau der aktuelle Kurs), das bisher noch nicht zur Anwendung kommen konnte. Daher gibt es noch eine dritte, außerordentliche Dividende, ebenfalls 0,385€, somit 8,5% Dividendenrendite.
KBV 1,42, keine immateriellen Verögenswerte
EK-Quote: 74%, keine Minderheitsanteile
423 MEUR Nettocash nach Leasing + geringen Pensionsverpfl. bei Börsenwert 1810! D.h. >3 Euro pro Aktie Net-Cash.
EV/EBIT22e: 5,5
Der Kurs sieht nicht besonders antizyklisch aus, der Clou ist hier eher, daß sie 2021 ein Rekordjahr und 2022 ein Rekord-H1 hatten, und der Kurs trotzdem nicht vorankam.
Die Frage ist:
1.) wie anfällig die Aktie gegen einen Konjunktureinbruch ist. Als Discounter sollten sie eigentlich eher noch davon profitieren, hingegen könnten Spielwaren im Zweifelsfall entbehrlich sein, oder?
2.) ob es Gefahren für die hohe Marge gibt? Bijou Brigitte hatte auch einmal so hohe Margen, dann ging es kontinuierlich runter bis auf 10% vor Corona. Der Kurs hat währenddessen 90% verloren, die Aktie war allerdings auch teurer. H&M hatte mal ähnliche Niveaus (nicht mehr), und nicht einmal Fielmann kann mithalten. Man könnte freilich sagen, daß das schon eingepreist ist bei der Bewertung; KGV 16-20 wäre ok für einen Wachstumswert bei dieser Bilanz.